Stroh-Engel: "Schon ein halber Bayer"

Seit Anfang August geht der Rekordhalter für die meisten Treffer in einer Drittligasaison für die SpVgg Unterhaching auf Torejagd. In der Spielzeit 2013/2014 traf Dominik Stroh-Engel (33) 27-mal für Darmstadt 98. Für Haching war der 1,97 Meter-Hüne in sieben Partien dreimal erfolgreich. Im DFB.de-Interview spricht Stroh-Engel mit Mitarbeiter Dominik Dittmar auch über die Tabellenführung.

DFB.de: Seit Ihrem Wechsel zur SpVgg Unterhaching haben Sie in sieben Ligaspielen drei Tore erzielt. Kann man Ihren Einstand als gelungen bezeichnen, Herr Stroh-Engel?

Dominik Stroh-Engel: Auf jeden Fall. Genau so habe ich mir die ersten Wochen in Haching vorgestellt. Nach eineinhalb Jahren ohne einen längeren Einsatz wollte ich beweisen, dass ich noch einmal im Profifußball Fuß fassen kann. Ich habe mich in Unterhaching von Beginn an wohlgefühlt. Das macht es mir leichter, der Mannschaft zu helfen.

DFB.de: Wie sehr ärgert es Sie, dass es trotz Ihres Treffers gegen Münster nur zu einem 2:2 gereicht hat?

Stroh-Engel: Keine Frage: Nach einer Zwei-Tore-Führung müssen wir eigentlich als Sieger vom Platz gehen. Wir haben uns aber selbst ein Bein gestellt und den Gegner durch unsere Fehler aufgebaut. Das müssen wir schnell abhaken. Solche Spiele kommen während einer Saison durchaus vor.

DFB.de: Beim Blick auf die Tabelle dürfte der Ärger wieder schnell verschwinden, oder?

Stroh-Engel: Auf Platz eins zu stehen, ist eine schöne Sache. Da Braunschweig und Duisburg verloren haben, ist unser Vorsprung auf die beiden Vereine sogar ein wenig gewachsen. Für mich sind die Eintracht und der MSV neben dem Halleschen FC und dem FC Ingolstadt dennoch die heißesten Kandidaten für die vorderen Plätze. Wir wollen uns bis zur Winterpause oben festsetzen. Wenn wir dann im März noch bei den Spitzenplätzen dabei sind, ist viel möglich. Aber das ist Zukunftsmusik.

DFB.de: Warum läuft es für die SpVgg Unterhaching so gut?

Stroh-Engel: Die Mannschaft ist eine Einheit. Wir verstehen uns untereinander sehr gut. Dazu ist unser Kader breit besetzt. Trainer Claus Schromm kann immer von der Bank noch Qualität nachlegen. Außerdem werden wir jeweils sehr gut auf den nächsten Gegner eingestellt. Man bekommt fast den Eindruck, dass es bei unserem Trainerteam 24 Stunden am Tag nur um Fußball geht (lacht). Es passt einfach alles zusammen.

DFB.de: In der vergangenen Saison standen Sie für den Karlsruher SC nur eine einzige Minute lang in der 3. Liga auf dem Feld. Wie ist Ihr Fitnesszustand?

Stroh-Engel: Ich würde sagen, dass ich bei 80, fast 90 Prozent bin. Ich werde immer fitter, die Läufe in die Tiefe fallen mir leichter. Es ist aber noch Potenzial nach oben da. Und das gilt nicht nur für mich. Stephan Hain zum Beispiel kommt nach seiner langen Verletzungspause auch immer mehr zurück.

DFB.de: Hatten Sie sich nach Ihrer Zeit beim KSC auch schon Gedanken über ein Karriereende gemacht?

Stroh-Engel: Ich habe nie darüber nachgedacht, jetzt schon aufzuhören. Klar, die Zeit beim Karlsruher SC war für mich nicht einfach. Allerdings war für mich zu jedem Zeitpunkt klar, dass ich mich in den Dienst der Mannschaft stelle. Mit dem Wechsel nach Unterhaching hat für mich ein neues Kapitel begonnen, in dem ich noch einmal voll angreifen will.

DFB.de: Wie hat Sie die SpVgg überzeugt?

Stroh-Engel: Ich habe in meiner Karriere schon häufiger gegen Unterhaching gespielt. Dabei hat mir schon immer die Spielweise gefallen. Die SpVgg legt viel Wert auf Ballbesitz. Das Team wartet nicht auf Fehler des Gegners, sondern ergreift selbst die Initiative. Die Gespräche mit den Verantwortlichen waren überragend. Ich bin sehr glücklich, dass sich der Wechsel nach Unterhaching ergeben hat.

