Beachsoccer-Trainer Marrucci: "Den Abstand weiter verringern"

Zuletzt gab es drei souveräne Siege: Nach den deutlichen Erfolgen gegen Tschechien und die Niederlande am Osterwochenende steht für die deutsche Beachsoccer-Nationalmannschaft nun die Qualifikation für die World Beach Games an. Heute (ab 12.15 Uhr) geht es im spanischen Salou gegen die Schweiz. Im DFB.de-Interview spricht Beachsoccer-Nationaltrainer Matteo Marrucci mit Mitarbeiterin Katharina Röthig über den Leistungsstand seiner Mannschaft und Saisonziele.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Vorbereitung und die Länderspiele gegen Tschechien und die Niederlande, Herr Marrucci?

Matteo Marrucci: Mit den Spielen bin ich insgesamt zufrieden. Wir hatten zwar die Erwartungshaltung, alle drei Partien zu gewinnen, jedoch nicht mit einer derart guten Leistung und in dieser Höhe. Ich ziehe daher ein sehr positives Fazit aus den Testspielen. Vor den Spielen hatten wir nur einen Trainingstag und ein zweitägiges Trainingslager im März. Die vergangene Saison haben wir bereits im September beendet. Seitdem scheinen die Spieler nicht vergessen zu haben, was wir im vergangenen Jahr trainiert haben. Auch das stimmt mich sehr positiv und selbstbewusst für die kommenden Aufgaben.

DFB.de: Vor welchen Herausforderungen stehen Sie und Ihr Team?

Marrucci: Die Spieler beginnen teilweise erst jetzt mit der Saisonvorbereitung in ihren Vereinen. Vorher mussten sie größtenteils eigenständig trainieren, sie genießen in Deutschland noch nicht die besten Trainingsbedingungen. Daher erhält jeder Spieler einen individualisierten Trainingsplan. Die Spieler geben alle ihr Bestes, um zu Beginn der Saison in Form zu sein.

DFB.de: Wie häufig trainiert das DFB-Team im Vergleich zu anderen Nationen?

Marrucci: Das vergangene Wochenende miteinbezogen, hatten wir dieses Jahr erst sieben gemeinsame Trainingstage. Da begegnen wir einer komplett anderen Realität als andere Nationen, deren Nationalmannschaften von Januar bis Mai teilweise bereits 45 Tage und mehr gemeinsam verbracht haben - zum Beispiel Portugal, Italien, Belarus und Russland. Ich hoffe, dass uns in Zukunft mehr Tage für das Nationalteam zur Verfügung stehen, aber für den Moment sind es genug, denn unsere Spieler sind keine Profis. Wir werden das Schritt für Schritt angehen.

DFB.de: Wie bewerten Sie den aktuellen Leistungsstand und die Entwicklung in den Vereinen der Deutschen Beachsoccer-Liga?

Marrucci: Die Deutsche Beachsoccer-Liga ist aktuell noch keine europäische Topliga in Bezug auf technische und taktische Aspekte. Vor allem in Russland, Italien, Spanien und Portugal sind die Ligen auf einem wesentlich höheren Niveau. Anders als in Deutschland spielen dort viele ausländische Topspieler, vor allem Brasilianer, Russen, Italiener. Daher ist das Level in diesen Ligen wesentlich höher. Die Deutsche Beachsoccer-Liga liegt mindestens einen Schritt dahinter, aber sie macht Fortschritte. Ich hoffe und erwarte in den nächsten Monaten, wenn der Ligabetrieb beginnt, eine weiterhin positive Entwicklung.

DFB.de: Welche Turniere bestreiten Sie als nächste, und mit welchen Zielen gehen Sie diese an?

Marrucci: Wir spielen im spanischen Salou das Qualifikationsturnier für die Teilnahme an den World Beach Games, die erstmals im Oktober in San Diego stattfinden werden. Das wird ein sehr schwieriger Wettbewerb für uns, da sich lediglich vier Mannschaften direkt und gegebenenfalls ein weiteres europäisches Team für San Diego qualifizieren. In Europa gibt es momentan acht Teams, die uns spielerisch überlegen sind. Wir werden dennoch unser Bestes geben. Das erste Qualifikationsspiel bestreiten wir gegen die Schweiz, eines der besten europäischen Teams mit Noel Ott und Dejan Stankovic, zwei der weltweit besten Beachsoccer-Spieler. Daher haben wir in diesem Spiel zwar nichts zu verlieren, doch leider ist es ein K.o.-Format. Verlieren wir also das erste Spiel, können wir uns nicht mehr für die World Beach Games qualifizieren. Das erste Match ist somit direkt ein Finale für uns. 2018 haben wir deutlich 1:7 und 2:10 gegen die Schweiz verloren. Natürlich werden wir versuchen, die Partie zu gewinnen, aber der Gegner ist sehr stark, daher ist es unser primäres Ziel, zunächst den Abstand zwischen uns und der Schweiz zu verringern.

