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DFB-Vereinspokal-Trophäe

Zum allerersten Mal wurde die heute bekannte, goldene Trophäe im Jahr 1965 vom Dortmunder Alfred "Aki" Schmidt in den Himmel gereckt. Damals fand das Finale um den größten deutschen Vereinspokal noch nicht in Berlin, sondern in Hannover statt. Der ideelle Wert war aber identisch, denn damals wie heute gehörte der Gewinn des DFB-Pokals zu den größten Zielen im deutschen Fußball.

Nach der Kriegspause hatte der Deutsche Fußball-Bund lange noch den sogenannten Tschammer-Pokal an die Sieger übergeben, doch 1964 sollte die Erinnerung an die Nazi-Ära endgültig verschwinden. Der damalige DFB-Präsident Dr. Peco Bauwens wandte sich daher an den Kölner Goldschmied Wilhelm Nagel mit einem Auftrag, den der Künstler so sicher noch nicht vor sich auf dem Tisch liegen hatte: dem Bau einer Trophäe, die dem kulturellen Anspruch des DFB entspricht.

Pokalsockel wurde 1991 vergrößert

Doch Wilhelm Nagel, im Jahr 2014 verstorben, nahm sich dieser Aufgabe an und erschuf eine Trophäe, die durch 210 Gramm Feingold, zwölf Turmalinen, zwölf Bergkristallen, 18 Nephriten sowie ein in Jade gestanztes DFB-Emblem bis heute zu beeindrucken weiß. Das Objekt der Begierde wiegt dabei immer noch mehr als sechs Kilogramm und wird Jahr für Jahr durch die Eintragung der Siegermannschaft im Sockel ein Stück wertvoller.

Dass dieser Sockel allerdings endlich ist, merkte nicht nur der Kölner Goldschmied spätestens knapp 30 Jahre nach der Herstellung. Deshalb wurde der Pokal 1991 um ganze fünf Zentimeter vergrößert und dürfte nun alle Sieger bis mindestens zum Jahr 2030 auf sich platzieren können.

Doch der goldene Kelch, in den übrigens knapp acht Liter Flüssigkeit gefüllt werden können, hat nicht nur glorreiche Zeiten hinter sich. Nach dem Finalsieg des FC Schalke 04 gegen Bayer Leverkusen im Jahr 2002 feierten die Königsblauen so ausgelassen, dass Rudi Assauer den Pokal von einem Tieflader auf die Straße fallen ließ. Die eigentlich so schön strahlende Trophäe war zerkratzt und zerbeult – eine Weitergabe in diesem Zustand war komplett ausgeschlossen. Erneut nahm sich Wilhelm Nagel der Sache an, reparierte das Objekt der Begierde in insgesamt rund fünf Monaten und in weit über 600 Arbeitsstunden und schickte die Rechnung in Höhe von etwa 34.000 Euro nach Gelsenkirchen. Ob Schalke-Legende Assauer selbst für den Schaden zahlte, ist bis heute ungeklärt...

Den momentanen materiellen Wert taxieren Kunstexperten auf etwa 35.000 Euro. Der ideelle Wert liegt dagegen viel höher - gehört der DFB-Pokal doch nach der Meisterschale zur begehrtesten Trophäe im deutschen Fußball.