Klasen: "Köln rückt langsam in den Fokus"

5:0 beim SV Werder Bremen – die Fußballerinnen der SGS Essen stehen nach einer starken Leistung im Viertelfinale des DFB-Pokals. Das Endspiel in Köln ist für die Mannschaft von Trainer Daniel Kraus jetzt nur noch zwei Schritte entfernt. Erinnerungen werden da wach an 2014, als die Essenerinnen das Finale gegen den 1. FFC Frankfurt verloren.

Schon damals dabei war Jacqueline Klasen. Im DFB.de-Interview erklärt die zweimalige deutsche Nationalspielerin, welche Bedeutung das Endspiel um den DFB-Pokal für sie persönlich hat. Aber die 23-Jährige ordnet auch den Sieg gegen Bremen ein und spricht über ihre Gefühle, wenn Sie eine Einladung zur A-Nationalmannschaft erhält.

DFB.de: Frau Klasen, nach dem 5:0 in Bremen ist das Endspiel um den DFB-Pokal nur noch zwei Schritte entfernt. Haben Sie dieses Ziel schon im Blick?

Jacqueline Klasen: Jede Fußballerinnen träumt davon, einmal in Köln dabei sein zu können. Ich hatte das große Glück, dass ich es 2014 schon erleben durfte. Dass wir das Endspiel dann 0:3 gegen den 1. FFC Frankfurt verloren haben, war natürlich bitter. Aber die Erlebnisse an diesem Tag waren einfach großartig.

DFB.de: Was ist Ihnen konkret in Erinnerung geblieben?

Klasen: Das tolle Stadion. Die zahlreichen Zuschauer. Über 16.000 waren da. Viele Freunde und Bekannte haben sich die Begegnung in Köln angeschaut. Hinterher haben wir den Finaleinzug, der für uns ein riesiger Erfolg war, noch ordentlich gefeiert. Wer das einmal erlebt hat, möchte es gerne nochmal schaffen.

DFB.de: Jetzt sind Sie schon im Viertelfinale.

Klasen: Tatsächlich rückt Köln langsam in den Fokus. Aber natürlich brauchen wir dafür auch etwas Glück bei der Auslosung. Momentan bin ich einfach nur froh darüber, dass wir uns in Bremen durchgesetzt haben.

DFB.de: War das 5:0 auch in der Höhe verdient?

Klasen: Das denke ich schon. Auf dem Platz hatte ich sogar das Gefühl, dass ein noch deutlicherer Sieg möglich gewesen wäre. Wir hatten einen richtig guten Tag und haben uns viele Chancen erarbeitet. Aber wir wollen nicht übertreiben. Mit dem 5:0 können wir sehr gut leben.

DFB.de: Warum waren Sie so stark?

Klasen: Die Einstellung war einfach perfekt. Und zwar von der ersten bis zur letzten Minute. Wir wollten einfach unbedingt die nächste Runde erreichen und uns unseren Traum vom Endspiel in Köln am Leben erhalten. Aber jetzt richtet sich unsere gesamte Konzentration wieder auf die Allianz Frauen-Bundesliga. Bis Weihnachten stehen uns da noch zwei schwere Begegnungen bevor.

DFB.de: Am kommenden Sonntag geht es zum 1. FFC Frankfurt.

Klasen: Und die haben ja zuletzt mit einem 3:0 gegen Freiburg mal ein richtiges Ausrufzeichen gesetzt. Dennoch fahren wir dorthin, um etwas mitzunehmen. Wir sind selbstbewusst genug, um sagen zu können, dass wir von einem Duell auf Augenhöhe ausgehen. Es werden Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden. Das muss allen bewusst sein. Wenn wir dort genauso konzentriert und engagiert wie in Bremen auftreten, sehe ich gute Chancen. Wenn wir nur einige Prozent nachlassen, bekommen wir Probleme.

DFB.de: Wie zuletzt beim 0:4 gegen den VfL Wolfsburg?

Klasen: Gegen Wolfsburg kann man verlieren. Das ist ein absolutes Topteam. Die Höhe der Niederlage hat uns etwas wehgetan. Da bin ich ganz ehrlich. Wir hatten zuvor in der Meisterschaft fünf Begegnungen hintereinander nicht verloren. Ich hatte mir auch gegen den VfL etwas mehr ausgerechnet. Aber an diesem Tag hat es einfach nicht funktioniert.

