Heute vor 70 Jahren: Als die Fußballer im TV Laufen lernten

Fußball-Übertragungen im Fernsehen sind heute nichts Besonderes, beinahe täglich kann der Fan ein Spiel in voller Länge sehen. Die Programmvielfalt macht es möglich. Kein Vergleich zu den Pioniertagen des elektronischen Mediums: Im DFB-Pokal stieg vor 70 Jahren das erste Fernsehspiel – FC St. Pauli gegen Hamborn 07.

Fußball an Weihnachten? Das ist heute kaum zu glauben, bei aller Begeisterung für den Volkssport Nummer eins nimmt er sich doch wenigstens in dieser Zeit eine kurze Atempause. Das war nicht immer so, der in England traditionelle Fußball-Betrieb am "Boxing-Day", dem 26. Dezember, fand vor Bundesliga-Gründung auch in Deutschland Anhänger und Nachahmer.

St. Pauli und Hamborn 07 schreiben Mediengeschichte

Dennoch war das Spiel, das am zweiten Weihnachts-Feiertag 1952 am Hamburger Millerntor (Anstoß: 14.15) stattfand, etwas ganz Besonderes. Der heimische FC St. Pauli aus der Oberliga Nord und die zweitklassige Spielvereinigung Hamborn 07, ein Stadtteil-Klub Duisburgs, schrieben damals Medien-Geschichte. Denn das ursprünglich für den 19. November 1952 terminierte Wiederholungsspiel (Hinspiel 1:1) im erstmals ausgetragenen DFB-Pokal wurde auserwählt, das noch völlig neue Medium Fernsehen in Deutschland populär zu machen.

Wie kam das? Erst am Vortag wurde in der Bundesrepublik Deutschland der regelmäßige Sendebetrieb eingeführt. Es gab nur einen Sender, den NWDR (Nordwestdeutscher Rundfunk), das Programm lief in den Abendstunden – von 20 bis 22 Uhr. Für das Spiel wurde aber gleich eine Ausnahme gemacht, denn in Zeiten fehlender Flutlichtanlagen wurde stets nachmittags gespielt.

Warum nun aber ausgerechnet dieses Spiel? Der NWDR hatte 1952 nur drei Sendeanstalten: in Berlin, Köln und Hamburg. Das Hamburger Studio residierte direkt neben dem Millerntor-Stadion in einem imposanten Bunker, der im Krieg errichtet worden war und als Flak-Turm diente. 1950 sendete der NWDR von hier aus sein erstes Test-Bild und im September 1952 wurde ein 36 Meter hoher Sendemast installiert, um Übertragungen zu ermöglichen.

"Eine besondere technische wie organisatorische Herausforderung"

"Längst nicht alles, was die Sportfunker wollten, konnte mit der vielfach noch unzulänglichen, wenig ausgereiften und überdies​ sehr störungsanfälligen Fernsehtechnik auch umgesetzt werden. Eine besondere technische wie organisatorische Herausforderung stellten dabei Außenübertragungen dar. Sie erforderten ausführliche Vorbereitungen und ein nicht unerhebliches Maß an Improvisation. Wie schon im Hörfunk, unmittelbar nach dem Krieg, erwies sich auch beim frühen NWDR-Fernsehen die räumliche Nähe zwischen Sportstätten und Rundfunk- Produktionsstätten als Vorteil.", schrieb der Giessener Medien-Wissenschaftler Christoph Hilgert bereits 2005 im am Hamburger Hans-Bredow-Institut für Medienforschung erschienen Buch "Die Geschichte des NWDR".

Die räumliche Nähe bot sich also an. Zuschauer im Kölner Raum hätten übrigens ein anderes Spiel sehen sollen, eigentlich war eine doppelte Premiere geplant. Aber das Testspiel zwischen dem 1. FC Köln und Roter Stern Belgrad fiel den Witterungsbedingungen zum Opfer. So also gingen die 90 Minuten von St. Pauli, die nur im Hamburger und Berliner Senderaum zu sehen waren, als Fußball-TV-Premiere in die Geschichte ein.

