Weinzierl: "Andere Teams haben mehr Potenzial"

Der SSV Jahn Regensburg ist die Überraschungsmannschaft der 3. Liga. Nicht im Traum hätten sich die Verantwortlichen einen derartigen Saisonverlauf erhofft. Mit 27 Punkten rangieren die Oberpfälzer auf Platz zwei, nur der SV Sandhausen ist noch stärker. Und das, obwohl der Jahn vor der Saison zum Kreis der Abstiegskandidaten zählte.

Auch Trainer Markus Weinzierl hatte eine schwierige Saison prognostiziert. Im Interview mit Fussball.de spricht der 36-Jährige über die Gründe für den Höhenflug, warum die Bäume trotzdem nicht in den Himmel wachsen und seine Favoriten im Aufstiegskampf.

Frage: Herr Weinzierl, "Oben dranbleiben" war das Motto auf der Internetseite des SSV Jahn Regensburg vor dem Bayern-Derby gegen die SpVgg Unterhaching. Ihr Team hat 2:0 gewonnen. Woran liegt es, dass es geklappt hat?

Markus Weinzierl: Wir haben das, was wir uns vorgenommen hatten, sehr gut umgesetzt. Wir wollten früh attackieren und Fehler des Gegners provozieren, um daraus eigene Angriffe zu initiieren. Und wir haben die nötigen Tore zum richtigen Zeitpunkt erzielt.

Frage: Und Sie als Trainer haben mit der Einwechslung von Selcuk Alibaz, der kurz vor Schluss das entscheidende 2:0 erzielte, ein goldenes Händchen bewiesen.

Weinzierl: Da braucht man auch Glück. Aber das wünscht man sich natürlich das Trainer, dass ein eingewechselter Spieler die Partie entscheidet.

Frage: Zuletzt hatten sie aus sechs Spielen nur sieben Punkte geholt. Jetzt ist der Knoten im Derby geplatzt. Vor dem Spiel in Chemnitz steht nun wieder eine Länderspielpause an. Wie werden Sie die Zeit bis zu der Partie überbrücken?

Weinzierl: Wir müssen das einfach so hinnehmen, dass wir ein Wochenende Pause haben. Wir werden regenerieren, um mit frischem Mut nach Chemnitz zu fahren. Ich hoffe, dass die Pause nicht zu lang ist, damit wir an die Leistung vom Haching-Spiel anknüpfen können.



[bild1]

Der SSV Jahn Regensburg ist die Überraschungsmannschaft der 3. Liga. Nicht im Traum hätten sich die Verantwortlichen einen derartigen Saisonverlauf erhofft. Mit 27 Punkten rangieren die Oberpfälzer auf Platz zwei, nur der SV Sandhausen ist noch stärker. Und das, obwohl der Jahn vor der Saison zum Kreis der Abstiegskandidaten zählte.

Auch Trainer Markus Weinzierl hatte eine schwierige Saison prognostiziert. Im Interview mit Fussball.de spricht der 36-Jährige über die Gründe für den Höhenflug, warum die Bäume trotzdem nicht in den Himmel wachsen und seine Favoriten im Aufstiegskampf.

Frage: Herr Weinzierl, "Oben dranbleiben" war das Motto auf der Internetseite des SSV Jahn Regensburg vor dem Bayern-Derby gegen die SpVgg Unterhaching. Ihr Team hat 2:0 gewonnen. Woran liegt es, dass es geklappt hat?

Markus Weinzierl: Wir haben das, was wir uns vorgenommen hatten, sehr gut umgesetzt. Wir wollten früh attackieren und Fehler des Gegners provozieren, um daraus eigene Angriffe zu initiieren. Und wir haben die nötigen Tore zum richtigen Zeitpunkt erzielt.

Frage: Und Sie als Trainer haben mit der Einwechslung von Selcuk Alibaz, der kurz vor Schluss das entscheidende 2:0 erzielte, ein goldenes Händchen bewiesen.

Weinzierl: Da braucht man auch Glück. Aber das wünscht man sich natürlich das Trainer, dass ein eingewechselter Spieler die Partie entscheidet.

Frage: Zuletzt hatten sie aus sechs Spielen nur sieben Punkte geholt. Jetzt ist der Knoten im Derby geplatzt. Vor dem Spiel in Chemnitz steht nun wieder eine Länderspielpause an. Wie werden Sie die Zeit bis zu der Partie überbrücken?

