Streli Mamba: "Sind wie eine große Familie"

Streli Mamba ist beim Drittliga-Aufsteiger FC Energie Cottbus voll durchgestartet. Der Mittelstürmer hat sich von der Oberliga über die Regionalliga bis in die 3. Liga hochgearbeitet. Mit 19 Toren war er vergangene Saison der Top-Torjäger seiner Mannschaft. Auch in den Aufstiegsspielen war er mit einem Treffer und einer Vorlage entscheidend am Erfolg beteiligt. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen erzählt der 24-Jährige, wie er sich früher mit Nebenjobs über Wasser halten musste, wie er es letztendlich in den Profifußball geschafft hat und mit welchen Zielen er der bevorstehenden Drittliga-Saison entgegenblickt.

DFB.de: Herr Mamba, die anderen beiden Aufsteiger TSV 1860 München und KFC Uerdingen gelten bereits vor Saisonbeginn als potentielle Top-Mannschaften der 3. Liga mit erneuten Aufstiegsambitionen. Was ist vom FC Energie Cottbus zu erwarten?

Mamba: Für uns geht es erst einmal um den Klassenverbleib. Wir haben eine junge Mannschaft. Viele unserer Spieler haben noch nie höher als in der Regionalliga gespielt – genauso wie ich.

DFB.de: Die 3. Liga ist mit namhaften Vereinen wie dem 1. FC Kaiserslautern, Eintracht Braunschweig, dem Karlsruher SC, Hansa Rostock und TSV 1860 München besetzt. Wie beurteilen Sie die Liga?

Mamba: All das sind Vereine, die eigentlich in die 2. Bundesliga gehören. Energie Cottbus gehört sicherlich auch dazu. Das wird eine großartige Saison. Für uns sind natürlich die Ostduelle besonders interessant. Wenn wir gegen Rostock oder Halle spielen, wird die Kulisse ordentlich abgehen. Bei den Heimspielen gegen Kaiserslautern, 1860 München oder Karlsruhe wird es aber nicht anders sein – das sind frühere Bundesligaduelle.

DFB.de: Trotz des Aufstiegs hat der FC Energie Cottbus den Kader nicht groß aufgerüstet. Ist die Regionalliga-Mannschaft der vergangenen Saison stark genug für die 3. Liga?

Mamba: Wir haben genug Qualität, um in der 3. Liga zu bestehen. Wir sind jung und hungrig, haben zudem eine geschlossene und eingespielte Truppe. Unsere Mannschaft ist in den vergangenen beiden Jahren größtenteils zusammengeblieben. Jeder weiß, wie der andere tickt und welche Laufwege er macht. Wir sind wie eine große Familie.

DFB.de: Mit 89 Punkten hat Ihr Verein mehr Punkte geholt als die übrigen Regionalliga-Meister…

Mamba: Auch das spricht für die Qualität unserer Mannschaft.

DFB.de: In der 1. Runde des DFB-Pokals treffen Sie auf den SC Freiburg. Wie beurteilen Sie das Los?

Mamba: Wir sind der große Außenseiter und haben nichts zu verlieren. Der Druck liegt beim SC Freiburg. Wir haben schon etwas Erfahrung mit Bundesligisten. Letzte Saison haben wir in der 1. Pokalrunde gegen den VfB Stuttgart gespielt, haben mit 2:0 geführt, dann aber im Elfmeterschießen unglücklich verloren. Wir haben gut gespielt. Aber ein Bundesligist benötigt nicht viele Chancen, um Tore zu schießen. Ein individueller Fehler führt meist zum Gegentor.

DFB.de: Der FC Energie Cottbus lädt gerne Spieler zum Probetraining ein, die sich bislang im Profifußball nicht durchsetzen konnten, trotzdem aber Potential mitbringen. Auch Sie haben sich damals über ein Probetraining für einen Vertrag empfohlen. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Mamba: Ich habe damals für eine Woche am Training teilgenommen. Meine erste Einheit bestand aus einem Sprinttest. Das spielte mir natürlich in die Karten, weil ich ein sehr schneller Spieler bin. Überhaupt verlief die Woche sehr gut für mich. Daher war beiden Seiten klar, dass das passt.

DFB.de: Angesichts Ihrer Treffsicherheit drängt sich die Frage auf, warum Sie nicht früher im Profifußball gelandet sind. Sie haben in der Jugend beim VfB Stuttgart und 1. FC Kaiserslautern gespielt. Danach folgten vier Jahre in der Regionalliga und Oberliga bei vier verschiedenen Vereinen. Warum konnten Sie sich damals noch nicht durchsetzen?

Mamba: Dafür gab es viele Gründe. Mein Fehler war vielleicht die fehlende Standhaftigkeit. Ich habe zu schnell die Vereine gewechselt, weil mir die Geduld fehlte. Manchmal wäre es besser gewesen, länger bei einem Verein zu bleiben.

