Dramatik in Bremen: Forsberg bringt Leipzig ins Finale

RB Leipzig steht als erstes Team und zum zweiten Mal nach 2019 im DFB-Pokalfinale. Die Sachsen setzten sich im ersten Halbfinale in einem dramatischen Schlagabtausch 2:1 (0:0, 0:0) nach Verlängerung beim Bundesligakonkurrenten Werder Bremen durch und treffen am 13. Mai (ab 20.45 Uhr) im Berliner Olympiastadion auf den Sieger des zweiten Semifinales zwischen Borussia Dortmund und Holstein Kiel, das am Samstag (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) ausgetragen wird.

Von Beginn an spielten beide Teams mit offenem Visier um die Finalchance, bei dem die Gäste schon in der vierten Minute durch Alexander Sörloth die erste gute Gelegenheit hatten. Werder-Keeper Jiri Pavlenka parierte den Kopfball jedoch glänzend. Nach zwei weiteren Distanzversuchen von Marcel Sabitzer und Dani Olmo direkt im Anschluss zeigte sich auch Werder erstmals offensiv, Joshua Sargents Flachschuss (5.) geriet jedoch zu zentral.

Leipzig kontrolliert, Bremen kontert

Leipzig übernahm die Spielkontrolle und kombinierte sich ein ums andere Mal gefährlich vor das Bremer Gehäuse, ließ nur beim Abschluss die nötige Präzision vermissen. Werder konnte sich in dieser Phase kaum einmal aus der Umklammerung des Bundesligazweiten befreien.

Dann aber hatten die Gastgeber plötzlich in der 30. Minute die bis dato größte Chance der Partie. Sargent setzte sich nach einem langen Ball energisch gegen Dayot Upamecano durch, schob den Ball freistehend aus 15 Metern aber um Zentimeter am Pfosten vorbei. Bremen konnte nun mehr für Entlastung sorgen und warf sich weiter mit Leidenschaft in jeden Zweikampf.

In der 43. Minute führte ein solches energisches Nachsetzen fast zur nächsten Gelegenheit zur Werder-Führung. Davie Selke kam im Laufduell mit Nordi Mukiele im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Manuel Gräfe entschied zunächst auf Elfmeter, korrigierte seine Entscheidung aber nach Eingreifen des Video-Assistenten.

Pavlenka und die Latte retten für Werder

Die zweite Hälfte begann wie die erste: Mit viel Ballbesitz für Leipzig - teilweise bis zu 80 Prozent. Bremen offenbarte in der Defensive aber keine Lücken und so spielte RB stets im Powerplay um den Strafraum herum. Erste Ausnahme: In der 52. Minute traf Mukiele nach feinem Zuspiel von Kevin Kampl zwar den Pfosten, stand aber auch hauchzart im Abseits.

Die Sachsen erhöhten nun den Druck und drangen immer öfter in den Sechzehner ein. Der nächste gute Abschluss kam aber aus 18 Metern: Angelino zirkelte einen direkten Freistoß einen halben Meter am Kreuzeck vorbei (60.). Dann lag das 0:1 in der Luft: Einen abgefälschter Schlenzer von Christopher Nkunku wischte Pavlenka zunächst aus dem Eck (64.), den folgenden Eckball köpfte Willi Orban an die Unterkante der Latte (65.).

Nkunku scheitert am Aluminium

Doch auch Bremen schnupperte nach einer Standardsituation am ersten Tor: Der kurz zuvor eingewechselte Yuya Osako setzte seinen Kopfball nach Freistoß von Ludwig Augustinsson nur knapp neben das Leipziger Tor (70.). Wie schon Mitte des ersten Abschnitts biss sich RB an der giftigen Bremer Abwehr mehr und mehr die Zähne aus und hatte zudem erneut Pech mit dem Torgestänge: Nkunku spitzelte den Ball in der 78. Minute aus kurzer Distanz an den Pfosten.

Die Schlussphase blieb heiß umkämpft: Leipzig drängte auf die Entscheidung, Werder warf sich leidenschaftlich in jeden Ball und versuchte sich an offensiven Nadelstichen. Und fast hätte Theodor Gebre Selassie die Verlängerung verhindert, war aber vor dem Tor zu überrascht von der verlängerten Ecke. Auf der Gegenseite köpfte Yussuf Poulsen noch einmal knapp vorbei (90.+3) und prüfte kurz darauf Pavlenka erneut per Kopf (90.+5).

Joker Hwang sticht, Bittencourt schlägt zurück

Leipzig startete auch in der Verlängerung wieder stark und belohnte sich dieses Mal auch: Olmo spielte den Ball in den Strafraum, wo sich der in der 90. Minute eingewechselte Südkoreaner Hee-Chan Hwang davonstahl und Pavlenka aus elf Metern überwand (93.).

Doch das Spiel war noch nicht vorbei, denn kurz vor dem Ende der ersten 15 Zusatzminuten schlug Werder zu. Leonardo Bittencourt spritzte in einen zu kurzen Rückpass, umkurvte Peter Gulacsi und schob zum 1:1 ein (105.).

Forsberg entscheidet spät

RB zeigte gleich nach Wiederanpfiff eine Reaktion, Benjamin Henrichs traf in der 106. Minute das Außennetz. Wenig später geriet eine Hereingabe von Mukiele für Poulsen zu hart, der Däne köpfte drüber (108.). Der Leipziger Druck wurde nun immer größer, ein Ball nach dem anderen kam in die Gefahrenzone.

Und als schon alle gedanklich im Elfmeterschießen waren, brachte Emil Forsberg die Leipziger nach Vorlage von Hwang doch noch auf die Siegerstraße (120.+1).

