Meppens Girth: "Wir schauen immer noch auf die Abstiegsplätze"

Vergangene Saison spielte der SV Meppen noch in der Regionalliga Nord - nun mischt der Aufsteiger die 3. Liga auf. Stürmer Benjamin Girth hat großen Anteil daran: Mit zehn Treffern ist er Dritter der Torschützenliste. Gerne würde der 25-Jährige seinen Lauf beim Auswärtsspiel gegen die Sportfreunde Lotte am heutigen Samstag (ab 14 Uhr, live im NDR und bei Telekom Sport) fortsetzen. Im DFB.de-Interview spricht Benjamin Girth mit Mitarbeiter Oliver Jensen über den Höhenflug des SV Meppen, seine Zeit bei RB Leipzig und sein digitales Ebenbild im Videospiel FIFA 18.

DFB.de: Herr Girth, als Aufsteiger hat sich der SV Meppen sich das logische Ziel Klassenverbleib gesetzt. Aber jetzt Hand aufs Herz: Blicken Sie in der Tabelle wirklich nach unten oder mittlerweile doch eher nach oben?

Benjamin Girth: Nein, wir sind realistisch. Auch wenn die letzten Spiele sehr positiv verliefen, kann es noch ganz anders kommen. Wir schauen noch immer, wie viele Punkte Vorsprung wir auf die Abstiegsplätze haben. Erst wenn der Klassenverbleib gesichert ist, können wir eventuell nach oben schielen.

DFB.de: Mit dem SV Meppen und der SpVgg Unterhaching stehen gleich zwei Aufsteiger unter den Top sieben. Ist die Umstellung von Regionalliga auf 3. Liga gar nicht so schwierig, wie häufig angenommen wird?

Girth: Die Qualität in der 3. Liga ist schon eine andere als in der Regionalliga. Die Spieler sind athletischer und bringen eine individuell höhere Qualität mit. Die Mannschaften agieren auch taktisch viel cleverer. Unser Vorteil ist aber, dass die Aufstiegsmannschaft weitestgehend zusammengehalten wurde und wir eine eingespielte Truppe sind.

DFB.de: Und wie ist es mit dem Toreschießen? Sie waren vergangene Saison Torschützenkönig in der Regionalliga Nord und zählen auch jetzt zu den erfolgreichsten Angreifern der 3. Liga.

Girth: Auch hier liegt der große Vorteil darin, dass wir so gut eingespielt sind. Jeder weiß in der Vorwärtsbewegung, was der andere macht. Das kommt mir als Stürmer zugute - auch wenn die Qualität der gegnerischen Verteidiger natürlich höher als in der Regionalliga ist.

DFB.de: Im letzten Spiel haben Sie den Chemnitzer FC mit einem Hattrick praktisch im Alleingang besiegt. War das das beste Spiel Ihrer Karriere?

Girth: Es war auf jeden Fall ein sehr gelungenes Spiel (lacht).

DFB.de: Die Toptorjäger der 3. Liga werden oft von höherklassigen Vereinen wahrgenommen. Würden Sie gerne die 2. Bundesliga in Angriff nehmen?

Girth: Jeder Fußballspieler möchte schauen, wie weit er es bringen kann. Aber wenn wir die Liga halten, habe ich ohnehin noch ein Jahr Vertrag in Meppen.

DFB.de: Der SV Meppen war seit der Saison 1997/1998 nicht mehr im Profifußball vertreten. Was hat der Aufstieg in die 3. Liga in der Stadt bewirkt?

Girth: Die Begeisterung ist sichtbar. Wir haben ein tolles Stadion und viele Fans, die auch zu den Auswärtsspielen mitreisen. Zum Auswärtsspiel bei den Sportfreunden Lotte werden beispielweise bis zu 4000 Fans mitreisen. Letzte Saison wäre es bereits ein Traum gewesen, wenn so viele Zuschauer zu unseren Heimspielen gekommen wären. Das zeigt, wie viel Spaß die Menschen in Meppen an der 3. Liga haben.



