Freiburgs Sandra Starke: Über Namibia ins Finale?

In Freiburg hat sie sich schnell eingelebt. Kein Wunder. Die Umstellung von Potsdam nach Freiburg ist schließlich einfacher, als die von Namibia nach Deutschland. Außerdem ist sie heute in ihrer Persönlichkeit viel weiter, als sie dies vor acht Jahren gewesen ist. "Natürlich war es für mich nicht leicht", sagt sie im Rückblick. Ohne Eltern in einem fremden Land, das muss man erstmal verkraften.

Ihre Heimat hat sie nicht vergessen. Jedes Jahr über Weihnachten und Silvester reist Starke nach Windhoek, in die Hauptstadt Namibias, zu ihren Eltern. Ihr Vater Richard ist Deutscher, aber in Namibia geboren, Mutter Karla ist Niederländerin. Sandra Starke besitzt die deutsche und die namibische Staatsbürgerschaft, spricht Deutsch und Afrikaans. Sie ist eben keine gewöhnliche Bundesligaspielerin.

Pokalfinale? - "Das wäre ein Traum"

Aber sie ist Bundesligaspielerin, Fußballerin. Das ist es, was sie immer sein wollte. Durch ihren Vater und ihren Bruder Manfred verliebte sie sich als kleines Kind in den Fußball. Mit vier Jahren machte sie ihre ersten Erfahrungen auf dem Platz. In Namibia spielte Sandra Starke nur mit Jungs zusammen, eine andere Möglichkeit gab es für sie nicht. "Aber das geht nur bis 13", sagt sie und musste deswegen in jungen Jahren eine weitreichende Entscheidung treffen. Der Fußball siegte. "Darum wollte ich nach Deutschland, es war ein Traum, weiter Fußball zu spielen", sagt sie. Auch ihr Bruder ging damals nach Deutschland. Er ist drei Jahre älter als sie. Heute spielt Manfred Starke bei Hansa Rostock in der 3. Liga. "Ich hatte meinen Bruder in der Nähe, dann war es nicht so schwer", sagt sie.

Ihre Eltern reisen jedes Jahr nach Deutschland, um ihre zwei Kinder zu besuchen. "Immer um Ostern herum", sagt Starke. Am 17. Mai, wenn das DFB-Pokalfinale in Köln ausgetragen wird, sind sie noch da. "Es wäre so schön, wenn ich dort spielen würde und meine Eltern wären dabei", sagt Starke. Sie fühlt sich dadurch zusätzlich motiviert für das Halbfinale: "Meine Eltern konnten mich nie spielen sehen, sie waren in Namibia und ich hier. Wenn das beim Pokalfinale klappen würde, dann wäre das ein Traum für mich."

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Stürmerin Sandra Starke vom SC Freiburg hat wohl die ungewöhnlichste Lebensgeschichte in ihrem Team. In ihr vereinen sich zwei Kontinente und drei Nationen. Sie ist in Namibia geboren und aufgewachsen, hat deutsche und niederländischen Wurzeln. Schon im Alter von zwölf Jahren ließ sie ihre Eltern in Namibia zurück und zog nach Deutschland. Um die Liebe, die sie in Afrika entdeckte, in Deutschland leben zu können: den Fußball. Sie hat das Heimweh ausgehalten, sich durchgekämpft, ist unbeirrt ihren Weg gegangen. Schritt für Schritt. Hatte das Ziel, sich fußballerisch zu verbessern, immer vor Augen.

Die nächste Herausforderung auf ihrem Weg lautet nun: Weiterkommen im DFB-Pokal. Der SC Freiburg bestreitet am Samstag (ab 14 Uhr, live im WDR) das Halbfinale gegen die SGS Essen. "Das ist bisher mein größter Erfolg", sagt Sandra Starke. Sie freut sich auf die Begegnung gegen den Ligakonkurrenten. "Es wird ein Spiel auf Augenhöhe. Ich schätze den Gegner sehr stark ein, vor allem in der Offensive", sagt sie.

"Ich gehe positiv ins Spiel"

Die vergangene Bundesligapartie zwischen Freiburg und Essen bestätigt diese Einschätzung. Die Teams trennten sich 1:1. Im Pokal gibt es jedoch kein Remis. Eine Mannschaft wird am Ende als Gewinner vom Platz gehen, für die andere platzt der große Traum vom DFB-Pokalfinale in Köln. Starke hofft natürlich, dass der SC Freiburg am Ende jubelt.