Der Probelauf: HSV gegen Altona 93

Freilich mit einer kleinen Einschränkung: Der NWDR ging nicht unvorbereitet auf Sendung und machte am 23. August 1952 bereits einen Probelauf. Das Punktspiel HSV gegen Altona 93 wurde ebenfalls in voller Länge übertragen; "Sogar die Zigarettenwölkchen über den Zuschauerrängen wurden auf die Bildfläche der Fernsehapparate übertragen", schrieb die Berliner Fußballwoche belustigt. "Drei Kameras verfolgten den Spielverlauf. Eine für jedes Tor und eine für das Mittelfeld. Im Übertragungswagen schaltete die Regie dann immer auf jene Kamera, die dem Ball am nächsten war. Wahrscheinlich war dies auch am 26. Dezember 1952 der Fall", sagte Christoph Hilgert 2012 zu DFB-Online.

Da der Probelauf nur wenigen Auserwählten vergönnt war und es noch gar keinen Sendebetrieb gab, ändert das nichts an der Tatsache, dass das erste Livespiel für die Öffentlichkeit drei Monate später am Hamburger Millerntor stattgefunden hat.

Mehr Zuschauer im Stadion als Fernsehgeräte in der BRD

​Es war freilich noch eine äußerst kleine Öffentlichkeit; bei einer Zählung am 1. Juli 1953 besaßen erst 2753 Haushalte in der BRD Fernsehgeräte. So ist anzunehmen, dass an Weihnachten 1952 mehr Zuschauer im Stadion (4000) waren als vor den Fernsehgeräten saßen. Schließlich spielten ja nicht gerade die populärsten Klubs des Landes. Immerhin brachte die erste Übertragung eine kleine Sensation: Hamborn 07 gewann beim höherklassigen Gegner mit 4:3 und das Hamburger Abendblatt klagte: "St. Pauli nur noch ein Schatten."

Die Übertragung wurde im Spielbericht mit keinem Wort erwähnt, das übernahm die Fachpresse. "Wir können diese Sendung nur als gut gelungen bezeichnen", lobte das neue Fachblatt "Fernsehen". Die beiden Reporter der ersten Stunde, Paul Reymann und Dr. Harry Storz, hätten "kein Wort zu viel gesagt". "Das ist für geschulte Radio-Reporter im noch ungewohnten Medium TV tatsächlich erwähnenswert", fand Medienwissenschaftler Hilgert.

Die Bonner Rundschau schrieb: "Obgleich trübes Wetter herrschte, war der Empfang im Norden gut und der Spielverlauf ausgezeichnet zu erkennen. Nimmt das Fernsehen die Entwicklung, die man erhofft, wird man bald auch einen großen Boxkampf aus der Dortmunder Westfalenhalle im ganzen norddeutschen Raum miterleben können."

"Mehr als 3000 Mark können WIR nicht zahlen"

Das neue Medium stellte den DFB vor neue Aufgaben. Obwohl das kuriose Zitat von St. Pauli-Präsident Wilhelm Koch, das in wissenschaftlichen Publikationen kolportiert wird, fragwürdig erscheint, ist es doch bezeichnend für die Unsicherheit, die das Fernsehen bei den Fußballern auslöste. Koch soll auf Anfrage des NWDR 1952 nach den Übertragungsrechten gesagt haben: "Mehr als 3000 Mark können WIR nicht zahlen." Das bezeugte der NDR-Verhandlungsführer Horst Seyfart. Von DFB-Präsident Peco Bauwens ist der ebenfalls seltsame Satz verbürgt: "Niemals werden ​wir vom Fernsehen auch nur eine Mark verlangen."

Letztlich floss an diesem Tag gar kein Geld: der Sender bekam die Rechte, für die es ja noch keine Normen gab, gratis. Danach floss natürlich nur in die Kassen der Veranstalter Geld. Im August 1953 legte der DFB im Interesse seiner Vereine Tarife für die Übertragungsrechte fest. 1000 D-Mark durften für Punktspiele verlangt werden, 1500 für Endrundenspiele, 2000 für Repräsentativspiele (z.B. Städtekämpfe), er selbst verlangte für Länderspiele 2500 DM und schon war Bauwens' Credo obsolet.

