DFB-Junior-Coach Niklas Bühler: "Ich bin ein Taktik-Hipster"

Es ist Freitagabend kurz vor halb sechs in Balingen, einer Stadt im Süden Baden-Württembergs. Niklas Bühler steht in Sportsachen auf dem Trainingsplatz der TSG Balingen 1848. Wie viele Jugendliche in seinem Alter wartet der 18-Jährige ungeduldig darauf, dass das Fußballtraining losgeht. Doch im Gegensatz zu den anderen hofft Niklas nicht, dass der Trainer heute auf Steigerungsläufe oder Kraftzirkel verzichtet. Denn Niklas Bühler ist selbst Trainer. Er betreut bei der TSG Balingen die U 14, absolviert dort ein Freiwilliges Soziales Jahr und ist im Besitz der Trainer-C-Lizenz. Vorbereitet hat ihn das DFB-Junior-Coach-Programm, das der Verband gemeinsam mit Projektpartner Commerzbank und den 21 Landesverbänden realisiert.

Für heute plant Niklas "Spielformen wie bei Pep Guardiola, Passspiel nach Julian Nagelsmann und ein bisschen was zur Ausdauer á la Jürgen Klopp". Er orientiert sich an den Großen. "Mein Anspruch ist, nicht nur ein guter, sondern ein sehr guter Trainer zu werden", sagt der Abiturient über seine Zukunftspläne. Angefangen hat alles am Gymnasium Balingen, an dem Niklas mit 16 Jahren den DFB-Junior-Coach absolviert hat. "Ich habe mich früh dazu entschieden, die Trainerlaufbahn einzuschlagen, weil ich das Gefühl hatte, als Spieler hängt zu viel vom Talent ab", erzählt er: "Als Coach muss man vor einer Gruppe stehen und reden können. Das konnte ich und bei allem anderen hatte ich das Gefühl, dass ich es lernen kann."

DFB-Junior-Coach: 40-stündige Schulung

Beim DFB-Junior-Coach werden fußballbegeisterte Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren in einer 40-stündigen Schulung an ausgewählten Schulen ausgebildet. "Die einzige Grundvoraussetzung ist, dass man den Fußball liebt und mit Begeisterung dabei ist. Wem es dann noch Spaß macht, in der Gruppe zu arbeiten und ansehnlichen Fußball spielen zu lassen, statt einfach nur auf dem Bolzplatz rumzukicken, ist hier genau richtig", sagt Niklas zu den Voraussetzungen für das Programm.

Den Einstieg mit dem DFB-Junior-Coach fand er perfekt: "Alle Teilnehmer haben die gleichen Interessen, man kann in den Pausen gemeinsam Spaß haben und lachen. Ein richtig gutes Projekt, das man nur loben kann. In meinem C-Lizenz-Lehrgang, den ich freiwillig abschloss, waren nur Jungs und Mädels, die den Basislehrgang als DFB-Junior-Coach gemacht hatten."

"Versuche, viel herauszugreifen, ohne es zu kopieren"

Niklas trainierte zunächst bei seinem Heimatverein SV Heselwangen. Nach einem Jahr wechselte er dann zum Oberligisten TSG Balingen, bei der er nun in seine zweite Saison geht. "Ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht, wie es nach der Schule weitergehen sollte. Mein Traum war es, mich mit etwas zu beschäftigen, was mir Freude bereitet und das ist zweifellos der Fußball. Wenn ich nicht in der Schule war, habe ich nichts anderes gemacht, als mir zuhause Fußballspiele und Trainingseinheiten anzuschauen, selbst welche zu organisieren, Testspiele zu planen und Taktiken zu entwerfen. Mein Vater kam auf die Idee, dass ich nach meinem Abitur bei der TSG Balingen ein Freiwilliges Soziales Jahr machen könnte." Niklas ging auf den Jugendkoordinator der TSG zu und durfte die damalige U 13 übernehmen.

Momentan läuft die Saisonvorbereitung der jetzigen U 14, für die ihr 18 Jahre alter Coach englische Wochen organisiert hat: Dienstag Training, Mittwoch Testspiel, Freitag Training, Samstag Testspiel. Für die Trainingseinheiten mache er sich oft im Internet schlau und schaue sich Übungseinheiten von Trainern an, die ihn begeistern. "Ich versuche, viel herauszugreifen, ohne es zu kopieren. Ich muss schauen, wie ich den Schwerpunkt lege, denn die Übung muss meinen Spielern helfen. Dabei bin ich kreativ genug, um mich an die Taktiktafel zu setzen, meine Magnete zu verschieben und etwas Eigenes zu konzipieren." 



