Ronny Garbuschewski: Der "Vorarbeiter" in Chemnitz

Es kann ein ehemaliger Nationalspieler sein. Oder ein Talent. Oder ein Trainer. Oder ein Newcomer. Die 3. Liga hat auch in ihrer sechsten Saison jede Menge Charakterköpfe zu bieten. Sie sind die "Gesichter der 3. Liga". DFB.de stellt sie jeden Freitag in seiner Serie vor. Heute zum Auftakt vor der neuen Saison: Ronny Garbuschewski vom Chemnitzer FC.

"Ich bin froh, wieder zu Hause zu sein!" Das sagt Ronny Garbuschewski gegenüber DFB.de. Nach nur einem Jahr Abstinenz ist er wieder in seiner sächsischen Heimat. Garbuschewski, gebürtig aus Grimma, kehrt von Bundesligaabsteiger Fortuna Düsseldorf zum Chemnitzer FC in die 3. Liga zurück. In gewohnter Umgebung will er jetzt einen Neuanfang starten.

"Der Kontakt zum CFC war nie ganz abgerissen", so Garbuschewski, der alte und neue Hoffnungsträger bei den Himmelblauen. "Ich komme aus dieser Region, fühle mich hier heimisch. Daher ist mir die Entscheidung für Chemnitz sehr leicht gefallen." Gleich für vier Jahre, bis 2017, hat er sich an den Verein gebunden.

Bundesliga in Düsseldorf - das sollte anders laufen

Keine Frage: Seine Saison in Düsseldorf hatte sich Garbuschewski - nicht nur wegen des Abstiegs ganz anders vorgestellt. Im Frühling 2012 fasste er den Entschluss, erstmals seine Heimatregion in Sachsen zu verlassen - und das durchaus für längere Zeit. "Zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung hatte die Fortuna die 2. Bundesliga sicher, der Aufstieg in die Bundesliga war dann das Sahnehäubchen", erinnert sich der 27-Jährige.

Ausgestattet mit einem Dreijahresvertrag, wollte Garbuschewski in Düsseldorf durchstarten und sich in der Bundesliga einen Namen machen. Doch über sieben Einsätze, davon vier Ein- und drei Auswechslungen, kam er nicht hinaus. Alle sieben Bundesligapartien absolvierte er in der Hinrunde. Im zweiten Halbjahr der Spielzeit 2012/2013 kickte der Sachse nur noch für die Regionalligaauswahl der Düsseldorfer, erzielte in acht Spielen immerhin vier Tore. Für einen Mittelfeldspieler ein beachtlicher Wert.

Mit 18 Assists bester Vorbereiter der 3. Liga

Wie wertvoll Ronny Garbuschewski dagegen zuvor für den Chemnitzer FC war, stellen allein schon die nackten Zahlen eindrucksvoll unter Beweis. In 66 Spielen in der damaligen Regionalliga Nord verzeichnete er nicht weniger als 57 Scorerpunkte. Seine Spitzensaison legte "Garbu" in der Aufstiegssaison 2010/2011 hin, als er mit elf Treffern und satten 20 Torvorlagen eine unverzichtbare Stütze für die Sachsen war.

In der 3. Liga sorgte der CFC dann auch dank Garbuschewski, der mit 18 Assists zum besten Vorbereiter der dritthöchsten deutschen Spielklasse avancierte und außerdem noch achtmal traf, für jede Menge Furore.

Früh mit persönlichem Fitnessprogramm begonnen

An diese Leistungen will der offensive Mittelfeldspieler in Chemnitz wieder anknüpfen. "Ich will unbedingt die letzte Saison vergessen machen, habe daher auch schon früh mit einem persönlichen Fitnessprogramm begonnen", verrät der 27-Jährige.

Dabei ist ihm die Unterstützung seiner Familie mit Ehefrau Anna und Töchterchen Anastasia (vier Monate) ebenfalls sehr wichtig. "Da die Großeltern in Leipzig wohnen und ich jeden Tag lange unterwegs war, hatten es die beiden in Düsseldorf auch nicht sehr leicht", erklärt Garbuschewski. "Daher haben wir gemeinsam entschieden, dass es das Beste ist, wieder nach Chemnitz zurückzukehren. Ich möchte schließlich, dass es meiner Familie gut geht."

