Franz' besonderes Duell mit dem Ex-Verein

Glauben an "Pokalmannschaft" Magdeburg

Dass der 1. FC Magdeburg am Sonntag trotzdem als klarer Außenseiter in die Partie geht, weiß Maik Franz nur zu gut. Dennoch ist er davon überzeugt, dass es mit einem Weiterkommen klappen kann. "Im Pokal sind immer Überraschungen möglich. Der 1. FC Magdeburg konnte in der Vergangenheit als Pokalmannschaft auftreten. Man hat immer eine Chance, auch wenn sie noch so klein ist", erklärt Franz.

Die Pokalhistorie des 1. FCM ist in der Tat beeindruckend. Den damaligen DDR-Vereinspokal (FDGB-Pokal) gewann Magdeburg siebenmal, ist damit zusammen mit dem jetzigen Zweitligisten SG Dynamo Dresden Rekordsieger des Wettbewerbs. Im Landespokal von Sachsen-Anhalt setzte sich der FCM sogar zehnmal durch (zuletzt 2014). Der größte Erfolg in einem Pokalwettbewerb liegt aber bereits 42 Jahre zurück. 1974 gingen die Magdeburger aus dem Europapokal der Pokalsieger siegreich hervor, bezwangen im Endspiel den italienischen Spitzenklub AC Mailand in Rotterdam (Niederlande) 2:0.

Auch wenn diese glorreiche Zeit lange her ist und dem FCM erst in der Saison 2014/2015 die erstmalige Rückkehr in den Profifußball nach der Wende 1990 gelang: In den zurückliegenden beiden Spielen im DFB-Pokal zeigten die Magdeburger, dass sie nicht zu unterschätzen sind. Als damaliger Nordost-Regionalligist schalteten die Blau-Weißen im August 2014 den Erstligisten FC Augsburg aus (1:0), zogen in die 2. Runde ein. Gegen Bayer 04 Leverkusen war die Mannschaft von FCM-Trainer Jens Härtel dann nah dran an der Sensation, scheiterte nur knapp (6:7 nach Elfmeterschießen).

"Jede weitere Runde wäre Segen für FCM"

Gegen Frankfurt startet Magdeburg jetzt den nächsten Versuch, einen Erstligisten aus dem Wettbewerb zu werfen und eine ganze Stadt in Ekstase zu versetzen. Maik Franz betont noch einmal, wie wichtig ein Erfolg für den Verein sein könnte. "Der DFB-Pokal ist ein Zusatzwettbewerb, in dem unterklassige Vereine zusätzliche Einnahmen verzeichnen können. Jede weitere Runde wäre ein Segen für den 1. FC Magdeburg", stellt er klar.

Bei der Frage nach der Zielsetzung für die laufende Drittligasaison hält sich Franz eher bedeckt. Nach vier Spieltagen hat der FCM erst einen Sieg für sich verbuchen können (3:0 gegen den SC Paderborn 07). Zwei Partien gingen verloren, das Duell des 2. Spieltags gegen Zwickau wird erst noch gespielt. "Schon die ersten Begegnungen haben gezeigt, dass die Liga auch in diesem Jahr extrem ausgeglichen ist. Demut und Fleiß tun uns gut, wir müssen die 45 Punkte für den Klassenverbleib schnellstmöglich erreichen", erklärt Franz.

In seiner neuen Rolle auf der Geschäftsstelle fühlt er sich nach über einem halben Jahr sehr wohl. "Ich habe mich gut eingelebt, es wurde mir jedoch auch sehr leicht gemacht. Der Empfang in Magdeburg war sehr angenehm, mein Aufgabengebiet hat sich mittlerweile bereits erweitert. Ich freue mich, dass ich mich einbringen und dabei viel lernen kann", sagt Maik Franz über seinen Wechsel vom grünen Rasen an den Schreibtisch.

[mspw]


Wenn für den Drittligisten 1. FC Magdeburg am Sonntag (ab 15.30 Uhr) mit dem Erstrundenspiel im DFB-Pokal gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt der bisherige Saisonhöhepunkt ansteht, ist es für Maik Franz eine besondere Partie. Denn: Der aktuelle Assistent der Geschäftsführung beim FCM war während seiner aktiven Laufbahn zwei Jahre für die Eintracht am Ball. Exakt 50 seiner insgesamt 192 Bundesligapartien absolvierte der frühere beinharte Verteidiger und ehemalige Junioren-Nationalspieler für die Hessen.

Seitdem das Los aus dem Pokaltopf gezogen wurde, herrscht beim heute 35-jährigen Franz große Vorfreude. "Es verspricht, ein großes Fußballfest zu werden", betont der gebürtige Merseburger (Sachsen-Anhalt) im Gespräch mit DFB.de.

Klar ist, dass die Magdeburger Arena prall gefüllt sein wird. Bereits in der ersten Verkaufsphase hatte der FCM vor einigen Wochen über 20.000 Tickets für die Pokalbegegnung abgesetzt. Alles deutet auf ein ausverkauftes Haus hin. Dann würden exakt 25.910 Besucher im Stadion dabei sein.

Erinnerungen an eine "hervorragende Zeit"

Die Eintracht war nach dem VfL Wolfsburg und dem Karlsruher SC die dritte von insgesamt vier Profistationen von Maik Franz, der einst im Nachwuchsbereich des 1. FC Magdeburg am Ball war und danach beim FCM auch seine ersten Schritte im Seniorenfußball gemacht hatte. Seine Laufbahn beendete Franz im Januar 2015 in der Hauptstadt bei Hertha BSC. Seit Anfang dieses Jahres ist er jetzt in neuer Funktion zurück beim FCM.

