Sprungbrett 3. Liga: André Hahns Sechs-Jahres-Plan

[bild1]

Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor.

Die sportliche Karriere von André Hahn hatte sein Vater Andreas (55) eigentlich genau geplant. Er sollte - wie einst sein Papa - Handballer werden und beim heimischen TSV Otterndorf im Landkreis Cuxhaven anfangen. Doch der heute 20-Jährige entschied sich für den Fußball - und hat es nicht bereut.

Seit Januar geht der Offensivspieler für die TuS Koblenz in der 3. Liga auf Torejagd. „Ich wollte schon immer Fußballer werden. Für mich läuft es aktuell wie am Schnürchen. In Koblenz passt alles zusammen“, sagt Hahn im Gespräch mit DFB.de.

Fahrgemeinschaft mit Torhüter André Weis

Obwohl Koblenz und seine Heimat an der Nordseeküste in Cuxhaven über 500 Kilometer trennen, war der Wechsel vom Bremer Regionalligisten FC Oberneuland nach Koblenz in der Winterpause keine große Umstellung für „Nordlicht“ André Hahn: „Ich war zunächst etwas skeptisch. Aber ich war sofort bei meinem ersten Besuch in Koblenz von der Stadt begeistert und fühle mich inzwischen schon richtig heimisch. Das überrascht mich selbst.“

Nicht mit nach Koblenz gereist ist Andrés Freundin Janina (19), die in Cuxhaven ihr Abitur macht und aktuell eine Ausbildungsstelle sucht. Die beiden sehen sich aber jede Woche, wenn der 20-Jährige zusammen mit seinem Mannschaftskollegen André Weis (21), der zuvor als Torhüter für den Regionalligisten SV Wilhelmshaven aktiv war, in den Norden reist. „Wir fahren immer zusammen und teilen uns die Kosten“, erklärt Hahn.

Mitspieler helfen bei Wohnungssuche und Umzug

Vor wenigen Wochen ist André Hahn vom Hotel in eine rund 53 Quadratmeter große Wohnung gezogen, die 15 Kilometer vom Trainingsgelände der TuS entfernt ist. Bei der Suche nach einem neuen Zuhause und auch beim Umzug bekam der Winter-Zugang große Unterstützung von seinen neuen Mannschaftskollegen.

„Ich bin in Koblenz hervorragend aufgenommen worden. Meine Mitspieler haben sich vom ersten Tag an um mich gekümmert“, sagt Hahn. Auch zu seinem neuen Trainer Petrik Sander hat der beidfüßige Offensivspieler ein gutes Verhältnis: „Er verliert nie die Nerven und kann uns auf den Punkt motivieren.“

„Bis in die Haarspitzen motiviert“

Ganz besonders motiviert ist André Hahn vor dem Heimspiel am Samstag (ab 14 Uhr) gegen Eintracht Braunschweig, und zwar nicht nur, weil es gegen den Tabellenführer geht. Denn gegen die Niedersachsen wird erstmals Vater Andreas im Stadion Oberwerth zu Gast sein und seinem Sohn die Daumen drücken. „Ich werde bis in die Haarspitzen motiviert sein“, so der Sohn.

Auch wenn Mutter Silvia, die im Familienunternehmen arbeitet, wegen einer Knieoperation nicht mit nach Koblenz reisen kann. Immerhin ein gutes Omen für den Offensivspieler: Bei seinem ersten Treffer im TuS-Trikot im Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen II (2:0) hatte er Unterstützung, als Freundin Janina auf der Tribüne saß.

Trainingsfleiß und Vielseitigkeit

Noch viel früher, in der Jugend des FC Bremerhaven, erzielte André Hahn die ersten sportlichen Erfolge, stieg mit den A-Junioren in die Regionalliga auf. Bereits mit 18 Jahren kam er im Seniorenbereich zum Einsatz, absolvierte für den Hamburger SV II in der Regionalliga-Saison 2008/2009 insgesamt 14 Partien.

