Erfurts Drexler: "Wenn die Konkurrenz patzt, sind wir da"

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Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor.

Mit Rot-Weiß Erfurt befindet sich Dominick Drexler aktuell auf der Überholspur. Der agile Angreifer hat mit den Thüringern den Rückstand zum Spitzentrio in der 3. Liga fast aufgeholt und ist dicht dran am Relegationsplatz und dem möglichen Aufstieg in Liga zwei.

„Wir haben es zwar nicht ganz selbst in der Hand, spielen mit dem SV Wehen Wiesbaden aber noch gegen einen direkten Konkurrenten um den dritten Platz. Wenn der drittplatzierte Offenbach patzt, sind wir da“, gibt sich der 20-Jährige, der bisher vier Tore erzielt hat, im Gespräch mit DFB.de kämpferisch.

Wichtige Tore im Aufstiegsrennen

Dominick Drexler hat großen Anteil daran, dass die Erfurter, die nur einen Punkt hinter Offenbach liegen, noch vom Aufstieg träumen dürfen. Beim 3:2-Derbysieg beim FC Carl Zeiss Jena Mitte März führte er seine Mannschaft mit zwei Treffern fast im Alleingang auf die Siegerstraße. Beim 3:1 im Nachholspiel bei Dynamo Dresden unter der Woche sorgte er mit seinem sehenswerten Lupfer aus 16 Metern zum Endstand für die Entscheidung.

„Ich hatte etwas Glück, dass der Ball abgefälscht wurde“, so Drexler, der danach einen langen Sprint bis zur Erfurter Trainerbank hinlegte und Stefan Emmerling vor Freude in die Arme sprang. Drexler: „Er hat mich nach meiner langen Verletzungspause wieder aufgebaut.“

Zunächst Verletzungspech

Nach seinem Wechsel im Sommer 2010 vom Regionalligisten Bayer 04 Leverkusen II nach Erfurt lief es für Dominick Drexler nämlich zunächst nicht nach Plan. Zwei Innenbandrisse setzten den Offensivspieler für mehrere Monate außer Gefecht. „Die Zeit in der Reha war hart. Unser Mannschaftsarzt Dr. Peter Ullmann hat mich aber immer wieder zum Durchhalten motiviert“, erinnert sich der Angreifer an seine Auszeit wider Willen.

Sein Ziel verlor Dominick Drexler, der bei RWE noch einen Vertrag bis 2012 besitzt, trotz der schweren Verletzungen nie aus den Augen: „Ich habe den Schritt nach Erfurt gemacht, um mich weiterzuentwickeln. Die 3. Liga ist eine hervorragende Klasse für Talente. Am liebsten würde ich mit Rot-Weiß Erfurt in die 2. Bundesliga aufsteigen, um dann wiederum den nächsten Schritt zu machen.“

Sturmpartner Reichwein gegen Saarbrücken gesperrt

Die nächste Etappe in Richtung Aufstieg kann Rot-Weiß Erfurt bereits am Samstag (ab 14 Uhr) mit einem Heimsieg gegen den 1. FC Saarbrücken zurücklegen. Allerdings muss Drexler ohne seinen gesperrten Sturmpartner Marcel Reichwein (fünfte Gelbe Karte) auskommen. „Das ist ärgerlich, aber wir haben mit Tino Semmer und Julian Lüttmann guten Ersatz“, sagt Drexler.

Neben Reichwein (25) gehört Denis Weidlich (24) zu den besten Freunden von Drexler. „Wir gehen regelmäßig zusammen auf die Bowlingbahn“, so Dominick, der von seinen Mitspielern häufig nur „Domme“ genannt wird.

Für den Saisonendspurt hat er noch einiges vorgenommen. „Ich will in jedem Spiel mindestens ein Tor erzielen“, sagt Drexler selbstbewusst. Der Abiturient ist in der Offensive flexibel einsetzbar, spielt aber am liebsten im Sturmzentrum. „Ich versuche immer, möglichst schnell abzuschließen“, erklärt der gebürtige Bonner und orientiert sich dabei unter anderem am bosnischen Nationalspieler Vedad Ibisevic (26) vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim: „Ich mag seine Spielweise.“

Freundin Chantal drückt die Daumen

Zwischen Erfurt und Drexlers Heimat am Rhein liegen 350 Kilometer. Dennoch sieht der junge Fußballer seine Eltern Barbara und Michael regelmäßig. „Wenn ich frei habe, versuche ich immer, nach Bonn zu fahren. Meine Familie ist mir sehr wichtig“, macht der 20-Jährige klar.

Dabei sind seine Eltern an den Wochenenden häufig auch Gäste im Erfurter Steigerwaldstadion. Fast immer vor Ort ist auch Drexlers Freundin Chantal, die in Remscheid wohnt, aktuell ihr Abitur macht und Dominick kräftig die Daumen drückt. „Vielleicht zieht sie im Sommer nach Erfurt“, so Drexler zu den Zukunftsplänen.

