Almuth Schult: "Es ist unbeschreiblich"

Almuth Schult hat zum achten Mal mit dem VfL Wolfsburg den DFB-Pokal gewonnen. Im Finale gab es in Köln vor 17.531 Zuschauerinnen und Zuschauern ein 4:0 gegen Turbine Potsdam. Im Sommer wird die deutsche Nationalspielerin ihre Karriere in den USA fortsetzen. Auf DFB.de spricht die 31 Jahre alte Torhüterin über...

... ihre Gefühle nach dem Erfolg: Ich versuche es zu genießen. Das war ein ganz toller Tag in Köln. Die Mannschaft hat genau das gezeigt, was uns die gesamte Saison über ausgezeichnet hat. Wir waren geduldig, spielfreudig, wollten Tore schießen und dieses Spiel einfach gewinnen. 4:0 ist für mich persönlich das deutlichste Ergebnis in einem DFB-Pokalfinale, vorher war es immer knapper. Es ist schön, dass wir nicht bis zum Ende zittern mussten. Es ist großartig, mit dieser Mannschaft nach dieser Saison das Double zu holen. Das hatten vor der Saison sicher nicht viele gedacht. Aber wir haben immer das Potenzial in diesem Team gesehen.

... ihr letztes Spiel für den VfL Wolfsburg: Ich habe mir heute vorgenommen, dieses Spiel einfach so anzunehmen, wie es ist. Meine Emotionen habe ich bereits vor zwei Wochen bei unserem letzten Spiel in der Meisterschaft rausgelassen. Vielleicht kommen die Gefühle später bei der Party nochmal ins Spiel. Bis jetzt habe ich mich nur auf den DFB-Pokal konzentriert.

... die Bedeutung des DFB-Pokals für sie persönlich: Das ist der Wettbewerb, in dem man am schnellsten zum Titel kommen kann. Aber es ist auch ein Wettbewerb, der unglaublich spannend sein kann. Man sieht immer wieder, dass Überraschungen passieren. Da geht es in jedem Spiel um alles oder nichts. Ich habe in neun Jahren beim VfL Wolfsburg genau ein Spiel im DFB-Pokal verloren. Das ist herausragend. Über diese eine Niederlage gegen den 1. FFC Frankfurt ärgere ich mich noch heute. Es ist unbeschreiblich, was wir gemeinsam erreicht haben. Daran werde ich mich in Jahrzehnten noch erinnern. Ich verbinde mit dem DFB-Pokal sehr viel Freude. Es ist immer ein Privileg, am Ende einer langen Saison in Köln zu spielen. Ich habe es immer genossen. Heute freue ich mich, dass wir endlich auch das Ermüdungsbecken wieder nutzen können. Da setze ich mich gleich rein und werde den DFB-Pokal baden (lacht).

... die Stärke des VfL Wolfsburg in dieser Saison: Bei uns herrscht seit Jahren ein unglaublicher Ehrgeiz. Außerdem sind wir immer total fit. Hinzu kam im Laufe der Saison auch unsere spielerische Klasse und der Zusammenhalt, der uns zu diesen zwei Titeln getragen hat. Das war herausragend. Man darf nicht vergessen, dass die Hinrunde schwierig war. In dieser Phase mussten wir mit einigen Rückschlägen klarkommen. Ich denke an die Spiele gegen Leverkusen, Freiburg oder Hoffenheim. Aber seit der Winterpause waren sehr souverän. Da haben wir nur ein einziges Spiel verloren – im Halbfinale der Champions League beim FC Barcelona. Da haben wir nicht unsere Leistung auf den Platz gebracht. Ansonsten hat es viel Spaß gemacht, der Mannschaft zuzuschauen. Die Qualität über Jahre zu halten ist eine sehr, sehr hohe Kunst.

