SVWW-Kapitän Mrowca: "Es fällt noch keine Vorentscheidung"

Nach zwei Muskelfaserrissen in Folge hat sich Sebastian Mrowca vom drittplatzierten SV Wehen Wiesbaden pünktlich vor dem Topspiel der 3. Liga am Samstag (ab 14 Uhr, live bei Magenta Sport) beim punktgleichen Verfolger Hallescher FC zurückgemeldet. Im DFB.de-Interview spricht der 25 Jahre alte Kapitän mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Aufstiegsrennen.

DFB.de: In den 14 Ligaspielen, die Sie absolviert haben, sammelte der SV Wehen Wiesbaden im Schnitt zwei Punkte pro Partie. Da kommt es recht, dass Sie im Saisonendspurt wieder einsatzfähig sind, oder Herr Mrowca?

Sebastian Mrowca: Es freut mich zu hören, dass die Statistik so positiv ist. Und es fühlt sich auch gut an, dass ich nach vier Monaten Pause mit meiner laufintensiven Spielweise der Mannschaft wieder helfen kann. Mir macht es Spaß, mich in die Zweikämpfe zu werfen. Da bin ich ein kleiner Wadenbeißer. (lacht)

DFB.de: Bei wieviel Prozent sehen Sie sich schon?

Mrowca: Ich bin wieder topfit. Mit den drei Partien der englischen Woche, in denen ich jeweils durchgespielt habe, ging es ja auch direkt intensiv los. Vor der Winterpause hatte ich mir einen Muskelfaserriss zugezogen und dann nochmal einen Rückschlag erlitten. Danach habe ich mir für die Rückkehr mehr Zeit genommen.

DFB.de: Zur Winterpause betrug der Rückstand auf den Relegationsplatz noch sieben Punkte. Haben Sie dennoch daran geglaubt, noch ein Wörtchen im Aufstiegsrennen mitreden zu können?

Mrowca: Auf jeden Fall. In der 3. Liga hat man schon oft genug gesehen, was mit einer positiven Serie möglich ist. Nach sechs Spieltagen standen wir sogar noch auf einem Abstiegsplatz. Mit der Zeit haben wir als Mannschaft ein besseres Gespür dafür bekommen, wie sich die Mitspieler in unterschiedlichen Situationen verhalten und uns schon einmal in der Tabelle nach oben gearbeitet.

DFB.de: Mit 19 Punkten aus neun Spielen ist der SV Wehen Wiesbaden der erfolgreichste Drittligist im Jahr 2019. Was zeichnet die Mannschaft aus?

Mrowca: Jeder Spieler ist bereit, für den anderen zu laufen. Außerdem hat gerade erst die englische Woche gezeigt, dass wir auch in der Breite des Kaders eine hohe Qualität haben. So kamen Jules Schwadorf und Nicklas Shipnoski im Auswärtsspiel bei der SG Sonnenhof Großaspach neu in die Mannschaft und trugen sich beim 3:2 jeweils in die Torschützenliste ein. Bei uns brennt jeder Spieler auf seine Chance. Alle gehören dazu.

DFB.de: Mit 25 Jahren gehören Sie zu den jüngsten Mannschaftskapitänen der Liga. Wie gehen Sie damit um?

Mrowca: Ich freue mich über Wertschätzung der Mannschaft, dass sie mich in der Vorbereitung zum Kapitän gewählt hat. Mit 25 Jahren sehe ich mich als gutes Bindeglied zwischen den jüngeren und älteren Spielern. Im Training halte ich mich mit Anweisungen zurück und werde nur selten lauter. Im Spiel ist das anders. Da will ich der Mannschaft ständig Hilfestellungen geben, wie wir unsere Ordnung halten und welche Anspielstationen es gibt.

DFB.de: In Ihrer Vita steht auch ein Einsatz in der 2. Bundesliga für den FC Energie Cottbus. Welche Erinnerungen haben Sie an das Spiel?

Mrowca: Auch wenn wir das Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf 0:1 verloren haben, war es für mich als 19-Jährigen etwas ganz Besonderes, vor rund 34.000 Zuschauern aufzulaufen. Leider kamen dann wegen einer Verletzung keine weiteren Einsätze in der 2. Bundesliga dazu. Umso mehr würde ich mich aber freuen, wenn wir aufsteigen.

DFB.de: Sie wurden neun Jahre lang beim FC Bayern München ausgebildet. Was haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen?

