Abpfiff beim 11mm: "Jeder Film ist knapp am Meistertitel gewesen"

Die 18. Ausgabe des beliebten 11mm Fußballfilmfestivals, das die DFB-Kulturstiftung seit über einem Jahrzehnt unterstützt, endet überraschend. Zum Abräumer des Abends wird Regisseur Murad Abu Eisheh, der für seinen Spielfilm "TALA'VISION" gleich beide Jury-Preise einheimst, während "Ganz Tofe fährt nach Kiel" den Publikumspreis gewinnt. Ein grandioser Abschluss des Festivals, für den zahlreiche Prominente und Gäste in die Hauptstadt kamen.

Am Montagabend flimmert im Kinosaal 1 des Babylons zum letzten Mal ein Fußballfilm über die Leinwand. Das meterlange Festivalplakat, auf dem das kleine Mädchen mit blau-gelbem Trikot und Friedenstaube auf der Brust auf der weiten, grünen Wiese sitzt, ist bereits abgehängt. Der Schriftzug "11mm - 18. Internationales Fußballfilmfestival" wurde durch einen neuen ersetzt und von dem grünen Rollrasen am Eingangsbereich fehlt jede Spur. Leider. Denn in den vergangenen fünf Tagen steckte so viel mehr als "nur" Fußball und Film. Tiefgründiger Austausch, Filmkritik, neue Bekanntschaften, gemütliche Kinoabende, Begegnungen mit Promis auf Augenhöhe und tolle Diskussionen über gesellschaftspolitische und aktuelle Themen verwandelten das Babylon kurzerhand zur "Fußball-Berlinale".

Besucher*innen und Filmemacher*innen aus aller Welt (z.B. aus Australien, Dänemark und den Vereinigten Staaten) kamen in der Hauptstadt zusammen und verfolgten vor allem den letzten Abend mit Spannung, denn da werden traditionell die Preise für die besten Filme des Festivals verliehen.

"TALA'VISION" gewinnt doppelt

Zum Abräumer des Abends wird der Spielfilm "TALA'VISION" von Regisseur Murad Abu Eisheh. Die deutsch-jordanische Ko-Produktion konnte sich sowohl über den Jurypreis der Erwachsenenjury als auch über den erstmals vergebenen Preis der "Jungen Jury" freuen, die beide in ihren Reden zur Siegerverkündung die emotionale Tiefe der Geschichte loben.

"TALA'VISION" erzählt das Leben der acht Jahre alten Tala, die mitten im Krieg lebt und Trost und Freiheit in einem verbotenen Fernseher findet, mit dem sie hinaus in die Welt schaut und vor allem ihrem Lieblingsspieler Lionel Messi heimlich zujubelt. Murad Abu Eishehs Spielfilm erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Studenten-Oscar in Gold 2021.

Associate Producer Frank W. Albers und Kostümbildnerin Farah Karouta nahmen die Preise stellvertretend für Murad Abu Eisheh entgegen, der sich mit einer Videobotschaft bei allen Beteiligten bedankte.

"Ganz Tofe fährt nach Kiel" mit Publikumspreis ausgezeichnet

Der Publikumspreis "Goldene 11" ging an Paul Gredigs Dokumentarfilm-Produktion "Ganz Tofe fährt nach Kiel", die bei 11mm Weltpremiere feierte. Unter schallendem Applaus seiner Freunde streckte der Regisseur die goldene Auszeichnung in die Luft.

Gredig begleitet in seiner Doku die unglaublichen Fans des SV Todesfelde auf dem Weg zu einem Hallenfußballturnier in Kiel, wo sie mit mehr Anhängern aufschlagen, als es Einwohner im ganzen Dorf gibt, und es durch deren Unterstützung schließlich ins Finale schaffen. Der Film zeigt in 90 Minuten alles, was Fußball ausmacht und warum wir ihn so lieben.

