Jenas neuer Coach Petrik Sander: Es geht nur als Einheit

Sein Liga-Debüt als neuer Trainer des FC Carl Zeiss Jena gibt Petrik Sander am kommenden Samstag (14 Uhr) im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld. Zwei Tage nach Sanders 51. Geburtstag können die Kicker der Thüringer ihrem neuen Trainer dabei mit dem ersten Sieg nach sieben erfolglosen Partien hintereinander ein nachträgliches Geschenk machen. „Wir müssen mit dem unbedingten Siegeswillen ein Signal an die Zuschauer senden“, sagte Sander, der vor wenigen Tagen den beurlaubten Heiko Weber abgelöst hatte, im Gespräch mit DFB.de.

Aktuell rangiert Jena mit lediglich zehn Punkten aus 16 Partien auf dem 20. und letzten Tabellenplatz. Den ersten Nicht-Abstiegsrang belegt ausgerechnet die Arminia, die unter dem neuen Trainer Stefan Krämer seit fünf Runden ungeschlagen ist. Sander: „An der Arminia können wir uns ein Beispiel nehmen.“

Für Sander ist Carl Zeiss Jena die vierte Trainer-Station. Der ehemalige Profi war mehr als 20 Jahre Trainer und Spieler beim FC Energie Cottbus. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere wurde er bei den Lausitzern zunächst Co-Trainer, stieg später zum „Chef“ auf. Weitere Stationen waren der VfR Aalen und die TuS Koblenz. Im exklusiven DFB.de-Interview sprach der Journalist Thomas Ziehn mit Petrik Sander.

DFB.de: Hallo, Herr Sander! Im ersten Spiel unter Ihrer Regie gewann der FC Carl Zeiss Jena im Verbandspokal-Viertelfinale 3:0 gegen den Thüringenligisten SV Motor Altenburg. War es ein erster Schritt in die richtige Richtung?

Petrik Sander: Wir sind eine Runde weitergekommen und das war entscheidend. Ich hatte vorher nur wenige Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolviert. Da wäre es vermessen zu glauben, es würde schon alles so laufen, wie ich mir das vorstelle. Zum Beispiel haben einige Spieler nicht die Einstellung gezeigt, die ich bei einem Duell mit einem unterklassigen Gegner erwarte. Auch musste ich technische Defizite feststellen, die im Training nicht aufgetreten waren. Da zeigt sich die Verunsicherung der Mannschaft.

DFB.de: Was haben Sie ihren Spielern bei der ersten Trainingseinheit gesagt?

Sander: Unter einem neuen Trainer gibt es immer Gewinner und Verlierer. Ich habe meinen Spielern gesagt, dass die Karten auch unter mir neu gemischt werden. Es geht nur als Einheit. Elf Einzelspieler können kein Spiel gewinnen.

DFB.de: „Einfach kann ja jeder“, war eine Ihrer Aussagen zu Beginn des Engagements in Jena. Sie mögen also Herausforderungen!



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Sein Liga-Debüt als neuer Trainer des FC Carl Zeiss Jena gibt Petrik Sander am kommenden Samstag (14 Uhr) im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld. Zwei Tage nach Sanders 51. Geburtstag können die Kicker der Thüringer ihrem neuen Trainer dabei mit dem ersten Sieg nach sieben erfolglosen Partien hintereinander ein nachträgliches Geschenk machen. „Wir müssen mit dem unbedingten Siegeswillen ein Signal an die Zuschauer senden“, sagte Sander, der vor wenigen Tagen den beurlaubten Heiko Weber abgelöst hatte, im Gespräch mit DFB.de.

Aktuell rangiert Jena mit lediglich zehn Punkten aus 16 Partien auf dem 20. und letzten Tabellenplatz. Den ersten Nicht-Abstiegsrang belegt ausgerechnet die Arminia, die unter dem neuen Trainer Stefan Krämer seit fünf Runden ungeschlagen ist. Sander: „An der Arminia können wir uns ein Beispiel nehmen.“

Für Sander ist Carl Zeiss Jena die vierte Trainer-Station. Der ehemalige Profi war mehr als 20 Jahre Trainer und Spieler beim FC Energie Cottbus. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere wurde er bei den Lausitzern zunächst Co-Trainer, stieg später zum „Chef“ auf. Weitere Stationen waren der VfR Aalen und die TuS Koblenz. Im exklusiven DFB.de-Interview sprach der Journalist Thomas Ziehn mit Petrik Sander.

