Doppeltorschütze Saglam: "Ich bin normalerweise kein Goalgetter"

Onur Saglam hat bei der 2:4-Heimniederlage der deutschen Futsal-Nationalmannschaft gegen die Auswahl aus Georgien ein Traumdebüt gegeben. Mit einem Doppelpack hat sich der 25-Jährige für weitere Aufgaben empfohlen, von Bundestrainer Marcel Loosveld gab es viel Lob. Den großen Träumen mit der Nationalmannschaft steht allerdings die alte Liebe Fußball entgegen. Im DFB.de-Interview spricht Onur Saglam mit Mitarbeiterin Nele Schenker über diesen Zwiespalt, seine Ziele und den nächsten Gegner Japan am 26. Oktober.

DFB.de: Onur Saglam, wie haben Sie Ihr Traumdebüt erlebt?

Onur Saglam: Am Anfang war ich sehr aufgeregt. Ich bin glücklich, dass wir so gut gespielt haben und ich zwei Tore machen konnte. Wir haben das umgesetzt, was der Trainer gefordert hat. Die Entwicklung steht bei uns im Vordergrund und nicht das Ergebnis. Daher können wir trotz der Niederlage zufrieden sein.

DFB.de: Bei Ihrem Debüt haben Sie auch mit Michael Meyer und Stefan Winkel zusammengespielt, den Vereinskollegen von den HSV Panthers. Hat es das für Sie einfacher gemacht?

Saglam: Das war eine enorme Erleichterung. Ich kenne die Laufwege von beiden und weiß, welche Pässe sie bevorzugen. Ich weiß einfach, wie sie drauf sind, und dann fällt einem das Miteinander auf dem Feld natürlich leichter. Auf die anderen Kollegen muss ich mich erst noch einstellen.

DFB.de: Wie fühlt sich Ihr Doppelpack an?

Saglam: Ich habe damit nicht gerechnet, ich bin normalerweise kein Goalgetter. Es ist ein unglaubliches Gefühl gewesen, und ich bin unfassbar glücklich. Vor dieser Kulisse und bei einer TV-Liveübertragung Tore zu schießen - das ist ein sehr gutes Gefühl.

DFB.de: Marcel Loosveld hat Sie nach der Partie sehr gelobt. Für die sehr gute Leistung und Qualitäten wie Ballkontrolle, Ruhe und Übersicht, die Sie mitbringen. Wie nehmen Sie dieses Lob an?

Saglam: Ich bin ein bescheidener Typ, aber freue mich natürlich darüber. Ich versuche, mich stetig weiterzuentwickeln. Für mich ist es oft noch schwierig, zwischen Futsal und Fußball zu switchen. Ich spiele aktuell beides, aber zum Beispiel die Laufwege sind sehr unterschiedlich. Ich verbinde den Futsal mit viel Spaß und kann daher auch eine solche Leistung bringen.

DFB.de: Der Trainer scheint Sie auf Ihrem Weg sehr zu unterstützen. Nach der Partie gab es auch ein kurzes Einzelgespräch. Es fielen die Worte "no pressure, take it easy". Worum ging es genau?

Saglam: Am Dienstag steht noch ein kleineres Testspiel an, und ich bin gerade ein wenig im Zwiespalt. Ich mache aktuell eine Ausbildung bei der Polizei und habe mir bereits Urlaub für Freitag und Montag für die Nationalmannschaft genommen. Außerdem habe ich am Dienstag eigentlich ein Freundschaftsspiel für Altona 93 auf dem Plan stehen, bei dem ich gerne dabei wäre. Der Bundestrainer versucht, mir den Druck zu nehmen.

DFB.de: Wie viele Probleme bringt die Zweigleisigkeit tatsächlich mit sich?

Saglam: Ich versuche, allem gerecht zu werden, aber das kann ich in diesem Fall zum Beispiel nicht. Das ist schon schwierig. Die Nationalmannschaft ist immer etwas Besonderes, und der Bundestrainer hätte mich gerne dabei. Ich will aber auch meine Fußballmannschaft unterstützen und mich da zeigen. Im Endeffekt kann ich nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen.