Ein weiterer Sieger wurde im Rahmen der 11mm Shortkicks-Gala ausgezeichnet. Die prominent besetzte Jury um Antje Boehmert (Produzentin), Ansgar Brinkmann (Ex-Profi), Katharina Dahme (Vorstandsvorsitzende SV Babelsberg 03), Manuel Gräfe (ehemaliger Schiedsrichter), Uwe Preuss (Schauspieler) und Pia-Sophie Wolter (VfL Wolfsburg) kürte den Kurzfilm "Leo" mit 13 von möglichen 36 Punkten zum letzten Sieger des Abends. Moein Rooholaminis Film beeindrucke vor allem durch den Kameraschnitt, der erst nach und nach preisgibt, dass es sich hier nicht einfach nur um das leidenschaftlich kommentierte Fußballspiel eines Jungen handelt, sondern viel mehr dahintersteckt als "nur" ein Spiel und Fußball, Politik und Gesellschaft direkt zusammenhängen.

Abpfiff bis 2023

Damit werden drei Filme mittels vier Preisen ausgezeichnet. Die Entscheidung für nur einen einzigen Siegerfilm zu stimmen, fiel aber nicht leicht. "Jeder Film ist knapp am Meistertitel gewesen", fasst Wolfgang Steininger, Jurymitglied der Erwachsenenjury und Leiter des Festivals "Der Neue Heimatfilm" in Österreich, zusammen.

Ein krönender Abschluss dieses facettenreichen, entspannten, aber dennoch tiefgründigen Festivals, das auch im kommenden Jahr durch die DFB-Kulturstiftung unterstützt wird und auf das die Vorfreude schon jetzt, ganze 10 Monate vorher, riesig ist. Ein Wiedersehen gibt es dann auch mit Josephine Henning, die sich nach ihrem ersten Mal vor Ort als Fan outet: "Wenn du vorher noch nie bei 11mm warst, kannst du das, was hier geboten wird, in Summe und Qualität noch nie erlebt haben. Du wirst absolut nicht enttäuscht, sondern super überrascht sein und so viel mitnehmen, wenn du vorbeikommst."

[fk]

Die 18. Ausgabe des beliebten 11mm Fußballfilmfestivals, das die DFB-Kulturstiftung seit über einem Jahrzehnt unterstützt, endet überraschend. Zum Abräumer des Abends wird Regisseur Murad Abu Eisheh, der für seinen Spielfilm "TALA'VISION" gleich beide Jury-Preise einheimst, während "Ganz Tofe fährt nach Kiel" den Publikumspreis gewinnt. Ein grandioser Abschluss des Festivals, für den zahlreiche Prominente und Gäste in die Hauptstadt kamen.

Am Montagabend flimmert im Kinosaal 1 des Babylons zum letzten Mal ein Fußballfilm über die Leinwand. Das meterlange Festivalplakat, auf dem das kleine Mädchen mit blau-gelbem Trikot und Friedenstaube auf der Brust auf der weiten, grünen Wiese sitzt, ist bereits abgehängt. Der Schriftzug "11mm - 18. Internationales Fußballfilmfestival" wurde durch einen neuen ersetzt und von dem grünen Rollrasen am Eingangsbereich fehlt jede Spur. Leider. Denn in den vergangenen fünf Tagen steckte so viel mehr als "nur" Fußball und Film. Tiefgründiger Austausch, Filmkritik, neue Bekanntschaften, gemütliche Kinoabende, Begegnungen mit Promis auf Augenhöhe und tolle Diskussionen über gesellschaftspolitische und aktuelle Themen verwandelten das Babylon kurzerhand zur "Fußball-Berlinale".

Besucher*innen und Filmemacher*innen aus aller Welt (z.B. aus Australien, Dänemark und den Vereinigten Staaten) kamen in der Hauptstadt zusammen und verfolgten vor allem den letzten Abend mit Spannung, denn da werden traditionell die Preise für die besten Filme des Festivals verliehen.