DFB.de: Ihre erste Station im Herren-Fußball war der Regionalligist FC Homburg. Ihr damaliger Trainer war Christian Titz, der heute den HSV trainiert. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?

Mamba: Christian Titz ist ein super Trainer mit viel Fußball-Kompetenz. Er ließ bereits damals gerne einen offensiven Fußball mit Kurzpassspiel spielen. Er findet taktisch immer eine gute Lösung. Das hat sich ja auch beim HSV gezeigt. Unter ihm hat die Mannschaft plötzlich einen guten Fußball gespielt. Ich hatte viel Spaß unter ihm und konnte viel lernen. Mein Pech war, dass ich die ersten Monate gesperrt war, weil mein Spielerpass zu spät beim Verband eintraf. Deshalb habe ich letztendlich nur sehr wenig Spiele unter Titz bestritten. Aber trotzdem freue ich mich für ihn, dass er nun Cheftrainer eines großen Vereins ist. Mit ihm wird der HSV sicherlich eine gute Rolle spielen.

DFB.de: Ihr Weg führte nach Homburg für drei Jahre in die Oberliga Baden-Württemberg. Haben Sie damals überhaupt noch daran geglaubt, es irgendwann in den Profifußball zu schaffen?

Mamba: Ich habe immer an meine Chance geglaubt. Viele haben mir dazu geraten, mit dem Fußball lieber aufzuhören und eine Ausbildung zu machen. Aber ich wollte unbedingt Fußballprofi werden. Ich habe nie etwas anderes gemacht. Ich habe mir damals ein Limit gesetzt: Hätte ich bis zu meinen 24. Lebensjahr keine Profikarriere in Aussicht gehabt, hätte ich mit dem Fußball kürzer getreten.

DFB.de: Konnten Sie immer vom Fußball leben?

Mamba: Nein. In der Oberliga habe ich nicht genug Geld verdient, um davon meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich habe nebenbei in einem Fitness-Studio gejobbt und dort zum Beispiel Seminare gegeben, Trainingspläne geschrieben oder am Tresen gearbeitet. Aber wissen Sie was?

DFB.de: Verraten Sie es uns…

Mamba: Auch das hat mir als Fußballer weitergeholfen. Ich habe viel über Fitness und Ernährung gelernt. Daher befand ich mich immer in einer guten körperlichen Verfassung. Das hat mich geprägt. Nun bin ich in der 3. Liga angekommen. Und damit soll mein Weg noch längst nicht abgeschlossen sein. Es liegt in der Natur eines Fußballspielers, immer höher kommen zu wollen.

[oj]

Streli Mamba ist beim Drittliga-Aufsteiger FC Energie Cottbus voll durchgestartet. Der Mittelstürmer hat sich von der Oberliga über die Regionalliga bis in die 3. Liga hochgearbeitet. Mit 19 Toren war er vergangene Saison der Top-Torjäger seiner Mannschaft. Auch in den Aufstiegsspielen war er mit einem Treffer und einer Vorlage entscheidend am Erfolg beteiligt. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen erzählt der 24-Jährige, wie er sich früher mit Nebenjobs über Wasser halten musste, wie er es letztendlich in den Profifußball geschafft hat und mit welchen Zielen er der bevorstehenden Drittliga-Saison entgegenblickt.

DFB.de: Herr Mamba, die anderen beiden Aufsteiger TSV 1860 München und KFC Uerdingen gelten bereits vor Saisonbeginn als potentielle Top-Mannschaften der 3. Liga mit erneuten Aufstiegsambitionen. Was ist vom FC Energie Cottbus zu erwarten?

Mamba: Für uns geht es erst einmal um den Klassenverbleib. Wir haben eine junge Mannschaft. Viele unserer Spieler haben noch nie höher als in der Regionalliga gespielt – genauso wie ich.

DFB.de: Die 3. Liga ist mit namhaften Vereinen wie dem 1. FC Kaiserslautern, Eintracht Braunschweig, dem Karlsruher SC, Hansa Rostock und TSV 1860 München besetzt. Wie beurteilen Sie die Liga?

Mamba: All das sind Vereine, die eigentlich in die 2. Bundesliga gehören. Energie Cottbus gehört sicherlich auch dazu. Das wird eine großartige Saison. Für uns sind natürlich die Ostduelle besonders interessant. Wenn wir gegen Rostock oder Halle spielen, wird die Kulisse ordentlich abgehen. Bei den Heimspielen gegen Kaiserslautern, 1860 München oder Karlsruhe wird es aber nicht anders sein – das sind frühere Bundesligaduelle.

DFB.de: Trotz des Aufstiegs hat der FC Energie Cottbus den Kader nicht groß aufgerüstet. Ist die Regionalliga-Mannschaft der vergangenen Saison stark genug für die 3. Liga?

Mamba: Wir haben genug Qualität, um in der 3. Liga zu bestehen. Wir sind jung und hungrig, haben zudem eine geschlossene und eingespielte Truppe. Unsere Mannschaft ist in den vergangenen beiden Jahren größtenteils zusammengeblieben. Jeder weiß, wie der andere tickt und welche Laufwege er macht. Wir sind wie eine große Familie.