Seine Abstecher in die Bundesstadt nutzt Dominick Drexler unter anderem auch dafür, sich die Spiele seines Zwillingsbruders Patrick anzusehen, der beim Bezirksligisten Sportfreunde Brüser Berg kickt.

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Beginn in der Jugend von Brüser Berg

In der Jugend von Brüser Berg hatte auch die Karriere von Dominick Drexler begonnen. Mit fünf Jahren meldete ihn sein Vater Michael, einst selbst ein Amateurfußballer, im Verein an. Als D-Jugendlicher wurde Drexler beim DFB-Stützpunkt in Bonn gefördert.

Stützpunkt-Trainer Frank Baumann ist von der Entwicklung seines ehemaligen Schützlings nicht überrascht: „Dominick gehörte zu den leistungsauffälligsten Spielerpersönlichkeiten des Jahrganges 1990. Er hatte den nötigen Biss, war ehrgeizig und für seine Gegenspieler nur schwer auszurechnen.“

Über die Jugend vom Bonner SC und von Alemannia Aachen kam Dominick Drexler zu Bayer 04 Leverkusen. Bei den Rheinländern feierte er erste Erfolge: Mit der A-Jugend von Bayer gewann er in der Saison 2007/2008 durch ein 3:0 im Finale gegen Borussia Mönchengladbach den DFB-Junioren-Vereinspokal. „Das ist bisher mein persönliches Karriere-Highlight“, sagt Drexler.

Ulf Kirsten verbesserte Drexlers Kopfballspiel

Der Offensivspieler schaffte danach den Sprung in den U 23-Kader und bekam dort von Ulf Kirsten, einem der erfolgreichsten deutschen Stürmer aller Zeiten, den nötigen Feinschliff. „Ich habe Ulf Kirsten viel zu verdanken. Er hat immer versucht, mein Kopfballspiel zu verbessern. Vielleicht wird mir das Sondertraining im Saisonendspurt helfen“, so Drexler.

Der Angreifer durfte in Leverkusen sogar mehrmals unter Jupp Heynckes, dem künftigen Coach des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München, trainieren. „Das war etwas ganz Besonderes“, erinnert sich Drexler gerne zurück. „Mein großer Traum ist es, einmal für Bayer 04 Leverkusen in der Bundesliga aufzulaufen.“

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Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor.

Mit Rot-Weiß Erfurt befindet sich Dominick Drexler aktuell auf der Überholspur. Der agile Angreifer hat mit den Thüringern den Rückstand zum Spitzentrio in der 3. Liga fast aufgeholt und ist dicht dran am Relegationsplatz und dem möglichen Aufstieg in Liga zwei.

„Wir haben es zwar nicht ganz selbst in der Hand, spielen mit dem SV Wehen Wiesbaden aber noch gegen einen direkten Konkurrenten um den dritten Platz. Wenn der drittplatzierte Offenbach patzt, sind wir da“, gibt sich der 20-Jährige, der bisher vier Tore erzielt hat, im Gespräch mit DFB.de kämpferisch.

Wichtige Tore im Aufstiegsrennen

Dominick Drexler hat großen Anteil daran, dass die Erfurter, die nur einen Punkt hinter Offenbach liegen, noch vom Aufstieg träumen dürfen. Beim 3:2-Derbysieg beim FC Carl Zeiss Jena Mitte März führte er seine Mannschaft mit zwei Treffern fast im Alleingang auf die Siegerstraße. Beim 3:1 im Nachholspiel bei Dynamo Dresden unter der Woche sorgte er mit seinem sehenswerten Lupfer aus 16 Metern zum Endstand für die Entscheidung.

„Ich hatte etwas Glück, dass der Ball abgefälscht wurde“, so Drexler, der danach einen langen Sprint bis zur Erfurter Trainerbank hinlegte und Stefan Emmerling vor Freude in die Arme sprang. Drexler: „Er hat mich nach meiner langen Verletzungspause wieder aufgebaut.“

Zunächst Verletzungspech

Nach seinem Wechsel im Sommer 2010 vom Regionalligisten Bayer 04 Leverkusen II nach Erfurt lief es für Dominick Drexler nämlich zunächst nicht nach Plan. Zwei Innenbandrisse setzten den Offensivspieler für mehrere Monate außer Gefecht. „Die Zeit in der Reha war hart. Unser Mannschaftsarzt Dr. Peter Ullmann hat mich aber immer wieder zum Durchhalten motiviert“, erinnert sich der Angreifer an seine Auszeit wider Willen.

