Hain übers Toreschießen: "Innerer Antrieb"

Keiner traf bis zur Winterpause häufiger in der 3. Liga: Stephan Hain vom ehemaligen Bundesligisten SpVgg Unterhaching führt die Torjägerliste nach 20 Spieltagen mit 13 Treffern an. Zwei Tore Vorsprung hat der 30-jährige Angreifer auf Marvin Pourié vom Karlsruher SC. Die vergangene Saison hatte Hain mit insgesamt 18 Treffern abgeschlossen, damit belegte er Rang vier - die Nummer eins war damals Manuel Schäffler vom SV Wehen Wiesbaden mit 22 Toren, der aktuell bei zehn Treffern steht. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Stephan Hain mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die gute Offensive der Hachinger, seine Tipps für junge Stürmer und einen Hattrick in einem Neun-Tore-Spiel.

DFB.de: Schwirrt Ihnen ab und zu schon die Zahl 18 durch den Kopf, Herr Hain?

Stephan Hain: So viele Tore habe ich in der Vorsaison erzielt. Es ist schon mein innerer Antrieb, erneut ähnlich viele Treffer wie in der vergangenen Spielzeit zu markieren.

DFB.de: In der Vorsaison waren es nach 20 Spieltagen ebenfalls 13 Tore. Warum kamen danach „nur“ noch fünf hinzu?

Hain: Mehrere Faktoren haben dazu geführt. Zum einen hatten wir uns ganz allgemein als Mannschaft nicht mehr so stabil präsentiert. Zum anderen hat bei mir plötzlich das Selbstverständnis gefehlt. Ich habe gar nichts anderes gemacht als vorher. Trotzdem wollten Bälle, die zuvor im Netz gelandet waren, nicht mehr hinter die Linie. Das ist kaum zu erklären, fast ein Phänomen, weil es ja vielen Stürmern phasenweise so geht.

DFB.de: Sind Sie mit Ihrer aktuellen Ausbeute zufrieden?

Hain: Die Ausbeute ist in Ordnung. Es gab schon die eine oder andere Situation, über die ich mich im Nachhinein geärgert habe. Wir gehen nach den Spielen jede Chance noch einmal durch. Manchmal wundere ich mich, wie ich einige Bälle danebensetzen konnte.

DFB.de: Was wünschen Sie sich persönlich für 2019?

Hain: Die Basis für einen Fußballer, gute Leistungen bringen zu können, ist Verletzungsfreiheit. Ich hoffe daher, dass ich von ernsthaften Blessuren verschont bleibe.

DFB.de: Und wohin soll der Weg für die SpVgg Unterhaching führen?

Hain: Vor der Saison hatten wir uns vorgenommen, mehr Punkte zu holen als in der Vorsaison. Wir haben jetzt nach 20 Begegnungen 35 Zähler, in der vergangenen Spielzeit waren es nach 38 Spieltagen 54. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, zumal die 3. Liga extrem ausgeglichen ist und häufig verrückte Ergebnisse liefert. Fakt ist, das wir keinen Prozentpunkt nachlassen dürfen.

DFB.de: Zwischenzeitlich hatte die SpVgg siebenmal hintereinander Unentschieden gespielt.

Hain: Auf der einen Seite war es positiv, über einen längeren Zeitraum nicht verloren zu haben. Auf der anderen Seite hat uns das schon genervt und wir konnten es irgendwann auch nicht mehr hören.

DFB.de: Ein Höhepunkt war sicher Ihr Hattrick beim spektakulären 5:4 in Jena. Wie haben Sie dieses Spiel erlebt?

Hain: Das war so eines dieser verrückten Spiele. Normalerweise sagt man sich, dass fünf Auswärtstore locker für drei Punkte reichten müssten. Die Partie in Jena stand aber fast ständig auf Messers Schneide. Das hätte am Ende noch bitter für uns werden können. Glücklicherweise haben wir gewonnen. Dass ich der Mannschaft mit drei Toren helfen konnte, freut mich selbstverständlich.

DFB.de: Welcher Treffer war Ihrer Meinung nach besonders sehenswert?

Hain: Gute Frage! Die Bewertung überlasse ich lieber anderen. Da ich viele meiner Tore im Strafraum erzielt habe, waren sie eher nicht so spektakulär, glaube ich. (lacht)

DFB.de: Mit 42 Treffern stellt Unterhaching die beste Offensive. Macht es da als Stürmer besonders viel Spaß?

Hain: Ganz klar! Wir Stürmer profitieren von der Art und Weise, wie wir bei der SpVgg Fußball spielen. Allerdings gab es zähe Spiele mit nur wenigen Toren. Insgesamt werden wir von Spielern wie Sascha Bigalke, der für mich einer der herausragenden Akteure in der 3. Liga ist, gut gefüttert. Und unsere Treffer verteilen sich auf mehrere Schultern. Das ist wichtig, um nicht so leicht ausrechenbar zu sein. Zum Beispiel hat Luca Marseiler auch schon sechsmal getroffen.

DFB.de: Welchen Tipp würden Sie jungen Stürmern geben, damit sie vor dem Tor die Nerven behalten?

Hain: Man sollte auch im Training stets am Ball bleiben. Was im Training klappt, gelingt dann früher oder später auch im Spiel. Nicht jede Chance ist gleich ein Tor. Deswegen sollte man vergebenen Möglichkeiten auch nicht lange hinterhertrauern. Später helfen Erfahrung und Routine.