Mrowca: Im technischen und taktischen Bereich habe ich mich enorm weiterentwickelt. Dabei war es fast schon eine glückliche Fügung, dass ich zum FC Bayern München gewechselt bin. Ich hatte damals meinen eineinhalb Jahre älteren Bruder Patryk zu seinem Probetraining begleitet. Der damalige Trainer Hermann Hummels, Vater von Weltmeister Mats Hummels, hatte gemeint, ich soll einfach mittrainieren, wenn ich schon einmal da bin. Dabei hatte ich nicht einmal Fußballschuhe dabei und habe dann in Turnschuhen mitgemacht. (lacht) Schon nach dem ersten Training wurden mein Bruder und ich verpflichtet. Patryk, der später auch für den SV Wacker Burghausen in der 3. Liga gespielt hatte, musste seine Karriere aber verletzungsbedingt beenden.

DFB.de: Auch Sie hatten in Ihrer Laufbahn mit einigen verletzungsbedingten Rückschlägen zu kämpfen. Kamen da Zweifel an einer Karriere als Fußballer auf?

Mrowca: Das war definitiv eine sehr schwierige Zeit und da kommt man auch etwas ins Grübeln. Mit der Unterstützung meiner Familie und Freunde habe ich das aber durchgestanden. Vielleicht habe ich auch die Mentalität von meinem Papa Adam geerbt, der als Eishockey-Profi auch das eine oder andere einstecken musste.

DFB.de: Am Samstag steht das Auswärtsspiel beim punktgleichen Aufstiegskonkurrenten Hallescher FC an. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Mrowca: Ich rechne mit einer sehr intensiven Partie, bei der Kleinigkeiten den Unterschied ausmachen werden. Schon beim 2:0 im Hinspiel haben wir uns schwergetan. Erst nach der Gelb-Roten Karte gegen HFC-Spieler Nico Guttau haben wir die Partie besser in den Griff bekommen.

DFB.de: Das Spiel in Halle ist der Beginn einer weiteren richtungsweisenden Woche, oder?

Mrowca: Unser Fokus liegt erst einmal nur auf dem Halleschen FC. Danach steht am Mittwoch die Partie im Verbandspokal-Halbfinale beim Regionalligisten SC Hessen Dreieich an. Wir wollen definitiv in den DFB-Pokal. Zum Abschluss können wir im Heimspiel gegen den zweitplatzierten Karlsruher SC einen großen Schritt nach vorne machen. Aber egal wie die kommende Woche läuft: Es wird noch keine Vorentscheidung fallen.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um bis zum Saisonende oben dabei zu bleiben?

Mrowca: Wir müssen nur auf uns schauen und unsere Leistung konstant abrufen. Wir suchen nach dem Ballgewinn schnell den Weg nach vorne und wollen unsere offensive Spielweise beibehalten.

[mspw]

Nach zwei Muskelfaserrissen in Folge hat sich Sebastian Mrowca vom drittplatzierten SV Wehen Wiesbaden pünktlich vor dem Topspiel der 3. Liga am Samstag (ab 14 Uhr, live bei Magenta Sport) beim punktgleichen Verfolger Hallescher FC zurückgemeldet. Im DFB.de-Interview spricht der 25 Jahre alte Kapitän mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Aufstiegsrennen.

DFB.de: In den 14 Ligaspielen, die Sie absolviert haben, sammelte der SV Wehen Wiesbaden im Schnitt zwei Punkte pro Partie. Da kommt es recht, dass Sie im Saisonendspurt wieder einsatzfähig sind, oder Herr Mrowca?

Sebastian Mrowca: Es freut mich zu hören, dass die Statistik so positiv ist. Und es fühlt sich auch gut an, dass ich nach vier Monaten Pause mit meiner laufintensiven Spielweise der Mannschaft wieder helfen kann. Mir macht es Spaß, mich in die Zweikämpfe zu werfen. Da bin ich ein kleiner Wadenbeißer. (lacht)

DFB.de: Bei wieviel Prozent sehen Sie sich schon?

Mrowca: Ich bin wieder topfit. Mit den drei Partien der englischen Woche, in denen ich jeweils durchgespielt habe, ging es ja auch direkt intensiv los. Vor der Winterpause hatte ich mir einen Muskelfaserriss zugezogen und dann nochmal einen Rückschlag erlitten. Danach habe ich mir für die Rückkehr mehr Zeit genommen.

DFB.de: Zur Winterpause betrug der Rückstand auf den Relegationsplatz noch sieben Punkte. Haben Sie dennoch daran geglaubt, noch ein Wörtchen im Aufstiegsrennen mitreden zu können?

Mrowca: Auf jeden Fall. In der 3. Liga hat man schon oft genug gesehen, was mit einer positiven Serie möglich ist. Nach sechs Spieltagen standen wir sogar noch auf einem Abstiegsplatz. Mit der Zeit haben wir als Mannschaft ein besseres Gespür dafür bekommen, wie sich die Mitspieler in unterschiedlichen Situationen verhalten und uns schon einmal in der Tabelle nach oben gearbeitet.