Auf den bisherigen Erfolg ihres Teams, ist sie sehr stolz. So oder so, auch wenn es schiefgehen sollte in Essen. Wobei sie sich mit einem Ausscheiden nicht näher befassen will, warum auch? "Ich gehe positiv ins Spiel, wir sind gut drauf und haben nichts zu verlieren", sagt Sandra Starke.

Im Gespräch mit DFB.de erzählt sie ihre erzählenswerte Geschichte. Warum war sie in Namibia? Warum ist sie mit zwölf Jahren nach Deutschland? Was zog sie schließlich nach Freiburg? Also der Reihe nach, aus der Aktualität in die Vergangenheit: Die 20-Jährige wechselte zu Beginn der Saison zu den Freiburgerinnen. Seit sie 2006 nach Deutschland kam, spielte sie bei Turbine Potsdam, erst in der Jugend, dann im zweiten Team des Vereins.

"Ich habe den Wechsel gebraucht"

Im Jahr 2012 gab sie als U 19-Nationalspielerin des DFB ihr Debüt in der ersten Mannschaft. Doch für einen Stammplatz im Bundesligateam reichte es nicht. Die Konkurrenz beim 1. FFC Turbine Potsdam war zu groß. Doch Starke ließ sich nicht von ihrem Weg abbringen. Sie zog weiter, nach sieben Jahren in Potsdam. "Ich wollte den nächsten Schritt gehen, wollte in die Bundesliga und spielen. Diesen Wechsel habe ich gebraucht", sagt sie.

In Freiburg hat sie sich schnell eingelebt. Kein Wunder. Die Umstellung von Potsdam nach Freiburg ist schließlich einfacher, als die von Namibia nach Deutschland. Außerdem ist sie heute in ihrer Persönlichkeit viel weiter, als sie dies vor acht Jahren gewesen ist. "Natürlich war es für mich nicht leicht", sagt sie im Rückblick. Ohne Eltern in einem fremden Land, das muss man erstmal verkraften.

Ihre Heimat hat sie nicht vergessen. Jedes Jahr über Weihnachten und Silvester reist Starke nach Windhoek, in die Hauptstadt Namibias, zu ihren Eltern. Ihr Vater Richard ist Deutscher, aber in Namibia geboren, Mutter Karla ist Niederländerin. Sandra Starke besitzt die deutsche und die namibische Staatsbürgerschaft, spricht Deutsch und Afrikaans. Sie ist eben keine gewöhnliche Bundesligaspielerin.

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Pokalfinale? - "Das wäre ein Traum"

Aber sie ist Bundesligaspielerin, Fußballerin. Das ist es, was sie immer sein wollte. Durch ihren Vater und ihren Bruder Manfred verliebte sie sich als kleines Kind in den Fußball. Mit vier Jahren machte sie ihre ersten Erfahrungen auf dem Platz. In Namibia spielte Sandra Starke nur mit Jungs zusammen, eine andere Möglichkeit gab es für sie nicht. "Aber das geht nur bis 13", sagt sie und musste deswegen in jungen Jahren eine weitreichende Entscheidung treffen. Der Fußball siegte. "Darum wollte ich nach Deutschland, es war ein Traum, weiter Fußball zu spielen", sagt sie. Auch ihr Bruder ging damals nach Deutschland. Er ist drei Jahre älter als sie. Heute spielt Manfred Starke bei Hansa Rostock in der 3. Liga. "Ich hatte meinen Bruder in der Nähe, dann war es nicht so schwer", sagt sie.

Ihre Eltern reisen jedes Jahr nach Deutschland, um ihre zwei Kinder zu besuchen. "Immer um Ostern herum", sagt Starke. Am 17. Mai, wenn das DFB-Pokalfinale in Köln ausgetragen wird, sind sie noch da. "Es wäre so schön, wenn ich dort spielen würde und meine Eltern wären dabei", sagt Starke. Sie fühlt sich dadurch zusätzlich motiviert für das Halbfinale: "Meine Eltern konnten mich nie spielen sehen, sie waren in Namibia und ich hier. Wenn das beim Pokalfinale klappen würde, dann wäre das ein Traum für mich."