Rostock glückt Pokal-Coup gegen Stuttgart

Hansa Rostock hat als zweiter Drittligist nach dem SV Wehen Wiesbaden (3:2 nach Verlängerung gegen den FC St. Pauli) die zweite Runde im DFB-Pokal erreicht. Am Samstagabend setzte sich der Pokal-Halbfinalist von 2000 überraschend 2:0 (1:0) gegen Bundesligist VfB Stuttgart durch und baute damit auch eine ungewöhnliche Serie gegen die Schwaben aus: In nun vier Pokalduellen mit dem VfB behielt der Außenseiter immer die Oberhand. Stuttgart ist nach Titelverteidiger Eintracht Frankfurt (1:2 beim SSV Ulm) der zweite Erstligist, für den nach der ersten Runde Schluss ist. An der Ostsee schoss Sommer-Zugang Cebio Soukou die Hanseaten mit seinem vierten Tor im fünften Pflichtspiel der Saison in Führung und bereitete in der Schlussphase auch das 2:0 durch Mirnes Pepic (84.) vor.

Einen epischen Kampf hatte zuvor Oberligist TuS Erndtebrück dem Hamburger SV geboten und eine Sensation beim 3:5 (1:2) nur knapp verpasst. Dabei sah es für die Hamburger nach zwei Erstrunden-Niederlagen in den Jahren 2015 und 2017 zunächst nach einem souveränen Sieg aus, Erndtebrück zeigte jedoch große Moral und egalisierte mit den ersten Pokal-Toren der Klubgeschichte einen 0:2-Rückstand. Pierre-Michel Lasogga schoss den HSV mit einem Doppelpack binnen einer Minute wieder mit zwei Toren in Front, aber der Underdog kam ein weiteres Mal zurück. Nur das 4:4 wollte am Ende nicht mehr fallen - stattdessen erlöste Orel Mangala die Hamburger in der 90. Minute mit dem 5:3.

Keine Chance hatte Regionalligist RW Oberhausen: Der Pokal-Halbfinalist von 1998 unterlag dem zwei Klassen höher spielenden SV Sandhausen 0:6 (0:2), der den höchsten DFB-Pokalsieg seiner Klubgeschichte perfekt machte. Im Duell Zweitligist gegen Erstligist zog Erzgebirge Aue gegen den FSV Mainz 05 mit 1:3 (0:1) den Kürzeren, obwohl die Sachsen 87 Minuten in Überzahl spielten. Im 19. Anlauf war es für Aue das zwölfte Aus in Runde 1, Mainz steht zum vierten Mal in Folge in der zweiten Runde.

Soukou überlistet Badstuber und Zieler

Im Rostocker Ostseestadion gelang dem Gastgeber schon in der achten Minute der Führungstreffer. Soukou kam bei einem langen Ball von Vladimir Rankovic vor Holger Badstuber an den Ball, zog von rechts in den Strafraum und düpierte VfB-Schlussmann Ron-Robert Zieler aus spitzem Winkel mit einem herrlichen Außenrist-Treffer ins lange Eck. Stuttgart erhöhte danach die Schlagzahl, Zugang Nicolas Gonzalez (21./30.), Dennis Aogo mit einem strammen Distanzschuss (28.) und Timo Baumgartl (37.) ließen eine ganze Reihe von Chancen aber ungenutzt, auch weil Rostock giftig verteidigte und die Gegenspieler beim Abschluss immer wieder entscheidend störte.

In Halbzeit zwei legte Mario Gomez den Ball zum wiederholten Male sehenswert für Gonzalez auf, der 20-jährige Argentinier köpfte aber am linken Pfosten vorbei (52.). Rostock stand immer wieder stark unter Druck, überstand einige Drangphasen aber schadlos und verteidigte gekonnt. Nach vorne kam von Rostock lange Zeit nichts mehr, aber der frühe Treffer von Soukou, aggressive Defensivarbeit und ein Quäntchen Glück reichte den Hanseaten, um Kurs auf die dicke Pokal-Überraschung zu halten. Sechs Minuten vor Schluss machte Mirnes Pepic dann nach Vorarbeit von Soukou alles klar. Rostock steht damit erstmals seit 2008 wieder in der zweiten Runde.