DFB.de: Wieso haben Sie sich noch nicht auf den Futsal festgelegt? Immerhin sind Sie Nationalspieler.

Saglam: Ich spiele seit meiner Kindheit Fußball, da komme ich halt her. 2014 habe ich die ersten Berührungen mit Futsal gehabt. Und war danach aber auch noch mal zwei Jahre in der Türkei zum Fußballspielen (Manisaspor Karacabey Birlik; Anm. d. Red.). Ich finde Futsal als Sportart richtig geil. Es gibt ein riesiges Entwicklungspotenzial in Deutschland. Aber ich bin sehr froh, dass ich mich Stand jetzt nicht für eine Sportart entscheiden muss. Wenn es soweit ist, muss ich das Ganze noch mal für mich abwägen. Marcel Loosveld macht mir zum Glück keinen Druck.

DFB.de: Was bedeutet es Ihnen vor diesem Hintergrund, für die Nationalmannschaft zu spielen?

Saglam: Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Nicht jeder bekommt diese Chance, man ist einer von wenigen Auserwählten. Ich bin sehr dankbar dafür, seit Januar dabei zu sein, und freue mich auf alles, was kommt.

DFB.de: Was soll kommen, welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Saglam: Erst mal wollen wir das umsetzen, was der Trainer vorgibt. Das haben wir gegen Georgien schon sehr gut gemacht. Unter Druck die Ruhe behalten, bestimmte Bewegungsmuster festigen und seine Philosophie umsetzen. Ich möchte die WM-Quali im Januar mit dem Team spielen und am liebsten soweit kommen, wie es nur geht. Bis wir international mithalten können, ist es noch ein langer Weg für uns. Aber wir haben heute einen ersten sehr guten Schritt gemacht. Wenn wir uns weiter so entwickeln, können wir Ende Oktober auch Japan schlagen.

[sn]

Onur Saglam hat bei der 2:4-Heimniederlage der deutschen Futsal-Nationalmannschaft gegen die Auswahl aus Georgien ein Traumdebüt gegeben. Mit einem Doppelpack hat sich der 25-Jährige für weitere Aufgaben empfohlen, von Bundestrainer Marcel Loosveld gab es viel Lob. Den großen Träumen mit der Nationalmannschaft steht allerdings die alte Liebe Fußball entgegen. Im DFB.de-Interview spricht Onur Saglam mit Mitarbeiterin Nele Schenker über diesen Zwiespalt, seine Ziele und den nächsten Gegner Japan am 26. Oktober.

DFB.de: Onur Saglam, wie haben Sie Ihr Traumdebüt erlebt?

Onur Saglam: Am Anfang war ich sehr aufgeregt. Ich bin glücklich, dass wir so gut gespielt haben und ich zwei Tore machen konnte. Wir haben das umgesetzt, was der Trainer gefordert hat. Die Entwicklung steht bei uns im Vordergrund und nicht das Ergebnis. Daher können wir trotz der Niederlage zufrieden sein.

DFB.de: Bei Ihrem Debüt haben Sie auch mit Michael Meyer und Stefan Winkel zusammengespielt, den Vereinskollegen von den HSV Panthers. Hat es das für Sie einfacher gemacht?

Saglam: Das war eine enorme Erleichterung. Ich kenne die Laufwege von beiden und weiß, welche Pässe sie bevorzugen. Ich weiß einfach, wie sie drauf sind, und dann fällt einem das Miteinander auf dem Feld natürlich leichter. Auf die anderen Kollegen muss ich mich erst noch einstellen.

DFB.de: Wie fühlt sich Ihr Doppelpack an?

Saglam: Ich habe damit nicht gerechnet, ich bin normalerweise kein Goalgetter. Es ist ein unglaubliches Gefühl gewesen, und ich bin unfassbar glücklich. Vor dieser Kulisse und bei einer TV-Liveübertragung Tore zu schießen - das ist ein sehr gutes Gefühl.

