Lotte-Topscorer Oesterhelweg: "Mein Blick geht nach oben"

Beim Drittligisten Sportfreunde Lotte ist Maximilian Oesterhelweg der erfolgreichste Torschütze und beste Vorlagengeber in Personalunion. Der 28 Jahre alte Offensivspieler steuerte bis zur Winterpause fünf Tore bei und bereitete vier weitere Treffer vor - damit war er an fast der Hälfte der 20 Tore seiner Mannschaft unmittelbar beteiligt. Um das Saisonziel Klassenverbleib zu erreichen, müssen die Sportfreunde noch einige Punkte einfahren, nach 20 Partien stehen 23 Zähler zu Buche - nur zwei vor einem Abstiegsrang. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Maximilian Oesterhelweg mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die Zeit als Schlusslicht, das Auftaktspiel im neuen Jahr gegen 1860 München am 25. Januar und seine Ziele.

DFB.de: Die Vorbereitung auf die Rückrunde läuft. Wie sehr mögen Sie diese Zeit, Herr Oesterhelweg?

Maximilian Oesterhelweg: Ich kenne keinen Spieler, der diese Phase besonders gerne mag. Aber wir alle wissen, wie wichtig sie ist. Es tat gut, über Weihnachten und den Jahreswechsel neue Kraft zu tanken. Jetzt arbeiten wir hart dafür, um eine möglichst gute Rückrunde zu spielen. Mittlerweile geht der Blick immer häufiger auf den Kalender und das erste Meisterschaftsspiel in diesem Jahr.

DFB.de: Was haben Sie sich für die Rückrunde vorgenommen?

Oesterhelweg: Erst mal möchte ich gesund bleiben und der Mannschaft dann dabei helfen, dass wir das Maximale herausholen und die Ziele des Vereins erreichen.

DFB.de: Wie beurteilen Sie die Ausgangslage in der Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone?

Oesterhelweg: Die 3. Liga ist so ausgeglichen wie wohl noch nie. Deshalb tun wir gut daran, uns von der Tabelle abzukapseln und den Fokus darauf zu legen, uns Woche für Woche zu verbessern. Ich bin ein stets positiv denkender Mensch. Deshalb geht mein Blick gar nicht so sehr nach unten, sondern nach oben. Gelingt es uns, eine kleine Serie zu starten, können wir schnell mehrere Plätze gutmachen.

DFB.de: In der Anfangsphase der Saison waren die Sportfreunde zeitweise sogar Schlusslicht. Wie groß waren Ihre Sorgenfalten?

Oesterhelweg: Das war eine extreme Phase für uns alle. Wir hatten uns nach einer harten Vorbereitung viel vorgenommen und wollten unter Beweis stellen, was wir können. Und plötzlich klappten teilweise die einfachsten Spielzüge nicht. Die Lockerheit ging verloren. Ich bin froh, dass wir uns da herauskämpft haben.

DFB.de: Sie gehörten in der Anfangsphase der Saison zu den vier Spielern, die vom damaligen Trainer Matthias Maucksch zwischenzeitlich freigestellt wurden. Wie sind Sie damit umgegangen?

Oesterhelweg: Das ist Vergangenheit. Mein Blick geht nach vorn. Wir sind als Mannschaft wieder in die Spur gekommen, und ich denke, dass wir insgesamt keinen schlechten Job gemacht haben.

DFB.de: Was macht den aktuellen Trainer Nils Drube aus?

Oesterhelweg: Das gesamte Trainerteam arbeitet perfektionistisch. Die Vorbereitung auf die Gegner ist zum Beispiel extrem detailliert. Nils Drube versteht es, eine Taktik zu erarbeiten, in der jeder einzelne Spieler seine Stärken optimal auf den Platz bringen kann. Ich bin sicher, dass wir auf eine gute Rückrunde hoffen dürfen.

DFB.de: Sie hatten in eineinhalb Jahren bei den Sportfreunden nun schon sechs verschiedene Coaches. Routine wird ein Trainerwechsel aber trotzdem nicht, oder?

Oesterhelweg: Rückblickend ist das schon kurios. Aber alle Wechsel hatten ja ihren Grund. Für uns Spieler bedeutet so ein Wechsel immer auch eine Chance. Du kannst dadurch gepusht werden - oder du wirst gezwungen, aus deiner Komfortzone zu kommen. Beides ist leistungsfördernd. Negative Auswirkungen hatten die Trainerwechsel jedenfalls nicht. Im Gegenteil: Die Sportfreunde Lotte spielen immer noch in der 3. Liga. Wir wollen dieses Privileg in der Rückrunde mit allen Mitteln verteidigen.

DFB.de: Sie sind sowohl treffsicherster Torschütze als auch bester Vorlagengeber Ihrer Mannschaft. Was gefällt Ihnen besser?

