Der DFB-Pokal ist für Bayern München die große Chance auf einen Titel in dieser Saison. Die Meisterschaft in der Allianz Frauen-Bundesliga ist bereits zugunsten des VfL Wolfsburg entschieden, in der Women's Champions League waren die Münchnerinnen schon in der 1. K.o.-Runde am FC Chelsea gescheitert. Die Macherin hinter dem Frauen-Team des FC Bayern ist Karin Danner. Seit 23 Jahren ist sie die FCB-Managerin. Sie hat den Aufschwung der zurückliegenden Jahre mit zwei Meisterschaften, zwei Vizemeisterschaften und dem Pokalsieg von 2012 maßgeblich begleitet. Vor dem großen DFB-Pokalfinale am Samstag (ab 15 Uhr, live in der ARD) spricht die ehemalige Nationalspielerin im DFB.de-Interview mit Tobias Gonscherowski über die Entwicklung der Bayern, das Endspiel in Köln und die Chancen ihres Klubs.
DFB.de: Frau Danner, treffen beim Pokalendspiel zwei Teams mit unterschiedlichen Philosophien aufeinander?
Karin Danner: Wolfsburg ist uns vom Kader mit den vielen Topspielerinnen noch voraus. Das sieht man auch international. Da hat Wolfsburg immer eine gute Rolle gespielt, wir dagegen weniger. Wir sind trotz einiger namhafter Spielerinnen noch nicht so weit, dass wir schon international in der Spitzengruppe mitmischen. Deswegen ist es für uns umso wichtiger, dass wir die Qualifikation zur Champions League wieder erreichen und Jahr für Jahr diese Erfahrungen mitnehmen. Nichtsdestotrotz gehen wir unseren Weg. Wir werden nicht überpacen, sondern versuchen, den Kader kontinuierlich und punktuell zu verstärken. Wir gehen wie in den letzten Jahren auch Schritt für Schritt weiter unseren Weg.
DFB.de: Sehen Sie den FC Bayern auch ein bisschen als Gegenentwurf zum VfL Wolfsburg?
Danner: Ja. Unsere Mannschaft ist über die Jahre gewachsen. Für die neue Saison steht der Kader schon. Wir haben nach der Winterpause bereits ein paar Verpflichtungen getätigt und die Planungen sind größtenteils abgeschlossen. Perspektivisch sind wir mit diesem Kader für die nächsten zwei, drei Jahre gut aufgestellt.
DFB.de: Wie denken Sie über den Austragungsort Köln?
Danner: Ich finde es top, dass es in Köln dieses eigene Finale für die Frauen gibt. Das ist unser Pokalfinale. Wer herkommt, will sich das Frauenfinale anschauen und ist nicht wegen dem Männerfinale hier. Wir freuen uns über jeden Fan.
DFB.de: Sie haben im Vorfeld des Endspiels gesagt: Wer für das Männerfinale in Berlin keine Karte bekommt, soll doch zum Frauenfinale nach Köln fahren. Haben Sie das aus einer Laune heraus gesagt?
Danner: Nein. Wir haben im ganzen Land so viele Bayern-Fans, aber zu wenig Tickets für Berlin. Wir würden uns freuen, wenn diese Fans zum Spiel nach Köln kommen und es sich live im Stadion anschauen. Ich hoffe auf eine gute Kulisse.
DFB.de: Kommen wir auf das Endspiel selbst zu sprechen. Was erwarten Sie von dem Finale?
Danner: Ich hoffe, dass beim Endspiel beide Mannschaften ihre Stärken und besten Teams auf den Platz bringen. Dann wird es bestimmt ein sehr gutes Finale. Natürlich hängt es immer auch von der Tagesform ab. Wolfsburg hat durch die Champions League eine hohe Belastung. Es spielen zwei Teams mit klangvollen Namen gegeneinander, die man auch aus dem Männerfußball kennt. Ich hoffe, das zieht viele Zuschauer ins Stadion. Rein vom Papier ist das Spiel des Ersten gegen den Zweiten ein Duell auf Augenhöhe. Aber wenn Wolfsburg einen Lauf hat, gerade auch nach der gewonnenen Deutschen Meisterschaft und dem neuerlichen Einzug ins Champions-League-Finale, dann sind sie auf einer Welle. Dann ist ihnen egal, wer kommt.
DFB.de: Wo sehen Sie den FC Bayern im Vorteil?
Danner: Wir sehen uns im Vorteil, weil in unserer Mannschaft noch viele Spielerinnen stehen, die noch nicht in einem Finale gestanden haben. Wir haben noch drei oder vier Spielerinnen dabei, die 2012 den Pokal gewonnen haben. Die kennen das Gefühl, alle anderen wollen das jetzt auch erleben. Wir haben ein richtig tolles Team, das Gefüge passt zusammen. Wir gehen als kleiner Außenseiter in die Partie. Aber wir werden alles daran setzen, um die Serie von Wolfsburg (drei Pokalsiege in Folge, Anm. d. Red.) zu beenden.
DFB.de: Wie wichtig wäre der Pokalgewinn für Bayern München?
Danner: Wir haben nicht diesen extremen Druck. Aber wer ins Finale kommt, will es auch gewinnen. Ein Titel wäre sehr gut.