DFB.de: Welche allgemeinen Saisonziele verfolgen Sie?

Marrucci: Das Ziel ist es natürlich, das Team spielerisch weiterzuentwickeln. Im Juli werden wir das europäische Qualifikationsturnier für die FIFA Beachsoccer-Weltmeisterschaft bestreiten. Dieses Turnier wird sehr wichtig für uns, um unseren Leistungsstand einordnen zu können. Wir werden in diesem Jahr mit einem eingespielten Team antreten können, daher erwarte ich eine positive Entwicklung der Mannschaft. Das noch junge Team wird in den diesjährigen Qualifikationsturnieren wichtige Erfahrungen für die Zukunft sammeln können. Wir werden versuchen, den Rückstand, den wir auf die besten Nationalteams Europas haben, zu verringern.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Entwicklung der Nationalmannschaft seit dem Sieg beim "Promotional Final" im September 2018 im italienischen Alghero?

Marrucci: Das Promotional Final war der Wendepunkt in unserer Entwicklung. Leider waren wir aufgrund der schlechten Ergebnisse in der Euro Beach Soccer League gezwungen, dieses Relegationsturnier zu bestreiten. Durch eine überragende Leistung konnten wir das Turnier gewinnen und so den Abstieg verhindern. Es war erst das zweite Mal in der Geschichte, dass eine Relegationsmannschaft dieses Turnier gewinnen konnte, daher war dies ein sehr wichtiges Ergebnis und unvergessliches Erlebnis für uns. Außerdem entdeckte ich bei diesem Turnier jene Spieler, die nun die Basis für die Nationalmannschaft bilden. Darauf bauen wir jetzt auf.

[kr]

Zuletzt gab es drei souveräne Siege: Nach den deutlichen Erfolgen gegen Tschechien und die Niederlande am Osterwochenende steht für die deutsche Beachsoccer-Nationalmannschaft nun die Qualifikation für die World Beach Games an. Heute (ab 12.15 Uhr) geht es im spanischen Salou gegen die Schweiz. Im DFB.de-Interview spricht Beachsoccer-Nationaltrainer Matteo Marrucci mit Mitarbeiterin Katharina Röthig über den Leistungsstand seiner Mannschaft und Saisonziele.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Vorbereitung und die Länderspiele gegen Tschechien und die Niederlande, Herr Marrucci?

Matteo Marrucci: Mit den Spielen bin ich insgesamt zufrieden. Wir hatten zwar die Erwartungshaltung, alle drei Partien zu gewinnen, jedoch nicht mit einer derart guten Leistung und in dieser Höhe. Ich ziehe daher ein sehr positives Fazit aus den Testspielen. Vor den Spielen hatten wir nur einen Trainingstag und ein zweitägiges Trainingslager im März. Die vergangene Saison haben wir bereits im September beendet. Seitdem scheinen die Spieler nicht vergessen zu haben, was wir im vergangenen Jahr trainiert haben. Auch das stimmt mich sehr positiv und selbstbewusst für die kommenden Aufgaben.

DFB.de: Vor welchen Herausforderungen stehen Sie und Ihr Team?

Marrucci: Die Spieler beginnen teilweise erst jetzt mit der Saisonvorbereitung in ihren Vereinen. Vorher mussten sie größtenteils eigenständig trainieren, sie genießen in Deutschland noch nicht die besten Trainingsbedingungen. Daher erhält jeder Spieler einen individualisierten Trainingsplan. Die Spieler geben alle ihr Bestes, um zu Beginn der Saison in Form zu sein.

DFB.de: Wie häufig trainiert das DFB-Team im Vergleich zu anderen Nationen?