Vergangene Saison spielte der SV Meppen noch in der Regionalliga Nord - nun mischt der Aufsteiger die 3. Liga auf. Stürmer Benjamin Girth hat großen Anteil daran: Mit zehn Treffern ist er Dritter der Torschützenliste. Gerne würde der 25-Jährige seinen Lauf beim Auswärtsspiel gegen die Sportfreunde Lotte am heutigen Samstag (ab 14 Uhr, live im NDR und bei Telekom Sport) fortsetzen. Im DFB.de-Interview spricht Benjamin Girth mit Mitarbeiter Oliver Jensen über den Höhenflug des SV Meppen, seine Zeit bei RB Leipzig und sein digitales Ebenbild im Videospiel FIFA 18.

DFB.de: Herr Girth, als Aufsteiger hat sich der SV Meppen sich das logische Ziel Klassenverbleib gesetzt. Aber jetzt Hand aufs Herz: Blicken Sie in der Tabelle wirklich nach unten oder mittlerweile doch eher nach oben?

Benjamin Girth: Nein, wir sind realistisch. Auch wenn die letzten Spiele sehr positiv verliefen, kann es noch ganz anders kommen. Wir schauen noch immer, wie viele Punkte Vorsprung wir auf die Abstiegsplätze haben. Erst wenn der Klassenverbleib gesichert ist, können wir eventuell nach oben schielen.

DFB.de: Mit dem SV Meppen und der SpVgg Unterhaching stehen gleich zwei Aufsteiger unter den Top sieben. Ist die Umstellung von Regionalliga auf 3. Liga gar nicht so schwierig, wie häufig angenommen wird?

Girth: Die Qualität in der 3. Liga ist schon eine andere als in der Regionalliga. Die Spieler sind athletischer und bringen eine individuell höhere Qualität mit. Die Mannschaften agieren auch taktisch viel cleverer. Unser Vorteil ist aber, dass die Aufstiegsmannschaft weitestgehend zusammengehalten wurde und wir eine eingespielte Truppe sind.

DFB.de: Und wie ist es mit dem Toreschießen? Sie waren vergangene Saison Torschützenkönig in der Regionalliga Nord und zählen auch jetzt zu den erfolgreichsten Angreifern der 3. Liga.

Girth: Auch hier liegt der große Vorteil darin, dass wir so gut eingespielt sind. Jeder weiß in der Vorwärtsbewegung, was der andere macht. Das kommt mir als Stürmer zugute - auch wenn die Qualität der gegnerischen Verteidiger natürlich höher als in der Regionalliga ist.

DFB.de: Im letzten Spiel haben Sie den Chemnitzer FC mit einem Hattrick praktisch im Alleingang besiegt. War das das beste Spiel Ihrer Karriere?

Girth: Es war auf jeden Fall ein sehr gelungenes Spiel (lacht).

DFB.de: Die Toptorjäger der 3. Liga werden oft von höherklassigen Vereinen wahrgenommen. Würden Sie gerne die 2. Bundesliga in Angriff nehmen?

Girth: Jeder Fußballspieler möchte schauen, wie weit er es bringen kann. Aber wenn wir die Liga halten, habe ich ohnehin noch ein Jahr Vertrag in Meppen.

DFB.de: Der SV Meppen war seit der Saison 1997/1998 nicht mehr im Profifußball vertreten. Was hat der Aufstieg in die 3. Liga in der Stadt bewirkt?

Girth: Die Begeisterung ist sichtbar. Wir haben ein tolles Stadion und viele Fans, die auch zu den Auswärtsspielen mitreisen. Zum Auswärtsspiel bei den Sportfreunden Lotte werden beispielweise bis zu 4000 Fans mitreisen. Letzte Saison wäre es bereits ein Traum gewesen, wenn so viele Zuschauer zu unseren Heimspielen gekommen wären. Das zeigt, wie viel Spaß die Menschen in Meppen an der 3. Liga haben.

