Pajor trifft spät: Wolfsburg zum siebten Mal in Serie Pokalsieger

Der VfL Wolfsburg hat zum siebten Mal in Serie und zum achten Mal insgesamt den DFB-Pokal der Frauen gewonnen. In einem umkämpften Finale im Rhein-Energie-Stadion in Köln setzten sich die Niedersächsinnen 1:0 (0:0, 0:0) nach Verlängerung gegen Eintracht Frankfurt durch. Ewa Pajor sorgte erst in der Schlussphase der 120 Minuten mit ihrem Treffer für die Entscheidung.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg zollte beiden Teams Respekt: "Das Pokalfinale hatte alles, was dazugehört. Was die beiden Mannschaften am Ende einer so langen Saison noch abgerufen haben, ist aller Ehren wert". Wolfsburgs Nationalspielerin Svenja Huth war überglücklich: "Pokalfinals gehen scheinbar nicht nicht spannend. Wir hatten mehr Ballbesitz und gute Chancen. Es war bis zum Schluss spannend. Wir sind aber, glaube ich, der verdiente Sieger". Enttäuscht war dagegen Frankfurts Laura Feiersinger: "Das war ein bitteres Spiel. Wir haben super gekämpft, aber wie der Trainer gesagt hat: Sport kann manchmal brutal sein, dann wird man für eine tolle Leistung nicht belohnt".

Beide Mannschaften starteten mit viel Wucht in die Partie, die Frankfurterinnen versuchten, den VfL mit frühem Anlaufen zu Ballverlusten zu zwingen, Wolfsburg initiierte sein Flügelspiel vor allem über die linke Seite. Und über links hatte der VfL auch die erste gute Chance, der abgefälschte Schuss von Pajor trudelte aber um wenige Zentimeter am langen Pfosten vorbei. Und auch bei der anschließenden Ecke wurde es nach Kopfball Dominique Bloodworth-Janssen gefährlich (9.).

Rolfö ans Außennetz

Wolfsburg übernahm nun das Kommando und schnürte die Eintracht weitgehend in deren eigener Hälfte ein. Der Ball lief sicher durch die Reihen des VfL. Und Wolfsburg schnupperte wieder an der Führung: Nach einem Frankfurter Ballverlust in der Vorwärtsbewegung traf Fridolina Rolfö in der 13. Minute aus 18 Metern das Außennetz.

Der Eintracht gelang es allerdings Mitte der ersten Hälfte besser, die Angriffe der Grün-Weißen vor dem eigenen Strafraum zu stoppen. In der 32. Minute gab auch die Eintracht den erste Schuss aufs gegnerische Tor ab, der Versuch von Nationalspielerin Sjoeke Nüsken war aber zu hoch angesetzt (32.). Das Geschehen spielte sich nun hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab.

Erst in der 42. Minute wurde es wieder zwingend. Wolfsburg überspielte die Frankfurter Abwehr über rechts, die Flanke drückte Lena Sophie Oberdorf aus kurzer Distanz an den Pfosten. Joelle Wedemeyer wurde bei der folgenden Ecke am Fünfmeterraum im letzten Moment noch geblockt.

Wolfsburg drängt, Schult rettet

Auch nach der Pause kontrollierten die Wolfsburgerinnen die Partie und suchten die Lücke in der konzentriert verteidigenden Frankfurter Hintermannschaft. Nach vorne sorgte die Eintracht dagegen kaum für Entlastung. Auf der Gegenseite wurde eine Hereingabe von Huth in höchster Not geklärt (57.). Doch plötzlich bot sich der Eintracht die Großchance zur Führung: Nach einem Konter kam Alexandra Johannsdottir zentral aus 14 Metern zum Abschluss, den Torhüterin Almuth Schult mit einem starken Reflex abwehren konnte (59.).

Die Partie nahm jetzt mehr Tempo auf, weil die Frankfurterinnen besser umschalteten und sich dem VfL so selbst auch mehr Räume boten. Es dauerte aber bis zur 70. Minute, ehe die nächste gute Chance zu vermerken war: Pajor verzog nach schnell ausgeführtem Freistoß knapp.

Turbulente Schlussphase

Die Schlussphase blieb umkämpft: Wolfsburg lief unvermindert an, Frankfurt verteidigte mit Leidenschaft und Geschick. Eine Einzelleistung von Rolfö brachte Gefahr, doch der Flachschuss der Schwedin streifte in der 83. Minute das Außennetz. Und wieder hätte Frankfurt fast den Lucky Punch gesetzt, den Kopfball von Camilla Küver klärte Felicitas Rauch auf der Torlinie (86.).