[mspw]

Keiner traf bis zur Winterpause häufiger in der 3. Liga: Stephan Hain vom ehemaligen Bundesligisten SpVgg Unterhaching führt die Torjägerliste nach 20 Spieltagen mit 13 Treffern an. Zwei Tore Vorsprung hat der 30-jährige Angreifer auf Marvin Pourié vom Karlsruher SC. Die vergangene Saison hatte Hain mit insgesamt 18 Treffern abgeschlossen, damit belegte er Rang vier - die Nummer eins war damals Manuel Schäffler vom SV Wehen Wiesbaden mit 22 Toren, der aktuell bei zehn Treffern steht. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Stephan Hain mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die gute Offensive der Hachinger, seine Tipps für junge Stürmer und einen Hattrick in einem Neun-Tore-Spiel.

DFB.de: Schwirrt Ihnen ab und zu schon die Zahl 18 durch den Kopf, Herr Hain?

Stephan Hain: So viele Tore habe ich in der Vorsaison erzielt. Es ist schon mein innerer Antrieb, erneut ähnlich viele Treffer wie in der vergangenen Spielzeit zu markieren.

DFB.de: In der Vorsaison waren es nach 20 Spieltagen ebenfalls 13 Tore. Warum kamen danach „nur“ noch fünf hinzu?

Hain: Mehrere Faktoren haben dazu geführt. Zum einen hatten wir uns ganz allgemein als Mannschaft nicht mehr so stabil präsentiert. Zum anderen hat bei mir plötzlich das Selbstverständnis gefehlt. Ich habe gar nichts anderes gemacht als vorher. Trotzdem wollten Bälle, die zuvor im Netz gelandet waren, nicht mehr hinter die Linie. Das ist kaum zu erklären, fast ein Phänomen, weil es ja vielen Stürmern phasenweise so geht.

DFB.de: Sind Sie mit Ihrer aktuellen Ausbeute zufrieden?

Hain: Die Ausbeute ist in Ordnung. Es gab schon die eine oder andere Situation, über die ich mich im Nachhinein geärgert habe. Wir gehen nach den Spielen jede Chance noch einmal durch. Manchmal wundere ich mich, wie ich einige Bälle danebensetzen konnte.

DFB.de: Was wünschen Sie sich persönlich für 2019?

Hain: Die Basis für einen Fußballer, gute Leistungen bringen zu können, ist Verletzungsfreiheit. Ich hoffe daher, dass ich von ernsthaften Blessuren verschont bleibe.

DFB.de: Und wohin soll der Weg für die SpVgg Unterhaching führen?

Hain: Vor der Saison hatten wir uns vorgenommen, mehr Punkte zu holen als in der Vorsaison. Wir haben jetzt nach 20 Begegnungen 35 Zähler, in der vergangenen Spielzeit waren es nach 38 Spieltagen 54. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, zumal die 3. Liga extrem ausgeglichen ist und häufig verrückte Ergebnisse liefert. Fakt ist, das wir keinen Prozentpunkt nachlassen dürfen.

DFB.de: Zwischenzeitlich hatte die SpVgg siebenmal hintereinander Unentschieden gespielt.

Hain: Auf der einen Seite war es positiv, über einen längeren Zeitraum nicht verloren zu haben. Auf der anderen Seite hat uns das schon genervt und wir konnten es irgendwann auch nicht mehr hören.

DFB.de: Ein Höhepunkt war sicher Ihr Hattrick beim spektakulären 5:4 in Jena. Wie haben Sie dieses Spiel erlebt?

Hain: Das war so eines dieser verrückten Spiele. Normalerweise sagt man sich, dass fünf Auswärtstore locker für drei Punkte reichten müssten. Die Partie in Jena stand aber fast ständig auf Messers Schneide. Das hätte am Ende noch bitter für uns werden können. Glücklicherweise haben wir gewonnen. Dass ich der Mannschaft mit drei Toren helfen konnte, freut mich selbstverständlich.

DFB.de: Welcher Treffer war Ihrer Meinung nach besonders sehenswert?

Hain: Gute Frage! Die Bewertung überlasse ich lieber anderen. Da ich viele meiner Tore im Strafraum erzielt habe, waren sie eher nicht so spektakulär, glaube ich. (lacht)

DFB.de: Mit 42 Treffern stellt Unterhaching die beste Offensive. Macht es da als Stürmer besonders viel Spaß?

Hain: Ganz klar! Wir Stürmer profitieren von der Art und Weise, wie wir bei der SpVgg Fußball spielen. Allerdings gab es zähe Spiele mit nur wenigen Toren. Insgesamt werden wir von Spielern wie Sascha Bigalke, der für mich einer der herausragenden Akteure in der 3. Liga ist, gut gefüttert. Und unsere Treffer verteilen sich auf mehrere Schultern. Das ist wichtig, um nicht so leicht ausrechenbar zu sein. Zum Beispiel hat Luca Marseiler auch schon sechsmal getroffen.

DFB.de: Welchen Tipp würden Sie jungen Stürmern geben, damit sie vor dem Tor die Nerven behalten?

Hain: Man sollte auch im Training stets am Ball bleiben. Was im Training klappt, gelingt dann früher oder später auch im Spiel. Nicht jede Chance ist gleich ein Tor. Deswegen sollte man vergebenen Möglichkeiten auch nicht lange hinterhertrauern. Später helfen Erfahrung und Routine.

###more###