Hain: "Schritt zurück keine Sekunde bereut"

Viel besser hätte der Saisonstart in der 3. Liga für Stürmer Stephan Hain vom Aufsteiger SpVgg Unterhaching nicht laufen können. In sechs Partien traf der 28-Jährige fünfmal. Mit seinen Treffern hat Hain, der einst für den FC Augsburg schon in der Bundesliga am Ball war, großen Anteil daran, dass Unterhaching mit zehn Punkten Tabellenachter ist. Bemerkenswert: In der vergangenen Aufstiegssaison steuerte Hain nicht weniger als 32 Treffer bei nur 28 Einsätzen zur Meisterschaft in der Regionalliga Bayern bei.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Stephan Hain mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über seine exzellente Torquote, die Durchmärsche der lokalen Konkurrenz aus Regensburg und Würzburg und sein Studium.

DFB.de: Wie gefällt Ihnen der Blick auf die Tabelle, Herr Hain?

Stephan Hain: Es ist ja noch früh in der Saison, aber für den Moment können wir recht zufrieden sein. Mit den zehn Punkten haben wir schon einmal eine gute Basis geschaffen.

DFB.de: Wie kommt es, dass sich die SpVgg als Neuling so schnell akklimatisiert hat?

Hain: Zu Beginn waren wir noch etwas naiv. Das 0:3 bei der zweiten Mannschaft des SV Werder Bremen war die Quittung. Wir waren viel zu hektisch, haben die Bälle zu leicht hergegeben. Bremen hat uns vorgemacht, wie man in der 3. Liga auftreten muss. Wir konnten jedoch schnell die richtigen Schlüsse ziehen und das folgende Spiel gegen Zweitligaabsteiger Karlsruher SC 3:2 für uns entscheiden. Das hat Selbstvertrauen gegeben.

DFB.de: Mit fünf von insgesamt elf Treffern sind Sie nicht ganz "unschuldig" an der Situation. Wie bewerten Sie Ihre Ausbeute?

Hain: Ich bin froh, dass ich auch in der 3. Liga treffe. Als Stürmer wird man an Toren gemessen. Ich freue mich, dass ich der Mannschaft bisher damit so gut helfen konnte. Der Erfolg der Mannschaft steht aber immer im Vordergrund. Ich bin auch zufrieden, wenn wir drei Punkte holen und ich nicht treffe.

DFB.de: In Ihrer Vita stehen unter anderem 24 Erst- und 76 Zweitligapartien. Mussten Sie sich nach dem Aufstieg von der 4. in die 3. Liga trotzdem ein wenig umstellen?

Hain: Das Tempo ist in der 3. Liga deutlich höher und die Fehler werden schneller bestraft. Wir haben das Bremen-Spiel gewissermaßen gebraucht, um das zu erkennen. Unsere Abläufe haben sich dagegen nicht großartig verändert - mit dem Unterschied, dass alles vor mehr Zuschauern stattfindet. Das ist für uns sehr positiv.

DFB.de: Sie führen die Torschützenliste derzeit zusammen mit Benjamin Girth vom Mitaufsteiger SV Meppen an. Geht ein Blick von Ihnen immer wieder auch einmal auf diese Statistik?

Hain: Eigentlich nicht. Ich konzentriere mich auf meine Leistung. Die steht im Vordergrund. Auch die Tabellensituation versuche ich immer, so weit es möglich ist, auszuklammern. Sobald im Strafraum ein "Muss" hinter einer Chance steht, besteht die Gefahr, zu verkrampfen. Deshalb setze ich mir auch nie eine Marke, die ich erreichen will.



Viel besser hätte der Saisonstart in der 3. Liga für Stürmer Stephan Hain vom Aufsteiger SpVgg Unterhaching nicht laufen können. In sechs Partien traf der 28-Jährige fünfmal. Mit seinen Treffern hat Hain, der einst für den FC Augsburg schon in der Bundesliga am Ball war, großen Anteil daran, dass Unterhaching mit zehn Punkten Tabellenachter ist. Bemerkenswert: In der vergangenen Aufstiegssaison steuerte Hain nicht weniger als 32 Treffer bei nur 28 Einsätzen zur Meisterschaft in der Regionalliga Bayern bei.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Stephan Hain mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über seine exzellente Torquote, die Durchmärsche der lokalen Konkurrenz aus Regensburg und Würzburg und sein Studium.

DFB.de: Wie gefällt Ihnen der Blick auf die Tabelle, Herr Hain?

Stephan Hain: Es ist ja noch früh in der Saison, aber für den Moment können wir recht zufrieden sein. Mit den zehn Punkten haben wir schon einmal eine gute Basis geschaffen.

DFB.de: Wie kommt es, dass sich die SpVgg als Neuling so schnell akklimatisiert hat?

Hain: Zu Beginn waren wir noch etwas naiv. Das 0:3 bei der zweiten Mannschaft des SV Werder Bremen war die Quittung. Wir waren viel zu hektisch, haben die Bälle zu leicht hergegeben. Bremen hat uns vorgemacht, wie man in der 3. Liga auftreten muss. Wir konnten jedoch schnell die richtigen Schlüsse ziehen und das folgende Spiel gegen Zweitligaabsteiger Karlsruher SC 3:2 für uns entscheiden. Das hat Selbstvertrauen gegeben.