DFB.de: Sie sind mit der SGS Essen jetzt Tabellensiebter. Hat die Partie in Frankfurt richtungsweisenden Charakter?

Klasen: Es geht für uns jetzt darum, den Anschluss an die obere Tabellenhälfte nicht zu verlieren. Danach treffen wir noch auf den SC Freiburg. Das sind zwei richtige Herausforderungen zum Abschluss des Jahres. Wir sind jedoch ganz sicher nicht chancenlos. Ich kann mich da nur wiederholen. Wir wollen mit einem positiven Gefühl in die Weihnachtspause gehen. Und dann werde ich die vergangenen Monate in Ruhe mal Revue passieren lassen.

DFB.de: Sie waren zuletzt beim 4:0 gegen Frankreich auch wieder im Kreis der A-Nationalmannschaft dabei. Was bedeutet Ihnen das?

Klasen: Jede Einladung ist eine große Ehre, das ist doch ganz klar. Anfang des Jahres war ich recht regelmäßig dabei, danach eine Zeitlang nicht. Wir hatten eigentlich vereinbart, dass ich erst 2018 wieder dazu stoßen soll. Umso überraschter und erfreuter war ich über den Anruf vor dem Frankreich-Länderspiel. Es bringt mich persönlich jedes Mal weiter, im Kreis der besten deutschen Spielerinnen dabei sein zu dürfen. Das Niveau ist logischerweise extrem hoch, alles ist sehr professionell. Und der deutliche Sieg wird uns Schwung geben für die Aufgaben, die 2018 auf uns warten.

DFB.de: Es fällt auf, dass im Moment regelmäßig vier oder fünf Spielerinnen aus Essen dabei sind.

Klasen: Ich werte das als sehr gutes Zeichen – vor allem natürlich für die Nachwuchsarbeit. Vor einigen Jahren war unsere Torhüterin Lisa Weiß die einzige deutsche Nationalspielerin aus Essen. Das hat sich komplett verändert. Wir können darauf für den Moment stolz sein. Aber es gibt natürlich keinen Grund, sich darauf auszuruhen.

[sw]

5:0 beim SV Werder Bremen – die Fußballerinnen der SGS Essen stehen nach einer starken Leistung im Viertelfinale des DFB-Pokals. Das Endspiel in Köln ist für die Mannschaft von Trainer Daniel Kraus jetzt nur noch zwei Schritte entfernt. Erinnerungen werden da wach an 2014, als die Essenerinnen das Finale gegen den 1. FFC Frankfurt verloren.

Schon damals dabei war Jacqueline Klasen. Im DFB.de-Interview erklärt die zweimalige deutsche Nationalspielerin, welche Bedeutung das Endspiel um den DFB-Pokal für sie persönlich hat. Aber die 23-Jährige ordnet auch den Sieg gegen Bremen ein und spricht über ihre Gefühle, wenn Sie eine Einladung zur A-Nationalmannschaft erhält.

DFB.de: Frau Klasen, nach dem 5:0 in Bremen ist das Endspiel um den DFB-Pokal nur noch zwei Schritte entfernt. Haben Sie dieses Ziel schon im Blick?

Jacqueline Klasen: Jede Fußballerinnen träumt davon, einmal in Köln dabei sein zu können. Ich hatte das große Glück, dass ich es 2014 schon erleben durfte. Dass wir das Endspiel dann 0:3 gegen den 1. FFC Frankfurt verloren haben, war natürlich bitter. Aber die Erlebnisse an diesem Tag waren einfach großartig.

DFB.de: Was ist Ihnen konkret in Erinnerung geblieben?

Klasen: Das tolle Stadion. Die zahlreichen Zuschauer. Über 16.000 waren da. Viele Freunde und Bekannte haben sich die Begegnung in Köln angeschaut. Hinterher haben wir den Finaleinzug, der für uns ein riesiger Erfolg war, noch ordentlich gefeiert. Wer das einmal erlebt hat, möchte es gerne nochmal schaffen.

DFB.de: Jetzt sind Sie schon im Viertelfinale.

Klasen: Tatsächlich rückt Köln langsam in den Fokus. Aber natürlich brauchen wir dafür auch etwas Glück bei der Auslosung. Momentan bin ich einfach nur froh darüber, dass wir uns in Bremen durchgesetzt haben.

