Bremen gegen Köln: Das Pokalsieger-Orakel

Obwohl Werder Bremen und der 1. FC Köln zwei klassische Pokalklubs mit je zehn Finalteilnahmen sind, treffen sie sich heute (ab 20.30 Uhr, live bei Sky) im Weserstadion erst zum vierten Mal in diesem Wettbewerb. Nach fast 25 Jahren Pause, zuletzt sah man sich im DFB-Pokalendspiel 1991. Bisher gilt: Wer dieses Duell gewinnt, wird auch DFB-Pokalsieger. DFB.de erzählt die eher kurze Geschichte dieser klangvollen Paarung.

16. August 1961: Werder Bremen – 1. FC Köln 3:2

Auf dem Weg zu ihrem ersten Pokalgewinn überhaupt trafen die Bremer im Viertelfinale auf die Kölner. 15.000 Zuschauer sahen an diesem Mittwochabend "ein hochklassiges und begeisterndes Spiel" (Sport Magazin), das einen echten Matchwinner hatte. Klaus Hänel hatte schon vor der Pause für eine 2:0-Führung gesorgt (15., 44.) und als einziger auch auf den Kölner Doppelschlag von Karl-Heinz Thielen (64.) und Günter Habig (65.) eine Antwort. Sein drittes Tor per direktem Freistoß fiel in der 88. Minute, nun kamen die Gäste nicht mehr zurück.

25. Januar 1978: 1. FC Köln – Werder Bremen 1:0

Wiederum an einem Mittwochabend trafen sich die Klubs, nun aber in Köln und bereits im DFB-Pokalhalbfinale. Köln war Tabellenführer und klarer Favorit gegen den 16. der Bundesliga. Der Spielverlauf machte das kaum deutlich, 16.000 Zuschauer waren ziemlich enttäuscht von ihrer Mannschaft. Sie mussten sich bis zur Nachspielzeit der ersten Hälfte gedulden, ehe Abwehrchef Gerd Strack aus dem Gewühl eindrückte. "Was auf das Tor von Burdenski kam, hielt der Nationaltorhüter bravourös", lobte der Kicker. Die von Jungmanager Rudi Assauer aushilfsweise trainierten Gäste hatten Pech mit Distanzschüssen von Uwe Bracht und Jürgen Röber. Am Ende war von einem schmeichelhaften Kölner Sieg die Rede, der Kicker titelte: "Sensation war möglich". Als der FC drei Monate später das Double gewann, fragte danach keiner mehr.



Obwohl Werder Bremen und der 1. FC Köln zwei klassische Pokalklubs mit je zehn Finalteilnahmen sind, treffen sie sich heute (ab 20.30 Uhr, live bei Sky) im Weserstadion erst zum vierten Mal in diesem Wettbewerb. Nach fast 25 Jahren Pause, zuletzt sah man sich im DFB-Pokalendspiel 1991. Bisher gilt: Wer dieses Duell gewinnt, wird auch DFB-Pokalsieger. DFB.de erzählt die eher kurze Geschichte dieser klangvollen Paarung.

16. August 1961: Werder Bremen – 1. FC Köln 3:2

Auf dem Weg zu ihrem ersten Pokalgewinn überhaupt trafen die Bremer im Viertelfinale auf die Kölner. 15.000 Zuschauer sahen an diesem Mittwochabend "ein hochklassiges und begeisterndes Spiel" (Sport Magazin), das einen echten Matchwinner hatte. Klaus Hänel hatte schon vor der Pause für eine 2:0-Führung gesorgt (15., 44.) und als einziger auch auf den Kölner Doppelschlag von Karl-Heinz Thielen (64.) und Günter Habig (65.) eine Antwort. Sein drittes Tor per direktem Freistoß fiel in der 88. Minute, nun kamen die Gäste nicht mehr zurück.

