DFB-Akademieleiter Haupt: "Spieler stehen im Zentrum"

Aufgrund der Corona-Pandemie mussten Wettbewerbe und Spiele auf später verschoben werden - die Folge ist nun ein besonders eng getakteter Terminkalender in der Saison 2020/2021. Die Belastung auf die Nationalspieler wächst, gleichzeitig sollen im Sommer 2021 möglichst ausgeruhte und fitte Spieler zur EURO fahren. Wie dies gelingen soll, erklärt DFB-Akademieleiter Tobias Haupt im DFB.de-Interview mit Redakteur Ronny Zimmermann.

DFB.de: Herr Haupt, die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass der Terminkalender in der Saison 2020/2021 besonders eng getaktet werden musste. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Belastung der Nationalspieler. Wie unterstützt die DFB-Akademie bei diesem Thema die Nationalmannschaften, um ihrer Wegbereiterrolle gerecht zu werden?

Tobias Haupt: Im Zentrum unserer Maßnahmen und Projekte stehen stets unsere Spieler, Trainer und Experten bei den Mannschaften. Der eng getaktete Rahmenterminkalender der Saison 2020/2021 stellt alle Akteure in und um unsere Mannschaften vor große Herausforderungen und erfordert einen starken Fokus auf die individuelle Betrachtung eines jeden einzelnen Spielers. Zudem wissen wir aus unseren Analysen, wie wichtig eine eingespielte Achse und ein perfekt funktionierendes Team sind - die Beispiele des FC Bayern und FC Liverpool zeigen das eindrucksvoll.

DFB.de: Was leiten Sie daraus ab?

Haupt: Daher haben wir es uns als Ziel gesetzt, einen Leitfaden zu entwickeln, der unsere Spieler ins Zentrum stellt und in dem wir die unterschiedlichen Prinzipien, die wir in den wichtigsten Kernbereichen im Umgang mit unseren Spielern bereits anwenden, zusammenführen und allen Verantwortlichen zur Verfügung stellen. Über unser Performance Center erhalten somit sowohl die Spieler als auch die Trainer und Experten konkrete Empfehlungen und Unterstützung für ihre tägliche Arbeit auf und neben dem Platz. Wir schaffen hier zudem wichtige Synergien zwischen dem Männer- und Frauenfußball.

DFB.de: Sie sprachen den Austausch mit den Vereinen an. Wie sieht dieser im Detail aus und auf welchen Ebenen fand und findet er statt?

Haupt: Der Austausch mit den Vereinen und der DFL ist für uns enorm wichtig, da es nur gemeinsam gelingt, den deutschen Fußball auch zukünftig weiterzuentwickeln und weiterhin dauerhaft in der Weltspitze zu etablieren. Deshalb waren wir mit den Klubs bereits vor der Corona-Pandemie regelmäßig und intensiv im Austausch. Das gemeinsam mit unseren Experten aus dem Performance Center entwickelte Konzept zur Belastungssteuerung haben wir daher transparent allen Sportvorständen und Sportdirektoren der 36 Erst- und Zweitligisten sowie ausgewählten Vereinen aus dem internationalen Fußball zur Verfügung gestellt. In einem nächsten Schritt findet ein weiterer Austausch zu den einzelnen Inhalten – sowohl persönlich als auch digital – zwischen unseren Performance-Experten und den jeweiligen Experten aus den Vereinen statt, um das Konzept laufend weiterentwickeln und flexibel anpassen zu können.

DFB.de: Bundestrainer Joachim Löw hat betont, dass er zur EM möglichst ausgeruhte, hungrige und fitte Nationalspieler benötigt. Inwiefern hat der von der DFB-Akademie erarbeitete Leitfaden zur Belastungssteuerung auch diese längerfristige Perspektive im Blick?

Haupt: Der erarbeitete Leitfaden hat genau diese längerfristige Perspektive als wichtigstes Ziel im Blick: Den Aufbau einer zentralen Achse und eines funktionierenden Teams mit einer hohen Sensibilitätfürdie individuelle - physische und psychische - Belastung eines jeden einzelnen Spielers. Entscheidend wird es in den kommenden Monaten sein, dass bei allem sportlichen Erfolgsdruck, die Spieler weiterhin im Zentrum stehen und möglichst alles dafür getan wird, damit sie gut und vor allem weitestgehend verletzungsfrei durch die Saison kommen. Das Ermöglichen von Pausen und entsprechenden Regenerationszeiten wird hierbei für den späteren sportlichen Erfolg entscheidend sein – das hat auch Hansi Flick im Vorfeld des Champions-League-Finalturniers gezeigt, als er seinen Spielern ganze 13 Tage Urlaub ohne Fußball ermöglicht hat. Als DFB-Akademie haben wir aber nicht nur die EM im nächsten Jahr unserer Mannschaft im Blick, sondern auch die weiteren sportlichen Highlights wie Olympia, die U 21-EM sowie die EM unserer Frauen-Nationalmannschaft 2022.