Nach seinem Wechsel zum Ligakonkurrenten FC Oberneuland wurde er auch in U 21-Landesauswahl von Bremen berufen. „André war vielseitig einsetzbar und immer für ein Tor gut“, sagt Verbandssportlehrer Willi Zander über Hahn, der in seiner Jugendzeit viel herum gekommen ist - wenn auch „nur“ in Norddeutschland.

Nachdem er mit fünf Jahren bei seinem Heimatverein TSV Otterndorf mit dem Fußball begonnen hatte und ins DFB-Talentförderprogramm am Stützpunkt Langen aufgenommen worden war, kam er über den LTS Bremerhaven zu Rot-Weiss Cuxhaven. Sein damaliger Stützpunkttrainer Gerald Gerber kann sich noch gut an seinen ehemaligen Schützling erinnern: „André fehlte trotz einer vergleichsweise langen Anreise nie beim Training und entwickelte sich körperlich sehr schnell.“

[bild2]

Ronaldo und Messi als Vorbilder

Seine gute Physis kommt Hahn heute zugute, in der Offensive ist er vielseitig einsetzbar. Der ausgebildete Autolackierer agierte bisher entweder im Sturmzentrum oder auf den Außenbahnen. „Auf dem Flügel fühle ich mich am wohlsten. Dort kann ich meine Schnelligkeit optimal einsetzen“, sagt der zweimalige Saisontorschütze.

Seine Vorbilder sind Cristiano Ronaldo von Real Madrid und Lionel Messi vom FC Barcelona aus der spanischen Primera División - mit den beiden Weltfußballern hat er sich nicht die Schlechtesten der Zunft ausgesucht. „Mit ihrer außergewöhnlichen Technik kann man den beiden nicht oft genug zusehen“, schwärmt Hahn.

In Koblenz will André Hahn nun den nächsten Schritt in Richtung Profifußball machen. „Ich möchte mich in der jungen Mannschaft der TuS weiter entwickeln und die Saison auf dem bestmöglichen Platz abschließen“, sagt er. „Mein langfristiges Ziel ist es, spätestens mit 26 Jahren in der Bundesliga zu spielen.“ Es ist sein ganz persönlicher Sechs-Jahres-Plan.

[mspw]

[bild1]

Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor.

Die sportliche Karriere von André Hahn hatte sein Vater Andreas (55) eigentlich genau geplant. Er sollte - wie einst sein Papa - Handballer werden und beim heimischen TSV Otterndorf im Landkreis Cuxhaven anfangen. Doch der heute 20-Jährige entschied sich für den Fußball - und hat es nicht bereut.

Seit Januar geht der Offensivspieler für die TuS Koblenz in der 3. Liga auf Torejagd. „Ich wollte schon immer Fußballer werden. Für mich läuft es aktuell wie am Schnürchen. In Koblenz passt alles zusammen“, sagt Hahn im Gespräch mit DFB.de.

Fahrgemeinschaft mit Torhüter André Weis

Obwohl Koblenz und seine Heimat an der Nordseeküste in Cuxhaven über 500 Kilometer trennen, war der Wechsel vom Bremer Regionalligisten FC Oberneuland nach Koblenz in der Winterpause keine große Umstellung für „Nordlicht“ André Hahn: „Ich war zunächst etwas skeptisch. Aber ich war sofort bei meinem ersten Besuch in Koblenz von der Stadt begeistert und fühle mich inzwischen schon richtig heimisch. Das überrascht mich selbst.“

Nicht mit nach Koblenz gereist ist Andrés Freundin Janina (19), die in Cuxhaven ihr Abitur macht und aktuell eine Ausbildungsstelle sucht. Die beiden sehen sich aber jede Woche, wenn der 20-Jährige zusammen mit seinem Mannschaftskollegen André Weis (21), der zuvor als Torhüter für den Regionalligisten SV Wilhelmshaven aktiv war, in den Norden reist. „Wir fahren immer zusammen und teilen uns die Kosten“, erklärt Hahn.

Mitspieler helfen bei Wohnungssuche und Umzug

Vor wenigen Wochen ist André Hahn vom Hotel in eine rund 53 Quadratmeter große Wohnung gezogen, die 15 Kilometer vom Trainingsgelände der TuS entfernt ist. Bei der Suche nach einem neuen Zuhause und auch beim Umzug bekam der Winter-Zugang große Unterstützung von seinen neuen Mannschaftskollegen.

