Ludwig: "In Magdeburg herrscht Euphorie"

Vergangene Saison war er noch in der niederländischen Eredivisie aktiv und spielte gegen Top-Mannschaften wie Ajax Amsterdam und PSV Eindhoven. Nun möchte Andreas Ludwig mit dem 1. FC Magdeburg durchstarten. Die vergangenen fünf Saisonspiele wurden allesamt gewonnen. Zudem gelang im DFB-Pokal die Überraschung gegen den Bundesligisten FC Augsburg. Im Ostduell gegen Hansa Rostock am Samstag (ab 14 Uhr, live im NDR und bei Telekom Sport) wird der nächste Sieg angepeilt.

Im DFB.de-Interview spricht Ludwig mit Mitarbeiter Oliver Jensen über die Euphorie in Magdeburg, das Pokal-Los Borussia Dortmund, seinen Förderer Markus Gisdol und seine Erfahrungen in der 1. Liga der Niederlande.

DFB.de: Herr Ludwig, in den vergangenen beiden Spielzeiten landete der 1. FC Magdeburg auf Tabellenplatz vier. Nun mischen Sie wieder vorne mit. Zählen Sie diese Saison zu den Aufstiegsfavoriten?

Andreas Ludwig: Richtig ist, dass wir gut in die Saison gestartet sind und eine starke Mannschaft haben. Erst einmal möchten wir eine gute Hinrunde spielen. Dann können wir die genauen Ziele formulieren.

DFB.de: Die Fans singen bereits "Unser Club ist unbesiegbar". Wir erleben Sie die Euphorie in der Stadt?

Ludwig: Die Fans sind positiv verrückt. In Magdeburg herrscht eine große Euphorie. Bevor ich im Sommer hierher kam, bin ich nie in dieser Stadt gewesen. Dementsprechend beeindruckt war ich, als ich überall in der Stadt die Vereinsfarben sah. Auch unter der Woche laufen viele Fans im Trikot auf den Straßen herum. Bei den Heimspielen ist gefühlt die ganze Stadt im Stadion. Natürlich weiß ich auch, dass sich die Fans nach dem nächsten Schritt sehnen. Die 2. Bundesliga wäre für sie sensationell. Aber wir Spieler wissen, dass die 3. Liga sehr ausgeglichen ist.

DFB.de: Sie galten im Sommer als die vielleicht namhafteste Verpflichtung des 1. FC Magdeburg. Dennoch mussten Sie zwei Ligaspiele und das DFB-Pokalspiel von der Bank aus verfolgen. Überrascht?

Ludwig: Ehrlich gesagt schon, ja. Aber wir haben eben einen ausgeglichenen Kader. Letztendlich haben wir die Spiele gewonnen. Das ist das Wichtigste.

DFB.de: In der 2. Runde des DFB-Pokals treffen Sie auf Borussia Dortmund. Sind Sie zufrieden mit dem Los oder hätten Sie sich eher einen machbaren Gegner gewünscht?

Ludwig: Ganz ehrlich?

DFB.de: Bitte...

Ludwig: Wir hätten gerne ein Los gehabt, das machbarer ist als Borussia Dortmund. Dortmund gehört zu den Top acht in Europa und hat viele Weltklasse-Spieler. Es wird schwer, dort eine Chance zu haben.

DFB.de: Sehen Sie zumindest eine Mini-Chance?

Ludwig: Wenn bei Dortmund alles nach Plan läuft, werden sie uns besiegen. Aber wir werden uns nicht kampflos ergeben. Es wird ein Abendspiel vor einer tollen Kulisse, wir werden alles raushauen.

DFB.de: Sie haben Ihre Karriere beim SSV Ulm begonnen. Ihr damaliger Trainer war Markus Gisdol, der heute den Bundesligisten Hamburger SV trainiert. Im Jahre 2009 wechselte Gisdol von Ulm zu der zweiten Mannschaft der TSG Hoffenheim und nahm Sie damals mit. War Gisdol der wichtigste Förderer Ihrer Karriere?

Ludwig: Ja, er hat mich in Ulm gefördert und nahm mich dann mit in den Profifußball. Ich bin ihm dafür unendlich dankbar. Er ist ein super Trainer, der mir fußballerisch und menschlich viel beigebracht hat. Er weiß, wie er eine Mannschaft und jeden einzelnen Spieler anpacken muss. Gisdol bringt jeden Spieler individuell weiter. Er hält einen engen Kontakt zu seinen Spielern, hat aber immer einen klaren Plan und kann auch sehr streng sein.



