Dominik Stroh-Engel: Das ist der Rekordtorjäger

Fast vier Jahre hat der Rekord gehalten. 22 Tore hatte Regis Dorn in der Spielzeit 2009/2010 für den SV Sandhausen erzielt, so viele wie vor ihm und nach ihm kein anderer Spieler in der 3. Liga innerhalb einer Saison. Jetzt hat Dominik Stroh-Engel diese Marke verbessert.

Am Samstag erzielte der Angreifer des SV Darmstadt 98 beim 1:0 bei Hansa Rostock seinen 23. Treffer der Saison. Neun Spiele bleiben ihm noch Zeit, den Rekord weiter in die Höhe zu schrauben. Der 28-Jährige erlebt die erfolgreichste Saison seiner Karriere. Noch nie seit der Jugend hat Stroh-Engel so häufig getroffen. In der vergangenen Saison, als er noch für den SV Wehen Wiesbaden spielte, waren ihm lediglich drei Tore in 34 Spielen gelungen.

Wer ist dieser Dominik Stroh-Engel überhaupt? DFB.de fasst die wichtigsten Fakten und Stationen des Tore-Rekordmanns zusammen.

Sein Weg zum Rekord: Manchmal denkt man sich einfach: Alles richtig gemacht. So wie Dominik Stroh-Engel nach seinem Wechsel im Sommer zum SV Darmstadt 98. Die Erwartungshaltung war, nun ja, überschaubar. Ein Stürmer, der in Wehen Wiesbaden eine unbefriedigende und torarme Saison hinter sich hatte, dazu ein Verein, der sportlich abgestiegen und nur wegen der verweigerten Zulassung für Kickers Offenbach in der 3. Liga geblieben war – was sollte man da groß erwarten? Doch Darmstadt und "DSE", das passte von Anfang an.

Am zweiten Spieltag gelingt dem Neuen beim 1:1 gegen den VfB Stuttgart II sein erstes Tor, zwei Wochen später lässt er beim 4:2 in Unterhaching mit einem Dreierpack aufhorchen. Eine Sternstunde erlebt Stroh-Engel am 21. September gegen Hansa Rostock. Die Darmstädter schicken Hansa mit einer 6:0-Packung nach Hause, Stroh-Engel trifft viermal. In die Winterpause geht er mit 15 Treffern und verkündet im Interview mit DFB.de: "Am Ende der Saison will ich der neue Rekordtorschütze in der 3. Liga sein."

Den ehrgeizigen Worten folgen sofort wieder beeindruckende Taten, in den ersten sechs Partien des neuen Jahres netzt Stroh-Engel sechsmal ein. Das 1:0 gegen Duisburg ist Tor Nummer sieben im siebten Spiel und das 22. insgesamt - Rekord egalisiert. In der 17. Minute an der Ostsee dann am Samstag die neue Bestmarke. Der Darmstädter trifft aus allen Lagen: siebenmal mit dem rechten Fuß, dreimal mit dem linken, sechsmal mit dem Kopf. Außerdem ist er eiskalt vom Elfmeterpunkt. Sieben Strafstöße hat er in dieser Saison verwandelt, den bislang letzten am Freitagabend gegen die Duisburger. Hinzu kommen acht Torvorlagen – ergibt 31 Scorerpunkte bei 26 Einsätzen.

Seine Karrieredaten: Stroh-Engel hat dreimal in der Bundesliga für Eintracht Frankfurt gespielt und 16 Partien (zwei Tore) in der 2. Bundesliga für den SV Wehen Wiesbaden bestritten. In der 3. Liga werden 146 Einsätze und 50 Treffer in seiner Vita geführt. Dazu kommen vier Spiele im DFB-Pokal (ein Tor), 35 Spiele (15 Tore) in der Regionalliga Süd und 96 Begegnungen (51 Tore) in der Oberliga Hessen. In der ewigen Torschützenliste der 3. Liga liegt Stroh-Engel auf Platz drei hinter Marc Schnatterer vom 1. FC Heidenheim (55 Treffer) und Anton Fink vom Chemnitzer FC (65), beide ebenfalls noch aktiv.

Seine Anfänge: Stroh-Engel stammt aus dem hessischen Lahn-Dill-Kreis. Seine ersten fußballerischen Erfahrungen sammelt er in einem Stadtteil von Wetzlar, beim RSV Büblingshausen. Nach neun Jahren wechselt er zum FC Burgsolms. Erste Station im Aktivenbereich ist der SC Waldgirmes, in der Saison 2004/2005 bringt er es für den Oberligisten auf 34 Spiele und 14 Tore. Anschließend wechselt er im Alter von 19 Jahren zu Eintracht Frankfurt.