Nun war auch der VfL wieder nah an einem Treffer, Keeperin Merle Frohms klärte zunächst gegen Pia-Sophie Wolter und war auch beim anschließenden Eckball auf der Hut (88.). Im Gegenzug scheiterte Feiersinger an Schult (89.). Rauchs Kopfball landete eine knappe Minute später auf der Gegenseite auf dem Tornetz (90.). Und auch Rolfös Versuch in der Nachspielzeit fand über Frohms nicht den Weg ins Tor, sondern nur an den Pfosten (90.+3).

Schult sieht Rot

Wolfsburg hielt das Tempo auch in der Verlängerung weiter hoch und hatte in der 93. Minute die nächste gute Gelegenheit. Rolfös Schuss im Strafraum wurde aber noch entscheidend abgelenkt. Urplötzlich spielte Frankfurt dann in Überzahl: Wolfsburgs Torfrau Schult sah nach einem Foul vor dem Strafraum gegen die nach einem Steilpass heranstürmende Lara Prasnikar die Rote Karte (96.).

Die Eintracht verschob das Spiel nun etwas mehr in die Wolfsburger Hälfte und hatte durch Barbara Dunsts Distanzschuss auch gleich einen guten Abschluss (102.). Doch Wolfsburg ließ sich nicht hängen und blieb das bestimmende Team. Pajor blieb noch hängen (104.), Wolter prüfte Frohms wenig später per Flachschuss (105.). Rauch zielte aus 20 Metern auch nur um wenige Zentimeter zu hoch (105.+1).

Pajor entscheidet spät

Kurz nach Beginn der zweiten 15 Extraminuten gab dann auf der anderen Seite Laura Freigang eine gute Chance aus der Hand, als sie freistehend im Strafraum am Ball vorbeischlug (108.). Beide Teams investierten weiterhin extrem viel und gingen nicht vom Gaspedal. So wurde Prasnikar in aussichtsreicher Position in letzter Sekunde von Sara Doorsoun gestört (114.). 

Und als niemand mehr mit einem Tor rechnete, konterte Wolfsburg nach Ballgewinn blitzschnell. Wolter bediente Huth im Zentrum, die nach kurzem Dribbling auf Pajor ablegte und die Torjägerin netzte aus 13 Metern souverän zum 1:0 ein (118.). Der Rest war Wolfsburger Jubel.

[sid/js]

Der VfL Wolfsburg hat zum siebten Mal in Serie und zum achten Mal insgesamt den DFB-Pokal der Frauen gewonnen. In einem umkämpften Finale im Rhein-Energie-Stadion in Köln setzten sich die Niedersächsinnen 1:0 (0:0, 0:0) nach Verlängerung gegen Eintracht Frankfurt durch. Ewa Pajor sorgte erst in der Schlussphase der 120 Minuten mit ihrem Treffer für die Entscheidung.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg zollte beiden Teams Respekt: "Das Pokalfinale hatte alles, was dazugehört. Was die beiden Mannschaften am Ende einer so langen Saison noch abgerufen haben, ist aller Ehren wert". Wolfsburgs Nationalspielerin Svenja Huth war überglücklich: "Pokalfinals gehen scheinbar nicht nicht spannend. Wir hatten mehr Ballbesitz und gute Chancen. Es war bis zum Schluss spannend. Wir sind aber, glaube ich, der verdiente Sieger". Enttäuscht war dagegen Frankfurts Laura Feiersinger: "Das war ein bitteres Spiel. Wir haben super gekämpft, aber wie der Trainer gesagt hat: Sport kann manchmal brutal sein, dann wird man für eine tolle Leistung nicht belohnt".

Beide Mannschaften starteten mit viel Wucht in die Partie, die Frankfurterinnen versuchten, den VfL mit frühem Anlaufen zu Ballverlusten zu zwingen, Wolfsburg initiierte sein Flügelspiel vor allem über die linke Seite. Und über links hatte der VfL auch die erste gute Chance, der abgefälschte Schuss von Pajor trudelte aber um wenige Zentimeter am langen Pfosten vorbei. Und auch bei der anschließenden Ecke wurde es nach Kopfball Dominique Bloodworth-Janssen gefährlich (9.).

Rolfö ans Außennetz

Wolfsburg übernahm nun das Kommando und schnürte die Eintracht weitgehend in deren eigener Hälfte ein. Der Ball lief sicher durch die Reihen des VfL. Und Wolfsburg schnupperte wieder an der Führung: Nach einem Frankfurter Ballverlust in der Vorwärtsbewegung traf Fridolina Rolfö in der 13. Minute aus 18 Metern das Außennetz.