Das erste Länderspiel, das live über die Mattscheibe flimmerte, war übrigens das denkwürdige 3:8 gegen die Ungarn in der Vorrunde der WM 1954.

Der Fernseh-Fußball war nicht mehr aufzuhalten

Schon bald wurden höhere Summen aufgerufen, um den spürbaren Zuschauerschwund zu kompensieren. Zumal der auch und vor allem Vereine betraf, deren Spiele gar nicht übertragen wurden – insbesondere die Amateure.

So standen die Fünfziger Jahre auch im Zeichen von zuweilen etwas unpassend als "Rundfunk-Krieg" bezeichneter Auseinandersetzungen zwischen Sendern und Verband. Aber spätestens nach dem auch vom Fernsehen transportierten Wunder von Bern bei der WM 1954 war Fernseh-Fußball nicht mehr aufzuhalten.

Übrigens erlebte das Premierenspiel am 15. Januar 1997 eine Neuauflage. Der WDR übertrug die von Moderator Friedrich Küppersbusch inszenierte Partie erneut in voller Länge – im Gedenken an die Pioniere, die damals sicherlich nicht die mindeste Ahnung davon hatten, dass eines Tages sogar Jux-Spiele über die Mattscheibe flimmern würden.

Seit der Saison 2000/2001 jedes Bundesligaspiel mit Live-Übertragung 

Hatte es doch bis Dezember 1984 gedauert, als erstmals, und damals nur ausnahmsweise, ein Bundesligaspiel live kam – Borussia Mönchengladbach gegen Bayern München. Weil es ein Nachholspiel war und kein anderer Verein darunter leiden musste, gestattete der DFB die Live-Übertragung in der ARD. Im April 1986 kamen zwei Heimspiele von Werder Bremen erstmals im aufblühenden​ Privatfernsehen (SAT 1), im März 1991 feierte das Pay-TV-Angebot Premiere (Eintracht Frankfurt – 1. FC Kaiserslautern) – und so hieß auch der Sender. Seit der Saison 2000/2001 können Pay-TV-Kunden jedes Bundesligaspiel und mittlerweile auch jeder der 2. und 3. Liga sehen.

Wie verwöhnt wir doch heute sind...

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Fußball-Übertragungen im Fernsehen sind heute nichts Besonderes, beinahe täglich kann der Fan ein Spiel in voller Länge sehen. Die Programmvielfalt macht es möglich. Kein Vergleich zu den Pioniertagen des elektronischen Mediums: Im DFB-Pokal stieg vor 70 Jahren das erste Fernsehspiel – FC St. Pauli gegen Hamborn 07.

Fußball an Weihnachten? Das ist heute kaum zu glauben, bei aller Begeisterung für den Volkssport Nummer eins nimmt er sich doch wenigstens in dieser Zeit eine kurze Atempause. Das war nicht immer so, der in England traditionelle Fußball-Betrieb am "Boxing-Day", dem 26. Dezember, fand vor Bundesliga-Gründung auch in Deutschland Anhänger und Nachahmer.

St. Pauli und Hamborn 07 schreiben Mediengeschichte

Dennoch war das Spiel, das am zweiten Weihnachts-Feiertag 1952 am Hamburger Millerntor (Anstoß: 14.15) stattfand, etwas ganz Besonderes. Der heimische FC St. Pauli aus der Oberliga Nord und die zweitklassige Spielvereinigung Hamborn 07, ein Stadtteil-Klub Duisburgs, schrieben damals Medien-Geschichte. Denn das ursprünglich für den 19. November 1952 terminierte Wiederholungsspiel (Hinspiel 1:1) im erstmals ausgetragenen DFB-Pokal wurde auserwählt, das noch völlig neue Medium Fernsehen in Deutschland populär zu machen.

Wie kam das? Erst am Vortag wurde in der Bundesrepublik Deutschland der regelmäßige Sendebetrieb eingeführt. Es gab nur einen Sender, den NWDR (Nordwestdeutscher Rundfunk), das Programm lief in den Abendstunden – von 20 bis 22 Uhr. Für das Spiel wurde aber gleich eine Ausnahme gemacht, denn in Zeiten fehlender Flutlichtanlagen wurde stets nachmittags gespielt.

