Popp: "Wir sind noch nicht satt"

Der fünfte Triumph in Serie ist perfekt. Der VfL Wolfsburg hat durch ein 1:0 gegen den SC Freiburg wieder den DFB-Pokal der Frauen gewonnen. Im DFB.de-Interview ordnet Nationalspielerin Alexandra Popp (28) den Erfolg ein und erklärt, warum nur mit angezogener Handbremse gefeiert wird.

DFB.de: Frau Popp, was bedeutet Ihnen dieser fünfte Triumph hintereinander?

Alexandra Popp: Sehr viel, weil er keine Selbstverständlichkeit ist. Wir müssen immer sehr hart dafür arbeiten und investieren viel. Deshalb sind wir überglücklich, dass wir wieder gewonnen und damit eines unserer Ziele erreicht haben. In der Champions League sind wir ja leider im Viertelfinale an Olympique Lyon gescheitert. Das war sehr bitter. Im DFB-Pokal wollten wir nicht den nächsten Rückschlag zulassen und haben den letzten Schritt gemacht. Freiburg war ein starker Gegner, der uns alles abverlangt hat. Aber wir haben dem Druck standgehalten. Jetzt wollen wir am Sonntag auch noch die Deutsche Meisterschaft gewinnen.

DFB.de: Sie waren nach der Siegerehrung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier noch lange im Stadion. Was war da los?

Popp: Wir haben den Moment gemeinsam genossen. Die Siegerehrung mit allem Drumherum ist immer sehr emotional. Wir haben danach noch die Zeit genutzt, um viele Fotos zu machen, mit unseren Fans zu feiern und Freunde und Bekannte auf der Tribüne zu begrüßen. Dieser Tag in Köln ist für uns alle immer ein Highlight der Saison, wir sind sehr gerne hier. Es ist für uns nicht normal, vor so einem tollen Publikum zu spielen. Es hat wieder riesigen Spaß gemacht.

DFB.de: Inwieweit waren Sie vom cleveren Auftritt der Freiburgerinnen überrascht?

Popp: Um ehrlich zu sein: Wir waren gar nicht überrascht. Wir kannten das schon aus den beiden Begegnungen in der Bundesliga. Die Freiburgerinnen können wirklich einen guten Ball spielen. Gerade vorne haben sie mit Klara Bühl eine Spielerin, die sehr schnell, technisch versiert ist und die Bälle festmachen kann. Sie hat uns sehr beschäftigt.

DFB.de: Vor allem in der ersten Halbzeit hatte Freiburg einige hervorragende Gelegenheiten, um in Führung zu gehen.

Popp: Wir sind vorher sehr genau auf die Freiburger Stärken eingestellt worden. Wir wussten, was auf uns zukommen würde. Und trotzdem haben wir etwas gebraucht, um ins Spiel reinzufinden. Aber wir haben gut reagiert und dann auf eine Doppelsechs umgestellt. Danach lief es deutlich besser.

DFB.de: War der Führungstreffer durch Ewa Pajor nach einer Stunde eine Erlösung?

Popp: Ja, natürlich. Danach hatten wir wirklich alles im Griff. Es stimmt, dass uns in der ersten Halbzeit Torhüterin Almuth Schult teilweise retten musste. Nach dem Wechsel musste sie dann keinen einzigen Ball mehr halten.

DFB.de: Auch sie persönlich mussten im Mittelfeld viel laufen. Wie kräftezehrend war das Spiel für Sie nach den intensiven Wochen zuletzt?

Popp: Es war tatsächlich ein Kampf. Aber das kam, wie gesagt, nicht überraschend für uns. Wir kannten die Freiburger Qualitäten. Wir wussten aber auch, dass die Zeit für uns spielen würde. Denn am Ende sind die Freiburgerinnen müde geworden, wir hätten in dieser Phase das vorentscheidende 2:0 machen können - vielleicht hätten wir es machen müssen, die Gelegenheiten dazu waren auf jeden Fall da. Das wäre gut für die Nerven gewesen, aber es ist uns nicht gelungen. Wir sind trotzdem überglücklich, dass wir den DFB-Pokal wieder mit nach Wolfsburg nehmen konnten. Ich glaube, dass wir es insgesamt auch verdient haben. Trotzdem möchte ich noch mal ein riesiges Kompliment nach Freiburg schicken, sie haben ein tolles Spiel gemacht. Aber jetzt geht unser Blick fast schon wieder nach vorne.

DFB.de: Am Sonntag können Sie in der Frauen-Bundesliga im Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim den nächsten Titel folgen lassen.

Popp: Das ist unser Ziel. Wir wollen mit einem Sieg alles klar machen und die ganze Sache nicht noch unnötig in die Länge ziehen. Entsprechend werden wir uns beim Feiern erst mal auch etwas zurückhalten. Wir haben noch weitere Ziele und sind noch nicht satt.

DFB.de: Also keine ausschweifende Party in Köln?

Popp: Wir werden es sicher nicht übertreiben. Die Saison ist für uns jetzt noch nicht beendet. Richtig feiern können wir, wenn wir auch die Deutsche Meisterschaft perfekt gemacht haben. Wir haben uns da eine super Ausgangssituation verschafft. Ich hoffe, dass wir die Sache am Sonntagnachmittag in Hoffenheim erfolgreich zu Ende bringen können. Dann haben wir immer noch genug Zeit, um alles ausgiebig zu feiern.