DFB.de: Mit 19 Punkten aus neun Spielen ist der SV Wehen Wiesbaden der erfolgreichste Drittligist im Jahr 2019. Was zeichnet die Mannschaft aus?

Mrowca: Jeder Spieler ist bereit, für den anderen zu laufen. Außerdem hat gerade erst die englische Woche gezeigt, dass wir auch in der Breite des Kaders eine hohe Qualität haben. So kamen Jules Schwadorf und Nicklas Shipnoski im Auswärtsspiel bei der SG Sonnenhof Großaspach neu in die Mannschaft und trugen sich beim 3:2 jeweils in die Torschützenliste ein. Bei uns brennt jeder Spieler auf seine Chance. Alle gehören dazu.

DFB.de: Mit 25 Jahren gehören Sie zu den jüngsten Mannschaftskapitänen der Liga. Wie gehen Sie damit um?

Mrowca: Ich freue mich über Wertschätzung der Mannschaft, dass sie mich in der Vorbereitung zum Kapitän gewählt hat. Mit 25 Jahren sehe ich mich als gutes Bindeglied zwischen den jüngeren und älteren Spielern. Im Training halte ich mich mit Anweisungen zurück und werde nur selten lauter. Im Spiel ist das anders. Da will ich der Mannschaft ständig Hilfestellungen geben, wie wir unsere Ordnung halten und welche Anspielstationen es gibt.

DFB.de: In Ihrer Vita steht auch ein Einsatz in der 2. Bundesliga für den FC Energie Cottbus. Welche Erinnerungen haben Sie an das Spiel?

Mrowca: Auch wenn wir das Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf 0:1 verloren haben, war es für mich als 19-Jährigen etwas ganz Besonderes, vor rund 34.000 Zuschauern aufzulaufen. Leider kamen dann wegen einer Verletzung keine weiteren Einsätze in der 2. Bundesliga dazu. Umso mehr würde ich mich aber freuen, wenn wir aufsteigen.

DFB.de: Sie wurden neun Jahre lang beim FC Bayern München ausgebildet. Was haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen?

Mrowca: Im technischen und taktischen Bereich habe ich mich enorm weiterentwickelt. Dabei war es fast schon eine glückliche Fügung, dass ich zum FC Bayern München gewechselt bin. Ich hatte damals meinen eineinhalb Jahre älteren Bruder Patryk zu seinem Probetraining begleitet. Der damalige Trainer Hermann Hummels, Vater von Weltmeister Mats Hummels, hatte gemeint, ich soll einfach mittrainieren, wenn ich schon einmal da bin. Dabei hatte ich nicht einmal Fußballschuhe dabei und habe dann in Turnschuhen mitgemacht. (lacht) Schon nach dem ersten Training wurden mein Bruder und ich verpflichtet. Patryk, der später auch für den SV Wacker Burghausen in der 3. Liga gespielt hatte, musste seine Karriere aber verletzungsbedingt beenden.

DFB.de: Auch Sie hatten in Ihrer Laufbahn mit einigen verletzungsbedingten Rückschlägen zu kämpfen. Kamen da Zweifel an einer Karriere als Fußballer auf?

Mrowca: Das war definitiv eine sehr schwierige Zeit und da kommt man auch etwas ins Grübeln. Mit der Unterstützung meiner Familie und Freunde habe ich das aber durchgestanden. Vielleicht habe ich auch die Mentalität von meinem Papa Adam geerbt, der als Eishockey-Profi auch das eine oder andere einstecken musste.

DFB.de: Am Samstag steht das Auswärtsspiel beim punktgleichen Aufstiegskonkurrenten Hallescher FC an. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Mrowca: Ich rechne mit einer sehr intensiven Partie, bei der Kleinigkeiten den Unterschied ausmachen werden. Schon beim 2:0 im Hinspiel haben wir uns schwergetan. Erst nach der Gelb-Roten Karte gegen HFC-Spieler Nico Guttau haben wir die Partie besser in den Griff bekommen.

DFB.de: Das Spiel in Halle ist der Beginn einer weiteren richtungsweisenden Woche, oder?

Mrowca: Unser Fokus liegt erst einmal nur auf dem Halleschen FC. Danach steht am Mittwoch die Partie im Verbandspokal-Halbfinale beim Regionalligisten SC Hessen Dreieich an. Wir wollen definitiv in den DFB-Pokal. Zum Abschluss können wir im Heimspiel gegen den zweitplatzierten Karlsruher SC einen großen Schritt nach vorne machen. Aber egal wie die kommende Woche läuft: Es wird noch keine Vorentscheidung fallen.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um bis zum Saisonende oben dabei zu bleiben?

Mrowca: Wir müssen nur auf uns schauen und unsere Leistung konstant abrufen. Wir suchen nach dem Ballgewinn schnell den Weg nach vorne und wollen unsere offensive Spielweise beibehalten.

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