Oesterhelweg: Ich schieße schon sehr gerne Tore und weiß, dass viele Experten und Fans zuerst auf diese Statistik schauen. Druck mache ich mir deshalb aber nicht. Unter dem Strich geht es einzig und allein um den mannschaftlichen Erfolg. Wer die Tore schießt oder vorbereitet, ist egal.

DFB.de: Die Rückrunde beginnt mit dem Heimspiel gegen Aufsteiger 1860 München. Wie groß ist die Vorfreude?

Oesterhelweg: Die ist bereits spürbar. Schließlich dauert es nicht mehr allzu lang. Wir starten vor eigenem Publikum mit einem Flutlichtspiel an einem Freitagabend gegen einen Traditionsverein. Die Zutaten könnten also besser kaum sein. Das Hinspiel in München ging 1:5 in die Hose. Wir haben also auch etwas gutzumachen. Und ich bin sicher, dass uns das gelingen wird. Mittlerweile sind wir eine ganz andere Mannschaft mit einer anderen Philosophie geworden.

DFB.de: Sie befinden sich mit 28 Jahren im besten Fußballeralter. In welche Richtung soll sich Ihre Laufbahn noch entwickeln?

Oesterhelweg: Wie gesagt: Mein Blick geht immer nach oben. Ich gebe mich nicht damit zufrieden, in der 3. Liga zu spielen. Nicht falsch verstehen: Die 3. Liga ist nicht schlecht. Es geht aber nun mal noch höher, und ich arbeite Tag für Tag dafür, noch einmal dorthin zu kommen. Für den VfR Aalen habe ich vor einigen Jahren schon ein paar Spiele in der 2. Bundesliga absolviert. Dann bin ich zwei Schritte zurück in die Regionalliga gegangen, diese Zeit hat mich geprägt. Ich möchte wissen, ob ich in der zweiten Liga noch einmal einen Fuß in die Tür bekommen kann.

DFB.de: Hätten Sie für den Fall der Fälle auch einen Plan B in der Tasche?

Oesterhelweg: Meine Eltern hatten es mir zur Bedingung gemacht, zunächst eine Lehre abzuschließen und nicht ausschließlich auf die Karte Fußball zu setzen. Ich habe Groß- und Außenhandelskaufmann gelernt. Vor einigen Jahren habe ich dann noch einen Fernlehrgang zum Fitnessfachwirt abgeschlossen. Gerade wenn ich an meine Ausbildungszeit zurückdenke, dann weiß ich, was es für ein Privileg ist, als Fußballer sein Hobby zum Beruf gemacht zu haben.

[mspw]

Beim Drittligisten Sportfreunde Lotte ist Maximilian Oesterhelweg der erfolgreichste Torschütze und beste Vorlagengeber in Personalunion. Der 28 Jahre alte Offensivspieler steuerte bis zur Winterpause fünf Tore bei und bereitete vier weitere Treffer vor - damit war er an fast der Hälfte der 20 Tore seiner Mannschaft unmittelbar beteiligt. Um das Saisonziel Klassenverbleib zu erreichen, müssen die Sportfreunde noch einige Punkte einfahren, nach 20 Partien stehen 23 Zähler zu Buche - nur zwei vor einem Abstiegsrang. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Maximilian Oesterhelweg mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die Zeit als Schlusslicht, das Auftaktspiel im neuen Jahr gegen 1860 München am 25. Januar und seine Ziele.

DFB.de: Die Vorbereitung auf die Rückrunde läuft. Wie sehr mögen Sie diese Zeit, Herr Oesterhelweg?

Maximilian Oesterhelweg: Ich kenne keinen Spieler, der diese Phase besonders gerne mag. Aber wir alle wissen, wie wichtig sie ist. Es tat gut, über Weihnachten und den Jahreswechsel neue Kraft zu tanken. Jetzt arbeiten wir hart dafür, um eine möglichst gute Rückrunde zu spielen. Mittlerweile geht der Blick immer häufiger auf den Kalender und das erste Meisterschaftsspiel in diesem Jahr.

DFB.de: Was haben Sie sich für die Rückrunde vorgenommen?

Oesterhelweg: Erst mal möchte ich gesund bleiben und der Mannschaft dann dabei helfen, dass wir das Maximale herausholen und die Ziele des Vereins erreichen.

DFB.de: Wie beurteilen Sie die Ausgangslage in der Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone?

Oesterhelweg: Die 3. Liga ist so ausgeglichen wie wohl noch nie. Deshalb tun wir gut daran, uns von der Tabelle abzukapseln und den Fokus darauf zu legen, uns Woche für Woche zu verbessern. Ich bin ein stets positiv denkender Mensch. Deshalb geht mein Blick gar nicht so sehr nach unten, sondern nach oben. Gelingt es uns, eine kleine Serie zu starten, können wir schnell mehrere Plätze gutmachen.

DFB.de: In der Anfangsphase der Saison waren die Sportfreunde zeitweise sogar Schlusslicht. Wie groß waren Ihre Sorgenfalten?