DFB.de: In der Saison 2013/2014 haben Sie mit 27 Treffern den Drittligarekord für die meisten Tore in einer Saison aufgestellt. Eine Marke für die Ewigkeit?

Stroh-Engel: Früher oder später wird ein Spieler meinen Rekord brechen. Wenn es soweit ist, werde ich auch einer der Ersten sein, der den neuen Rekordhalter anruft und ihm gratuliert. Das muss nur nicht schon in dieser Saison sein (lacht). Das ist ein geiler Rekord, auf den ich stolz bin. Ich weiß, dass ich meine Qualitäten im Torabschluss habe. Aber die Spielzeit mit Darmstadt 98 war außergewöhnlich. Da gingen teilweise Bälle rein, die eigentlich nicht im Tor hätten landen können. Fast jeder Schuss war ein Treffer.

DFB.de: Es war der Beginn des Durchmarsches von Darmstadt 98 von der 3. Liga bis in die Bundesliga. Wie war das möglich?

Stroh-Engel: Mit einer verschworenen Mannschaft. Trainer Dirk Schuster hatte ein starkes Auge darauf, dass sich jeder Spieler wohl fühlt. Jeder hat sich dem Teamgedanken untergeordnet. Ich bin unglaublich froh, dass ich mit Darmstadt diese geilen Jahre hatte. Es wurden sogar ein Film sowie Reportagen und Dokumentationen über unsere Aufstiege gemacht. Das war unfassbar.

DFB.de: Mit der SpVgg Unterhaching steht am Freitag das Verbandspokal-Viertelfinale beim TSV 1860 München an. Fühlt sich die Partie wie ein vorgezogenes Finale an?

Stroh-Engel: Auch wenn ich nicht aus Bayern komme, fühle ich mich in Unterhaching schon wie ein halber Bayer. Daher verstehe ich den Hype um das Lokalduell. Dass viele Drittligisten im Verbandspokal vertreten sind, macht den Wettbewerb so interessant. Die Partie gewinnt zusätzlich an Reiz, weil sie live im Fernsehen übertragen wird.

DFB.de: Worauf wird es ankommen?

Stroh-Engel: Wir müssen über die Zweikämpfe in die Partie finden. Dann können wir auch unsere spielerischen Qualitäten ausspielen. Wenn uns das gelingt, bin ich zuversichtlich, dass wir das Halbfinale erreichen werden.

[mspw]

Seit Anfang August geht der Rekordhalter für die meisten Treffer in einer Drittligasaison für die SpVgg Unterhaching auf Torejagd. In der Spielzeit 2013/2014 traf Dominik Stroh-Engel (33) 27-mal für Darmstadt 98. Für Haching war der 1,97 Meter-Hüne in sieben Partien dreimal erfolgreich. Im DFB.de-Interview spricht Stroh-Engel mit Mitarbeiter Dominik Dittmar auch über die Tabellenführung.

DFB.de: Seit Ihrem Wechsel zur SpVgg Unterhaching haben Sie in sieben Ligaspielen drei Tore erzielt. Kann man Ihren Einstand als gelungen bezeichnen, Herr Stroh-Engel?

Dominik Stroh-Engel: Auf jeden Fall. Genau so habe ich mir die ersten Wochen in Haching vorgestellt. Nach eineinhalb Jahren ohne einen längeren Einsatz wollte ich beweisen, dass ich noch einmal im Profifußball Fuß fassen kann. Ich habe mich in Unterhaching von Beginn an wohlgefühlt. Das macht es mir leichter, der Mannschaft zu helfen.

DFB.de: Wie sehr ärgert es Sie, dass es trotz Ihres Treffers gegen Münster nur zu einem 2:2 gereicht hat?

Stroh-Engel: Keine Frage: Nach einer Zwei-Tore-Führung müssen wir eigentlich als Sieger vom Platz gehen. Wir haben uns aber selbst ein Bein gestellt und den Gegner durch unsere Fehler aufgebaut. Das müssen wir schnell abhaken. Solche Spiele kommen während einer Saison durchaus vor.

DFB.de: Beim Blick auf die Tabelle dürfte der Ärger wieder schnell verschwinden, oder?

Stroh-Engel: Auf Platz eins zu stehen, ist eine schöne Sache. Da Braunschweig und Duisburg verloren haben, ist unser Vorsprung auf die beiden Vereine sogar ein wenig gewachsen. Für mich sind die Eintracht und der MSV neben dem Halleschen FC und dem FC Ingolstadt dennoch die heißesten Kandidaten für die vorderen Plätze. Wir wollen uns bis zur Winterpause oben festsetzen. Wenn wir dann im März noch bei den Spitzenplätzen dabei sind, ist viel möglich. Aber das ist Zukunftsmusik.

