Wiesbadens Hock hofft auf "perfekten Tag" gegen Schalke

Christian gegen Christian, Hock gegen Heidel, SV Wehen Wiesbaden gegen Schalke 04. Wenn in der zweiten Runde des DFB-Pokals am 24. Oktober (ab 18:30 Uhr) der Drittligist aus Hessen den fünfmaligen Pokalsieger aus dem Ruhrgebiet empfängt, treffen beim erstmaligen Duell beider Vereine zwei alte Weggefährten aufeinander. Von 1994 an spielte der heutige SVWW-Sportdirektor Christian Hock beim damaligen Zweitligisten Mainz 05 neun Jahre lang unter Manager Christian Heidel.

Im DFB.de-Interview mit Thorsten Langenbahn spricht der 47-jährige Hock über das Hammerlos Schalke 04, die große Euphorie in Wiesbaden und über gemeinsame Pokalschlachten mit Christian Heidel.

DFB.de: Herr Hock, Sie waren im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund live vor Ort, als Losfee Carolin Kebekus den FC Schalke 04 als Zweitrundengegner aus der Trommel gezogen hat. Was war Ihr erster Gedanke?

Christian Hock: Dass es gegen einen der Top-Vereine in Deutschland ein schönes Fußballfest vor ausverkauftem Haus werden wird.

DFB.de: Und Ihr zweiter Gedanke?

Hock: Dass wir uns kräftig auf die Hinterbeine stellen müssen, um eine reelle Chance zu haben. Es ist natürlich sportlich ein sehr, sehr schweres Los, aber die Begeisterung hat überwogen.

DFB.de: Wie groß ist die Vorfreude auf den fünfmaligen Pokalsieger aus dem Revier?

Hock: Die Vorfreude in Wiesbaden ist riesengroß. Direkt nach der Auslosung hatte ich etliche Nachrichten auf dem Handy, in denen mich die Leute nach Karten gefragt haben. Aber das wird alles in Ruhe in der Länderspielpause geregelt.

DFB.de: Die Brita-Arena wird mit 12.500 Zuschauern voraussichtlich ausverkauft sein. Könnte der SVWW für das Schalke-Spiel noch ein Vielfaches an Karten verkaufen?

Hock: Ich glaube schon. Aber wenn wir zum ersten Mal seit etlichen Jahren das Stadion wieder ausverkauft haben, kann das ein Hexenkessel mit großartiger Stimmung sein. Wenn das Stadion voll ist, wird das für die Mannschaft zusätzlich ein extremer Ansporn sein.

DFB.de: Also haben Sie keinen Gedanken an einen Umzug in eine größere Arena, zum Beispiel nach Frankfurt, verschwendet?

Hock: Nein.

DFB.de: Achtmal hat Wehen am DFB-Pokal teilgenommen. Größter Erfolg war 2009 als Zweitligist das Erreichen des Viertelfinales, das mit 1:2 beim Hamburger SV verloren ging. Wird man die Erinnerung an diesen Viertelfinaleinzug noch einmal wachrufen?

Hock: Nein. Von unseren jetzigen Spielern war da auch noch keiner dabei. Wir müssen uns am Jetzt und Heute orientieren. Und da hoffen wir, dass wir bis zur zweiten Pokalrunde Ende Oktober gute Leistungen in der Liga bringen, damit wir das nötige Selbstvertrauen haben, um gegen Schalke bestehen zu können.

DFB.de: Wie schwierig wird es angesichts dieses Pokal-Krachers sein, den Fokus auf den Alltag in der 3. Liga nicht zu verlieren?

Hock: Das ist im Moment überhaupt kein Problem. Die Mannschaft ist sehr fokussiert auf die 3. Liga. Das lebt auch der Trainer jeden Tag vor. Die Vorfreude ist da, aber dadurch wird sich die Mannschaft nicht ablenken lassen. Natürlich wird das Spiel gegen Schalke unmittelbar in der Woche davor hochgepusht werden. Aber da sind wir als Sportliche Leitung auch für verantwortlich, die Partie gegen Schalke erst dann aktuell werden zu lassen, wenn sie wirklich bevorsteht.