[sw]

Der fünfte Triumph in Serie ist perfekt. Der VfL Wolfsburg hat durch ein 1:0 gegen den SC Freiburg wieder den DFB-Pokal der Frauen gewonnen. Im DFB.de-Interview ordnet Nationalspielerin Alexandra Popp (28) den Erfolg ein und erklärt, warum nur mit angezogener Handbremse gefeiert wird.

DFB.de: Frau Popp, was bedeutet Ihnen dieser fünfte Triumph hintereinander?

Alexandra Popp: Sehr viel, weil er keine Selbstverständlichkeit ist. Wir müssen immer sehr hart dafür arbeiten und investieren viel. Deshalb sind wir überglücklich, dass wir wieder gewonnen und damit eines unserer Ziele erreicht haben. In der Champions League sind wir ja leider im Viertelfinale an Olympique Lyon gescheitert. Das war sehr bitter. Im DFB-Pokal wollten wir nicht den nächsten Rückschlag zulassen und haben den letzten Schritt gemacht. Freiburg war ein starker Gegner, der uns alles abverlangt hat. Aber wir haben dem Druck standgehalten. Jetzt wollen wir am Sonntag auch noch die Deutsche Meisterschaft gewinnen.

DFB.de: Sie waren nach der Siegerehrung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier noch lange im Stadion. Was war da los?

Popp: Wir haben den Moment gemeinsam genossen. Die Siegerehrung mit allem Drumherum ist immer sehr emotional. Wir haben danach noch die Zeit genutzt, um viele Fotos zu machen, mit unseren Fans zu feiern und Freunde und Bekannte auf der Tribüne zu begrüßen. Dieser Tag in Köln ist für uns alle immer ein Highlight der Saison, wir sind sehr gerne hier. Es ist für uns nicht normal, vor so einem tollen Publikum zu spielen. Es hat wieder riesigen Spaß gemacht.

DFB.de: Inwieweit waren Sie vom cleveren Auftritt der Freiburgerinnen überrascht?

Popp: Um ehrlich zu sein: Wir waren gar nicht überrascht. Wir kannten das schon aus den beiden Begegnungen in der Bundesliga. Die Freiburgerinnen können wirklich einen guten Ball spielen. Gerade vorne haben sie mit Klara Bühl eine Spielerin, die sehr schnell, technisch versiert ist und die Bälle festmachen kann. Sie hat uns sehr beschäftigt.

DFB.de: Vor allem in der ersten Halbzeit hatte Freiburg einige hervorragende Gelegenheiten, um in Führung zu gehen.

Popp: Wir sind vorher sehr genau auf die Freiburger Stärken eingestellt worden. Wir wussten, was auf uns zukommen würde. Und trotzdem haben wir etwas gebraucht, um ins Spiel reinzufinden. Aber wir haben gut reagiert und dann auf eine Doppelsechs umgestellt. Danach lief es deutlich besser.

DFB.de: War der Führungstreffer durch Ewa Pajor nach einer Stunde eine Erlösung?

Popp: Ja, natürlich. Danach hatten wir wirklich alles im Griff. Es stimmt, dass uns in der ersten Halbzeit Torhüterin Almuth Schult teilweise retten musste. Nach dem Wechsel musste sie dann keinen einzigen Ball mehr halten.

DFB.de: Auch sie persönlich mussten im Mittelfeld viel laufen. Wie kräftezehrend war das Spiel für Sie nach den intensiven Wochen zuletzt?

Popp: Es war tatsächlich ein Kampf. Aber das kam, wie gesagt, nicht überraschend für uns. Wir kannten die Freiburger Qualitäten. Wir wussten aber auch, dass die Zeit für uns spielen würde. Denn am Ende sind die Freiburgerinnen müde geworden, wir hätten in dieser Phase das vorentscheidende 2:0 machen können - vielleicht hätten wir es machen müssen, die Gelegenheiten dazu waren auf jeden Fall da. Das wäre gut für die Nerven gewesen, aber es ist uns nicht gelungen. Wir sind trotzdem überglücklich, dass wir den DFB-Pokal wieder mit nach Wolfsburg nehmen konnten. Ich glaube, dass wir es insgesamt auch verdient haben. Trotzdem möchte ich noch mal ein riesiges Kompliment nach Freiburg schicken, sie haben ein tolles Spiel gemacht. Aber jetzt geht unser Blick fast schon wieder nach vorne.

DFB.de: Am Sonntag können Sie in der Frauen-Bundesliga im Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim den nächsten Titel folgen lassen.

Popp: Das ist unser Ziel. Wir wollen mit einem Sieg alles klar machen und die ganze Sache nicht noch unnötig in die Länge ziehen. Entsprechend werden wir uns beim Feiern erst mal auch etwas zurückhalten. Wir haben noch weitere Ziele und sind noch nicht satt.

DFB.de: Also keine ausschweifende Party in Köln?

Popp: Wir werden es sicher nicht übertreiben. Die Saison ist für uns jetzt noch nicht beendet. Richtig feiern können wir, wenn wir auch die Deutsche Meisterschaft perfekt gemacht haben. Wir haben uns da eine super Ausgangssituation verschafft. Ich hoffe, dass wir die Sache am Sonntagnachmittag in Hoffenheim erfolgreich zu Ende bringen können. Dann haben wir immer noch genug Zeit, um alles ausgiebig zu feiern.

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