Seine erste Profistation: Sein Debüt in der Bundesliga feiert der 1,95 Meter große Stürmer am 11. Februar 2006 im Trikot von Eintracht Frankfurt unter Trainer Friedhelm Funkel. Beim 0:1 gegen Hannover 96 wird der damals 20-Jährige sechs Minuten vor Schluss eingewechselt. In der ersten Saisonhälfte hatte er sich in der U 23 der Eintracht mit elf Oberligatoren empfohlen. Zwei weitere Kurzeinsätze in der Bundesliga folgen, danach verliert er sportlich den Anschluss.

Nach eineinhalb Jahren in Frankfurt wechselt Stroh-Engel im Januar 2007 zum SV Wehen Wiesbaden. Dort bleibt er dreieinhalb Jahre, erlebt den Aufstieg in die 2. Bundesliga und den Wiederabstieg zwei Jahre später. Seine Trainer in dieser Zeit sind Djuradj Vasic, Christian Hock und der mittlerweile verstorbene Ex-Mainzer Wolfgang Frank.

Seine Karriere in der 3. Liga: Das erste Spiel in der 3. Liga bestreitet Stroh-Engel am 25. Juli 2009 mit dem SV Wehen Wiesbaden bei Carl-Zeiss Jena (1:2). Auf sein erstes Tor muss er acht Monate warten, bis zum 2:2 bei Erzgebirge Aue am 27. April 2010. Am Ende der Saison hat er fünf Treffer in 14 Begegnungen gesammelt. Stroh-Engel wechselt zum SV Babelsberg. In zwei Jahren läuft er 71-mal für die Filmstädter in der 3. Liga auf und erzielt 19 Tore, sechs in der ersten Saison, 13 in der zweiten. Nach seiner Rückkehr zum SV Wehen Wiesbaden im Sommer 2012 folgen 34 Spiele und drei Tore. Dann geht Stroh-Engel nach Darmstadt und startet in seiner fünften Drittliga-Saison richtig durch.

Die Torschützenkönige der 3. Liga:
Saison 2008/2009: Anton Fink (SpVgg Unterhaching) 21 Tore
Saison 2009/2010: Regis Dorn (SV Sandhausen) 22 Tore
Saison 2010/2011: Domi Kumbela (Eintracht Braunschweig) und Patrick Mayer (1. FC Heidenheim) jeweils 19 Tore
Saison 2011/2012: Marcel Reichwein (Rot-Weiß Erfurt) 17 Tore
Saison 2012/2013: Anton Fink (Chemnitzer FC) und Fabian Klos (Arminia Bielefeld) jeweils 20 Tore
Saison 2013/2014: Dominik Stroh-Engel (SV Darmstadt 98) 23 Tore (Stand nach dem 29. Spieltag)

Das meinen DFB.de-User:

"Danke für diesen ausführlichen Bericht. Hat mich immer schon genauer interessiert, wer für meinen Lieblingsverein SV Darmstadt 98 vor meinen Augen bei den Heimspielen so erfolgreich spielt und trifft." (Richard Hetzer, Oberursel)

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Fast vier Jahre hat der Rekord gehalten. 22 Tore hatte Regis Dorn in der Spielzeit 2009/2010 für den SV Sandhausen erzielt, so viele wie vor ihm und nach ihm kein anderer Spieler in der 3. Liga innerhalb einer Saison. Jetzt hat Dominik Stroh-Engel diese Marke verbessert.

Am Samstag erzielte der Angreifer des SV Darmstadt 98 beim 1:0 bei Hansa Rostock seinen 23. Treffer der Saison. Neun Spiele bleiben ihm noch Zeit, den Rekord weiter in die Höhe zu schrauben. Der 28-Jährige erlebt die erfolgreichste Saison seiner Karriere. Noch nie seit der Jugend hat Stroh-Engel so häufig getroffen. In der vergangenen Saison, als er noch für den SV Wehen Wiesbaden spielte, waren ihm lediglich drei Tore in 34 Spielen gelungen.

Wer ist dieser Dominik Stroh-Engel überhaupt? DFB.de fasst die wichtigsten Fakten und Stationen des Tore-Rekordmanns zusammen.

