Neuling Heidenheim auf dem Weg zum "Liga-Schreck"

An den Fußball-Standort Heidenheim an der Brenz in Baden-Württemberg musste sich die Drittliga-Konkurrenz zu Saisonbeginn erst noch gewöhnen.

Der Busfahrer von Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden steuerte vor dem dritten Spieltag sein Gefährt versehentlich ins 75 Kilometer entfernte fränkische Heidenheim, verlängerte die Anreise dadurch um einige Stunden. Trotz des Umweges setzten sich die Hessen am Ende 2:0 durch. Mittlerweile dürften die Gegner aber ganz genau wissen, wo das „richtige“ Heidenheim zu finden ist.

Ausgleich in Nachspielzeit kassiert

Denn der Neuling aus Schwaben ist längst in der Liga angekommen. Beim 2:2 gegen Rot-Weiß Erfurt sammelte die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt schon den neunten Punkt und blieb zum dritten Mal in Folge ungeschlagen.

„Vor dem Spiel wäre ich mit einem Punkt zufrieden gewesen. Da wir aber lange in Führung gelegen hatten, war die Enttäuschung über den Ausgleich in der Nachspielzeit schon sehr groß. Wir konnten gegen einen starken Gegner aus Erfurt unsere Serie behaupten. Daraus sollten wir weitere Motivation ziehen“, bilanzierte der 35-jährige Trainer, der seit 2003 zunächst als Spieler und seit 2008 als „Chef“ beim FCH tätig ist.

Trainer Schmidt auch mit schwachem Start zufrieden

Dabei war der Auftakt in die neue Spielklasse für die Blau-Rot-Weißen schon ernüchternd. Nach vier Partien hatte die Schmidt-Elf gerade einmal zwei Zähler gesammelt. „Die Jungs mussten in den ersten Spielen noch einiges lernen“, sagt Schmidt, der trotz des Stotter-Starts mit den gezeigten Leistungen nicht unzufrieden war. „Wir waren in allen Spielen mindestens gleichwertig, wenn nicht sogar überlegen“, meint der ehemalige Profi, der früher unter anderem die Trikots des 1. FC Nürnberg, Waldhof Mannheim und Alemannia Aachen trug.

Den Unterschied zwischen der Regionalliga und der 3. Liga konnte Frank Schmidt, der sich in seiner aktiven Zeit als umsichtiger Defensiv-Stratege auszeichnete, schnell klar machen. „Die Mannschaften in der 3. Liga besitzen eine große Qualität. Die meisten gegnerischen Akteure sind sehr erfahren, die Zweikämpfe werden härter geführt und Fehler umgehend bestraft. Wir können die Spiele nicht wie in der letzten Saison nach Hause schaukeln, sondern müssen bis zum Abpfiff konzentriert bleiben“, so Schmidt.



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An den Fußball-Standort Heidenheim an der Brenz in Baden-Württemberg musste sich die Drittliga-Konkurrenz zu Saisonbeginn erst noch gewöhnen.

Der Busfahrer von Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden steuerte vor dem dritten Spieltag sein Gefährt versehentlich ins 75 Kilometer entfernte fränkische Heidenheim, verlängerte die Anreise dadurch um einige Stunden. Trotz des Umweges setzten sich die Hessen am Ende 2:0 durch. Mittlerweile dürften die Gegner aber ganz genau wissen, wo das „richtige“ Heidenheim zu finden ist.

Ausgleich in Nachspielzeit kassiert

Denn der Neuling aus Schwaben ist längst in der Liga angekommen. Beim 2:2 gegen Rot-Weiß Erfurt sammelte die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt schon den neunten Punkt und blieb zum dritten Mal in Folge ungeschlagen.

„Vor dem Spiel wäre ich mit einem Punkt zufrieden gewesen. Da wir aber lange in Führung gelegen hatten, war die Enttäuschung über den Ausgleich in der Nachspielzeit schon sehr groß. Wir konnten gegen einen starken Gegner aus Erfurt unsere Serie behaupten. Daraus sollten wir weitere Motivation ziehen“, bilanzierte der 35-jährige Trainer, der seit 2003 zunächst als Spieler und seit 2008 als „Chef“ beim FCH tätig ist.