DFB.de: War das 5:0 auch in der Höhe verdient?

Klasen: Das denke ich schon. Auf dem Platz hatte ich sogar das Gefühl, dass ein noch deutlicherer Sieg möglich gewesen wäre. Wir hatten einen richtig guten Tag und haben uns viele Chancen erarbeitet. Aber wir wollen nicht übertreiben. Mit dem 5:0 können wir sehr gut leben.

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DFB.de: Warum waren Sie so stark?

Klasen: Die Einstellung war einfach perfekt. Und zwar von der ersten bis zur letzten Minute. Wir wollten einfach unbedingt die nächste Runde erreichen und uns unseren Traum vom Endspiel in Köln am Leben erhalten. Aber jetzt richtet sich unsere gesamte Konzentration wieder auf die Allianz Frauen-Bundesliga. Bis Weihnachten stehen uns da noch zwei schwere Begegnungen bevor.

DFB.de: Am kommenden Sonntag geht es zum 1. FFC Frankfurt.

Klasen: Und die haben ja zuletzt mit einem 3:0 gegen Freiburg mal ein richtiges Ausrufzeichen gesetzt. Dennoch fahren wir dorthin, um etwas mitzunehmen. Wir sind selbstbewusst genug, um sagen zu können, dass wir von einem Duell auf Augenhöhe ausgehen. Es werden Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden. Das muss allen bewusst sein. Wenn wir dort genauso konzentriert und engagiert wie in Bremen auftreten, sehe ich gute Chancen. Wenn wir nur einige Prozent nachlassen, bekommen wir Probleme.

DFB.de: Wie zuletzt beim 0:4 gegen den VfL Wolfsburg?

Klasen: Gegen Wolfsburg kann man verlieren. Das ist ein absolutes Topteam. Die Höhe der Niederlage hat uns etwas wehgetan. Da bin ich ganz ehrlich. Wir hatten zuvor in der Meisterschaft fünf Begegnungen hintereinander nicht verloren. Ich hatte mir auch gegen den VfL etwas mehr ausgerechnet. Aber an diesem Tag hat es einfach nicht funktioniert.

DFB.de: Sie sind mit der SGS Essen jetzt Tabellensiebter. Hat die Partie in Frankfurt richtungsweisenden Charakter?

Klasen: Es geht für uns jetzt darum, den Anschluss an die obere Tabellenhälfte nicht zu verlieren. Danach treffen wir noch auf den SC Freiburg. Das sind zwei richtige Herausforderungen zum Abschluss des Jahres. Wir sind jedoch ganz sicher nicht chancenlos. Ich kann mich da nur wiederholen. Wir wollen mit einem positiven Gefühl in die Weihnachtspause gehen. Und dann werde ich die vergangenen Monate in Ruhe mal Revue passieren lassen.

DFB.de: Sie waren zuletzt beim 4:0 gegen Frankreich auch wieder im Kreis der A-Nationalmannschaft dabei. Was bedeutet Ihnen das?

Klasen: Jede Einladung ist eine große Ehre, das ist doch ganz klar. Anfang des Jahres war ich recht regelmäßig dabei, danach eine Zeitlang nicht. Wir hatten eigentlich vereinbart, dass ich erst 2018 wieder dazu stoßen soll. Umso überraschter und erfreuter war ich über den Anruf vor dem Frankreich-Länderspiel. Es bringt mich persönlich jedes Mal weiter, im Kreis der besten deutschen Spielerinnen dabei sein zu dürfen. Das Niveau ist logischerweise extrem hoch, alles ist sehr professionell. Und der deutliche Sieg wird uns Schwung geben für die Aufgaben, die 2018 auf uns warten.

DFB.de: Es fällt auf, dass im Moment regelmäßig vier oder fünf Spielerinnen aus Essen dabei sind.

Klasen: Ich werte das als sehr gutes Zeichen – vor allem natürlich für die Nachwuchsarbeit. Vor einigen Jahren war unsere Torhüterin Lisa Weiß die einzige deutsche Nationalspielerin aus Essen. Das hat sich komplett verändert. Wir können darauf für den Moment stolz sein. Aber es gibt natürlich keinen Grund, sich darauf auszuruhen.

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