Blick zurück keine Option

Der Blick zurück ist für Garbuschewski keine Option mehr. Er hat nur noch die neue Spielzeit mit seiner neuen und alten Mannschaft im Kopf. Um dafür bestens gerüstet zu sein, entschied sich der erfahrene CFC-Trainer Gerd Schädlich während der Vorbereitung für einen nicht alltäglichen Weg und ließ die Mannschaft ausscließlich auf der heimischen Anlage trainieren.

"Wir verfügen im Sommer über perfekte Bedingungen, da müssen wir nicht wegfahren", sagt Garbuschewski und schiebt gleich nach: "Es standen immer zwei Trainingseinheiten auf dem Programm. Die gesamte Mannschaft war täglich von 8 bis 17.30 Uhr auf der Anlage. Das war fast wie im Trainingslager."

Mit Teamkollegen oft am Billardtisch

Und zwischen den Einheiten? "Da haben wir uns erholt, etwas gegessen", so Garbuschewski. "Außerdem steht ein Billardtisch in unserem Aufenthaltsraum. Da habe ich mir mit Philipp Pentke, Benjamin Förster und Anton Fink schon einige intensive Begegnungen geliefert."

Aber nicht nur in den Pausen zwischen den Trainingseinheiten ist das Kumpelquartett mit Torhüter Pentke, Mittelfeldspieler Garbuschewski sowie den Torjägern Fink und Förster gemeinsam unterwegs. In der Freizeit stehen ebenfalls sportliche Aktivitäten ganz oben auf der Liste. "Ich spiele gerne Basketball, Tennis und Tischtennis", sagt Garbuschewski. "Meine Hobbys haben auf jeden Fall immer mit Sport zu tun."

Um die ersten drei Tabellenplätze mitspielen

Dass sich die Chemnitzer Offensivabteilung auch außerhalb des Platzes gut versteht, könnte die CFC-Fans noch positiver stimmen. Denn bereits in der Rückrunde der Spielzeit 2011/2012 funktionierte das Zusammenspiel zwischen Förster, Fink und Garbuschewski ausgezeichnet.

Fink, der erst im Januar 2012 nach Chemnitz gewechselt war, erzielte zehn Treffer, "Garbu" legte satte elf Tore auf und verbuchte gleichzeitig noch drei eigene Netzeinschläge. Auch Aufstiegstorjäger Förster hat sein zwischzeitliches Tief längst überwunden. "Ich freue mich immer, wenn Anton oder Benni treffen", versichert Ronny Garbuschewski. "Wenn es ihnen nach einer meiner Flanken gelingt, dann ist es umso schöner."

Wenn es nach dem Rechtsfuß geht, soll der Zweitligaaufstieg so schnell wie möglich realisiert werden. "Es wäre klasse, wenn wir nach dem Drittligaaufstieg auch relativ fix den Sprung in die zweite Liga realisieren könnten", sagt er. "Wir wollen nach zuletzt Rang sechs in dieser Saison unbedingt um die ersten drei Tabellenplätze mitspielen. Das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden."

"Gerd Schädlich ist gradlinig und sehr konsequent"

Einen großen Anteil an der positiven Entwicklung der Chemnitzer hat Cheftrainer Gerd Schädlich. Der 60-Jährige, der bereits den FSV Zwickau und den FC Erzgebirge Aue in die 2. Bundesliga geführt hatte, ist seit 2008 für die sportlichen Geschicke der Himmelblauen verantwortlich. Unter seiner Leitung arbeitete sich der Traditionsverein zunächst in die Spitzengruppe der Regionalliga Nord vor, dann folgten der Aufstieg in Liga drei und auch dort der Sprung in die Spitzengruppe.

Für Garbuschewski war Schädlich deshalb auch ein wichtiger Grund für seine Rückkehr: "Der Trainer hat eine wichtige Rolle bei meiner Entscheidungsfindung gespielt. Er ist gradlinig, sehr konsequent und fordert immer 100 Prozent Einsatz. Mit dieser Philosophie kann ich mich sehr gut identifizieren."

Und was kommt danach?

An die weitere berufliche Zukunft verschwendet er vorerst keinen Gedanken: "Ich habe in Chemnitz einen langfristigen Vertrag bekommen, und was ich nach meiner Fußballerkarriere machen werde, weiß ich noch nicht. Darüber werde ich nachdenken, wenn ich 30 oder 31 Jahre bin."

Dabei hat Garbuschewski einen "normalen" Beruf gelernt. Direkt nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Dieser Berufszweig ist für ihn heute jedoch keine Alternative mehr: "Ich habe mein gesamtes Leben Fußball gespielt. Ich möchte auch bei meiner späteren Tätigkeit auf jeden Fall mit dem Sport verbunden bleiben."