„Ich bin in Koblenz hervorragend aufgenommen worden. Meine Mitspieler haben sich vom ersten Tag an um mich gekümmert“, sagt Hahn. Auch zu seinem neuen Trainer Petrik Sander hat der beidfüßige Offensivspieler ein gutes Verhältnis: „Er verliert nie die Nerven und kann uns auf den Punkt motivieren.“

„Bis in die Haarspitzen motiviert“

Ganz besonders motiviert ist André Hahn vor dem Heimspiel am Samstag (ab 14 Uhr) gegen Eintracht Braunschweig, und zwar nicht nur, weil es gegen den Tabellenführer geht. Denn gegen die Niedersachsen wird erstmals Vater Andreas im Stadion Oberwerth zu Gast sein und seinem Sohn die Daumen drücken. „Ich werde bis in die Haarspitzen motiviert sein“, so der Sohn.

Auch wenn Mutter Silvia, die im Familienunternehmen arbeitet, wegen einer Knieoperation nicht mit nach Koblenz reisen kann. Immerhin ein gutes Omen für den Offensivspieler: Bei seinem ersten Treffer im TuS-Trikot im Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen II (2:0) hatte er Unterstützung, als Freundin Janina auf der Tribüne saß.

Trainingsfleiß und Vielseitigkeit

Noch viel früher, in der Jugend des FC Bremerhaven, erzielte André Hahn die ersten sportlichen Erfolge, stieg mit den A-Junioren in die Regionalliga auf. Bereits mit 18 Jahren kam er im Seniorenbereich zum Einsatz, absolvierte für den Hamburger SV II in der Regionalliga-Saison 2008/2009 insgesamt 14 Partien.

Nach seinem Wechsel zum Ligakonkurrenten FC Oberneuland wurde er auch in U 21-Landesauswahl von Bremen berufen. „André war vielseitig einsetzbar und immer für ein Tor gut“, sagt Verbandssportlehrer Willi Zander über Hahn, der in seiner Jugendzeit viel herum gekommen ist - wenn auch „nur“ in Norddeutschland.

Nachdem er mit fünf Jahren bei seinem Heimatverein TSV Otterndorf mit dem Fußball begonnen hatte und ins DFB-Talentförderprogramm am Stützpunkt Langen aufgenommen worden war, kam er über den LTS Bremerhaven zu Rot-Weiss Cuxhaven. Sein damaliger Stützpunkttrainer Gerald Gerber kann sich noch gut an seinen ehemaligen Schützling erinnern: „André fehlte trotz einer vergleichsweise langen Anreise nie beim Training und entwickelte sich körperlich sehr schnell.“

[bild2]

Ronaldo und Messi als Vorbilder

Seine gute Physis kommt Hahn heute zugute, in der Offensive ist er vielseitig einsetzbar. Der ausgebildete Autolackierer agierte bisher entweder im Sturmzentrum oder auf den Außenbahnen. „Auf dem Flügel fühle ich mich am wohlsten. Dort kann ich meine Schnelligkeit optimal einsetzen“, sagt der zweimalige Saisontorschütze.

Seine Vorbilder sind Cristiano Ronaldo von Real Madrid und Lionel Messi vom FC Barcelona aus der spanischen Primera División - mit den beiden Weltfußballern hat er sich nicht die Schlechtesten der Zunft ausgesucht. „Mit ihrer außergewöhnlichen Technik kann man den beiden nicht oft genug zusehen“, schwärmt Hahn.

In Koblenz will André Hahn nun den nächsten Schritt in Richtung Profifußball machen. „Ich möchte mich in der jungen Mannschaft der TuS weiter entwickeln und die Saison auf dem bestmöglichen Platz abschließen“, sagt er. „Mein langfristiges Ziel ist es, spätestens mit 26 Jahren in der Bundesliga zu spielen.“ Es ist sein ganz persönlicher Sechs-Jahres-Plan.