Derby Erfurt gegen Jena: Das "Spiel der Woche" im Faktencheck

Derby in Thüringen: Im Rahmen des 7. Spieltages der 3. Liga empfängt am Samstag (ab 14 Uhr, live im MDR und bei Telekom Sport) der noch sieglose FC Rot-Weiß Erfurt den ebenfalls schlecht in die Saison gestarteten Nachbarn Carl Zeiss Jena. DFB.de macht den Faktencheck.

BILANZ: In der 3. Liga gab es das Thüringen-Derby zwischen Erfurt und Jena bislang achtmal. Jena entschied davon lediglich zwei Partien für sich, fünfmal triumphierte Erfurt, einmal endete die Partie unentschieden. Das einzige Remis zwischen beiden Teams in der 3. Liga gab es gleich in der Premierenspielzeit 2008/2009 - im Februar 2009 trennte man sich in Jena 1:1. Nur gegen den VfB Stuttgart II kassierte Jena in der 3. Liga mehr Niederlagen (6) als gegen Erfurt (5).

NASE VORN: Die vergangenen beiden Pflichtspielduelle gewann Jena jeweils recht klar. Sowohl das Finale im Thüringenpokal 2016 (2:0) als auch das im Jahr 2014 (5:0) ging an den FCC. Apropos Pokalfinale: Im Finale des FDGB-Pokals 1980 besiegte Jena Erfurt 3:1 nach Verlängerung und fuhr den letzten seiner vier Triumphe in diesem Wettbewerb ein.

VOR SECHS JAHREN: Jena entschied das bislang letzte Drittligaduell nach zuvor drei RWE-Siegen am 17. Dezember 2011 mit 1:0 vor heimischer Kulisse für sich.

LANG IST'S HER: Neben zahlreichen Duellen in der DDR-Oberliga/NOFV-Oberliga und im Thüringen-Pokal trafen die Klubs zudem in der Regionalliga Nord, Nord/Ost und Süd sowie in der 2. Liga Süd 1991/1992 aufeinander. Jena gewann beide Duelle in der 2. Liga Süd 1991/1992 1:0. Neben den acht Drittligaduellen waren die beiden Partien in der 2. Liga Süd die einzigen Aufeinandertreffen beider Klubs im Profifußball. Während Carl Zeiss nach der Meisterrunde mit sechs Teams Fünfter wurde, stieg RWE als Letzter nach der Abstiegsrunde in die NOFV-Oberliga ab. Zuvor hatte Jena im Ligabetrieb mit insgesamt zwölf Teams Platz drei erreicht. Erfurt lag schon vor Beginn der Abstiegsrunde am Tabellenende der Südstaffel.

HARMLOS: Mit Erfurt und Jena treffen zwei der aktuell harmlosesten Teams der 3. Liga aufeinander. Die beiden Thüringer Teams erzielten nur je drei Treffer an den ersten sechs Spieltagen – Tiefstwert der Liga nach Zwickau, das sogar nur zwei Tore schoss. Alle anderen Teams erzielten mindestens fünf Tore. Zudem gab Rot-Weiß Erfurt erst 49 Torschüsse ab – ebenfalls Ligatiefstwert. Die 18 Schüsse auf das gegnerische Tor der Erfurter (wie Großaspach) unterbietet lediglich Meppen mit 16 Versuchen.

GROSSCHANCEN: Jena und Erfurt hatten an den ersten sechs Spieltagen nur jeweils sieben Großchancen – lediglich Osnabrück (6) sowie Großaspach und Würzburg (je 5) weisen weniger auf. Die Großchancenverwertung von Jena (14 Prozent) wird nur von Zwickau unterboten (9 Prozent).

CHANCENVERWERTUNG: Mit 73 Torschüssen liegt Jena zwar nur knapp unter dem Ligadurchschnitt (74), allerdings hat Carl Zeiss eine extrem schwache Chancenverwertung von gerade einmal fünf Prozent - das unterbietet ligaweit ebenfalls nur Zwickau, das sogar nur drei Prozent seiner Chancen verwertet. Die drei erzielten Treffer sind Negativwert in der Carl-Zeiss-Drittligahistorie – zuvor hatte Jena zu diesem Zeitpunkt einer Saison immer mindestens viermal getroffen. In der aktuellen Spielzeit erzielte Gegner Erfurt an den ersten sechs Spieltagen lediglich drei Treffer – weniger waren es für RWE nach sechs Spielen nur 2012/2013 (2).

KURIOS: Jena hat sogar die drittmeisten Ballaktionen im gegnerischen Strafraum (125), schlägt daraus allerdings deutlich zu wenig Kapital. Immerhin: Mit je acht Gegentoren stellen Erfurt und Jena die besten Abwehrreihen der unteren Tabellenhälfte.



