Emmanuel Iyoha: "Klose hat mir eine Geheimsprache beigebracht"

Emmanuel Iyoha zählt zu den größten Talenten aus den Reihen von Fortuna Düsseldorf. Um Spielpraxis zu sammeln, wurde der U-Nationalspieler bis Sommer zum VfL Osnabrück verliehen. Dort erlebt der Stürmer nun Abstiegskampf pur. Der VfL rangiert aktuell auf Tabellenplatz 17 – einem Nichtabstiegsplatz. Drei Punkte dahinter steht der Chemnitzer FC auf einem Abstiegsplatz. Am Freitagabend kommt es zum direkten Duell beider Mannschaften (19 Uhr).

Im aktuellen DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen erzählt der 20-Jährige, wie er den Abstiegskampf wahrnimmt, inwiefern ihn die U-Nationalmannschaft weitergebracht hat und was er von Miroslav Klose gelernt hat.

DFB.de: Herr Iyoha, vergangene Saison haben Sie den Abstiegskampf in der 2. Bundesliga mit Fortuna Düsseldorf erlebt. Nun erleben Sie selbiges in der 3. Liga mit dem VfL Osnabrück. Wie gehen Sie als junger Profi mit diesem ständigen Druck um?

Iyoha: Druck hat man im Profifußball immer. Aber natürlich kommt in so einer Situation noch eine zusätzliche Anspannung hinzu. Damit geht wahrscheinlich jeder Spieler anders um. Manche Spieler werden nervös und unsicher, andere sind besonders motiviert und brauchen diesen Druck.

DFB.de: Und welcher Typus sind Sie?

Iyoha: Ich kann nicht bestreiten, dass ich auch nervös bin – vielleicht mehr als einige erfahrene Spieler. Andererseits aber motiviert mich die Situation auch. Momentan fühlt es sich so an, als würde jeder Sieg doppelt zählen.

DFB.de: Dass jeder Sieg doppelt zählt, trifft auf das Freitagabendspiel gegen den Chemnitzer FC, die einen Tabellenplatz hinter dem VfL und somit auf einem Abstiegsplatz stehen, vermutlich besonders zu, oder?

Iyoha: Das ist ein richtungsweisendes Spiel. Wir können den Abstand auf die Abstiegsplätze auf sechs Punkte ausbauen. Das ist unser Ziel.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat nur einen Punkt aus den letzten drei Spielen geholt. Direkt davor gab es vier Spiele ohne Niederlage. Warum erlebt der VfL Osnabrück immer so unterschiedliche Phasen?

Iyoha: Der Kopf spielt eine große Rolle. Wenn es gut läuft, spielt man einfach drauflos und macht sich wenig Gedanken. Gerät man jedoch in einen Negativtrend, denkt man über jeden Pass nach. Spiele ich den Pass? Spiele ich ihn nicht? Könnte der Pass abgefangen werden? Das macht alles nur zusätzlich schwer.

DFB.de: Sie stehen noch bis 2020 bei Fortuna Düsseldorf unter Vertrag und wurden bis zum Saisonende nach Osnabrück verliehen. War die Ausleihe Ihr persönlicher Wunsch?

Iyoha: Ja, ich habe zum Saisonbeginn in Düsseldorf festgestellt, dass ich bei den Profis nicht richtig in Fahrt komme. Ich habe dann das Gespräch mit unserem damaligen Co-Trainer Peter Hermann (heute Co-Trainer beim FC Bayern München, Anm.d.Red.) gesucht. Er hatte mir zugestimmt, dass regelmäßige Einsätze in der 3. Liga gut für mich wären.



Emmanuel Iyoha zählt zu den größten Talenten aus den Reihen von Fortuna Düsseldorf. Um Spielpraxis zu sammeln, wurde der U-Nationalspieler bis Sommer zum VfL Osnabrück verliehen. Dort erlebt der Stürmer nun Abstiegskampf pur. Der VfL rangiert aktuell auf Tabellenplatz 17 – einem Nichtabstiegsplatz. Drei Punkte dahinter steht der Chemnitzer FC auf einem Abstiegsplatz. Am Freitagabend kommt es zum direkten Duell beider Mannschaften (19 Uhr).

Im aktuellen DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen erzählt der 20-Jährige, wie er den Abstiegskampf wahrnimmt, inwiefern ihn die U-Nationalmannschaft weitergebracht hat und was er von Miroslav Klose gelernt hat.

DFB.de: Herr Iyoha, vergangene Saison haben Sie den Abstiegskampf in der 2. Bundesliga mit Fortuna Düsseldorf erlebt. Nun erleben Sie selbiges in der 3. Liga mit dem VfL Osnabrück. Wie gehen Sie als junger Profi mit diesem ständigen Druck um?

Iyoha: Druck hat man im Profifußball immer. Aber natürlich kommt in so einer Situation noch eine zusätzliche Anspannung hinzu. Damit geht wahrscheinlich jeder Spieler anders um. Manche Spieler werden nervös und unsicher, andere sind besonders motiviert und brauchen diesen Druck.

DFB.de: Und welcher Typus sind Sie?

Iyoha: Ich kann nicht bestreiten, dass ich auch nervös bin – vielleicht mehr als einige erfahrene Spieler. Andererseits aber motiviert mich die Situation auch. Momentan fühlt es sich so an, als würde jeder Sieg doppelt zählen.