25. Januar 1978: 1. FC Köln – Werder Bremen 1:0

Wiederum an einem Mittwochabend trafen sich die Klubs, nun aber in Köln und bereits im DFB-Pokalhalbfinale. Köln war Tabellenführer und klarer Favorit gegen den 16. der Bundesliga. Der Spielverlauf machte das kaum deutlich, 16.000 Zuschauer waren ziemlich enttäuscht von ihrer Mannschaft. Sie mussten sich bis zur Nachspielzeit der ersten Hälfte gedulden, ehe Abwehrchef Gerd Strack aus dem Gewühl eindrückte. "Was auf das Tor von Burdenski kam, hielt der Nationaltorhüter bravourös", lobte der Kicker. Die von Jungmanager Rudi Assauer aushilfsweise trainierten Gäste hatten Pech mit Distanzschüssen von Uwe Bracht und Jürgen Röber. Am Ende war von einem schmeichelhaften Kölner Sieg die Rede, der Kicker titelte: "Sensation war möglich". Als der FC drei Monate später das Double gewann, fragte danach keiner mehr.

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22. Juni 1991: Werder Bremen – 1. FC Köln 4:3 (1:1, 1:1) n.E.

Die bekannteste (Vor-) Geschichte dieses Finales ereignete sich eigentlich schon sechs Wochen vorher. Nach dem Halbfinalerfolg der Kölner gegen Duisburg verriet Trainer Erich Rutemöller in seinem legendären Field-Interview, dass er dem bereits verwarnten Frank Ordenewitz erlaubt habe, einen Platzverweis zu provozieren ("Mach et, Otze!"), der ihm zwar eine Sperre in der Liga eingebracht hätte - nicht aber im Pokalfinale. Der Trick ging schief, der DFB änderte seine Regeln (keine Kartentrennung mehr nach Wettbewerben) und sperrte Ordenewitz auch fürs Finale.

Der Vertreter des Linksaußen hieß Ralf Sturm. Die Bremer hatten in den beiden Jahren zuvor schon das Finale erreicht, aber verloren. Beim "Hattrick", drohte Trainer Otto Rehhagel, würde er zurück treten. Klaus Allofs beruhigte ihn: "Die Bundesliga-Tabelle zeigt, dass wir die bessere Mannschaft sind."

"Zweifellos eines der schwächsten Pokalspiele überhaupt"

Das Spiel zeigte es nicht. Angeheizt von ihrem kämpferischen Kapitän Pierre Littbarski ("Jeder muss wissen: Ich bin nicht Pelé, ich bin Schwarzenbeck"), leistete der FC erbitterten Widerstand. Das ging auf Kosten des Niveaus. Rainer Holzschuh kommentierte im Kicker: "Es war zweifellos eines der schwächsten Pokalspiele überhaupt und das langweiligste, seit 1985 Berlin der Austragungsort ist." Und doch endete es dramatisch. Nach dem 1:0 von Dieter Eilts (48.) aus 18 Metern und dem Ausgleich von Maurice Banach (62.) passierte kaum noch etwas, dass es auch nach 120 Minuten keinen Sieger gab, empfanden viele Beobachter als gerecht.

Doch es musste einen geben, und der wurde vom Kreidepunkt ermittelt. Kölns Andrzej Rudy verschoss gleich den ersten Elfmeter, aber auch Werders Allofs scheiterte - an Bodo Illgner. Dann trafen beide Teams (Alfons Higl für Köln, Wynton Rufer für Werder), ehe ausgerechnet Weltmeister Pierre Littbarski Nerven zeigte - Oliver Reck parierte. Die folgenden Elfmeter saßen alle, den entscheidenden verwandelte Uli Borowka. Der stellte fest: "Wir waren diesmal dran, da konnte eigentlich gar nichts schief gehen." Dann verriet er noch, was ihm die Mitspieler vor dem letzten Schuss zuriefen: "Mach et, Uli!"

Und Otto Rehhagel erklärte den Journalisten die Welt: "Wenn du lange genug darauf wartest und dich ordentlich benimmst, kommt die Glücksgöttin Fortuna eines Tages nicht mehr an dir vorbei." Zu wem sie wohl heute Abend kommt?