Christian gegen Christian, Hock gegen Heidel, SV Wehen Wiesbaden gegen Schalke 04. Wenn in der zweiten Runde des DFB-Pokals am 24. Oktober (ab 18:30 Uhr) der Drittligist aus Hessen den fünfmaligen Pokalsieger aus dem Ruhrgebiet empfängt, treffen beim erstmaligen Duell beider Vereine zwei alte Weggefährten aufeinander. Von 1994 an spielte der heutige SVWW-Sportdirektor Christian Hock beim damaligen Zweitligisten Mainz 05 neun Jahre lang unter Manager Christian Heidel.

Im DFB.de-Interview mit Thorsten Langenbahn spricht der 47-jährige Hock über das Hammerlos Schalke 04, die große Euphorie in Wiesbaden und über gemeinsame Pokalschlachten mit Christian Heidel.

DFB.de: Herr Hock, Sie waren im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund live vor Ort, als Losfee Carolin Kebekus den FC Schalke 04 als Zweitrundengegner aus der Trommel gezogen hat. Was war Ihr erster Gedanke?

Christian Hock: Dass es gegen einen der Top-Vereine in Deutschland ein schönes Fußballfest vor ausverkauftem Haus werden wird.

DFB.de: Und Ihr zweiter Gedanke?

Hock: Dass wir uns kräftig auf die Hinterbeine stellen müssen, um eine reelle Chance zu haben. Es ist natürlich sportlich ein sehr, sehr schweres Los, aber die Begeisterung hat überwogen.

DFB.de: Wie groß ist die Vorfreude auf den fünfmaligen Pokalsieger aus dem Revier?

Hock: Die Vorfreude in Wiesbaden ist riesengroß. Direkt nach der Auslosung hatte ich etliche Nachrichten auf dem Handy, in denen mich die Leute nach Karten gefragt haben. Aber das wird alles in Ruhe in der Länderspielpause geregelt.

DFB.de: Die Brita-Arena wird mit 12.500 Zuschauern voraussichtlich ausverkauft sein. Könnte der SVWW für das Schalke-Spiel noch ein Vielfaches an Karten verkaufen?

Hock: Ich glaube schon. Aber wenn wir zum ersten Mal seit etlichen Jahren das Stadion wieder ausverkauft haben, kann das ein Hexenkessel mit großartiger Stimmung sein. Wenn das Stadion voll ist, wird das für die Mannschaft zusätzlich ein extremer Ansporn sein.

DFB.de: Also haben Sie keinen Gedanken an einen Umzug in eine größere Arena, zum Beispiel nach Frankfurt, verschwendet?

Hock: Nein.

DFB.de: Achtmal hat Wehen am DFB-Pokal teilgenommen. Größter Erfolg war 2009 als Zweitligist das Erreichen des Viertelfinales, das mit 1:2 beim Hamburger SV verloren ging. Wird man die Erinnerung an diesen Viertelfinaleinzug noch einmal wachrufen?

Hock: Nein. Von unseren jetzigen Spielern war da auch noch keiner dabei. Wir müssen uns am Jetzt und Heute orientieren. Und da hoffen wir, dass wir bis zur zweiten Pokalrunde Ende Oktober gute Leistungen in der Liga bringen, damit wir das nötige Selbstvertrauen haben, um gegen Schalke bestehen zu können.

DFB.de: Wie schwierig wird es angesichts dieses Pokal-Krachers sein, den Fokus auf den Alltag in der 3. Liga nicht zu verlieren?

Hock: Das ist im Moment überhaupt kein Problem. Die Mannschaft ist sehr fokussiert auf die 3. Liga. Das lebt auch der Trainer jeden Tag vor. Die Vorfreude ist da, aber dadurch wird sich die Mannschaft nicht ablenken lassen. Natürlich wird das Spiel gegen Schalke unmittelbar in der Woche davor hochgepusht werden. Aber da sind wir als Sportliche Leitung auch für verantwortlich, die Partie gegen Schalke erst dann aktuell werden zu lassen, wenn sie wirklich bevorsteht.