Oesterhelweg: Das war eine extreme Phase für uns alle. Wir hatten uns nach einer harten Vorbereitung viel vorgenommen und wollten unter Beweis stellen, was wir können. Und plötzlich klappten teilweise die einfachsten Spielzüge nicht. Die Lockerheit ging verloren. Ich bin froh, dass wir uns da herauskämpft haben.

DFB.de: Sie gehörten in der Anfangsphase der Saison zu den vier Spielern, die vom damaligen Trainer Matthias Maucksch zwischenzeitlich freigestellt wurden. Wie sind Sie damit umgegangen?

Oesterhelweg: Das ist Vergangenheit. Mein Blick geht nach vorn. Wir sind als Mannschaft wieder in die Spur gekommen, und ich denke, dass wir insgesamt keinen schlechten Job gemacht haben.

DFB.de: Was macht den aktuellen Trainer Nils Drube aus?

Oesterhelweg: Das gesamte Trainerteam arbeitet perfektionistisch. Die Vorbereitung auf die Gegner ist zum Beispiel extrem detailliert. Nils Drube versteht es, eine Taktik zu erarbeiten, in der jeder einzelne Spieler seine Stärken optimal auf den Platz bringen kann. Ich bin sicher, dass wir auf eine gute Rückrunde hoffen dürfen.

DFB.de: Sie hatten in eineinhalb Jahren bei den Sportfreunden nun schon sechs verschiedene Coaches. Routine wird ein Trainerwechsel aber trotzdem nicht, oder?

Oesterhelweg: Rückblickend ist das schon kurios. Aber alle Wechsel hatten ja ihren Grund. Für uns Spieler bedeutet so ein Wechsel immer auch eine Chance. Du kannst dadurch gepusht werden - oder du wirst gezwungen, aus deiner Komfortzone zu kommen. Beides ist leistungsfördernd. Negative Auswirkungen hatten die Trainerwechsel jedenfalls nicht. Im Gegenteil: Die Sportfreunde Lotte spielen immer noch in der 3. Liga. Wir wollen dieses Privileg in der Rückrunde mit allen Mitteln verteidigen.

DFB.de: Sie sind sowohl treffsicherster Torschütze als auch bester Vorlagengeber Ihrer Mannschaft. Was gefällt Ihnen besser?

Oesterhelweg: Ich schieße schon sehr gerne Tore und weiß, dass viele Experten und Fans zuerst auf diese Statistik schauen. Druck mache ich mir deshalb aber nicht. Unter dem Strich geht es einzig und allein um den mannschaftlichen Erfolg. Wer die Tore schießt oder vorbereitet, ist egal.

DFB.de: Die Rückrunde beginnt mit dem Heimspiel gegen Aufsteiger 1860 München. Wie groß ist die Vorfreude?

Oesterhelweg: Die ist bereits spürbar. Schließlich dauert es nicht mehr allzu lang. Wir starten vor eigenem Publikum mit einem Flutlichtspiel an einem Freitagabend gegen einen Traditionsverein. Die Zutaten könnten also besser kaum sein. Das Hinspiel in München ging 1:5 in die Hose. Wir haben also auch etwas gutzumachen. Und ich bin sicher, dass uns das gelingen wird. Mittlerweile sind wir eine ganz andere Mannschaft mit einer anderen Philosophie geworden.

DFB.de: Sie befinden sich mit 28 Jahren im besten Fußballeralter. In welche Richtung soll sich Ihre Laufbahn noch entwickeln?

Oesterhelweg: Wie gesagt: Mein Blick geht immer nach oben. Ich gebe mich nicht damit zufrieden, in der 3. Liga zu spielen. Nicht falsch verstehen: Die 3. Liga ist nicht schlecht. Es geht aber nun mal noch höher, und ich arbeite Tag für Tag dafür, noch einmal dorthin zu kommen. Für den VfR Aalen habe ich vor einigen Jahren schon ein paar Spiele in der 2. Bundesliga absolviert. Dann bin ich zwei Schritte zurück in die Regionalliga gegangen, diese Zeit hat mich geprägt. Ich möchte wissen, ob ich in der zweiten Liga noch einmal einen Fuß in die Tür bekommen kann.

DFB.de: Hätten Sie für den Fall der Fälle auch einen Plan B in der Tasche?

Oesterhelweg: Meine Eltern hatten es mir zur Bedingung gemacht, zunächst eine Lehre abzuschließen und nicht ausschließlich auf die Karte Fußball zu setzen. Ich habe Groß- und Außenhandelskaufmann gelernt. Vor einigen Jahren habe ich dann noch einen Fernlehrgang zum Fitnessfachwirt abgeschlossen. Gerade wenn ich an meine Ausbildungszeit zurückdenke, dann weiß ich, was es für ein Privileg ist, als Fußballer sein Hobby zum Beruf gemacht zu haben.

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