Der Eintracht gelang es allerdings Mitte der ersten Hälfte besser, die Angriffe der Grün-Weißen vor dem eigenen Strafraum zu stoppen. In der 32. Minute gab auch die Eintracht den erste Schuss aufs gegnerische Tor ab, der Versuch von Nationalspielerin Sjoeke Nüsken war aber zu hoch angesetzt (32.). Das Geschehen spielte sich nun hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab.

Erst in der 42. Minute wurde es wieder zwingend. Wolfsburg überspielte die Frankfurter Abwehr über rechts, die Flanke drückte Lena Sophie Oberdorf aus kurzer Distanz an den Pfosten. Joelle Wedemeyer wurde bei der folgenden Ecke am Fünfmeterraum im letzten Moment noch geblockt.

Wolfsburg drängt, Schult rettet

Auch nach der Pause kontrollierten die Wolfsburgerinnen die Partie und suchten die Lücke in der konzentriert verteidigenden Frankfurter Hintermannschaft. Nach vorne sorgte die Eintracht dagegen kaum für Entlastung. Auf der Gegenseite wurde eine Hereingabe von Huth in höchster Not geklärt (57.). Doch plötzlich bot sich der Eintracht die Großchance zur Führung: Nach einem Konter kam Alexandra Johannsdottir zentral aus 14 Metern zum Abschluss, den Torhüterin Almuth Schult mit einem starken Reflex abwehren konnte (59.).

Die Partie nahm jetzt mehr Tempo auf, weil die Frankfurterinnen besser umschalteten und sich dem VfL so selbst auch mehr Räume boten. Es dauerte aber bis zur 70. Minute, ehe die nächste gute Chance zu vermerken war: Pajor verzog nach schnell ausgeführtem Freistoß knapp.

Turbulente Schlussphase

Die Schlussphase blieb umkämpft: Wolfsburg lief unvermindert an, Frankfurt verteidigte mit Leidenschaft und Geschick. Eine Einzelleistung von Rolfö brachte Gefahr, doch der Flachschuss der Schwedin streifte in der 83. Minute das Außennetz. Und wieder hätte Frankfurt fast den Lucky Punch gesetzt, den Kopfball von Camilla Küver klärte Felicitas Rauch auf der Torlinie (86.).

Nun war auch der VfL wieder nah an einem Treffer, Keeperin Merle Frohms klärte zunächst gegen Pia-Sophie Wolter und war auch beim anschließenden Eckball auf der Hut (88.). Im Gegenzug scheiterte Feiersinger an Schult (89.). Rauchs Kopfball landete eine knappe Minute später auf der Gegenseite auf dem Tornetz (90.). Und auch Rolfös Versuch in der Nachspielzeit fand über Frohms nicht den Weg ins Tor, sondern nur an den Pfosten (90.+3).

Schult sieht Rot

Wolfsburg hielt das Tempo auch in der Verlängerung weiter hoch und hatte in der 93. Minute die nächste gute Gelegenheit. Rolfös Schuss im Strafraum wurde aber noch entscheidend abgelenkt. Urplötzlich spielte Frankfurt dann in Überzahl: Wolfsburgs Torfrau Schult sah nach einem Foul vor dem Strafraum gegen die nach einem Steilpass heranstürmende Lara Prasnikar die Rote Karte (96.).

Die Eintracht verschob das Spiel nun etwas mehr in die Wolfsburger Hälfte und hatte durch Barbara Dunsts Distanzschuss auch gleich einen guten Abschluss (102.). Doch Wolfsburg ließ sich nicht hängen und blieb das bestimmende Team. Pajor blieb noch hängen (104.), Wolter prüfte Frohms wenig später per Flachschuss (105.). Rauch zielte aus 20 Metern auch nur um wenige Zentimeter zu hoch (105.+1).

Pajor entscheidet spät

Kurz nach Beginn der zweiten 15 Extraminuten gab dann auf der anderen Seite Laura Freigang eine gute Chance aus der Hand, als sie freistehend im Strafraum am Ball vorbeischlug (108.). Beide Teams investierten weiterhin extrem viel und gingen nicht vom Gaspedal. So wurde Prasnikar in aussichtsreicher Position in letzter Sekunde von Sara Doorsoun gestört (114.). 

Und als niemand mehr mit einem Tor rechnete, konterte Wolfsburg nach Ballgewinn blitzschnell. Wolter bediente Huth im Zentrum, die nach kurzem Dribbling auf Pajor ablegte und die Torjägerin netzte aus 13 Metern souverän zum 1:0 ein (118.). Der Rest war Wolfsburger Jubel.

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