Es ist Freitagabend kurz vor halb sechs in Balingen, einer Stadt im Süden Baden-Württembergs. Niklas Bühler steht in Sportsachen auf dem Trainingsplatz der TSG Balingen 1848. Wie viele Jugendliche in seinem Alter wartet der 18-Jährige ungeduldig darauf, dass das Fußballtraining losgeht. Doch im Gegensatz zu den anderen hofft Niklas nicht, dass der Trainer heute auf Steigerungsläufe oder Kraftzirkel verzichtet. Denn Niklas Bühler ist selbst Trainer. Er betreut bei der TSG Balingen die U 14, absolviert dort ein Freiwilliges Soziales Jahr und ist im Besitz der Trainer-C-Lizenz. Vorbereitet hat ihn das DFB-Junior-Coach-Programm, das der Verband gemeinsam mit Projektpartner Commerzbank und den 21 Landesverbänden realisiert.

Für heute plant Niklas "Spielformen wie bei Pep Guardiola, Passspiel nach Julian Nagelsmann und ein bisschen was zur Ausdauer á la Jürgen Klopp". Er orientiert sich an den Großen. "Mein Anspruch ist, nicht nur ein guter, sondern ein sehr guter Trainer zu werden", sagt der Abiturient über seine Zukunftspläne. Angefangen hat alles am Gymnasium Balingen, an dem Niklas mit 16 Jahren den DFB-Junior-Coach absolviert hat. "Ich habe mich früh dazu entschieden, die Trainerlaufbahn einzuschlagen, weil ich das Gefühl hatte, als Spieler hängt zu viel vom Talent ab", erzählt er: "Als Coach muss man vor einer Gruppe stehen und reden können. Das konnte ich und bei allem anderen hatte ich das Gefühl, dass ich es lernen kann."

DFB-Junior-Coach: 40-stündige Schulung

Beim DFB-Junior-Coach werden fußballbegeisterte Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren in einer 40-stündigen Schulung an ausgewählten Schulen ausgebildet. "Die einzige Grundvoraussetzung ist, dass man den Fußball liebt und mit Begeisterung dabei ist. Wem es dann noch Spaß macht, in der Gruppe zu arbeiten und ansehnlichen Fußball spielen zu lassen, statt einfach nur auf dem Bolzplatz rumzukicken, ist hier genau richtig", sagt Niklas zu den Voraussetzungen für das Programm.

Den Einstieg mit dem DFB-Junior-Coach fand er perfekt: "Alle Teilnehmer haben die gleichen Interessen, man kann in den Pausen gemeinsam Spaß haben und lachen. Ein richtig gutes Projekt, das man nur loben kann. In meinem C-Lizenz-Lehrgang, den ich freiwillig abschloss, waren nur Jungs und Mädels, die den Basislehrgang als DFB-Junior-Coach gemacht hatten."

"Versuche, viel herauszugreifen, ohne es zu kopieren"

Niklas trainierte zunächst bei seinem Heimatverein SV Heselwangen. Nach einem Jahr wechselte er dann zum Oberligisten TSG Balingen, bei der er nun in seine zweite Saison geht. "Ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht, wie es nach der Schule weitergehen sollte. Mein Traum war es, mich mit etwas zu beschäftigen, was mir Freude bereitet und das ist zweifellos der Fußball. Wenn ich nicht in der Schule war, habe ich nichts anderes gemacht, als mir zuhause Fußballspiele und Trainingseinheiten anzuschauen, selbst welche zu organisieren, Testspiele zu planen und Taktiken zu entwerfen. Mein Vater kam auf die Idee, dass ich nach meinem Abitur bei der TSG Balingen ein Freiwilliges Soziales Jahr machen könnte." Niklas ging auf den Jugendkoordinator der TSG zu und durfte die damalige U 13 übernehmen.

Momentan läuft die Saisonvorbereitung der jetzigen U 14, für die ihr 18 Jahre alter Coach englische Wochen organisiert hat: Dienstag Training, Mittwoch Testspiel, Freitag Training, Samstag Testspiel. Für die Trainingseinheiten mache er sich oft im Internet schlau und schaue sich Übungseinheiten von Trainern an, die ihn begeistern. "Ich versuche, viel herauszugreifen, ohne es zu kopieren. Ich muss schauen, wie ich den Schwerpunkt lege, denn die Übung muss meinen Spielern helfen. Dabei bin ich kreativ genug, um mich an die Taktiktafel zu setzen, meine Magnete zu verschieben und etwas Eigenes zu konzipieren." 