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DFB.de: In der ersten DFB-Pokalrunde gab es für Ihre Mannschaft einen 2:0-Heimsieg gegen Zweitligist Erzgebirge Aue mit Toren in der vierten und siebten Minute. Von so einem Blitzstart kann man gegen Schalke nur träumen, oder?

Hock: Mir wäre es lieber, wir würden in der 89. und 90. Minute das 1:0 und 2:0 machen. Dann hätten wir bis zum Ende nicht mehr ganz so lange zu spielen. Sicherlich ist es schön, so in ein Spiel reinzukommen wie gegen Aue. Erst Recht, weil wir in der Woche zuvor gegen Karlsruhe unsere erste Niederlage in der Liga hatten einstecken müssen. Aber wenn noch so lange zu spielen ist, kann es bei einem Anschlusstreffer gegen einen Zweitligisten nochmal richtig eng werden. Aber die Jungs haben das gut gemacht und das Ergebnis nicht nur verwaltet, sondern weiter aufs dritte Tor gespielt.

DFB.de: Auf welchen Schalker freuen Sie sich besonders?

Hock: Mit jungen Leuten wie Leon Goretzka und Max Meyer haben sie herausragende Spieler. Generell hat die Schalker Mannschaft ein ausgezeichnetes Bundesliganiveau. Vor allem freue ich mich darauf, mit Christian Heidel und Axel Schuster zwei alte Bekannte aus Mainz wiederzusehen. Vor und nach dem Spiel kann man sich austauschen, aber in den 90 oder 120 Minuten – oder auch noch ein bisschen länger – will man das Beste für seinen Verein herausholen. Das handhabt Christian Heidel nicht anders als wir.

DFB.de: Bei Mainz 05 war er von 1994 bis 2003 neun Jahre lang Ihr Manager. Welche Pokalschlachten haben Sie gemeinsam geschlagen?

Hock: Wir sind mit Mainz häufiger Mal in der ersten oder zweiten Runde ausgeschieden. (lacht) Aber in der Saison 1999/2000 sind wir bis ins Viertelfinale gekommen, wo wir kurz vor Weihnachten beim späteren Pokalsieger Bayern München 0:3 verloren haben. Davor hatten wir jeweils in Heimspielen die Bundesligisten HSV und Hertha BSC geschlagen.

DFB.de: Am Bruchweg wurden die Berliner als Champions-League-Teilnehmer 2:1 nach Verlängerung besiegt. Am Schluss kurioserweise mit neun Leuten?

Hock: Da hatten wir zwei Gelb-Rote-Karten bekommen und haben dann – damals unter Trainer Wolfgang Frank – mit zwei Viererketten verteidigt. Das war schon kurios und sehr emotional. Das steht fest.

DFB.de: Zuvor hatte es 1994 das Achtelfinal-Duell gegen Borussia Mönchengladbach gegeben, ebenfalls der spätere Pokalsieger dieser Spielzeit. Zur Halbzeit stand es 4:2 für Gladbach, am Ende 6:4 – wohlgemerkt nach 90 Minuten. Ein irrer Fight?

Hock: (lacht herzlich) Das war für mich persönlich ein Highlight, weil ich vor der Saison von Gladbach nach Mainz gewechselt war, dann den Pokalauftritt hatte und auch noch ein Tor schießen durfte. Aber auch wenn wir vier Tore erzielt haben, waren wir auf dem Bökelberg unterlegen. Wir hatten so gut wie keine Chance.

DFB.de: Hatten sie nach der Auslosung schon Kontakt zu Christian Heidel, von Sportdirektor zu Sportvorstand?

Hock: Noch nicht. Aber wir werden demnächst telefonieren, um einige Sachen abzustimmen. Wir werden die Schalker natürlich auch vorher beobachten und ein, zwei Mal dort hinfahren.

DFB.de: Wissen Sie schon wann und wo?

Hock: Das steht noch nicht fest. Ich habe nur zufällig gesehen, dass die Mainzer am Wochenende vor unserem Pokalduell auf Schalke spielen. Da würde sich dann auch wieder der Kreis schließen.