DFB.de: Hallo, Herr Sander! Im ersten Spiel unter Ihrer Regie gewann der FC Carl Zeiss Jena im Verbandspokal-Viertelfinale 3:0 gegen den Thüringenligisten SV Motor Altenburg. War es ein erster Schritt in die richtige Richtung?

Petrik Sander: Wir sind eine Runde weitergekommen und das war entscheidend. Ich hatte vorher nur wenige Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolviert. Da wäre es vermessen zu glauben, es würde schon alles so laufen, wie ich mir das vorstelle. Zum Beispiel haben einige Spieler nicht die Einstellung gezeigt, die ich bei einem Duell mit einem unterklassigen Gegner erwarte. Auch musste ich technische Defizite feststellen, die im Training nicht aufgetreten waren. Da zeigt sich die Verunsicherung der Mannschaft.

DFB.de: Was haben Sie ihren Spielern bei der ersten Trainingseinheit gesagt?

Sander: Unter einem neuen Trainer gibt es immer Gewinner und Verlierer. Ich habe meinen Spielern gesagt, dass die Karten auch unter mir neu gemischt werden. Es geht nur als Einheit. Elf Einzelspieler können kein Spiel gewinnen.

DFB.de: „Einfach kann ja jeder“, war eine Ihrer Aussagen zu Beginn des Engagements in Jena. Sie mögen also Herausforderungen!

Sander: Absolut. Ich bin ein Freund davon, mir hohe und fordernde Ziele zu setzen. Es hat mich in Jena gereizt, die aktuelle Saison zu retten. Denn es gibt hier viele Möglichkeiten, die momentan noch brach liegen. Die Perspektiven sind aber vorhanden.

DFB.de: Was ist entscheidend, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen?

Sander: Wir benötigen ein Erfolgserlebnis, den Hallo-Wach-Effekt. Jena lag in dieser Saison schon oft 1:0 zur Führung. Zu selten aber hat die Mannschaft daraus Kapital geschlagen. Wir sind in der Lage, Tore zu erzielen, und besitzen in der Offensive eine hohe individuelle Qualität, die wir jetzt auch auf den Platz bringen müssen.

DFB.de: Wird es im Winter Nachverpflichtungen geben?

Sander: Es geht für mich erst einmal darum, mir einen Überblick zu verschaffen. Ich bin aber bestimmt nicht nach Jena gekommen, um im Winter zehn Leute rauszuwerfen und zehn neue Spieler zu holen.

DFB.de: Erster Liga-Gegner unter ihrer Regie ist am Samstag Arminia Bielefeld. Wie schätzen Sie die Ostwestfalen ein?

Sander: An Bielefeld können wir uns ein Beispiel nehmen. Die Arminia hat es geschafft, sich nach einem schwachen Saisonstart zu stabilisieren und mit einer Positivserie unten herauszukommen. Es muss unser Ziel sein, gegen Bielefeld einen Erfolg zu landen, um nicht einen direkten Konkurrenten davonziehen zu lassen. Außerdem wollen wir mit dem unbedingten Siegeswillen ein Signal an die Zuschauer senden.

DFB.de: Welche Mannschaften sind die größten Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib?

Sander: Die Vereine, die derzeit im unteren Tabellendrittel zu finden sind, werden wohl bis zum Ende um den Klassenverbleib kämpfen. Die 3. Liga ist in diesem Jahr extrem ausgeglichen. Es gibt keine Mannschaften wie Braunschweig oder Rostock, die einsam vorne wegmarschieren. Diese Ausgeglichenheit macht den Reiz der 3. Liga aus.

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DFB.de: Sie hatten die TuS Koblenz nach dem Ende der abgelaufenen Saison verlassen. Was haben Sie bis zu Ihrem Amtsantritt in Jena gemacht?

Sander: Ich habe Koblenz verlassen, weil mir die Perspektive gefehlt hatte. Die Zeit habe ich genutzt, um mir viele Spiele anzuschauen. Häufig war ich auch beim Training des FSV Mainz 05, der in der Nähe meines Wohnortes liegt. Ich war immer über alles informiert. Das ist besonders in so einer Zeit ohne Job, die für einen Trainer ganz normal ist, sehr wichtig.

DFB.de: Hatten Sie schon Gelegenheit, die Stadt Jena unter die Lupe zu nehmen?

Sander: Noch nicht. Im Moment pendele ich zwischen Hotel, Geschäftsstelle und Trainingsplatz. Ich will mich voll auf das Sportliche konzentrieren. In der Regel bin ich um 8 Uhr der Erste im Büro und abends um 20 Uhr der Letzte, der das Licht ausmacht.