An seine beiden Spielzeiten in Frankfurt erinnert sich Maik Franz gerne zurück: "Im Großen und Ganzen war es eine hervorragende Zeit. Im ersten Jahr lief es sportlich sehr gut, im zweiten Jahr folgte eine starke Hinrunde, gefolgt von einer katastrophalen Rückrunde. In dieser Zeit konnte ich viel lernen und für meine weitere Karriere mitnehmen", erinnert er sich: "Ich habe viele sympathische Leute kennen gelernt. Bei der Eintracht hat man in jeder Minute gemerkt, welche Tradition in dem Verein steckt und wie sehr die Stadt dahintersteht."

Kontakt zu Eintracht-Torjäger Alex Meier

Besonders gut gefallen hat dem Ex-Defensivspezialisten, der für sein körperbetontes Spiel bekannt war und in seinen fast 200 Bundesligaspielen sechs Platzverweise kassierte (drei Rote und drei Gelb-Rote Karten), die Verbundenheit der Fans mit dem Verein. "Jeder in der Stadt hat eine Meinung zur Eintracht. Diese vollständige Identifikation der Leute mit dem Verein war beeindruckend", erklärt Franz.

Persönliche Kontakte zum früheren Arbeitgeber gibt es auch noch. Beispielsweise hat Maik Franz zu Eintracht-Torjäger Alex Meier weiterhin einen Draht. "Er ist aber einer der wenigen Spieler, zu denen ich noch Kontakt habe", verrät der Ex-Bundesligaprofi, der in seiner gesamten Erstligazeit genauso viele Treffer markierte wie Angreifer Meier in der zurückliegenden Bundesliga-Saison 2015/2016. Mit zwölf Toren war Meier wieder einmal der erfolgreichste Torschütze der Eintracht, trug damit seinen Teil zum Klassenverbleib bei. Erst in der Relegation gegen den 1. FC Nürnberg (1:1/1:0) konnten sich die Mainstädter retten.

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Glauben an "Pokalmannschaft" Magdeburg

Dass der 1. FC Magdeburg am Sonntag trotzdem als klarer Außenseiter in die Partie geht, weiß Maik Franz nur zu gut. Dennoch ist er davon überzeugt, dass es mit einem Weiterkommen klappen kann. "Im Pokal sind immer Überraschungen möglich. Der 1. FC Magdeburg konnte in der Vergangenheit als Pokalmannschaft auftreten. Man hat immer eine Chance, auch wenn sie noch so klein ist", erklärt Franz.

Die Pokalhistorie des 1. FCM ist in der Tat beeindruckend. Den damaligen DDR-Vereinspokal (FDGB-Pokal) gewann Magdeburg siebenmal, ist damit zusammen mit dem jetzigen Zweitligisten SG Dynamo Dresden Rekordsieger des Wettbewerbs. Im Landespokal von Sachsen-Anhalt setzte sich der FCM sogar zehnmal durch (zuletzt 2014). Der größte Erfolg in einem Pokalwettbewerb liegt aber bereits 42 Jahre zurück. 1974 gingen die Magdeburger aus dem Europapokal der Pokalsieger siegreich hervor, bezwangen im Endspiel den italienischen Spitzenklub AC Mailand in Rotterdam (Niederlande) 2:0.

Auch wenn diese glorreiche Zeit lange her ist und dem FCM erst in der Saison 2014/2015 die erstmalige Rückkehr in den Profifußball nach der Wende 1990 gelang: In den zurückliegenden beiden Spielen im DFB-Pokal zeigten die Magdeburger, dass sie nicht zu unterschätzen sind. Als damaliger Nordost-Regionalligist schalteten die Blau-Weißen im August 2014 den Erstligisten FC Augsburg aus (1:0), zogen in die 2. Runde ein. Gegen Bayer 04 Leverkusen war die Mannschaft von FCM-Trainer Jens Härtel dann nah dran an der Sensation, scheiterte nur knapp (6:7 nach Elfmeterschießen).

"Jede weitere Runde wäre Segen für FCM"

Gegen Frankfurt startet Magdeburg jetzt den nächsten Versuch, einen Erstligisten aus dem Wettbewerb zu werfen und eine ganze Stadt in Ekstase zu versetzen. Maik Franz betont noch einmal, wie wichtig ein Erfolg für den Verein sein könnte. "Der DFB-Pokal ist ein Zusatzwettbewerb, in dem unterklassige Vereine zusätzliche Einnahmen verzeichnen können. Jede weitere Runde wäre ein Segen für den 1. FC Magdeburg", stellt er klar.

Bei der Frage nach der Zielsetzung für die laufende Drittligasaison hält sich Franz eher bedeckt. Nach vier Spieltagen hat der FCM erst einen Sieg für sich verbuchen können (3:0 gegen den SC Paderborn 07). Zwei Partien gingen verloren, das Duell des 2. Spieltags gegen Zwickau wird erst noch gespielt. "Schon die ersten Begegnungen haben gezeigt, dass die Liga auch in diesem Jahr extrem ausgeglichen ist. Demut und Fleiß tun uns gut, wir müssen die 45 Punkte für den Klassenverbleib schnellstmöglich erreichen", erklärt Franz.

In seiner neuen Rolle auf der Geschäftsstelle fühlt er sich nach über einem halben Jahr sehr wohl. "Ich habe mich gut eingelebt, es wurde mir jedoch auch sehr leicht gemacht. Der Empfang in Magdeburg war sehr angenehm, mein Aufgabengebiet hat sich mittlerweile bereits erweitert. Ich freue mich, dass ich mich einbringen und dabei viel lernen kann", sagt Maik Franz über seinen Wechsel vom grünen Rasen an den Schreibtisch.

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