DFB.de: Mit fünf von insgesamt elf Treffern sind Sie nicht ganz "unschuldig" an der Situation. Wie bewerten Sie Ihre Ausbeute?

Hain: Ich bin froh, dass ich auch in der 3. Liga treffe. Als Stürmer wird man an Toren gemessen. Ich freue mich, dass ich der Mannschaft bisher damit so gut helfen konnte. Der Erfolg der Mannschaft steht aber immer im Vordergrund. Ich bin auch zufrieden, wenn wir drei Punkte holen und ich nicht treffe.

DFB.de: In Ihrer Vita stehen unter anderem 24 Erst- und 76 Zweitligapartien. Mussten Sie sich nach dem Aufstieg von der 4. in die 3. Liga trotzdem ein wenig umstellen?

Hain: Das Tempo ist in der 3. Liga deutlich höher und die Fehler werden schneller bestraft. Wir haben das Bremen-Spiel gewissermaßen gebraucht, um das zu erkennen. Unsere Abläufe haben sich dagegen nicht großartig verändert - mit dem Unterschied, dass alles vor mehr Zuschauern stattfindet. Das ist für uns sehr positiv.

DFB.de: Sie führen die Torschützenliste derzeit zusammen mit Benjamin Girth vom Mitaufsteiger SV Meppen an. Geht ein Blick von Ihnen immer wieder auch einmal auf diese Statistik?

Hain: Eigentlich nicht. Ich konzentriere mich auf meine Leistung. Die steht im Vordergrund. Auch die Tabellensituation versuche ich immer, so weit es möglich ist, auszuklammern. Sobald im Strafraum ein "Muss" hinter einer Chance steht, besteht die Gefahr, zu verkrampfen. Deshalb setze ich mir auch nie eine Marke, die ich erreichen will.

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DFB.de: Was zeichnet Sie vor dem Tor aus?

Hain: Ich denke, dass ich in den Abschlusssituationen die nötige Ruhe mitbringe und deshalb eine ganz gute Quote beim Verwerten von Chancen habe. Es gibt da kein Patentrezept. Vieles hängt mit Intuition und auch mit Glück zusammen. Außerdem bin ich abhängig von den Zuspielen. Das klappt bei uns hervorragend. Sascha Bigalke ist zum Beispiel ein hervorragender Passgeber, mit dem ich prächtig harmoniere.

DFB.de: Glauben Sie, dass die gegnerischen Abwehrspieler künftig noch verstärkter auf Sie achten?

Hain: Schwer zu sagen. Im modernen Fußball stellt man ja nicht mehr einen oder mehrere Verteidiger ab, um einen Offensivspieler aus dem Spiel zu nehmen. Was ich aber merke, ist, dass die Verteidiger im Vergleich zur Regionalliga körperlich noch mehr dagegengehalten. So ist es für mich einen Tick schwerer, gefährlich in den Strafraum zu kommen.

DFB.de: Was passiert, sollten Sie einmal länger ausfallen?

Hain: Ich glaube nicht, dass es da größere Probleme gibt. Unser Spielsystem ist schließlich nicht nur auf einen oder zwei Spieler zugeschnitten.

DFB.de: In den vergangenen beiden Jahren sind der SSV Jahn Regensburg und die Würzburger Kickers jeweils als Aufsteiger bis in die 2. Liga durchmarschiert. Beide Klubs kommen auch aus Bayern.

Hain: Ich weiß, auf was Sie hinauswollen. Wir stehen unter Zugzwang, richtig? (lacht) Im Ernst: Regensburg und Würzburg hatte lange keiner auf der Rechnung. Mit längeren Serien war es ihnen gelungen, sich ganz oben hereinzuspielen. Da die Vereine in der 3. Liga eng beieinander liegen, kann man schon mit wenigen Siegen hintereinander nach oben kommen - oder mit einigen Niederlagen ganz unten reinrutschen. Nichts ist unmöglich. Wir tun aber gut daran, realistisch zu bleiben.

DFB.de: Wie sieht denn die Zielsetzung mit der SpVgg aus?

Hain: Es geht primär darum, die nötigen Punkte für den Klassenverbleib zu holen. 45 Punkte sehe ich als sichere Marke. Wir sind Aufsteiger und gehen die 3. Liga mit der gehörigen Portion Demut an. Auf der anderen Seite wissen wir, dass wir die Qualität besitzen, um in jeder Partie zu bestehen.

DFB.de: Nebenbei studieren Sie auch noch. Gibt es keine Zeitprobleme?

Hain: Das stimmt. Meinen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre habe ich schon in der Tasche. Aktuell arbeite ich an meinem Master. Eineinhalb Jahre werde ich wohl noch benötigen. Es ist ein gutes Gefühl, einen Plan B in der Tasche zu haben, falls einmal etwas Unvorhergesehenes passiert.

DFB.de: Was schätzen Sie so an Ihrem aktuellen Verein?

Hain: Ich bin ein Typ, der das Vertrauen des Trainers spüren muss, um seine Leistung zu bringen. Das ist in Unterhaching absolut der Fall. Außerdem ist das Umfeld familiär. Das schätze ich. Manchmal muss man im Leben einen Schritt zurückmachen, um wieder nach vorne zu kommen. Den Schritt zur SpVgg habe ich jedenfalls noch keine Sekunde bereut.

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