Vergangene Saison war er noch in der niederländischen Eredivisie aktiv und spielte gegen Top-Mannschaften wie Ajax Amsterdam und PSV Eindhoven. Nun möchte Andreas Ludwig mit dem 1. FC Magdeburg durchstarten. Die vergangenen fünf Saisonspiele wurden allesamt gewonnen. Zudem gelang im DFB-Pokal die Überraschung gegen den Bundesligisten FC Augsburg. Im Ostduell gegen Hansa Rostock am Samstag (ab 14 Uhr, live im NDR und bei Telekom Sport) wird der nächste Sieg angepeilt.

Im DFB.de-Interview spricht Ludwig mit Mitarbeiter Oliver Jensen über die Euphorie in Magdeburg, das Pokal-Los Borussia Dortmund, seinen Förderer Markus Gisdol und seine Erfahrungen in der 1. Liga der Niederlande.

DFB.de: Herr Ludwig, in den vergangenen beiden Spielzeiten landete der 1. FC Magdeburg auf Tabellenplatz vier. Nun mischen Sie wieder vorne mit. Zählen Sie diese Saison zu den Aufstiegsfavoriten?

Andreas Ludwig: Richtig ist, dass wir gut in die Saison gestartet sind und eine starke Mannschaft haben. Erst einmal möchten wir eine gute Hinrunde spielen. Dann können wir die genauen Ziele formulieren.

DFB.de: Die Fans singen bereits "Unser Club ist unbesiegbar". Wir erleben Sie die Euphorie in der Stadt?

Ludwig: Die Fans sind positiv verrückt. In Magdeburg herrscht eine große Euphorie. Bevor ich im Sommer hierher kam, bin ich nie in dieser Stadt gewesen. Dementsprechend beeindruckt war ich, als ich überall in der Stadt die Vereinsfarben sah. Auch unter der Woche laufen viele Fans im Trikot auf den Straßen herum. Bei den Heimspielen ist gefühlt die ganze Stadt im Stadion. Natürlich weiß ich auch, dass sich die Fans nach dem nächsten Schritt sehnen. Die 2. Bundesliga wäre für sie sensationell. Aber wir Spieler wissen, dass die 3. Liga sehr ausgeglichen ist.

DFB.de: Sie galten im Sommer als die vielleicht namhafteste Verpflichtung des 1. FC Magdeburg. Dennoch mussten Sie zwei Ligaspiele und das DFB-Pokalspiel von der Bank aus verfolgen. Überrascht?

Ludwig: Ehrlich gesagt schon, ja. Aber wir haben eben einen ausgeglichenen Kader. Letztendlich haben wir die Spiele gewonnen. Das ist das Wichtigste.

DFB.de: In der 2. Runde des DFB-Pokals treffen Sie auf Borussia Dortmund. Sind Sie zufrieden mit dem Los oder hätten Sie sich eher einen machbaren Gegner gewünscht?

Ludwig: Ganz ehrlich?

DFB.de: Bitte...

Ludwig: Wir hätten gerne ein Los gehabt, das machbarer ist als Borussia Dortmund. Dortmund gehört zu den Top acht in Europa und hat viele Weltklasse-Spieler. Es wird schwer, dort eine Chance zu haben.

DFB.de: Sehen Sie zumindest eine Mini-Chance?

Ludwig: Wenn bei Dortmund alles nach Plan läuft, werden sie uns besiegen. Aber wir werden uns nicht kampflos ergeben. Es wird ein Abendspiel vor einer tollen Kulisse, wir werden alles raushauen.

DFB.de: Sie haben Ihre Karriere beim SSV Ulm begonnen. Ihr damaliger Trainer war Markus Gisdol, der heute den Bundesligisten Hamburger SV trainiert. Im Jahre 2009 wechselte Gisdol von Ulm zu der zweiten Mannschaft der TSG Hoffenheim und nahm Sie damals mit. War Gisdol der wichtigste Förderer Ihrer Karriere?