"TALA'VISION" gewinnt doppelt

Zum Abräumer des Abends wird der Spielfilm "TALA'VISION" von Regisseur Murad Abu Eisheh. Die deutsch-jordanische Ko-Produktion konnte sich sowohl über den Jurypreis der Erwachsenenjury als auch über den erstmals vergebenen Preis der "Jungen Jury" freuen, die beide in ihren Reden zur Siegerverkündung die emotionale Tiefe der Geschichte loben.

"TALA'VISION" erzählt das Leben der acht Jahre alten Tala, die mitten im Krieg lebt und Trost und Freiheit in einem verbotenen Fernseher findet, mit dem sie hinaus in die Welt schaut und vor allem ihrem Lieblingsspieler Lionel Messi heimlich zujubelt. Murad Abu Eishehs Spielfilm erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Studenten-Oscar in Gold 2021.

Associate Producer Frank W. Albers und Kostümbildnerin Farah Karouta nahmen die Preise stellvertretend für Murad Abu Eisheh entgegen, der sich mit einer Videobotschaft bei allen Beteiligten bedankte.

"Ganz Tofe fährt nach Kiel" mit Publikumspreis ausgezeichnet

Der Publikumspreis "Goldene 11" ging an Paul Gredigs Dokumentarfilm-Produktion "Ganz Tofe fährt nach Kiel", die bei 11mm Weltpremiere feierte. Unter schallendem Applaus seiner Freunde streckte der Regisseur die goldene Auszeichnung in die Luft.

Gredig begleitet in seiner Doku die unglaublichen Fans des SV Todesfelde auf dem Weg zu einem Hallenfußballturnier in Kiel, wo sie mit mehr Anhängern aufschlagen, als es Einwohner im ganzen Dorf gibt, und es durch deren Unterstützung schließlich ins Finale schaffen. Der Film zeigt in 90 Minuten alles, was Fußball ausmacht und warum wir ihn so lieben.

Ein weiterer Sieger wurde im Rahmen der 11mm Shortkicks-Gala ausgezeichnet. Die prominent besetzte Jury um Antje Boehmert (Produzentin), Ansgar Brinkmann (Ex-Profi), Katharina Dahme (Vorstandsvorsitzende SV Babelsberg 03), Manuel Gräfe (ehemaliger Schiedsrichter), Uwe Preuss (Schauspieler) und Pia-Sophie Wolter (VfL Wolfsburg) kürte den Kurzfilm "Leo" mit 13 von möglichen 36 Punkten zum letzten Sieger des Abends. Moein Rooholaminis Film beeindrucke vor allem durch den Kameraschnitt, der erst nach und nach preisgibt, dass es sich hier nicht einfach nur um das leidenschaftlich kommentierte Fußballspiel eines Jungen handelt, sondern viel mehr dahintersteckt als "nur" ein Spiel und Fußball, Politik und Gesellschaft direkt zusammenhängen.

Abpfiff bis 2023

Damit werden drei Filme mittels vier Preisen ausgezeichnet. Die Entscheidung für nur einen einzigen Siegerfilm zu stimmen, fiel aber nicht leicht. "Jeder Film ist knapp am Meistertitel gewesen", fasst Wolfgang Steininger, Jurymitglied der Erwachsenenjury und Leiter des Festivals "Der Neue Heimatfilm" in Österreich, zusammen.

Ein krönender Abschluss dieses facettenreichen, entspannten, aber dennoch tiefgründigen Festivals, das auch im kommenden Jahr durch die DFB-Kulturstiftung unterstützt wird und auf das die Vorfreude schon jetzt, ganze 10 Monate vorher, riesig ist. Ein Wiedersehen gibt es dann auch mit Josephine Henning, die sich nach ihrem ersten Mal vor Ort als Fan outet: "Wenn du vorher noch nie bei 11mm warst, kannst du das, was hier geboten wird, in Summe und Qualität noch nie erlebt haben. Du wirst absolut nicht enttäuscht, sondern super überrascht sein und so viel mitnehmen, wenn du vorbeikommst."

###more###