DFB.de: Warum läuft es für die SpVgg Unterhaching so gut?

Stroh-Engel: Die Mannschaft ist eine Einheit. Wir verstehen uns untereinander sehr gut. Dazu ist unser Kader breit besetzt. Trainer Claus Schromm kann immer von der Bank noch Qualität nachlegen. Außerdem werden wir jeweils sehr gut auf den nächsten Gegner eingestellt. Man bekommt fast den Eindruck, dass es bei unserem Trainerteam 24 Stunden am Tag nur um Fußball geht (lacht). Es passt einfach alles zusammen.

DFB.de: In der vergangenen Saison standen Sie für den Karlsruher SC nur eine einzige Minute lang in der 3. Liga auf dem Feld. Wie ist Ihr Fitnesszustand?

Stroh-Engel: Ich würde sagen, dass ich bei 80, fast 90 Prozent bin. Ich werde immer fitter, die Läufe in die Tiefe fallen mir leichter. Es ist aber noch Potenzial nach oben da. Und das gilt nicht nur für mich. Stephan Hain zum Beispiel kommt nach seiner langen Verletzungspause auch immer mehr zurück.

DFB.de: Hatten Sie sich nach Ihrer Zeit beim KSC auch schon Gedanken über ein Karriereende gemacht?

Stroh-Engel: Ich habe nie darüber nachgedacht, jetzt schon aufzuhören. Klar, die Zeit beim Karlsruher SC war für mich nicht einfach. Allerdings war für mich zu jedem Zeitpunkt klar, dass ich mich in den Dienst der Mannschaft stelle. Mit dem Wechsel nach Unterhaching hat für mich ein neues Kapitel begonnen, in dem ich noch einmal voll angreifen will.

DFB.de: Wie hat Sie die SpVgg überzeugt?

Stroh-Engel: Ich habe in meiner Karriere schon häufiger gegen Unterhaching gespielt. Dabei hat mir schon immer die Spielweise gefallen. Die SpVgg legt viel Wert auf Ballbesitz. Das Team wartet nicht auf Fehler des Gegners, sondern ergreift selbst die Initiative. Die Gespräche mit den Verantwortlichen waren überragend. Ich bin sehr glücklich, dass sich der Wechsel nach Unterhaching ergeben hat.

DFB.de: In der Saison 2013/2014 haben Sie mit 27 Treffern den Drittligarekord für die meisten Tore in einer Saison aufgestellt. Eine Marke für die Ewigkeit?

Stroh-Engel: Früher oder später wird ein Spieler meinen Rekord brechen. Wenn es soweit ist, werde ich auch einer der Ersten sein, der den neuen Rekordhalter anruft und ihm gratuliert. Das muss nur nicht schon in dieser Saison sein (lacht). Das ist ein geiler Rekord, auf den ich stolz bin. Ich weiß, dass ich meine Qualitäten im Torabschluss habe. Aber die Spielzeit mit Darmstadt 98 war außergewöhnlich. Da gingen teilweise Bälle rein, die eigentlich nicht im Tor hätten landen können. Fast jeder Schuss war ein Treffer.

DFB.de: Es war der Beginn des Durchmarsches von Darmstadt 98 von der 3. Liga bis in die Bundesliga. Wie war das möglich?

Stroh-Engel: Mit einer verschworenen Mannschaft. Trainer Dirk Schuster hatte ein starkes Auge darauf, dass sich jeder Spieler wohl fühlt. Jeder hat sich dem Teamgedanken untergeordnet. Ich bin unglaublich froh, dass ich mit Darmstadt diese geilen Jahre hatte. Es wurden sogar ein Film sowie Reportagen und Dokumentationen über unsere Aufstiege gemacht. Das war unfassbar.

DFB.de: Mit der SpVgg Unterhaching steht am Freitag das Verbandspokal-Viertelfinale beim TSV 1860 München an. Fühlt sich die Partie wie ein vorgezogenes Finale an?

Stroh-Engel: Auch wenn ich nicht aus Bayern komme, fühle ich mich in Unterhaching schon wie ein halber Bayer. Daher verstehe ich den Hype um das Lokalduell. Dass viele Drittligisten im Verbandspokal vertreten sind, macht den Wettbewerb so interessant. Die Partie gewinnt zusätzlich an Reiz, weil sie live im Fernsehen übertragen wird.

DFB.de: Worauf wird es ankommen?

Stroh-Engel: Wir müssen über die Zweikämpfe in die Partie finden. Dann können wir auch unsere spielerischen Qualitäten ausspielen. Wenn uns das gelingt, bin ich zuversichtlich, dass wir das Halbfinale erreichen werden.

###more###