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Deutsche Fußball Liga/Ligaverband

Der Ligaverband ist der Zusammenschluss der 36 lizenzierten Vereine und Kapitalgesellschaften der Bundesliga und 2. Bundesliga, die bis zum 28. April 2001 dem Deutschen Fußball-Bund als ausserordentliche Mitglieder unmittelbar angehörten. Er führt den offiziellen Namen „Die Liga – Fußballverband e.V.“, hat seinen Sitz in Frankfurt am Main. und er ist ordentliches Mitglied des DFB mit allen Rechten und Pflichten inklusive der Regelungen im mit dem DFB abgeschlossenen Grundlagenvertrag.

Am 30. September 2000 war es so weit: Auf dem außerordentlichen DFB-Bundestag in Mainz wurden die 36 Profiklubs in die von ihnen seit vielen Jahren geforderte Selbstständigkeit entlassen. Der DFB überließ dem am 18. Dezember 2000 gegründeten Ligaverband die Nutzung seiner beiden Lizenzligen, deren 36 Klubs nunmehr ordentliche Mitglieder im Ligaverband sind.

Seit der Saison 2001/2002 ist es unter anderem die Aufgabe des Ligaverbandes, die Spiele in den beiden Lizenzligen nach den internationalen Fußballregeln auszutragen, den Deutschen Meister, die Auf- und Absteiger sowie die Teilnehmer an den internationalen Wettbewerben zu ermitteln. Geführt wird der Ligaverband vom Vorstand, der – gewählt für drei Jahre – derzeit aus dem Ligapräsidenten, zwei Vizepräsidenten und sechs weiteren Mitgliedern besteht.

Erster Ligapräsident war Werner Hackmann. Nach dessen Tod mit nur 59 Jahren am 28. Januar 2007 stand der damalige Vizepräsident Wolfgang Holzhäuser zunächst kommissarisch an der Spitze des Ligaverbandes, ehe die Generalversammlung am 6. und 7. August 2007 in Berlin Dr. Reinhard Rauball zum neuen Ligapräsidenten wählte.

Um seine in einer Satzung festgelegten Aufgaben zu erfüllen, hat der Ligaverband die DFL (Deutsche Fußball Liga GmbH) gegründet und ihr sein operatives Geschäft übertragen. Seit ihrer Gründungsversammlung am 19. Dezember 2000 in Frankfurt am Main sieht sich die DFL in erster Linie als Dienstleister und Organisator des Profifußballs. Zu den wichtigsten Aufgaben der DFL gehören neben der Durchführung des Spielbetriebs die Lizenzierung der 36 Profiklubs und der nicht minder wichtige Geschäftsbereich der Vermarktung sowie die Weiterentwicklung der Marke Bundesliga, wozu auch die ständige Entwicklung und Vermarktung von eigenen Produkten gehört.

Über ihre im September 2008 gegründete 100-prozentige Tochterfirma DFL Sports Enterprises zeichnet die DFL vor allem für die Rechtevermarktung der Spiele der Lizenzligen für TV-, Hörfunk- und Internetübertragungen im In- und Ausland verantwortlich. Mit der Vergabe der neuen Übertragungsrechte erlöst der Ligaverband in den vier Spielzeiten von 2013/2014 bis 2016/2017 rund 2,5 Milliarden Euro aus der Vermarktung der Inlandsrechte. Die dabei erzielten rund 628 Millionen Euro pro Jahr bedeuten eine Steigerung von 52 Prozent im Vergleich zu den bis zum Ende der Saison 2012/2013 erlösten 412 Millionen Euro jährlich. Die internationalen Einnahmen hinzugerechnet, erlöst der deutsche Profifußball künftig sogar rund 700 Millionen Euro. Damit ist die Bundesliga eine der umsatzstärksten Fußball-Spielklassen der Welt.

Voraussetzung für eine effektive Vermarktung ist die Organisation eines reibungslosen Spielbetriebs und die Durchführung eines ausgewogenen und spannenden Wettbewerbs, wobei die DFL für die Ansetzung aller 612 Punktspiele in der Bundesliga und 2. Bundesliga zuständig ist. Das Schiedsrichterwesen, die Sportgerichtsbarkeit und die Durchführung des DFB-Pokal-Wettbewerbs verbleiben in der Zuständigkeit des DFB.

Wie effektiv das schon in früheren Jahren vom DFB und seinem Ligaausschuss durchgeführte strikte Lizenzierungsverfahren mit der Prüfung der Liquidität der Klubs für die finanzielle Aufrechterhaltung des Spielbetriebs in der jeweils kommenden Saison als besonderem Schwerpunkt ist, beweist ein Fakt: Noch nie in nunmehr 50 Bundesliga-Spielzeiten musste ein Bundesliga-Klub während der laufenden Saison Insolvenz anmelden.

In einem erstmals im Jahr 2000 abgeschlossenen Grundlagenvertrag zwischen dem DFB und Ligaverband/DFL sind die beiderseitigen Rechte und Pflichten ausgestaltet.

Das besondere Augenmerk der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH als Tochter des Ligaverbandes richtet sich zudem auf den Ausgleich der unterschiedlichen Interessen aller 36 Mitgliedsklubs. Das heißt, gerechte Ergebnisse im Verteilungskampf zwischen vor allem auch finanziell unterschiedlich ausgestatteten Vereinen im deutschen Profifußball zu erreichen.

Die am 1. September 2012 in Kraft getretene neue Organisationsstruktur der DFL sieht seitdem nur noch zwei statt wie bis dahin drei Geschäftsbereiche vor. Vorsitzender der Geschäftsführung ist seit dem 1. Juli 2005 Christian Seifert, dessen Vertrag 2012 vorzeitig bis zum 30. Juni 2017 verlängert wurde. Seifert trat die Nachfolge von Wilfried Straub an, der die Entwicklung der Bundesliga jahrzehntelang entscheidend mitgeprägt hat. Vom 1. Januar 2013 an ist Andreas Rettig Mitglied der DFL-Geschäftsführung und dort unter anderem für den Geschäftsbereich „Spielbetrieb und Lizenzierung“ zuständig.