Derby in Thüringen: Im Rahmen des 7. Spieltages der 3. Liga empfängt am Samstag (ab 14 Uhr, live im MDR und bei Telekom Sport) der noch sieglose FC Rot-Weiß Erfurt den ebenfalls schlecht in die Saison gestarteten Nachbarn Carl Zeiss Jena. DFB.de macht den Faktencheck.

BILANZ: In der 3. Liga gab es das Thüringen-Derby zwischen Erfurt und Jena bislang achtmal. Jena entschied davon lediglich zwei Partien für sich, fünfmal triumphierte Erfurt, einmal endete die Partie unentschieden. Das einzige Remis zwischen beiden Teams in der 3. Liga gab es gleich in der Premierenspielzeit 2008/2009 - im Februar 2009 trennte man sich in Jena 1:1. Nur gegen den VfB Stuttgart II kassierte Jena in der 3. Liga mehr Niederlagen (6) als gegen Erfurt (5).

NASE VORN: Die vergangenen beiden Pflichtspielduelle gewann Jena jeweils recht klar. Sowohl das Finale im Thüringenpokal 2016 (2:0) als auch das im Jahr 2014 (5:0) ging an den FCC. Apropos Pokalfinale: Im Finale des FDGB-Pokals 1980 besiegte Jena Erfurt 3:1 nach Verlängerung und fuhr den letzten seiner vier Triumphe in diesem Wettbewerb ein.

VOR SECHS JAHREN: Jena entschied das bislang letzte Drittligaduell nach zuvor drei RWE-Siegen am 17. Dezember 2011 mit 1:0 vor heimischer Kulisse für sich.

LANG IST'S HER: Neben zahlreichen Duellen in der DDR-Oberliga/NOFV-Oberliga und im Thüringen-Pokal trafen die Klubs zudem in der Regionalliga Nord, Nord/Ost und Süd sowie in der 2. Liga Süd 1991/1992 aufeinander. Jena gewann beide Duelle in der 2. Liga Süd 1991/1992 1:0. Neben den acht Drittligaduellen waren die beiden Partien in der 2. Liga Süd die einzigen Aufeinandertreffen beider Klubs im Profifußball. Während Carl Zeiss nach der Meisterrunde mit sechs Teams Fünfter wurde, stieg RWE als Letzter nach der Abstiegsrunde in die NOFV-Oberliga ab. Zuvor hatte Jena im Ligabetrieb mit insgesamt zwölf Teams Platz drei erreicht. Erfurt lag schon vor Beginn der Abstiegsrunde am Tabellenende der Südstaffel.

HARMLOS: Mit Erfurt und Jena treffen zwei der aktuell harmlosesten Teams der 3. Liga aufeinander. Die beiden Thüringer Teams erzielten nur je drei Treffer an den ersten sechs Spieltagen – Tiefstwert der Liga nach Zwickau, das sogar nur zwei Tore schoss. Alle anderen Teams erzielten mindestens fünf Tore. Zudem gab Rot-Weiß Erfurt erst 49 Torschüsse ab – ebenfalls Ligatiefstwert. Die 18 Schüsse auf das gegnerische Tor der Erfurter (wie Großaspach) unterbietet lediglich Meppen mit 16 Versuchen.

GROSSCHANCEN: Jena und Erfurt hatten an den ersten sechs Spieltagen nur jeweils sieben Großchancen – lediglich Osnabrück (6) sowie Großaspach und Würzburg (je 5) weisen weniger auf. Die Großchancenverwertung von Jena (14 Prozent) wird nur von Zwickau unterboten (9 Prozent).

CHANCENVERWERTUNG: Mit 73 Torschüssen liegt Jena zwar nur knapp unter dem Ligadurchschnitt (74), allerdings hat Carl Zeiss eine extrem schwache Chancenverwertung von gerade einmal fünf Prozent - das unterbietet ligaweit ebenfalls nur Zwickau, das sogar nur drei Prozent seiner Chancen verwertet. Die drei erzielten Treffer sind Negativwert in der Carl-Zeiss-Drittligahistorie – zuvor hatte Jena zu diesem Zeitpunkt einer Saison immer mindestens viermal getroffen. In der aktuellen Spielzeit erzielte Gegner Erfurt an den ersten sechs Spieltagen lediglich drei Treffer – weniger waren es für RWE nach sechs Spielen nur 2012/2013 (2).

KURIOS: Jena hat sogar die drittmeisten Ballaktionen im gegnerischen Strafraum (125), schlägt daraus allerdings deutlich zu wenig Kapital. Immerhin: Mit je acht Gegentoren stellen Erfurt und Jena die besten Abwehrreihen der unteren Tabellenhälfte.