Warum nun aber ausgerechnet dieses Spiel? Der NWDR hatte 1952 nur drei Sendeanstalten: in Berlin, Köln und Hamburg. Das Hamburger Studio residierte direkt neben dem Millerntor-Stadion in einem imposanten Bunker, der im Krieg errichtet worden war und als Flak-Turm diente. 1950 sendete der NWDR von hier aus sein erstes Test-Bild und im September 1952 wurde ein 36 Meter hoher Sendemast installiert, um Übertragungen zu ermöglichen.

"Eine besondere technische wie organisatorische Herausforderung"

"Längst nicht alles, was die Sportfunker wollten, konnte mit der vielfach noch unzulänglichen, wenig ausgereiften und überdies​ sehr störungsanfälligen Fernsehtechnik auch umgesetzt werden. Eine besondere technische wie organisatorische Herausforderung stellten dabei Außenübertragungen dar. Sie erforderten ausführliche Vorbereitungen und ein nicht unerhebliches Maß an Improvisation. Wie schon im Hörfunk, unmittelbar nach dem Krieg, erwies sich auch beim frühen NWDR-Fernsehen die räumliche Nähe zwischen Sportstätten und Rundfunk- Produktionsstätten als Vorteil.", schrieb der Giessener Medien-Wissenschaftler Christoph Hilgert bereits 2005 im am Hamburger Hans-Bredow-Institut für Medienforschung erschienen Buch "Die Geschichte des NWDR".

Die räumliche Nähe bot sich also an. Zuschauer im Kölner Raum hätten übrigens ein anderes Spiel sehen sollen, eigentlich war eine doppelte Premiere geplant. Aber das Testspiel zwischen dem 1. FC Köln und Roter Stern Belgrad fiel den Witterungsbedingungen zum Opfer. So also gingen die 90 Minuten von St. Pauli, die nur im Hamburger und Berliner Senderaum zu sehen waren, als Fußball-TV-Premiere in die Geschichte ein.

Der Probelauf: HSV gegen Altona 93

Freilich mit einer kleinen Einschränkung: Der NWDR ging nicht unvorbereitet auf Sendung und machte am 23. August 1952 bereits einen Probelauf. Das Punktspiel HSV gegen Altona 93 wurde ebenfalls in voller Länge übertragen; "Sogar die Zigarettenwölkchen über den Zuschauerrängen wurden auf die Bildfläche der Fernsehapparate übertragen", schrieb die Berliner Fußballwoche belustigt. "Drei Kameras verfolgten den Spielverlauf. Eine für jedes Tor und eine für das Mittelfeld. Im Übertragungswagen schaltete die Regie dann immer auf jene Kamera, die dem Ball am nächsten war. Wahrscheinlich war dies auch am 26. Dezember 1952 der Fall", sagte Christoph Hilgert 2012 zu DFB-Online.

Da der Probelauf nur wenigen Auserwählten vergönnt war und es noch gar keinen Sendebetrieb gab, ändert das nichts an der Tatsache, dass das erste Livespiel für die Öffentlichkeit drei Monate später am Hamburger Millerntor stattgefunden hat.

Mehr Zuschauer im Stadion als Fernsehgeräte in der BRD

​Es war freilich noch eine äußerst kleine Öffentlichkeit; bei einer Zählung am 1. Juli 1953 besaßen erst 2753 Haushalte in der BRD Fernsehgeräte. So ist anzunehmen, dass an Weihnachten 1952 mehr Zuschauer im Stadion (4000) waren als vor den Fernsehgeräten saßen. Schließlich spielten ja nicht gerade die populärsten Klubs des Landes. Immerhin brachte die erste Übertragung eine kleine Sensation: Hamborn 07 gewann beim höherklassigen Gegner mit 4:3 und das Hamburger Abendblatt klagte: "St. Pauli nur noch ein Schatten."

Die Übertragung wurde im Spielbericht mit keinem Wort erwähnt, das übernahm die Fachpresse. "Wir können diese Sendung nur als gut gelungen bezeichnen", lobte das neue Fachblatt "Fernsehen". Die beiden Reporter der ersten Stunde, Paul Reymann und Dr. Harry Storz, hätten "kein Wort zu viel gesagt". "Das ist für geschulte Radio-Reporter im noch ungewohnten Medium TV tatsächlich erwähnenswert", fand Medienwissenschaftler Hilgert.