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Es kann ein ehemaliger Nationalspieler sein. Oder ein Talent. Oder ein Trainer. Oder ein Newcomer. Die 3. Liga hat auch in ihrer sechsten Saison jede Menge Charakterköpfe zu bieten. Sie sind die "Gesichter der 3. Liga". DFB.de stellt sie jeden Freitag in seiner Serie vor. Heute zum Auftakt vor der neuen Saison: Ronny Garbuschewski vom Chemnitzer FC.

"Ich bin froh, wieder zu Hause zu sein!" Das sagt Ronny Garbuschewski gegenüber DFB.de. Nach nur einem Jahr Abstinenz ist er wieder in seiner sächsischen Heimat. Garbuschewski, gebürtig aus Grimma, kehrt von Bundesligaabsteiger Fortuna Düsseldorf zum Chemnitzer FC in die 3. Liga zurück. In gewohnter Umgebung will er jetzt einen Neuanfang starten.

"Der Kontakt zum CFC war nie ganz abgerissen", so Garbuschewski, der alte und neue Hoffnungsträger bei den Himmelblauen. "Ich komme aus dieser Region, fühle mich hier heimisch. Daher ist mir die Entscheidung für Chemnitz sehr leicht gefallen." Gleich für vier Jahre, bis 2017, hat er sich an den Verein gebunden.

Bundesliga in Düsseldorf - das sollte anders laufen

Keine Frage: Seine Saison in Düsseldorf hatte sich Garbuschewski - nicht nur wegen des Abstiegs ganz anders vorgestellt. Im Frühling 2012 fasste er den Entschluss, erstmals seine Heimatregion in Sachsen zu verlassen - und das durchaus für längere Zeit. "Zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung hatte die Fortuna die 2. Bundesliga sicher, der Aufstieg in die Bundesliga war dann das Sahnehäubchen", erinnert sich der 27-Jährige.

Ausgestattet mit einem Dreijahresvertrag, wollte Garbuschewski in Düsseldorf durchstarten und sich in der Bundesliga einen Namen machen. Doch über sieben Einsätze, davon vier Ein- und drei Auswechslungen, kam er nicht hinaus. Alle sieben Bundesligapartien absolvierte er in der Hinrunde. Im zweiten Halbjahr der Spielzeit 2012/2013 kickte der Sachse nur noch für die Regionalligaauswahl der Düsseldorfer, erzielte in acht Spielen immerhin vier Tore. Für einen Mittelfeldspieler ein beachtlicher Wert.

Mit 18 Assists bester Vorbereiter der 3. Liga

Wie wertvoll Ronny Garbuschewski dagegen zuvor für den Chemnitzer FC war, stellen allein schon die nackten Zahlen eindrucksvoll unter Beweis. In 66 Spielen in der damaligen Regionalliga Nord verzeichnete er nicht weniger als 57 Scorerpunkte. Seine Spitzensaison legte "Garbu" in der Aufstiegssaison 2010/2011 hin, als er mit elf Treffern und satten 20 Torvorlagen eine unverzichtbare Stütze für die Sachsen war.

In der 3. Liga sorgte der CFC dann auch dank Garbuschewski, der mit 18 Assists zum besten Vorbereiter der dritthöchsten deutschen Spielklasse avancierte und außerdem noch achtmal traf, für jede Menge Furore.

Früh mit persönlichem Fitnessprogramm begonnen

An diese Leistungen will der offensive Mittelfeldspieler in Chemnitz wieder anknüpfen. "Ich will unbedingt die letzte Saison vergessen machen, habe daher auch schon früh mit einem persönlichen Fitnessprogramm begonnen", verrät der 27-Jährige.

Dabei ist ihm die Unterstützung seiner Familie mit Ehefrau Anna und Töchterchen Anastasia (vier Monate) ebenfalls sehr wichtig. "Da die Großeltern in Leipzig wohnen und ich jeden Tag lange unterwegs war, hatten es die beiden in Düsseldorf auch nicht sehr leicht", erklärt Garbuschewski. "Daher haben wir gemeinsam entschieden, dass es das Beste ist, wieder nach Chemnitz zurückzukehren. Ich möchte schließlich, dass es meiner Familie gut geht."

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Blick zurück keine Option

Der Blick zurück ist für Garbuschewski keine Option mehr. Er hat nur noch die neue Spielzeit mit seiner neuen und alten Mannschaft im Kopf. Um dafür bestens gerüstet zu sein, entschied sich der erfahrene CFC-Trainer Gerd Schädlich während der Vorbereitung für einen nicht alltäglichen Weg und ließ die Mannschaft ausscließlich auf der heimischen Anlage trainieren.