[tg]
Der DFB-Pokal ist für Bayern München die große Chance auf einen Titel in dieser Saison. Die Meisterschaft in der Allianz Frauen-Bundesliga ist bereits zugunsten des VfL Wolfsburg entschieden, in der Women's Champions League waren die Münchnerinnen schon in der 1. K.o.-Runde am FC Chelsea gescheitert. Die Macherin hinter dem Frauen-Team des FC Bayern ist Karin Danner. Seit 23 Jahren ist sie die FCB-Managerin. Sie hat den Aufschwung der zurückliegenden Jahre mit zwei Meisterschaften, zwei Vizemeisterschaften und dem Pokalsieg von 2012 maßgeblich begleitet. Vor dem großen DFB-Pokalfinale am Samstag (ab 15 Uhr, live in der ARD) spricht die ehemalige Nationalspielerin im DFB.de-Interview mit Tobias Gonscherowski über die Entwicklung der Bayern, das Endspiel in Köln und die Chancen ihres Klubs.
DFB.de: Frau Danner, treffen beim Pokalendspiel zwei Teams mit unterschiedlichen Philosophien aufeinander?
Karin Danner: Wolfsburg ist uns vom Kader mit den vielen Topspielerinnen noch voraus. Das sieht man auch international. Da hat Wolfsburg immer eine gute Rolle gespielt, wir dagegen weniger. Wir sind trotz einiger namhafter Spielerinnen noch nicht so weit, dass wir schon international in der Spitzengruppe mitmischen. Deswegen ist es für uns umso wichtiger, dass wir die Qualifikation zur Champions League wieder erreichen und Jahr für Jahr diese Erfahrungen mitnehmen. Nichtsdestotrotz gehen wir unseren Weg. Wir werden nicht überpacen, sondern versuchen, den Kader kontinuierlich und punktuell zu verstärken. Wir gehen wie in den letzten Jahren auch Schritt für Schritt weiter unseren Weg.
DFB.de: Sehen Sie den FC Bayern auch ein bisschen als Gegenentwurf zum VfL Wolfsburg?
Danner: Ja. Unsere Mannschaft ist über die Jahre gewachsen. Für die neue Saison steht der Kader schon. Wir haben nach der Winterpause bereits ein paar Verpflichtungen getätigt und die Planungen sind größtenteils abgeschlossen. Perspektivisch sind wir mit diesem Kader für die nächsten zwei, drei Jahre gut aufgestellt.
DFB.de: Wie denken Sie über den Austragungsort Köln?
Danner: Ich finde es top, dass es in Köln dieses eigene Finale für die Frauen gibt. Das ist unser Pokalfinale. Wer herkommt, will sich das Frauenfinale anschauen und ist nicht wegen dem Männerfinale hier. Wir freuen uns über jeden Fan.
DFB.de: Sie haben im Vorfeld des Endspiels gesagt: Wer für das Männerfinale in Berlin keine Karte bekommt, soll doch zum Frauenfinale nach Köln fahren. Haben Sie das aus einer Laune heraus gesagt?
Danner: Nein. Wir haben im ganzen Land so viele Bayern-Fans, aber zu wenig Tickets für Berlin. Wir würden uns freuen, wenn diese Fans zum Spiel nach Köln kommen und es sich live im Stadion anschauen. Ich hoffe auf eine gute Kulisse.
DFB.de: Kommen wir auf das Endspiel selbst zu sprechen. Was erwarten Sie von dem Finale?
Danner: Ich hoffe, dass beim Endspiel beide Mannschaften ihre Stärken und besten Teams auf den Platz bringen. Dann wird es bestimmt ein sehr gutes Finale. Natürlich hängt es immer auch von der Tagesform ab. Wolfsburg hat durch die Champions League eine hohe Belastung. Es spielen zwei Teams mit klangvollen Namen gegeneinander, die man auch aus dem Männerfußball kennt. Ich hoffe, das zieht viele Zuschauer ins Stadion. Rein vom Papier ist das Spiel des Ersten gegen den Zweiten ein Duell auf Augenhöhe. Aber wenn Wolfsburg einen Lauf hat, gerade auch nach der gewonnenen Deutschen Meisterschaft und dem neuerlichen Einzug ins Champions-League-Finale, dann sind sie auf einer Welle. Dann ist ihnen egal, wer kommt.
DFB.de: Wo sehen Sie den FC Bayern im Vorteil?
Danner: Wir sehen uns im Vorteil, weil in unserer Mannschaft noch viele Spielerinnen stehen, die noch nicht in einem Finale gestanden haben. Wir haben noch drei oder vier Spielerinnen dabei, die 2012 den Pokal gewonnen haben. Die kennen das Gefühl, alle anderen wollen das jetzt auch erleben. Wir haben ein richtig tolles Team, das Gefüge passt zusammen. Wir gehen als kleiner Außenseiter in die Partie. Aber wir werden alles daran setzen, um die Serie von Wolfsburg (drei Pokalsiege in Folge, Anm. d. Red.) zu beenden.
DFB.de: Wie wichtig wäre der Pokalgewinn für Bayern München?
Danner: Wir haben nicht diesen extremen Druck. Aber wer ins Finale kommt, will es auch gewinnen. Ein Titel wäre sehr gut.
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