... ihr Resümee nach neun Jahren beim VfL Wolfsburg: Ich hatte viel Freude und haben zahlreiche Freundschaften geschlossen, die bleiben werden. Es war eine Zeit, die mich als Persönlichkeit geprägt hat. Ich will die neun Jahre überhaupt nicht missen. Der VfL ist in dieser Zeit zu meinem Verein geworden. Wolfsburg ist auf jeden Fall ein Stück Heimat.

... ihren Wechsel in die USA: Bis jetzt stand der sportliche Erfolg mit Wolfsburg bei mir im Fokus. Alles andere kommt nun. Wir haben noch keine Unterkunft in den USA, noch keine Kita für unsere beiden Kinder. In den zwei Wochen bis zum Start der Vorbereitung auf die Europameisterschaft werden wir uns um diese Themen kümmern. Das wird schon klappen. Wir werden etwas Schönes finden.

... ihren neuen Verein Angel City FC: Es freut mich sehr, dass dieses Projekt dort im ersten Jahr so gut angelaufen ist. Sportlich ist der Verein schon erfolgreich. Die Region ist bereits etwas euphorisiert. Meine Vorfreude ist groß.

... die Gründe für ihren Wechsel: Dort herrscht eine komplett andere Fußballkultur. Ich freue mich darauf, das kennen zu lernen. Ich bin selbst gespannt. Mal sehen, was ich in einem Jahr zu berichten habe. Außerdem finde ich den Gedanken spannend, aus dem Angel City FC gegründet wurde. Es soll eine Gleichberechtigung im Fußball hergestellt werden. In Los Angeles gab es keine Frauenfußballmannschaft auf diesem Niveau, obwohl der Frauenfußball dort sehr beliebt ist. Die Verantwortlichen haben gesagt, dass das dieser Stadt nicht würdig ist. Und jetzt machen sie es direkt richtig und professionell. Und außerdem nahezu gleichwertig zum Männerfußball. Es soll eine richtige Euphorie geweckt werden. Ich freue mich auf neue Blickwinkel, weil die gut sind, um sich als Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Ich bin gespannt auf das, was dort auf mich wartet.

[sw]

Almuth Schult hat zum achten Mal mit dem VfL Wolfsburg den DFB-Pokal gewonnen. Im Finale gab es in Köln vor 17.531 Zuschauerinnen und Zuschauern ein 4:0 gegen Turbine Potsdam. Im Sommer wird die deutsche Nationalspielerin ihre Karriere in den USA fortsetzen. Auf DFB.de spricht die 31 Jahre alte Torhüterin über...

... ihre Gefühle nach dem Erfolg: Ich versuche es zu genießen. Das war ein ganz toller Tag in Köln. Die Mannschaft hat genau das gezeigt, was uns die gesamte Saison über ausgezeichnet hat. Wir waren geduldig, spielfreudig, wollten Tore schießen und dieses Spiel einfach gewinnen. 4:0 ist für mich persönlich das deutlichste Ergebnis in einem DFB-Pokalfinale, vorher war es immer knapper. Es ist schön, dass wir nicht bis zum Ende zittern mussten. Es ist großartig, mit dieser Mannschaft nach dieser Saison das Double zu holen. Das hatten vor der Saison sicher nicht viele gedacht. Aber wir haben immer das Potenzial in diesem Team gesehen.

... ihr letztes Spiel für den VfL Wolfsburg: Ich habe mir heute vorgenommen, dieses Spiel einfach so anzunehmen, wie es ist. Meine Emotionen habe ich bereits vor zwei Wochen bei unserem letzten Spiel in der Meisterschaft rausgelassen. Vielleicht kommen die Gefühle später bei der Party nochmal ins Spiel. Bis jetzt habe ich mich nur auf den DFB-Pokal konzentriert.