Ludwig: Ja, er hat mich in Ulm gefördert und nahm mich dann mit in den Profifußball. Ich bin ihm dafür unendlich dankbar. Er ist ein super Trainer, der mir fußballerisch und menschlich viel beigebracht hat. Er weiß, wie er eine Mannschaft und jeden einzelnen Spieler anpacken muss. Gisdol bringt jeden Spieler individuell weiter. Er hält einen engen Kontakt zu seinen Spielern, hat aber immer einen klaren Plan und kann auch sehr streng sein.

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DFB.de: Als Gisdol im April 2013 zum Cheftrainer der abstiegsbedrohten TSG Hoffenheim ernannt wurde, hat er sie direkt mit zu den Profis hochgezogen.

Ludwig: Das stimmt. Ich hatte Anfang 2010 bereits ein Bundesligaspiel unter Ralf Rangnick bestritten. In den Jahren danach spielte ich aber lediglich noch für die zweite Mannschaft. Ich hatte praktisch keine Chance auf weitere Bundesligaeinsätze. Dann wurde Gisdol zum Cheftrainer ernannt. Ich erinnere mich noch genau: An einem Dienstag hatte er seinen ersten Tag, und bereits am Mittwoch durfte ich unter ihm bei den Profis mittrainieren. Er hat mich in fünf Bundesligaspielen eingesetzt. Zudem bekam ich einen Profivertrag.

DFB.de: Trotzdem konnten Sie sich über die Saison hinaus nicht in Hoffenheim etablieren. Was lief damals schief?

Ludwig: Es hat einfach nicht gereicht. Der Sprung zu den Profis war sehr groß. Wir hatten viele Nationalspieler im Kader.

DFB.de: Nachdem Sie beim TSV 1860 München und VfR Aalen gespielt haben, wechselten Sie im Sommer 2015 in die 1. niederländische Liga zum FC Utrecht. Wie bewerten Sie diese Station rückblickend?

Ludwig: Als ich das Angebot bekam und mir den Verein angeschaut hatte, wollte ich das unbedingt machen. Ich hatte zwei tolle Jahre dort, habe etwa 50 Spiele gemacht und das niederländische Pokalfinale bestritten.

DFB.de: Wie haben Sie das spielerische Niveau in der Eredivisie erlebt?

Ludwig: Holland hat in Ajax Amsterdam, PSV Eindhoven und Feyenoord Rotterdam drei Top-Vereine, die praktisch in ihrer eigenen Liga spielen. Aber wir hatten mit dem FC Utrecht ebenfalls einen großen Sprung gemacht und sind zweimal in den Top fünf gelandet. Mittlerweile zählt Utrecht zu den Top-Mannschaften der Niederlande. Allgemein ist das Leistungsgefälle in der Eredivisie sehr groß. Die Top-Mannschaften könnten in der Bundesliga mitspielen, die meisten anderen bewegen sich eher auf Zweitliga- oder Drittliga-Niveau.

DFB.de: Was waren Ihre persönlichen Highlights in den beiden Jahren?

Ludwig: Sicherlich das Pokalfinale in Rotterdam – leider haben wir das Spiel verloren. Ein großes Erlebnis waren auch die Spiele gegen Ajax. Das ist in den Niederlanden ein richtiges Derby, weil Utrecht und Amsterdam nur 40 Kilometer voneinander entfernt sind. Es gibt viele Spiele, an die ich gerne zurückdenke. In den Niederlanden gibt es viele tolle Stadien, zum Beispiel auch bei Twente Enschede oder dem FC Groningen.

DFB.de: Ist die Fan-Kultur in den Niederlanden vergleichbar mit der in Deutschland?

Ludwig: Nein, da gibt es Unterschiede. Wir hatten in Utrecht zwar einen relativ ordentlichen Zuschauerschnitt. Aber das ist nicht überall so. Es gibt kleinere Mannschaften, zu denen kommen nur wenige tausend Zuschauer. Ganz ehrlich: In der gesamten Eredivisie gibt es nur wenige Vereine, die so ein tolles Publikum haben wie wir hier in Magdeburg.

DFB.de: Das war aber sicherlich nicht der einzige Grund dafür, dass Sie zum 1. FC Magdeburg gewechselt sind.

Ludwig: Nicht nur, meine Frau und ich wollten auch wieder zurück nach Deutschland. Aber die große Fan-Basis in Magdeburg hat sicherlich in die Entscheidung mit hineingespielt.

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