[sid/js]

RB Leipzig steht als erstes Team und zum zweiten Mal nach 2019 im DFB-Pokalfinale. Die Sachsen setzten sich im ersten Halbfinale in einem dramatischen Schlagabtausch 2:1 (0:0, 0:0) nach Verlängerung beim Bundesligakonkurrenten Werder Bremen durch und treffen am 13. Mai (ab 20.45 Uhr) im Berliner Olympiastadion auf den Sieger des zweiten Semifinales zwischen Borussia Dortmund und Holstein Kiel, das am Samstag (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) ausgetragen wird.

Von Beginn an spielten beide Teams mit offenem Visier um die Finalchance, bei dem die Gäste schon in der vierten Minute durch Alexander Sörloth die erste gute Gelegenheit hatten. Werder-Keeper Jiri Pavlenka parierte den Kopfball jedoch glänzend. Nach zwei weiteren Distanzversuchen von Marcel Sabitzer und Dani Olmo direkt im Anschluss zeigte sich auch Werder erstmals offensiv, Joshua Sargents Flachschuss (5.) geriet jedoch zu zentral.

Leipzig kontrolliert, Bremen kontert

Leipzig übernahm die Spielkontrolle und kombinierte sich ein ums andere Mal gefährlich vor das Bremer Gehäuse, ließ nur beim Abschluss die nötige Präzision vermissen. Werder konnte sich in dieser Phase kaum einmal aus der Umklammerung des Bundesligazweiten befreien.

Dann aber hatten die Gastgeber plötzlich in der 30. Minute die bis dato größte Chance der Partie. Sargent setzte sich nach einem langen Ball energisch gegen Dayot Upamecano durch, schob den Ball freistehend aus 15 Metern aber um Zentimeter am Pfosten vorbei. Bremen konnte nun mehr für Entlastung sorgen und warf sich weiter mit Leidenschaft in jeden Zweikampf.

In der 43. Minute führte ein solches energisches Nachsetzen fast zur nächsten Gelegenheit zur Werder-Führung. Davie Selke kam im Laufduell mit Nordi Mukiele im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Manuel Gräfe entschied zunächst auf Elfmeter, korrigierte seine Entscheidung aber nach Eingreifen des Video-Assistenten.

Pavlenka und die Latte retten für Werder

Die zweite Hälfte begann wie die erste: Mit viel Ballbesitz für Leipzig - teilweise bis zu 80 Prozent. Bremen offenbarte in der Defensive aber keine Lücken und so spielte RB stets im Powerplay um den Strafraum herum. Erste Ausnahme: In der 52. Minute traf Mukiele nach feinem Zuspiel von Kevin Kampl zwar den Pfosten, stand aber auch hauchzart im Abseits.

Die Sachsen erhöhten nun den Druck und drangen immer öfter in den Sechzehner ein. Der nächste gute Abschluss kam aber aus 18 Metern: Angelino zirkelte einen direkten Freistoß einen halben Meter am Kreuzeck vorbei (60.). Dann lag das 0:1 in der Luft: Einen abgefälschter Schlenzer von Christopher Nkunku wischte Pavlenka zunächst aus dem Eck (64.), den folgenden Eckball köpfte Willi Orban an die Unterkante der Latte (65.).

Nkunku scheitert am Aluminium

Doch auch Bremen schnupperte nach einer Standardsituation am ersten Tor: Der kurz zuvor eingewechselte Yuya Osako setzte seinen Kopfball nach Freistoß von Ludwig Augustinsson nur knapp neben das Leipziger Tor (70.). Wie schon Mitte des ersten Abschnitts biss sich RB an der giftigen Bremer Abwehr mehr und mehr die Zähne aus und hatte zudem erneut Pech mit dem Torgestänge: Nkunku spitzelte den Ball in der 78. Minute aus kurzer Distanz an den Pfosten.

Die Schlussphase blieb heiß umkämpft: Leipzig drängte auf die Entscheidung, Werder warf sich leidenschaftlich in jeden Ball und versuchte sich an offensiven Nadelstichen. Und fast hätte Theodor Gebre Selassie die Verlängerung verhindert, war aber vor dem Tor zu überrascht von der verlängerten Ecke. Auf der Gegenseite köpfte Yussuf Poulsen noch einmal knapp vorbei (90.+3) und prüfte kurz darauf Pavlenka erneut per Kopf (90.+5).

Joker Hwang sticht, Bittencourt schlägt zurück

Leipzig startete auch in der Verlängerung wieder stark und belohnte sich dieses Mal auch: Olmo spielte den Ball in den Strafraum, wo sich der in der 90. Minute eingewechselte Südkoreaner Hee-Chan Hwang davonstahl und Pavlenka aus elf Metern überwand (93.).

Doch das Spiel war noch nicht vorbei, denn kurz vor dem Ende der ersten 15 Zusatzminuten schlug Werder zu. Leonardo Bittencourt spritzte in einen zu kurzen Rückpass, umkurvte Peter Gulacsi und schob zum 1:1 ein (105.).

Forsberg entscheidet spät

RB zeigte gleich nach Wiederanpfiff eine Reaktion, Benjamin Henrichs traf in der 106. Minute das Außennetz. Wenig später geriet eine Hereingabe von Mukiele für Poulsen zu hart, der Däne köpfte drüber (108.). Der Leipziger Druck wurde nun immer größer, ein Ball nach dem anderen kam in die Gefahrenzone.

Und als schon alle gedanklich im Elfmeterschießen waren, brachte Emil Forsberg die Leipziger nach Vorlage von Hwang doch noch auf die Siegerstraße (120.+1).

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