DFB.de: Mit 89 Punkten hat Ihr Verein mehr Punkte geholt als die übrigen Regionalliga-Meister…

Mamba: Auch das spricht für die Qualität unserer Mannschaft.

DFB.de: In der 1. Runde des DFB-Pokals treffen Sie auf den SC Freiburg. Wie beurteilen Sie das Los?

Mamba: Wir sind der große Außenseiter und haben nichts zu verlieren. Der Druck liegt beim SC Freiburg. Wir haben schon etwas Erfahrung mit Bundesligisten. Letzte Saison haben wir in der 1. Pokalrunde gegen den VfB Stuttgart gespielt, haben mit 2:0 geführt, dann aber im Elfmeterschießen unglücklich verloren. Wir haben gut gespielt. Aber ein Bundesligist benötigt nicht viele Chancen, um Tore zu schießen. Ein individueller Fehler führt meist zum Gegentor.

DFB.de: Der FC Energie Cottbus lädt gerne Spieler zum Probetraining ein, die sich bislang im Profifußball nicht durchsetzen konnten, trotzdem aber Potential mitbringen. Auch Sie haben sich damals über ein Probetraining für einen Vertrag empfohlen. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Mamba: Ich habe damals für eine Woche am Training teilgenommen. Meine erste Einheit bestand aus einem Sprinttest. Das spielte mir natürlich in die Karten, weil ich ein sehr schneller Spieler bin. Überhaupt verlief die Woche sehr gut für mich. Daher war beiden Seiten klar, dass das passt.

DFB.de: Angesichts Ihrer Treffsicherheit drängt sich die Frage auf, warum Sie nicht früher im Profifußball gelandet sind. Sie haben in der Jugend beim VfB Stuttgart und 1. FC Kaiserslautern gespielt. Danach folgten vier Jahre in der Regionalliga und Oberliga bei vier verschiedenen Vereinen. Warum konnten Sie sich damals noch nicht durchsetzen?

Mamba: Dafür gab es viele Gründe. Mein Fehler war vielleicht die fehlende Standhaftigkeit. Ich habe zu schnell die Vereine gewechselt, weil mir die Geduld fehlte. Manchmal wäre es besser gewesen, länger bei einem Verein zu bleiben.

DFB.de: Ihre erste Station im Herren-Fußball war der Regionalligist FC Homburg. Ihr damaliger Trainer war Christian Titz, der heute den HSV trainiert. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?

Mamba: Christian Titz ist ein super Trainer mit viel Fußball-Kompetenz. Er ließ bereits damals gerne einen offensiven Fußball mit Kurzpassspiel spielen. Er findet taktisch immer eine gute Lösung. Das hat sich ja auch beim HSV gezeigt. Unter ihm hat die Mannschaft plötzlich einen guten Fußball gespielt. Ich hatte viel Spaß unter ihm und konnte viel lernen. Mein Pech war, dass ich die ersten Monate gesperrt war, weil mein Spielerpass zu spät beim Verband eintraf. Deshalb habe ich letztendlich nur sehr wenig Spiele unter Titz bestritten. Aber trotzdem freue ich mich für ihn, dass er nun Cheftrainer eines großen Vereins ist. Mit ihm wird der HSV sicherlich eine gute Rolle spielen.

DFB.de: Ihr Weg führte nach Homburg für drei Jahre in die Oberliga Baden-Württemberg. Haben Sie damals überhaupt noch daran geglaubt, es irgendwann in den Profifußball zu schaffen?

Mamba: Ich habe immer an meine Chance geglaubt. Viele haben mir dazu geraten, mit dem Fußball lieber aufzuhören und eine Ausbildung zu machen. Aber ich wollte unbedingt Fußballprofi werden. Ich habe nie etwas anderes gemacht. Ich habe mir damals ein Limit gesetzt: Hätte ich bis zu meinen 24. Lebensjahr keine Profikarriere in Aussicht gehabt, hätte ich mit dem Fußball kürzer getreten.

DFB.de: Konnten Sie immer vom Fußball leben?

Mamba: Nein. In der Oberliga habe ich nicht genug Geld verdient, um davon meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich habe nebenbei in einem Fitness-Studio gejobbt und dort zum Beispiel Seminare gegeben, Trainingspläne geschrieben oder am Tresen gearbeitet. Aber wissen Sie was?

DFB.de: Verraten Sie es uns…

Mamba: Auch das hat mir als Fußballer weitergeholfen. Ich habe viel über Fitness und Ernährung gelernt. Daher befand ich mich immer in einer guten körperlichen Verfassung. Das hat mich geprägt. Nun bin ich in der 3. Liga angekommen. Und damit soll mein Weg noch längst nicht abgeschlossen sein. Es liegt in der Natur eines Fußballspielers, immer höher kommen zu wollen.

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