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"Einer meiner besten Freunde ist meine Taktiktafel"

Seine Lieblingsübung orientiert sich am "Pep-Guardiola-Style", wie er es nennt. Vier gegen vier, plus drei neutrale Spieler auf einem Feld von 24x9 Metern. "Diese Übungsform trainiert das Gegen- und Positionsspiel. Sie hilft, als Einheit zu agieren, Passwege zuzustellen, Dreiecke zu bilden und Rauten zu formen. Da ist alles drin. Meine Jungs ziehen mich manchmal auf, weil sie sagen, das kommt immer dran", erzählt er mit einem Grinsen im Gesicht. Bei solchen Ausführungen wundert es wenig, dass Niklas sich selbst gerne als "Taktik-Hipster" bezeichnet. "Ich schaue mir Spiele nicht nur zum Spaß an, sondern um Zusammenhänge zu verstehen. Einer meiner besten Freunde ist meine Taktiktafel", sagt er.

Wenn Niklas von taktischen Finessen schwärmt, überschlägt sich seine Stimme vor Begeisterung. Dabei verfällt er in schnell in einen Fachjargon, dem weder sein Vater, noch seine Freunde folgen können: "Periodisierungstechniken", "Juego de posicion", "Dreier-/Fünferkette hybrid" – damit kann in Balingen nicht jeder etwas anfangen. "Von meinen Freunden muss ich mir oft anhören, ich soll bitte normal reden", lacht er.

Showtraining mit Streichsbier und Feichtenbeiner

Am 4. September wird Niklas mit Guido Streichsbier und Michael Feichtenbeiner zwei Personen treffen, für die diese Begriffe keine Fremdwörter sein sollten. Zusammen mit etwa 40 anderen DFB-Junior-Coaches reist er auf Einladung des Verbandes und der Commerzbank nach Stuttgart, um dort ein Showtraining mit den beiden Trainern der U-Nationalmannschaften des DFB zu erhalten und in einer anschließenden Talkrunde mit den Experten ins Gespräch zu kommen.

Am Abend besucht die Gruppe das Länderspiel zwischen Deutschland und Norwegen (ab 20.45 Uhr, live bei RTL). Niklas freut sich besonders auf die Diskussionsrunde mit den beiden Trainern: "Ich finde es cool, mich mit Leuten zu unterhalten, die viel mehr Erfahrung im Fußball und viel mehr Ahnung vom Fußball haben als ich." Er freut sich auch darauf zu sehen, wie die DFB-Junioren trainieren: "Ich bin gespannt, inwiefern sich die Vorgehensweise der DFB-Trainer davon unterscheidet, wie ich arbeite. Mein Plan ist, mir ganz viel abzuschauen, ins Gespräch zu kommen und viel mitzunehmen."

"Ich sehe nach oben keine Grenzen gesetzt"

Nach seinem FSJ möchte Niklas gerne studieren. Sportmanagement oder Lehramt, das passe zu ihm, sagt er. Im Bezug auf das Trainerwesen habe er die Absicht, Jahr für Jahr ein besserer Trainer zu werden: "Die U 14 soll nicht die Endstation sein, ich habe das Ziel, mich bei der TSG Balingen hochzuarbeiten und meine B-Lizenz zu erwerben", erklärt er. Für die Eignungsprüfung hat er sich bereits angemeldet: "Ich sehe nach oben keine Grenzen gesetzt. Wenn man viel investiert und viel lernen möchte, dann kann man das auch. Ich bin voller Tatendrang."

Bei Guido Streichsbier und Michael Feichtenbeiner möchte Niklas nachfragen, ab welchem Alter er seinen Spielern zumuten könne, in komplizierteren Grundformationen aufzutreten. Er begnügt sich derzeit noch mit einem klassischen 4-4-2, träumt aber von mehr: "Vielleicht wäre es auch sinnvoll, wenn ich mit meinen Spielern in ein oder zwei Jahren variablere Sachen spiele, wie Guardiolas 3-1-4-2 oder einer Dreier-/Fünferkette hybrid." 

Bei dieser Vorstellung fangen Niklas' Augen an zu strahlen. Vielleicht werden die Zuschauer auf dem Sportplatz der TSG in Balingen schon bald modernsten Tiki-Taka-Fußball zu sehen bekommen.

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