DFB.de: Marcel Loosveld hat Sie nach der Partie sehr gelobt. Für die sehr gute Leistung und Qualitäten wie Ballkontrolle, Ruhe und Übersicht, die Sie mitbringen. Wie nehmen Sie dieses Lob an?

Saglam: Ich bin ein bescheidener Typ, aber freue mich natürlich darüber. Ich versuche, mich stetig weiterzuentwickeln. Für mich ist es oft noch schwierig, zwischen Futsal und Fußball zu switchen. Ich spiele aktuell beides, aber zum Beispiel die Laufwege sind sehr unterschiedlich. Ich verbinde den Futsal mit viel Spaß und kann daher auch eine solche Leistung bringen.

DFB.de: Der Trainer scheint Sie auf Ihrem Weg sehr zu unterstützen. Nach der Partie gab es auch ein kurzes Einzelgespräch. Es fielen die Worte "no pressure, take it easy". Worum ging es genau?

Saglam: Am Dienstag steht noch ein kleineres Testspiel an, und ich bin gerade ein wenig im Zwiespalt. Ich mache aktuell eine Ausbildung bei der Polizei und habe mir bereits Urlaub für Freitag und Montag für die Nationalmannschaft genommen. Außerdem habe ich am Dienstag eigentlich ein Freundschaftsspiel für Altona 93 auf dem Plan stehen, bei dem ich gerne dabei wäre. Der Bundestrainer versucht, mir den Druck zu nehmen.

DFB.de: Wie viele Probleme bringt die Zweigleisigkeit tatsächlich mit sich?

Saglam: Ich versuche, allem gerecht zu werden, aber das kann ich in diesem Fall zum Beispiel nicht. Das ist schon schwierig. Die Nationalmannschaft ist immer etwas Besonderes, und der Bundestrainer hätte mich gerne dabei. Ich will aber auch meine Fußballmannschaft unterstützen und mich da zeigen. Im Endeffekt kann ich nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen.

DFB.de: Wieso haben Sie sich noch nicht auf den Futsal festgelegt? Immerhin sind Sie Nationalspieler.

Saglam: Ich spiele seit meiner Kindheit Fußball, da komme ich halt her. 2014 habe ich die ersten Berührungen mit Futsal gehabt. Und war danach aber auch noch mal zwei Jahre in der Türkei zum Fußballspielen (Manisaspor Karacabey Birlik; Anm. d. Red.). Ich finde Futsal als Sportart richtig geil. Es gibt ein riesiges Entwicklungspotenzial in Deutschland. Aber ich bin sehr froh, dass ich mich Stand jetzt nicht für eine Sportart entscheiden muss. Wenn es soweit ist, muss ich das Ganze noch mal für mich abwägen. Marcel Loosveld macht mir zum Glück keinen Druck.

DFB.de: Was bedeutet es Ihnen vor diesem Hintergrund, für die Nationalmannschaft zu spielen?

Saglam: Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Nicht jeder bekommt diese Chance, man ist einer von wenigen Auserwählten. Ich bin sehr dankbar dafür, seit Januar dabei zu sein, und freue mich auf alles, was kommt.

DFB.de: Was soll kommen, welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Saglam: Erst mal wollen wir das umsetzen, was der Trainer vorgibt. Das haben wir gegen Georgien schon sehr gut gemacht. Unter Druck die Ruhe behalten, bestimmte Bewegungsmuster festigen und seine Philosophie umsetzen. Ich möchte die WM-Quali im Januar mit dem Team spielen und am liebsten soweit kommen, wie es nur geht. Bis wir international mithalten können, ist es noch ein langer Weg für uns. Aber wir haben heute einen ersten sehr guten Schritt gemacht. Wenn wir uns weiter so entwickeln, können wir Ende Oktober auch Japan schlagen.

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