Erndtebrück kontert Hamburger Blitzstart

Die Hamburger waren mit wenigen guten Erinnerungen an die jüngere Pokalgeschichte nach Siegen gereist, erwischten vor 15.000 Zuschauern im Leimbachstadion aber einen optimalen Start. Nach Foul von Taira Tomita an Orel Mangala verwandelte HSV-Kapitän Lewis Holtby den fälligen Strafstroß souverän (7.), drei Minuten später umkurvte Kaled Narey drei Spieler des zu diesem Zeitpunkt überforderten Oberligisten und bediente Jann-Fiete Arp. Der Juniorennationalspieler schob aus kurzer Distanz zum 2:0 ein (10.).

Hamburg kontrollierte die Partie danach mit viel Ballbesitz und erabeitete sich weitere Chancen. Unter anderem ließen Holtby (37.) und Narey (39.) dicke Chancen aus. Dann kam der große Moment von Yamazaki: Mit dem ersten Abschluss der Gastgeber traf der Japaner nach einer Hereingabe am langen Pfosten zum 1:2 (43.) und erzielte bei Erndtebrücks dritten Pokal-Teilnahme das erste Tor für den Underdog, der in den vergangenen Jahren 0:5 gegen Darmstadt und 0:3 gegen Frankfurt verloren hatte.

Traumtor von Hunold, Doppelpack von Lasogga

Erndtebrück wollte aber mehr – und bekam mehr: Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff zeigte der Oberligist einen erstklassig vorgetragenen Angriff, Lukas Rösch legte mit dem Rücken zum Tor für Niklas Hunold auf: Der Kapitän zog volley ab und traf ins Netz – 2:2!

Das Spiel blieb kurios: Lasogga brauchte nur gut 60 Sekunden für zwei Tore mit dem Kopf und rechten Fuß (62./64.), durch war der HSV damit aber immer noch nicht. Till Hilchenbach verkürzte in der 71. Minute auf 3:4 und läutete damit eine spannende Schlussphase ein, in der Erndtebrück noch einige Male gefährlich vors Hamburger Tor kam. Das 4:4 konnten die Norddeutschen aber verhindern, in der 90. Minute sorgte Mangala für die Entscheidung.



Hansa Rostock hat als zweiter Drittligist nach dem SV Wehen Wiesbaden (3:2 nach Verlängerung gegen den FC St. Pauli) die zweite Runde im DFB-Pokal erreicht. Am Samstagabend setzte sich der Pokal-Halbfinalist von 2000 überraschend 2:0 (1:0) gegen Bundesligist VfB Stuttgart durch und baute damit auch eine ungewöhnliche Serie gegen die Schwaben aus: In nun vier Pokalduellen mit dem VfB behielt der Außenseiter immer die Oberhand. Stuttgart ist nach Titelverteidiger Eintracht Frankfurt (1:2 beim SSV Ulm) der zweite Erstligist, für den nach der ersten Runde Schluss ist. An der Ostsee schoss Sommer-Zugang Cebio Soukou die Hanseaten mit seinem vierten Tor im fünften Pflichtspiel der Saison in Führung und bereitete in der Schlussphase auch das 2:0 durch Mirnes Pepic (84.) vor.