Trainer Schmidt auch mit schwachem Start zufrieden

Dabei war der Auftakt in die neue Spielklasse für die Blau-Rot-Weißen schon ernüchternd. Nach vier Partien hatte die Schmidt-Elf gerade einmal zwei Zähler gesammelt. „Die Jungs mussten in den ersten Spielen noch einiges lernen“, sagt Schmidt, der trotz des Stotter-Starts mit den gezeigten Leistungen nicht unzufrieden war. „Wir waren in allen Spielen mindestens gleichwertig, wenn nicht sogar überlegen“, meint der ehemalige Profi, der früher unter anderem die Trikots des 1. FC Nürnberg, Waldhof Mannheim und Alemannia Aachen trug.

Den Unterschied zwischen der Regionalliga und der 3. Liga konnte Frank Schmidt, der sich in seiner aktiven Zeit als umsichtiger Defensiv-Stratege auszeichnete, schnell klar machen. „Die Mannschaften in der 3. Liga besitzen eine große Qualität. Die meisten gegnerischen Akteure sind sehr erfahren, die Zweikämpfe werden härter geführt und Fehler umgehend bestraft. Wir können die Spiele nicht wie in der letzten Saison nach Hause schaukeln, sondern müssen bis zum Abpfiff konzentriert bleiben“, so Schmidt.

Die ersten Erfolge des Neulings sind umso höher zu bewerten, weil der FCH seit dem Saisonstart ohne fast eingeplante Führungsfiguren antritt. Mit Stammtorhüter und Kapitän Erol Sabanov (Bauchmuskelverletzung), „Vize“ Martin Klarer (Innenbandverletzung) sowie dem routinierten Defensivspieler Cassio da Silva (Knorpelschaden) fallen einige gesetzte Akteure aus. Für Schmidt ist das aber kein Problem: „Die Jungs werden von der Euphorie rund um Heidenheim getragen und haben einen großen Hunger auf diese Liga. Sie geben in den Spielen kämpferisch alles und das sollte auch unser Faustpfand für die nächsten Wochen sein.“

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Die Stimmung in der 50.000 Einwohner-Stadt ist spätestens seit dem vierten Aufstieg innerhalb der letzten elf Jahre ausgezeichnet. Die Teilnahme an der dritthöchsten deutschen Spielklasse hat die Euphorie noch angefacht. Zu den Heimspielen des FCH kommen im Schnitt mehr als 5.000 Fans. „Die Mannschaft ist noch mehr in den Blickpunkt gerückt, wird auch in der Öffentlichkeit angesprochen. Die Menschen in der Region identifizieren sich mit dem Verein“, freut sich Trainer Schmidt über die Unterstützung.

Heidenheim muss nach Osnabrück

Deutlich mehr Fans als in Heidenheim erwarten die FCH-Kicker schon am nächsten Spieltag. Dann ist der Klub aus Baden-Württemberg beim ehemaligen Zweitligisten VfL Osnabrück (Samstag, 14.00 Uhr) zu Gast. Und Schmidt weiß ganz genau, was seine Mannschaft an der Bremer Brücke erwartet: „Der VfL wird von seinen Fans getragen und nach vorne gepeitscht. Ich habe mit der Alemannia in der Saison 2000/2001 mal 1:5 in Osnabrück verloren und kann den Jungs sagen, wie sie es nicht machen sollen. “

Ein ähnlicher Hexenkessel wird in einigen Jahren vielleicht auch in Heidenheim brodeln. Denn die Gagfah-Arena (früher Alb-Stadion) wird den Anforderungen der 3. Liga gerade angepasst. „Es ist fantastisch, was der Verein leistet. Schon im letzten Jahr wurde für die Regionalliga aufgerüstet, nun wird wieder gebaut“, lobt Schmidt, dessen Mannschaft noch mehrere Monate auf einer Baustelle spielen wird. Derzeit wird eine Tribüne hinter einem Tor fertig gestellt. Ab Oktober soll die Haupttribüne erneuert werden. „Das wird ein Schmuckkästchen. Der Verein baut uns ein reines Fußballstadion mit steilen Rängen. Hier sind die Fans ganz nah am Geschehen“, freut sich Schmidt auf die neue Arena, die bald 10.000 Zuschauern Platz bieten wird.