Marrucci: Das vergangene Wochenende miteinbezogen, hatten wir dieses Jahr erst sieben gemeinsame Trainingstage. Da begegnen wir einer komplett anderen Realität als andere Nationen, deren Nationalmannschaften von Januar bis Mai teilweise bereits 45 Tage und mehr gemeinsam verbracht haben - zum Beispiel Portugal, Italien, Belarus und Russland. Ich hoffe, dass uns in Zukunft mehr Tage für das Nationalteam zur Verfügung stehen, aber für den Moment sind es genug, denn unsere Spieler sind keine Profis. Wir werden das Schritt für Schritt angehen.

DFB.de: Wie bewerten Sie den aktuellen Leistungsstand und die Entwicklung in den Vereinen der Deutschen Beachsoccer-Liga?

Marrucci: Die Deutsche Beachsoccer-Liga ist aktuell noch keine europäische Topliga in Bezug auf technische und taktische Aspekte. Vor allem in Russland, Italien, Spanien und Portugal sind die Ligen auf einem wesentlich höheren Niveau. Anders als in Deutschland spielen dort viele ausländische Topspieler, vor allem Brasilianer, Russen, Italiener. Daher ist das Level in diesen Ligen wesentlich höher. Die Deutsche Beachsoccer-Liga liegt mindestens einen Schritt dahinter, aber sie macht Fortschritte. Ich hoffe und erwarte in den nächsten Monaten, wenn der Ligabetrieb beginnt, eine weiterhin positive Entwicklung.

DFB.de: Welche Turniere bestreiten Sie als nächste, und mit welchen Zielen gehen Sie diese an?

Marrucci: Wir spielen im spanischen Salou das Qualifikationsturnier für die Teilnahme an den World Beach Games, die erstmals im Oktober in San Diego stattfinden werden. Das wird ein sehr schwieriger Wettbewerb für uns, da sich lediglich vier Mannschaften direkt und gegebenenfalls ein weiteres europäisches Team für San Diego qualifizieren. In Europa gibt es momentan acht Teams, die uns spielerisch überlegen sind. Wir werden dennoch unser Bestes geben. Das erste Qualifikationsspiel bestreiten wir gegen die Schweiz, eines der besten europäischen Teams mit Noel Ott und Dejan Stankovic, zwei der weltweit besten Beachsoccer-Spieler. Daher haben wir in diesem Spiel zwar nichts zu verlieren, doch leider ist es ein K.o.-Format. Verlieren wir also das erste Spiel, können wir uns nicht mehr für die World Beach Games qualifizieren. Das erste Match ist somit direkt ein Finale für uns. 2018 haben wir deutlich 1:7 und 2:10 gegen die Schweiz verloren. Natürlich werden wir versuchen, die Partie zu gewinnen, aber der Gegner ist sehr stark, daher ist es unser primäres Ziel, zunächst den Abstand zwischen uns und der Schweiz zu verringern.

DFB.de: Welche allgemeinen Saisonziele verfolgen Sie?

Marrucci: Das Ziel ist es natürlich, das Team spielerisch weiterzuentwickeln. Im Juli werden wir das europäische Qualifikationsturnier für die FIFA Beachsoccer-Weltmeisterschaft bestreiten. Dieses Turnier wird sehr wichtig für uns, um unseren Leistungsstand einordnen zu können. Wir werden in diesem Jahr mit einem eingespielten Team antreten können, daher erwarte ich eine positive Entwicklung der Mannschaft. Das noch junge Team wird in den diesjährigen Qualifikationsturnieren wichtige Erfahrungen für die Zukunft sammeln können. Wir werden versuchen, den Rückstand, den wir auf die besten Nationalteams Europas haben, zu verringern.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Entwicklung der Nationalmannschaft seit dem Sieg beim "Promotional Final" im September 2018 im italienischen Alghero?

Marrucci: Das Promotional Final war der Wendepunkt in unserer Entwicklung. Leider waren wir aufgrund der schlechten Ergebnisse in der Euro Beach Soccer League gezwungen, dieses Relegationsturnier zu bestreiten. Durch eine überragende Leistung konnten wir das Turnier gewinnen und so den Abstieg verhindern. Es war erst das zweite Mal in der Geschichte, dass eine Relegationsmannschaft dieses Turnier gewinnen konnte, daher war dies ein sehr wichtiges Ergebnis und unvergessliches Erlebnis für uns. Außerdem entdeckte ich bei diesem Turnier jene Spieler, die nun die Basis für die Nationalmannschaft bilden. Darauf bauen wir jetzt auf.

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