Einen epischen Kampf hatte zuvor Oberligist TuS Erndtebrück dem Hamburger SV geboten und eine Sensation beim 3:5 (1:2) nur knapp verpasst. Dabei sah es für die Hamburger nach zwei Erstrunden-Niederlagen in den Jahren 2015 und 2017 zunächst nach einem souveränen Sieg aus, Erndtebrück zeigte jedoch große Moral und egalisierte mit den ersten Pokal-Toren der Klubgeschichte einen 0:2-Rückstand. Pierre-Michel Lasogga schoss den HSV mit einem Doppelpack binnen einer Minute wieder mit zwei Toren in Front, aber der Underdog kam ein weiteres Mal zurück. Nur das 4:4 wollte am Ende nicht mehr fallen - stattdessen erlöste Orel Mangala die Hamburger in der 90. Minute mit dem 5:3.

Keine Chance hatte Regionalligist RW Oberhausen: Der Pokal-Halbfinalist von 1998 unterlag dem zwei Klassen höher spielenden SV Sandhausen 0:6 (0:2), der den höchsten DFB-Pokalsieg seiner Klubgeschichte perfekt machte. Im Duell Zweitligist gegen Erstligist zog Erzgebirge Aue gegen den FSV Mainz 05 mit 1:3 (0:1) den Kürzeren, obwohl die Sachsen 87 Minuten in Überzahl spielten. Im 19. Anlauf war es für Aue das zwölfte Aus in Runde 1, Mainz steht zum vierten Mal in Folge in der zweiten Runde.

Soukou überlistet Badstuber und Zieler

Im Rostocker Ostseestadion gelang dem Gastgeber schon in der achten Minute der Führungstreffer. Soukou kam bei einem langen Ball von Vladimir Rankovic vor Holger Badstuber an den Ball, zog von rechts in den Strafraum und düpierte VfB-Schlussmann Ron-Robert Zieler aus spitzem Winkel mit einem herrlichen Außenrist-Treffer ins lange Eck. Stuttgart erhöhte danach die Schlagzahl, Zugang Nicolas Gonzalez (21./30.), Dennis Aogo mit einem strammen Distanzschuss (28.) und Timo Baumgartl (37.) ließen eine ganze Reihe von Chancen aber ungenutzt, auch weil Rostock giftig verteidigte und die Gegenspieler beim Abschluss immer wieder entscheidend störte.

In Halbzeit zwei legte Mario Gomez den Ball zum wiederholten Male sehenswert für Gonzalez auf, der 20-jährige Argentinier köpfte aber am linken Pfosten vorbei (52.). Rostock stand immer wieder stark unter Druck, überstand einige Drangphasen aber schadlos und verteidigte gekonnt. Nach vorne kam von Rostock lange Zeit nichts mehr, aber der frühe Treffer von Soukou, aggressive Defensivarbeit und ein Quäntchen Glück reichte den Hanseaten, um Kurs auf die dicke Pokal-Überraschung zu halten. Sechs Minuten vor Schluss machte Mirnes Pepic dann nach Vorarbeit von Soukou alles klar. Rostock steht damit erstmals seit 2008 wieder in der zweiten Runde.

Erndtebrück kontert Hamburger Blitzstart

Die Hamburger waren mit wenigen guten Erinnerungen an die jüngere Pokalgeschichte nach Siegen gereist, erwischten vor 15.000 Zuschauern im Leimbachstadion aber einen optimalen Start. Nach Foul von Taira Tomita an Orel Mangala verwandelte HSV-Kapitän Lewis Holtby den fälligen Strafstroß souverän (7.), drei Minuten später umkurvte Kaled Narey drei Spieler des zu diesem Zeitpunkt überforderten Oberligisten und bediente Jann-Fiete Arp. Der Juniorennationalspieler schob aus kurzer Distanz zum 2:0 ein (10.).

Hamburg kontrollierte die Partie danach mit viel Ballbesitz und erabeitete sich weitere Chancen. Unter anderem ließen Holtby (37.) und Narey (39.) dicke Chancen aus. Dann kam der große Moment von Yamazaki: Mit dem ersten Abschluss der Gastgeber traf der Japaner nach einer Hereingabe am langen Pfosten zum 1:2 (43.) und erzielte bei Erndtebrücks dritten Pokal-Teilnahme das erste Tor für den Underdog, der in den vergangenen Jahren 0:5 gegen Darmstadt und 0:3 gegen Frankfurt verloren hatte.