Die Bonner Rundschau schrieb: "Obgleich trübes Wetter herrschte, war der Empfang im Norden gut und der Spielverlauf ausgezeichnet zu erkennen. Nimmt das Fernsehen die Entwicklung, die man erhofft, wird man bald auch einen großen Boxkampf aus der Dortmunder Westfalenhalle im ganzen norddeutschen Raum miterleben können."

"Mehr als 3000 Mark können WIR nicht zahlen"

Das neue Medium stellte den DFB vor neue Aufgaben. Obwohl das kuriose Zitat von St. Pauli-Präsident Wilhelm Koch, das in wissenschaftlichen Publikationen kolportiert wird, fragwürdig erscheint, ist es doch bezeichnend für die Unsicherheit, die das Fernsehen bei den Fußballern auslöste. Koch soll auf Anfrage des NWDR 1952 nach den Übertragungsrechten gesagt haben: "Mehr als 3000 Mark können WIR nicht zahlen." Das bezeugte der NDR-Verhandlungsführer Horst Seyfart. Von DFB-Präsident Peco Bauwens ist der ebenfalls seltsame Satz verbürgt: "Niemals werden ​wir vom Fernsehen auch nur eine Mark verlangen."

Letztlich floss an diesem Tag gar kein Geld: der Sender bekam die Rechte, für die es ja noch keine Normen gab, gratis. Danach floss natürlich nur in die Kassen der Veranstalter Geld. Im August 1953 legte der DFB im Interesse seiner Vereine Tarife für die Übertragungsrechte fest. 1000 D-Mark durften für Punktspiele verlangt werden, 1500 für Endrundenspiele, 2000 für Repräsentativspiele (z.B. Städtekämpfe), er selbst verlangte für Länderspiele 2500 DM und schon war Bauwens' Credo obsolet.

Das erste Länderspiel, das live über die Mattscheibe flimmerte, war übrigens das denkwürdige 3:8 gegen die Ungarn in der Vorrunde der WM 1954.

Der Fernseh-Fußball war nicht mehr aufzuhalten

Schon bald wurden höhere Summen aufgerufen, um den spürbaren Zuschauerschwund zu kompensieren. Zumal der auch und vor allem Vereine betraf, deren Spiele gar nicht übertragen wurden – insbesondere die Amateure.

So standen die Fünfziger Jahre auch im Zeichen von zuweilen etwas unpassend als "Rundfunk-Krieg" bezeichneter Auseinandersetzungen zwischen Sendern und Verband. Aber spätestens nach dem auch vom Fernsehen transportierten Wunder von Bern bei der WM 1954 war Fernseh-Fußball nicht mehr aufzuhalten.

Übrigens erlebte das Premierenspiel am 15. Januar 1997 eine Neuauflage. Der WDR übertrug die von Moderator Friedrich Küppersbusch inszenierte Partie erneut in voller Länge – im Gedenken an die Pioniere, die damals sicherlich nicht die mindeste Ahnung davon hatten, dass eines Tages sogar Jux-Spiele über die Mattscheibe flimmern würden.

Seit der Saison 2000/2001 jedes Bundesligaspiel mit Live-Übertragung 

Hatte es doch bis Dezember 1984 gedauert, als erstmals, und damals nur ausnahmsweise, ein Bundesligaspiel live kam – Borussia Mönchengladbach gegen Bayern München. Weil es ein Nachholspiel war und kein anderer Verein darunter leiden musste, gestattete der DFB die Live-Übertragung in der ARD. Im April 1986 kamen zwei Heimspiele von Werder Bremen erstmals im aufblühenden​ Privatfernsehen (SAT 1), im März 1991 feierte das Pay-TV-Angebot Premiere (Eintracht Frankfurt – 1. FC Kaiserslautern) – und so hieß auch der Sender. Seit der Saison 2000/2001 können Pay-TV-Kunden jedes Bundesligaspiel und mittlerweile auch jeder der 2. und 3. Liga sehen.

Wie verwöhnt wir doch heute sind...

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