Weinzierl: Wir müssen das einfach so hinnehmen, dass wir ein Wochenende Pause haben. Wir werden regenerieren, um mit frischem Mut nach Chemnitz zu fahren. Ich hoffe, dass die Pause nicht zu lang ist, damit wir an die Leistung vom Haching-Spiel anknüpfen können.

Frage: Vor der Saison wurde der SSV Jahn als Abstiegskandidat gehandelt. Jetzt mischen Sie oben mit. Verspüren Sie eine gewisse Genugtuung gegenüber den Leuten, die das Team in den Abstiegskampf geschrieben haben?

Weinzierl: Nein, ich muss mich selbst ja dazu zählen. Ich habe auch gesagt, es wird sehr schwer werden, weil wir mit 14 oder 15 Spielern einen sehr engen Kader haben. Also braucht es Glück und harte Arbeit. Das haben wir angepackt, die Mannschaft ist fit und hält zusammen. Dazu kommt, dass wir von größeren Verletzungen bisher verschont geblieben sind. Von daher ist es keine Genugtuung, das Erreichte ist das Ergebnis einer guten Mannschaftsleistung mit guten Individualisten.

Frage: Gesetzt den Fall, größere Verletzungen bleiben aus. Wie groß sehen Sie die Chance, bis zum Ende oben mitzuspielen? Der Ehrgeiz müsste doch jetzt geweckt sein.

Weinzierl: Der Ehrgeiz ist hundertprozentig da. Aber die realistische Chance ist sehr gering, weil andere Teams einfach viel mehr Potenzial haben und alles sehr eng beisammen ist. Die finanzstarken Mannschaften werden im Winter noch einmal investieren. Vor daher gilt es für uns, einfach so schnell wie möglich die 45 Punkte zu holen, mit denen wir unser Ziel Klassenerhalt erreichen würden.

Frage: Und welche Mannschaften sehen Sie dann am Ende vorne?

Weinzierl: Ich denke, dass Wehen Wiesbaden mit seinem großen Potenzial noch kommen wird. Osnabrück kann, gerade mit den Zuschauern im Rücken, einiges leisten. Und Heidenheim wird trotz des zwischenzeitlichen Durchhängers ebenfalls vorne dabei sein. Auch andere Teams können noch in die Spitzengruppe stoßen, wenn sie vor Weihnachten einen Lauf bekommen.

Frage: Tobias Schweinsteiger hat von einer "verschworenen Einheit" beim SSV Jahn gesprochen. Vor der Saison holte der Sportliche Leiter Franz Gerber sieben neue Spieler. Wie ist aus dieser Konstellation so schnell eine homogene Truppe geworden?

Weinzierl: Das mit verschworenen Einheit ist richtig. Das ist auch die Folge aus der Notsituation: Wenn man sich selbst als Abstiegskandidat sieht, dann hält man noch mehr zusammen. Und wenn man nur eine begrenzte Anzahl an Feldspielern hat, gibt es auch wenig Reibereien. Dann wird konzentriert an einem Ziel gearbeitet.

Frage: Ist ein kleinerer Kader also ein Segen?

Weinzierl: Nein, auf Dauer werden sich immer die größeren und qualitativ hochwertigen Kader durchsetzen.

[bild2]

Frage: Saisonübergreifend haben Sie mit ihrem Team seit zwölf Spielen zu Hause nicht mehr verloren. Ist die neue Heimstärke der große Trumpf des SSV Jahn in dieser Saison?

Weinzierl: In der letzten Saison war es ja umgekehrt. Damals waren wir auswärts stark und haben zu Hause, trotz guter Leistungen, nicht die entscheidenden Tore erzielt. Ich denke, dass die guten Heimleistungen die Basis sind. Über eine gute Endplatzierung wird dann durch die Ergebnisse auf fremden Plätzen entschieden. Auswärts geholte Punkte sind quasi Bonuspunkte, die letztlich darüber entscheiden, ob man Dritter oder Achter wird.

Frage: Und was wäre für den SSV Jahn nach dem bisherigen Verlauf eine gute Endplatzierung?

Weinzierl: Das weiß ich nicht. Wenn wir frühzeitig 45 Punkte haben, ist unser Ziel erreicht. Und dann können wir uns neue Ziele setzen, das macht jetzt noch keinen Sinn. Aber natürlich wollen wir am Schluss so weit oben wie möglich stehen, das ist klar.