Sein Ziel verlor Dominick Drexler, der bei RWE noch einen Vertrag bis 2012 besitzt, trotz der schweren Verletzungen nie aus den Augen: „Ich habe den Schritt nach Erfurt gemacht, um mich weiterzuentwickeln. Die 3. Liga ist eine hervorragende Klasse für Talente. Am liebsten würde ich mit Rot-Weiß Erfurt in die 2. Bundesliga aufsteigen, um dann wiederum den nächsten Schritt zu machen.“

Sturmpartner Reichwein gegen Saarbrücken gesperrt

Die nächste Etappe in Richtung Aufstieg kann Rot-Weiß Erfurt bereits am Samstag (ab 14 Uhr) mit einem Heimsieg gegen den 1. FC Saarbrücken zurücklegen. Allerdings muss Drexler ohne seinen gesperrten Sturmpartner Marcel Reichwein (fünfte Gelbe Karte) auskommen. „Das ist ärgerlich, aber wir haben mit Tino Semmer und Julian Lüttmann guten Ersatz“, sagt Drexler.

Neben Reichwein (25) gehört Denis Weidlich (24) zu den besten Freunden von Drexler. „Wir gehen regelmäßig zusammen auf die Bowlingbahn“, so Dominick, der von seinen Mitspielern häufig nur „Domme“ genannt wird.

Für den Saisonendspurt hat er noch einiges vorgenommen. „Ich will in jedem Spiel mindestens ein Tor erzielen“, sagt Drexler selbstbewusst. Der Abiturient ist in der Offensive flexibel einsetzbar, spielt aber am liebsten im Sturmzentrum. „Ich versuche immer, möglichst schnell abzuschließen“, erklärt der gebürtige Bonner und orientiert sich dabei unter anderem am bosnischen Nationalspieler Vedad Ibisevic (26) vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim: „Ich mag seine Spielweise.“

Freundin Chantal drückt die Daumen

Zwischen Erfurt und Drexlers Heimat am Rhein liegen 350 Kilometer. Dennoch sieht der junge Fußballer seine Eltern Barbara und Michael regelmäßig. „Wenn ich frei habe, versuche ich immer, nach Bonn zu fahren. Meine Familie ist mir sehr wichtig“, macht der 20-Jährige klar.

Dabei sind seine Eltern an den Wochenenden häufig auch Gäste im Erfurter Steigerwaldstadion. Fast immer vor Ort ist auch Drexlers Freundin Chantal, die in Remscheid wohnt, aktuell ihr Abitur macht und Dominick kräftig die Daumen drückt. „Vielleicht zieht sie im Sommer nach Erfurt“, so Drexler zu den Zukunftsplänen.

Seine Abstecher in die Bundesstadt nutzt Dominick Drexler unter anderem auch dafür, sich die Spiele seines Zwillingsbruders Patrick anzusehen, der beim Bezirksligisten Sportfreunde Brüser Berg kickt.

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Beginn in der Jugend von Brüser Berg

In der Jugend von Brüser Berg hatte auch die Karriere von Dominick Drexler begonnen. Mit fünf Jahren meldete ihn sein Vater Michael, einst selbst ein Amateurfußballer, im Verein an. Als D-Jugendlicher wurde Drexler beim DFB-Stützpunkt in Bonn gefördert.

Stützpunkt-Trainer Frank Baumann ist von der Entwicklung seines ehemaligen Schützlings nicht überrascht: „Dominick gehörte zu den leistungsauffälligsten Spielerpersönlichkeiten des Jahrganges 1990. Er hatte den nötigen Biss, war ehrgeizig und für seine Gegenspieler nur schwer auszurechnen.“

Über die Jugend vom Bonner SC und von Alemannia Aachen kam Dominick Drexler zu Bayer 04 Leverkusen. Bei den Rheinländern feierte er erste Erfolge: Mit der A-Jugend von Bayer gewann er in der Saison 2007/2008 durch ein 3:0 im Finale gegen Borussia Mönchengladbach den DFB-Junioren-Vereinspokal. „Das ist bisher mein persönliches Karriere-Highlight“, sagt Drexler.

Ulf Kirsten verbesserte Drexlers Kopfballspiel

Der Offensivspieler schaffte danach den Sprung in den U 23-Kader und bekam dort von Ulf Kirsten, einem der erfolgreichsten deutschen Stürmer aller Zeiten, den nötigen Feinschliff. „Ich habe Ulf Kirsten viel zu verdanken. Er hat immer versucht, mein Kopfballspiel zu verbessern. Vielleicht wird mir das Sondertraining im Saisonendspurt helfen“, so Drexler.

Der Angreifer durfte in Leverkusen sogar mehrmals unter Jupp Heynckes, dem künftigen Coach des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München, trainieren. „Das war etwas ganz Besonderes“, erinnert sich Drexler gerne zurück. „Mein großer Traum ist es, einmal für Bayer 04 Leverkusen in der Bundesliga aufzulaufen.“