Traumtor von Hunold, Doppelpack von Lasogga

Erndtebrück wollte aber mehr – und bekam mehr: Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff zeigte der Oberligist einen erstklassig vorgetragenen Angriff, Lukas Rösch legte mit dem Rücken zum Tor für Niklas Hunold auf: Der Kapitän zog volley ab und traf ins Netz – 2:2!

Das Spiel blieb kurios: Lasogga brauchte nur gut 60 Sekunden für zwei Tore mit dem Kopf und rechten Fuß (62./64.), durch war der HSV damit aber immer noch nicht. Till Hilchenbach verkürzte in der 71. Minute auf 3:4 und läutete damit eine spannende Schlussphase ein, in der Erndtebrück noch einige Male gefährlich vors Hamburger Tor kam. Das 4:4 konnten die Norddeutschen aber verhindern, in der 90. Minute sorgte Mangala für die Entscheidung.

###more###

Sandhausen feiert höchsten Pokalsieg

Wie Hamburg legte auch Sandhausen gut los: In der siebten Minute schoss Fabian Schleusener den Gast aus spitzem Winkel in Führung, Felix Müller erhöhte für die feldüberlegenen Gäste bei einem pfeilschnellen Konter auf 2:0 (24.). Oberhausen ließ danach zwar nicht mehr viel zu, bleibt vorne aber zu harmlos. Ein Schüsschen von Shaibou Oubeyapwa parierte Niklas Lomb ohne Mühe (45+1.).

In Halbzeit zwei zeigte Schiedsrichter Florian Badstübner nach 14 Sekunden auf den Elfmeterpunkt. Jannik Löhden hatte Kevin Behrens von den Füßen geholt, Philipp Förster bedankte sich mit dem 3:0. Und auch das 4:0 fiel nach einem Standard: Tim Kister nickte nach einer Ecke ein (62.). In den Schlussminuten erhöhten Markus Karl und Müller (90+2.) auf 6:0, dem höchsten Pokalsieg der Sandhäuser Vereinsgeschichte.

Brillanter Maxim führt Mainz in Unterzahl zum Sieg

Im Erzgebirgsstadion musste Schiedsrichter Felix Zwayer schon nach drei Minuten die Rote Karte zücken. Als letzter Mann hatte Sommer-Einkauf Moussa Niakhate den Auer Relegationshelden Sören Bertram kurz vor der Strafraumgrenze zu Boden gezerrt, dem FSV standen nun lange 87 Minuten in Unterzahl bevor

Aue fehlte jedoch die spielerische Klasse, um die nummerische Überlegenheit in Torchancen umzumünzen. Stattdessen zeigten sich die Mainzer effektiv: Pablo de Blasis nutzte die Passivität der Auer Defensive für einen kurzen Sololauf und schob den Ball über Ridle Baku zu Alexandru Maxim. Der Rumäne ließ drei Erzgebirgler stehen und traf flach mit der ersten guten Mainzer Chance ins rechte Toreck (31.).

Aue beendet lange Torflaute

In Halbzeit zwei änderte sich am Spielverlauf wenig: Aue konnte mit seinen hohen Ballbesitzanteilen wenig anfangen, auf der Gegenseite spielten die Mainzer ihre wenigen Gelegenheiten gut aus. Der starke Maxim bereitete das 2:0 durch den Sekunden zuvor eingewechselten Robin Quaison exzellent vor (59.) und krönte seine Leistung mit einem zweiten Treffer aus rund 13 Metern (66.).

In der Schlussphase beendeten die Auer ihre Torflaute: Nach 33 Monaten ohne Pokaltreffer gelang Sommer-Zugang Pascal Testroet der Ehrentreffer (83.).