"Wir verfügen im Sommer über perfekte Bedingungen, da müssen wir nicht wegfahren", sagt Garbuschewski und schiebt gleich nach: "Es standen immer zwei Trainingseinheiten auf dem Programm. Die gesamte Mannschaft war täglich von 8 bis 17.30 Uhr auf der Anlage. Das war fast wie im Trainingslager."

Mit Teamkollegen oft am Billardtisch

Und zwischen den Einheiten? "Da haben wir uns erholt, etwas gegessen", so Garbuschewski. "Außerdem steht ein Billardtisch in unserem Aufenthaltsraum. Da habe ich mir mit Philipp Pentke, Benjamin Förster und Anton Fink schon einige intensive Begegnungen geliefert."

Aber nicht nur in den Pausen zwischen den Trainingseinheiten ist das Kumpelquartett mit Torhüter Pentke, Mittelfeldspieler Garbuschewski sowie den Torjägern Fink und Förster gemeinsam unterwegs. In der Freizeit stehen ebenfalls sportliche Aktivitäten ganz oben auf der Liste. "Ich spiele gerne Basketball, Tennis und Tischtennis", sagt Garbuschewski. "Meine Hobbys haben auf jeden Fall immer mit Sport zu tun."

Um die ersten drei Tabellenplätze mitspielen

Dass sich die Chemnitzer Offensivabteilung auch außerhalb des Platzes gut versteht, könnte die CFC-Fans noch positiver stimmen. Denn bereits in der Rückrunde der Spielzeit 2011/2012 funktionierte das Zusammenspiel zwischen Förster, Fink und Garbuschewski ausgezeichnet.

Fink, der erst im Januar 2012 nach Chemnitz gewechselt war, erzielte zehn Treffer, "Garbu" legte satte elf Tore auf und verbuchte gleichzeitig noch drei eigene Netzeinschläge. Auch Aufstiegstorjäger Förster hat sein zwischzeitliches Tief längst überwunden. "Ich freue mich immer, wenn Anton oder Benni treffen", versichert Ronny Garbuschewski. "Wenn es ihnen nach einer meiner Flanken gelingt, dann ist es umso schöner."

Wenn es nach dem Rechtsfuß geht, soll der Zweitligaaufstieg so schnell wie möglich realisiert werden. "Es wäre klasse, wenn wir nach dem Drittligaaufstieg auch relativ fix den Sprung in die zweite Liga realisieren könnten", sagt er. "Wir wollen nach zuletzt Rang sechs in dieser Saison unbedingt um die ersten drei Tabellenplätze mitspielen. Das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden."

"Gerd Schädlich ist gradlinig und sehr konsequent"

Einen großen Anteil an der positiven Entwicklung der Chemnitzer hat Cheftrainer Gerd Schädlich. Der 60-Jährige, der bereits den FSV Zwickau und den FC Erzgebirge Aue in die 2. Bundesliga geführt hatte, ist seit 2008 für die sportlichen Geschicke der Himmelblauen verantwortlich. Unter seiner Leitung arbeitete sich der Traditionsverein zunächst in die Spitzengruppe der Regionalliga Nord vor, dann folgten der Aufstieg in Liga drei und auch dort der Sprung in die Spitzengruppe.

Für Garbuschewski war Schädlich deshalb auch ein wichtiger Grund für seine Rückkehr: "Der Trainer hat eine wichtige Rolle bei meiner Entscheidungsfindung gespielt. Er ist gradlinig, sehr konsequent und fordert immer 100 Prozent Einsatz. Mit dieser Philosophie kann ich mich sehr gut identifizieren."

Und was kommt danach?

An die weitere berufliche Zukunft verschwendet er vorerst keinen Gedanken: "Ich habe in Chemnitz einen langfristigen Vertrag bekommen, und was ich nach meiner Fußballerkarriere machen werde, weiß ich noch nicht. Darüber werde ich nachdenken, wenn ich 30 oder 31 Jahre bin."

Dabei hat Garbuschewski einen "normalen" Beruf gelernt. Direkt nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Dieser Berufszweig ist für ihn heute jedoch keine Alternative mehr: "Ich habe mein gesamtes Leben Fußball gespielt. Ich möchte auch bei meiner späteren Tätigkeit auf jeden Fall mit dem Sport verbunden bleiben."