DFB.de: Dass jeder Sieg doppelt zählt, trifft auf das Freitagabendspiel gegen den Chemnitzer FC, die einen Tabellenplatz hinter dem VfL und somit auf einem Abstiegsplatz stehen, vermutlich besonders zu, oder?

Iyoha: Das ist ein richtungsweisendes Spiel. Wir können den Abstand auf die Abstiegsplätze auf sechs Punkte ausbauen. Das ist unser Ziel.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat nur einen Punkt aus den letzten drei Spielen geholt. Direkt davor gab es vier Spiele ohne Niederlage. Warum erlebt der VfL Osnabrück immer so unterschiedliche Phasen?

Iyoha: Der Kopf spielt eine große Rolle. Wenn es gut läuft, spielt man einfach drauflos und macht sich wenig Gedanken. Gerät man jedoch in einen Negativtrend, denkt man über jeden Pass nach. Spiele ich den Pass? Spiele ich ihn nicht? Könnte der Pass abgefangen werden? Das macht alles nur zusätzlich schwer.

DFB.de: Sie stehen noch bis 2020 bei Fortuna Düsseldorf unter Vertrag und wurden bis zum Saisonende nach Osnabrück verliehen. War die Ausleihe Ihr persönlicher Wunsch?

Iyoha: Ja, ich habe zum Saisonbeginn in Düsseldorf festgestellt, dass ich bei den Profis nicht richtig in Fahrt komme. Ich habe dann das Gespräch mit unserem damaligen Co-Trainer Peter Hermann (heute Co-Trainer beim FC Bayern München, Anm.d.Red.) gesucht. Er hatte mir zugestimmt, dass regelmäßige Einsätze in der 3. Liga gut für mich wären.

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DFB.de: Sie haben sich den Traum vom Profifußball erfüllt. Viele andere Talente scheitern. Welchen Tipp können Sie jungen Fußballspielern geben, die ebenfalls vom Profifußball träumen?

Iyoha: Abgesehen von der Grundqualität, die man einfach mitbringen muss, ist der Kopf entscheidend. Ein junger Spieler muss Rückschläge einstecken können. Man muss immer dazu bereit sein, im Training Gas zu geben – auch wenn es einmal nicht läuft.

DFB.de: Sprechen Sie da aus Erfahrung?

Iyoha: Auch bei mir lief nicht alles glatt. Als ich für die U 14 von Bayer Leverkusen gespielt hatte, bekam ich kaum noch Einsätze. Ich bin dann zu Fortuna Düsseldorf gewechselt, kam aber auch dort in der U 15 und der U 16 kaum zum Zug. Ich hatte auch viel mit meinem Wachstum zu kämpfen. Der Körper wollte nicht so wie ich wollte. Wichtig war, dass ich immer drangeblieben bin und Gas gegeben habe. Irgendwann ging es dann wieder bergauf.

DFB.de: Hatten oder haben Sie Fußballidole?

Iyoha: Thierry Henry war immer mein Vorbild, weil er ein ähnlicher Spielertyp ist wie ich. Er ist ein großgewachsener Offensivspieler, der trotzdem sehr schnell und wendig und zudem sehr abschlussstark ist – sowohl mit dem linken wie auch dem rechten Fuß.

DFB.de: Sie sind zwar deutscher U-Nationalspieler, haben aber auch nigerianische Wurzeln. Was gab den Ausschlag, für Deutschland spielen zu wollen?

Iyoha: Die Frage hat sich für mich nie groß gestellt. Ich bin hier in Deutschland aufgewachsen. Zudem kam der DFB früher auf mich zu als der Verband aus Nigeria. Ich bin total froh, in Deutschland diese Erfahrungen sammeln zu können. Es gibt aber auch Kontakte nach Nigeria. Das könnte für später theoretisch eine Option sein.

DFB.de: Sie haben sowohl für die deutsche U 19- wie auch für die U 20-Nationalmannschaft gespielt. Im vergangenen Jahr nahmen Sie auch an der U 20-Weltmeisterschaft teil. Inwiefern war das für Ihre Entwicklung als Fußballer hilfreich?

Iyoha: Ich empfinde es als sehr positiv, in der U-Nationalmannschaft andere Mitspieler als im Verein zu haben. Habe ich einen anderen Spielertyp als Mitspieler, muss ich mich auch selber anders verhalten. Dadurch wird man vielseitiger. Auch die Gegner sorgen für viel Abwechslung. Jede Nation bringt andere Stärken mit. Die einen sind körperlich sehr robust, andere sind technisch stark. Das fordert einen. Zudem bekommt man einen Eindruck davon, wie weit man selber ist. Von daher würde ich mich freuen, bald wieder für ein U-Länderspiel nominiert zu werden.

DFB.de: Gab es einen bestimmten Trainer oder Assistenztrainer bei den U-Nationalmannschaften, von dem Sie besonders viel gelernt haben?

Iyoha: Kurz vor der Weltmeisterschaft war Miroslav Klose bei einem Lehrgang dabei. Gerade uns Offensivspielern konnte er einiges mitgeben.

DFB.de: Zum Beispiel?

Iyoha: Zum Beispiel welche Laufwege man zu machen hat, wie man sich in eine gute Position bringen kann oder wie die Absprache mit den Mitspielern auf dem Feld auszusehen hat. Schließlich dürfen die Gegenspieler das nicht verstehen. Er hat uns also eine Art Geheimsprache beigebracht.

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