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LIEBLINGSGEGNER: Carsten Kammlott gelang der erste seiner sieben Doppelpacks in der 3. Liga am 23. August 2009 beim 3:0 von Erfurt in Jena – es waren zugleich Kammlotts ersten beiden Drittligatore. Allerdings ist Kammlott, der in den vergangenen vier Spielzeiten für stets mindestens neun Treffer pro Saison gut war, nun schon seit 16 Drittligaspielen torlos – mit Abstand seine längste Torlos-Serie in der 3. Liga. Er hat damit seit 1170 Minuten nicht mehr getroffen, sein letztes Tor gelang ihm beim 1:0 bei Fortuna Köln am 25. Februar 2017. Timmy Thiele ist der einzige Akteur im Kader von Carl Zeiss Jena, dem in der 3. Liga bereits ein Treffer gegen Erfurt gelang. Er erzielte beim 1:3 seines Ex-Klubs Dortmund II am 35. Spieltag 2013/2014 in Erfurt den Dortmunder Ehrentreffer.

SIEGLOSSERIE: Rot-Weiß Erfurt (drei Remis, drei Niederlagen) ist neben Zwickau (zwei Remis, vier Niederlagen) und Halle (drei Remis, drei Niederlagen) eines von drei Teams, welches noch ohne Sieg dasteht. Den letzten Drittligasieg feierte der aktuelle Tabellenvorletzte am letzten Spieltag der Vorsaison beim 4:1 gegen Großaspach, davor gab es am 37. Spieltag ein 2:1 in Rostock. Zuvor wies Erfurt eine ähnlich negative Bilanz wie aktuell auf: Vor den beiden Siegen zum Abschluss der Vorsaison blieb RWE neun Spiele in Serie sieglos (sechs Remis, drei Niederlagen). Diese beiden Erfolge waren die einzigen beiden Dreier von RWE in den letzten 17 Drittligapartien (neun Remis, sechs Niederlagen).

HISTORISCH?: Die Rot-Weißen hatte nur 2012/2013 nach sechs Spieltagen in der 3. Liga weniger Punkte als aktuell auf dem Konto (1) und war auch nur in dieser Spielzeit zu einem so späten Zeitpunkt noch ohne Sieg. Den ersten Sieg gab es damals nach zwei Remis und fünf Niederlagen erst am 8. Spieltag (5:0 gegen Dortmund II). Zum Vergleich: In der Vorsaison hatte der Drittliga-Dino elf Punkte nach den ersten sechs Spielen (drei Siege, zwei Remis, eine Niederlage) auf dem Konto – die beste RWE-Bilanz zu diesem Zeitpunkt in der 3. Liga.

AUSBEUTE: Jena hat fünf Punkte auf dem Konto – den einzigen Sieg neben drei Remis und zwei Niederlagen gab es am dritten Spieltag beim 2:0 in Halle. Nach sechs Spielen hatte Carl Zeiss nur in der Saison 2011/2012 (vier Punkte) noch weniger Punkte als aktuell (fünf, wie 2008/2009). Am Ende dieser Spielzeit stiegen die Jenaer in die Regionalliga Nordost ab.

NEGATIVREKORD: Jena erzielte in vier der ersten sechs Spiele dieser Saison keinen Treffer – das ist eingestellter Negativrekord in der 3. Liga. Auch Sonnenhof Großaspach und Zwickau schafften dieses "Kunststück" in der aktuellen Spielzeit. Zuvor war dies in der Drittliga-Geschichte insgesamt nur achtmal passiert – unter anderem zweimal Rot-Weiß Erfurt in den Saisons 2011/2012 und 2012/2013.

HEIM- UND AUSWÄRTSSCHWACH: Vor heimischer Kulisse gewann Erfurt saisonübergreifend nur eines dervergangenen neun Drittligaspiele (fünf Remis, drei Niederlagen). Der einzige Sieg gelang, wie bereits erwähnt, am 38. Spieltag der Vorsaison beim 4:1 gegen Großaspach. Jena gewann saisonübergreifend nur eines der letzten 17 Drittliga-Gastspiele (sieben Remis, neun Niederlagen). Mit dem 2:0-Auswärtserfolg in Halle beendete Carl Zeiss eine Serie von 15 sieglosen Drittliga-Auswärtsspielen, ehe auf den Sieg in Halle ein 0:4 in Lotte folgte.

JUBILÄEN: Erfurt bestreitet das 175. Heimspiel in seiner Drittligahistorie. In den bisherigen 174 Heimspielen in der 3. Liga gelangen den Rot-Weißen 249 Tore, das 250. steht kurz bevor. Erfurts Luka Odak steht in 143 Drittligaspielen für Unterhaching und Erfurt bei 49 Siegen und könnte gegen Jena seinen Jubiläumsdreier einfahren.

SPERRE: RWE-Kapitän Jens Möckel fehlt den Rot-Weißen gegen Jena rotgesperrt. Möckel sah am 5. Spieltag in Paderborn die Rote Karte und wurde für drei Spiele gesperrt, das erste Spiel saß er in Aalen (1:1) schon ab.

NACHBARN: Die Stadtzentren von Erfurt und Jena liegen nur knapp 40 Kilometer auseinander, eine kurze Auswärtsfahrt für die Jena-Fans.

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