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DFB.de: Von Schalker Seite war von einer "lösbaren Aufgabe" zu hören. Wie fühlt man sich denn so als "lösbare Aufgabe"?

Hock: Wenn ein Bundesligist mit Champions-League-Ambitionen über einen Drittligisten nicht sagen würde, es handele sich um eine lösbare Aufgabe, dann würde der Verein etwas falsch machen. Sportlich ist Schalke der klare Favorit. Wenn man die zwei Klassen Unterschied und die nicht vergleichbaren finanziellen Möglichkeiten betrachtet, sind unsere Chancen gering. Aber an einem perfekten Tag ist alles möglich – und auf den hoffen wir.

DFB.de: Haben sich die klassenhöheren Vereine im Pokal inzwischen auf die Stärke der vermeintlich Kleinen besser eingestellt?

Hock: Wenn nur fünf Amateurvereine in der zweiten Runde sind, scheint das so zu sein. Die Klubs aus der ersten und zweiten Liga fahren nicht mehr zu einem Klub aus der Regionalliga oder 3. Liga und sagen: Wir gewinnen da blind. Ich glaube, in den vergangenen Jahren sind in der ersten Runde wesentlich mehr Amateurvereine weitergekommen. Dieses Jahr haben sich fast keine Erst- und Zweitligisten die Blöße gegeben, gegen einen unterklassigen Verein auszuscheiden. Das zeigt, dass alles ein bisschen näher zusammengerückt ist und keiner mehr einen Amateurverein auf die leichte Schulter nimmt.

DFB.de: Christian Heidel hat Domenico Tedesco kürzlich als "zwölften Mann auf dem Platz" bezeichnet. Glauben Sie, dass Schalke durch den Trainerwechsel noch mit zusätzlichem Rückenwind nach Wiesbaden kommt?

Hock: Wir haben noch viel Zeit bis zum 24. oder 25. Oktober. Wir wissen alle, wie schnell es im Fußballgeschäft gehen kann. Heute ist alles gut, und wenn du zweimal verloren hast, dann ist das, was du zwei Wochen vorher gemacht hast, in der Außenwahrnehmung schon wieder komplett verkehrt. Deshalb kann man jetzt noch nicht sagen, ob das noch ein Vorteil sein wird. Mit Sicherheit haben sie mit Domenico Tedesco einen sehr guten Trainer, der zu Schalke passt.

DFB.de: Trägt das auch die Handschrift von Christian Heidel?

Hock: Christian Heidel hat mit seiner Trainerwahl in Mainz, wo er junge Trainer wie Jürgen Klopp oder Thomas Tuchel hochgezogen hat, immer ein gutes Händchen bewiesen. Das scheint er auch bei Tedesco zu haben. Aber wie gesagt: Mit zwei Niederlagen in Folge werden auch solche Mannschaften unsicher und alles wird in Frage gestellt. Wir hoffen, dass wir bis zum Pokalspiel viele Siege einfahren werden und Schalke ein bisschen ins Straucheln kommt.

DFB.de: Der SV Wehen Wiesbaden ist zurzeit Tabellensechster, am Samstag (ab 14 Uhr, live auf Telekom Sport) kommt der Spitzenreiter Fortuna Köln. Wie schätzen Sie die Leistungen Ihrer Mannschaft nach den bisherigen fünf Ligaspielen ein?

Hock: Wir haben einen sehr ordentlichen Saisonstart hingelegt. Nach drei Siegen haben wir gegen Karlsruhe verloren und jetzt in Bremen unentschieden gespielt, mit zehn Punkten sind wir im oberen Drittel dabei. Wir haben in diesem Jahr eine sehr ausgeglichene Mannschaft, die auf jeder Position doppelt gut besetzt ist. Wir wissen aber auch, dass wir noch nicht an der Leistungsgrenze sind und noch einiges an Luft nach oben ist. Nach dem Spiel am Samstag wollen wir punktgleich mit Fortuna Köln dastehen – dann haben wir einen sehr guten Saisonstart hingelegt.

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