[rz]

Aufgrund der Corona-Pandemie mussten Wettbewerbe und Spiele auf später verschoben werden - die Folge ist nun ein besonders eng getakteter Terminkalender in der Saison 2020/2021. Die Belastung auf die Nationalspieler wächst, gleichzeitig sollen im Sommer 2021 möglichst ausgeruhte und fitte Spieler zur EURO fahren. Wie dies gelingen soll, erklärt DFB-Akademieleiter Tobias Haupt im DFB.de-Interview mit Redakteur Ronny Zimmermann.

DFB.de: Herr Haupt, die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass der Terminkalender in der Saison 2020/2021 besonders eng getaktet werden musste. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Belastung der Nationalspieler. Wie unterstützt die DFB-Akademie bei diesem Thema die Nationalmannschaften, um ihrer Wegbereiterrolle gerecht zu werden?

Tobias Haupt: Im Zentrum unserer Maßnahmen und Projekte stehen stets unsere Spieler, Trainer und Experten bei den Mannschaften. Der eng getaktete Rahmenterminkalender der Saison 2020/2021 stellt alle Akteure in und um unsere Mannschaften vor große Herausforderungen und erfordert einen starken Fokus auf die individuelle Betrachtung eines jeden einzelnen Spielers. Zudem wissen wir aus unseren Analysen, wie wichtig eine eingespielte Achse und ein perfekt funktionierendes Team sind - die Beispiele des FC Bayern und FC Liverpool zeigen das eindrucksvoll.

DFB.de: Was leiten Sie daraus ab?

Haupt: Daher haben wir es uns als Ziel gesetzt, einen Leitfaden zu entwickeln, der unsere Spieler ins Zentrum stellt und in dem wir die unterschiedlichen Prinzipien, die wir in den wichtigsten Kernbereichen im Umgang mit unseren Spielern bereits anwenden, zusammenführen und allen Verantwortlichen zur Verfügung stellen. Über unser Performance Center erhalten somit sowohl die Spieler als auch die Trainer und Experten konkrete Empfehlungen und Unterstützung für ihre tägliche Arbeit auf und neben dem Platz. Wir schaffen hier zudem wichtige Synergien zwischen dem Männer- und Frauenfußball.

DFB.de: Sie sprachen den Austausch mit den Vereinen an. Wie sieht dieser im Detail aus und auf welchen Ebenen fand und findet er statt?

Haupt: Der Austausch mit den Vereinen und der DFL ist für uns enorm wichtig, da es nur gemeinsam gelingt, den deutschen Fußball auch zukünftig weiterzuentwickeln und weiterhin dauerhaft in der Weltspitze zu etablieren. Deshalb waren wir mit den Klubs bereits vor der Corona-Pandemie regelmäßig und intensiv im Austausch. Das gemeinsam mit unseren Experten aus dem Performance Center entwickelte Konzept zur Belastungssteuerung haben wir daher transparent allen Sportvorständen und Sportdirektoren der 36 Erst- und Zweitligisten sowie ausgewählten Vereinen aus dem internationalen Fußball zur Verfügung gestellt. In einem nächsten Schritt findet ein weiterer Austausch zu den einzelnen Inhalten – sowohl persönlich als auch digital – zwischen unseren Performance-Experten und den jeweiligen Experten aus den Vereinen statt, um das Konzept laufend weiterentwickeln und flexibel anpassen zu können.

DFB.de: Bundestrainer Joachim Löw hat betont, dass er zur EM möglichst ausgeruhte, hungrige und fitte Nationalspieler benötigt. Inwiefern hat der von der DFB-Akademie erarbeitete Leitfaden zur Belastungssteuerung auch diese längerfristige Perspektive im Blick?

Haupt: Der erarbeitete Leitfaden hat genau diese längerfristige Perspektive als wichtigstes Ziel im Blick: Den Aufbau einer zentralen Achse und eines funktionierenden Teams mit einer hohen Sensibilitätfürdie individuelle - physische und psychische - Belastung eines jeden einzelnen Spielers. Entscheidend wird es in den kommenden Monaten sein, dass bei allem sportlichen Erfolgsdruck, die Spieler weiterhin im Zentrum stehen und möglichst alles dafür getan wird, damit sie gut und vor allem weitestgehend verletzungsfrei durch die Saison kommen. Das Ermöglichen von Pausen und entsprechenden Regenerationszeiten wird hierbei für den späteren sportlichen Erfolg entscheidend sein – das hat auch Hansi Flick im Vorfeld des Champions-League-Finalturniers gezeigt, als er seinen Spielern ganze 13 Tage Urlaub ohne Fußball ermöglicht hat. Als DFB-Akademie haben wir aber nicht nur die EM im nächsten Jahr unserer Mannschaft im Blick, sondern auch die weiteren sportlichen Highlights wie Olympia, die U 21-EM sowie die EM unserer Frauen-Nationalmannschaft 2022.

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