... die Bedeutung des DFB-Pokals für sie persönlich: Das ist der Wettbewerb, in dem man am schnellsten zum Titel kommen kann. Aber es ist auch ein Wettbewerb, der unglaublich spannend sein kann. Man sieht immer wieder, dass Überraschungen passieren. Da geht es in jedem Spiel um alles oder nichts. Ich habe in neun Jahren beim VfL Wolfsburg genau ein Spiel im DFB-Pokal verloren. Das ist herausragend. Über diese eine Niederlage gegen den 1. FFC Frankfurt ärgere ich mich noch heute. Es ist unbeschreiblich, was wir gemeinsam erreicht haben. Daran werde ich mich in Jahrzehnten noch erinnern. Ich verbinde mit dem DFB-Pokal sehr viel Freude. Es ist immer ein Privileg, am Ende einer langen Saison in Köln zu spielen. Ich habe es immer genossen. Heute freue ich mich, dass wir endlich auch das Ermüdungsbecken wieder nutzen können. Da setze ich mich gleich rein und werde den DFB-Pokal baden (lacht).

... die Stärke des VfL Wolfsburg in dieser Saison: Bei uns herrscht seit Jahren ein unglaublicher Ehrgeiz. Außerdem sind wir immer total fit. Hinzu kam im Laufe der Saison auch unsere spielerische Klasse und der Zusammenhalt, der uns zu diesen zwei Titeln getragen hat. Das war herausragend. Man darf nicht vergessen, dass die Hinrunde schwierig war. In dieser Phase mussten wir mit einigen Rückschlägen klarkommen. Ich denke an die Spiele gegen Leverkusen, Freiburg oder Hoffenheim. Aber seit der Winterpause waren sehr souverän. Da haben wir nur ein einziges Spiel verloren – im Halbfinale der Champions League beim FC Barcelona. Da haben wir nicht unsere Leistung auf den Platz gebracht. Ansonsten hat es viel Spaß gemacht, der Mannschaft zuzuschauen. Die Qualität über Jahre zu halten ist eine sehr, sehr hohe Kunst.

... ihr Resümee nach neun Jahren beim VfL Wolfsburg: Ich hatte viel Freude und haben zahlreiche Freundschaften geschlossen, die bleiben werden. Es war eine Zeit, die mich als Persönlichkeit geprägt hat. Ich will die neun Jahre überhaupt nicht missen. Der VfL ist in dieser Zeit zu meinem Verein geworden. Wolfsburg ist auf jeden Fall ein Stück Heimat.

... ihren Wechsel in die USA: Bis jetzt stand der sportliche Erfolg mit Wolfsburg bei mir im Fokus. Alles andere kommt nun. Wir haben noch keine Unterkunft in den USA, noch keine Kita für unsere beiden Kinder. In den zwei Wochen bis zum Start der Vorbereitung auf die Europameisterschaft werden wir uns um diese Themen kümmern. Das wird schon klappen. Wir werden etwas Schönes finden.

... ihren neuen Verein Angel City FC: Es freut mich sehr, dass dieses Projekt dort im ersten Jahr so gut angelaufen ist. Sportlich ist der Verein schon erfolgreich. Die Region ist bereits etwas euphorisiert. Meine Vorfreude ist groß.

... die Gründe für ihren Wechsel: Dort herrscht eine komplett andere Fußballkultur. Ich freue mich darauf, das kennen zu lernen. Ich bin selbst gespannt. Mal sehen, was ich in einem Jahr zu berichten habe. Außerdem finde ich den Gedanken spannend, aus dem Angel City FC gegründet wurde. Es soll eine Gleichberechtigung im Fußball hergestellt werden. In Los Angeles gab es keine Frauenfußballmannschaft auf diesem Niveau, obwohl der Frauenfußball dort sehr beliebt ist. Die Verantwortlichen haben gesagt, dass das dieser Stadt nicht würdig ist. Und jetzt machen sie es direkt richtig und professionell. Und außerdem nahezu gleichwertig zum Männerfußball. Es soll eine richtige Euphorie geweckt werden. Ich freue mich auf neue Blickwinkel, weil die gut sind, um sich als Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Ich bin gespannt auf das, was dort auf mich wartet.

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