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DFB.de: Hat das Spiel in Lotte eine besondere Bedeutung?

Girth: Es ist kein brisantes Derby wie einige andere Spiele in der 3. Liga. Aber Lotte ist eben nur gut 100 Kilometer von Meppen entfernt. Unsere Fans wollen die Partie zum Heimspiel machen.

DFB.de: Das ist nachvollziehbar: Der SV Meppen zählt immerhin zu den drei heimstärksten Mannschaften der 3. Liga. Fortuna Köln Trainer Uwe Koschinat sagte, wenn man in Meppen 0:1 zurückliegt, käme das einer Niederlage gleich. Warum klappt es zu Hause besonders gut?

Girth: Ich denke, dass Mannschaften aus der 3. Liga allgemein sehr heimstark sind. Man tritt vor dem eigenen Publikum einfach selbstbewusster auf. Wenn man als Auswärtsmannschaft zurückliegt, ist es schwer, wieder zurückzukommen. Das geht uns auswärts nicht anders.

DFB.de: Themawechsel: Sie haben von 2010 bis 2012 für die A-Jugend und die zweite Mannschaft von RB Leipzig gespielt. Wie haben Sie diese Zeit in Erinnerung behalten?

Girth: Es war keine einfache Zeit für mich, weil ich mir einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und fast eineinhalb Jahre ausfiel. Ich hatte ein paar Spiele für die zweite Mannschaft gemacht, wurde aber durch die Verletzung zurückgeworfen. Gerade wenn man sich im Übergang vom Jugend- zum Männerfußball befindet, ist so ein Rückschlag schwer zu verarbeiten.

DFB.de: Was war damals das Besondere an RB Leipzig?

Girth: Ich kam damals vom 1. FC Magdeburg nach Leipzig. Magdeburg war noch kein Drittligist wie heute. RB Leipzig war im Vergleich dazu etwas völlig anderes. Die Betreuung war umfangreicher, die Trainer hatten die Philosophie des Vereins total verinnerlicht und konnten jeden Spieler individuell besser machen.

DFB.de: Sie haben erst in dieser Saison mit 25 Jahren Ihr Debüt in der 3. Liga gegeben. Zuvor waren Sie lediglich in der Regionalliga aktiv. Hatten Sie bereits über berufliche Alternativen nachgedacht?

Girth: Ich habe bereits mit 16 Jahren meine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann angefangen. Diese Sicherheit war mir wichtig. Aber ich hatte immer den Ehrgeiz, in den Profifußball zu gelangen. Als die Ausbildung abgeschlossen war, habe ich mich auf den Sport konzentriert. Auch wenn ich einige Jahre "nur" in der Regionalliga gespielt habe, stellte ich eine kontinuierliche Steigerung fest. Das hat mich angetrieben.

DFB.de: Und nun sind Sie Profi in der 3. Liga und können sich im Videospiel FIFA 18 sogar selber steuern.

Girth: Das stimmt, das ist echt cool. Zumal ich sehr gerne Videospiele spiele. Im letzten Jahr sickerte ja bereits das Gerücht durch, dass die Vereine aus der 3. Liga im neuen FIFA-Spiel dabei sein würden. Es macht schon Spaß, dass ich mich nun genauso steuern kann wie sonst Cristiano Ronaldo. So etwas erlebt nicht jeder.

DFB.de: Sind Sie denn mit Ihrem digitalen Ebenbild einverstanden?

Girth: Ja, das ist alles in Ordnung. Ich habe nicht erwartet, dass ich dort eine besondere Stärke haben würde. Aber meine Figur hat sich bereits verbessert. Kürzlich hatte ich noch eine Spielerstärke von 66. Letzte Woche wurde ich auf 72 hochgestuft. Damit kann ich gut leben.

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