Sein Weg zum Rekord: Manchmal denkt man sich einfach: Alles richtig gemacht. So wie Dominik Stroh-Engel nach seinem Wechsel im Sommer zum SV Darmstadt 98. Die Erwartungshaltung war, nun ja, überschaubar. Ein Stürmer, der in Wehen Wiesbaden eine unbefriedigende und torarme Saison hinter sich hatte, dazu ein Verein, der sportlich abgestiegen und nur wegen der verweigerten Zulassung für Kickers Offenbach in der 3. Liga geblieben war – was sollte man da groß erwarten? Doch Darmstadt und "DSE", das passte von Anfang an.

Am zweiten Spieltag gelingt dem Neuen beim 1:1 gegen den VfB Stuttgart II sein erstes Tor, zwei Wochen später lässt er beim 4:2 in Unterhaching mit einem Dreierpack aufhorchen. Eine Sternstunde erlebt Stroh-Engel am 21. September gegen Hansa Rostock. Die Darmstädter schicken Hansa mit einer 6:0-Packung nach Hause, Stroh-Engel trifft viermal. In die Winterpause geht er mit 15 Treffern und verkündet im Interview mit DFB.de: "Am Ende der Saison will ich der neue Rekordtorschütze in der 3. Liga sein."

Den ehrgeizigen Worten folgen sofort wieder beeindruckende Taten, in den ersten sechs Partien des neuen Jahres netzt Stroh-Engel sechsmal ein. Das 1:0 gegen Duisburg ist Tor Nummer sieben im siebten Spiel und das 22. insgesamt - Rekord egalisiert. In der 17. Minute an der Ostsee dann am Samstag die neue Bestmarke. Der Darmstädter trifft aus allen Lagen: siebenmal mit dem rechten Fuß, dreimal mit dem linken, sechsmal mit dem Kopf. Außerdem ist er eiskalt vom Elfmeterpunkt. Sieben Strafstöße hat er in dieser Saison verwandelt, den bislang letzten am Freitagabend gegen die Duisburger. Hinzu kommen acht Torvorlagen – ergibt 31 Scorerpunkte bei 26 Einsätzen.

Seine Karrieredaten: Stroh-Engel hat dreimal in der Bundesliga für Eintracht Frankfurt gespielt und 16 Partien (zwei Tore) in der 2. Bundesliga für den SV Wehen Wiesbaden bestritten. In der 3. Liga werden 146 Einsätze und 50 Treffer in seiner Vita geführt. Dazu kommen vier Spiele im DFB-Pokal (ein Tor), 35 Spiele (15 Tore) in der Regionalliga Süd und 96 Begegnungen (51 Tore) in der Oberliga Hessen. In der ewigen Torschützenliste der 3. Liga liegt Stroh-Engel auf Platz drei hinter Marc Schnatterer vom 1. FC Heidenheim (55 Treffer) und Anton Fink vom Chemnitzer FC (65), beide ebenfalls noch aktiv.

Seine Anfänge: Stroh-Engel stammt aus dem hessischen Lahn-Dill-Kreis. Seine ersten fußballerischen Erfahrungen sammelt er in einem Stadtteil von Wetzlar, beim RSV Büblingshausen. Nach neun Jahren wechselt er zum FC Burgsolms. Erste Station im Aktivenbereich ist der SC Waldgirmes, in der Saison 2004/2005 bringt er es für den Oberligisten auf 34 Spiele und 14 Tore. Anschließend wechselt er im Alter von 19 Jahren zu Eintracht Frankfurt.

Seine erste Profistation: Sein Debüt in der Bundesliga feiert der 1,95 Meter große Stürmer am 11. Februar 2006 im Trikot von Eintracht Frankfurt unter Trainer Friedhelm Funkel. Beim 0:1 gegen Hannover 96 wird der damals 20-Jährige sechs Minuten vor Schluss eingewechselt. In der ersten Saisonhälfte hatte er sich in der U 23 der Eintracht mit elf Oberligatoren empfohlen. Zwei weitere Kurzeinsätze in der Bundesliga folgen, danach verliert er sportlich den Anschluss.

Nach eineinhalb Jahren in Frankfurt wechselt Stroh-Engel im Januar 2007 zum SV Wehen Wiesbaden. Dort bleibt er dreieinhalb Jahre, erlebt den Aufstieg in die 2. Bundesliga und den Wiederabstieg zwei Jahre später. Seine Trainer in dieser Zeit sind Djuradj Vasic, Christian Hock und der mittlerweile verstorbene Ex-Mainzer Wolfgang Frank.

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Seine Karriere in der 3. Liga: Das erste Spiel in der 3. Liga bestreitet Stroh-Engel am 25. Juli 2009 mit dem SV Wehen Wiesbaden bei Carl-Zeiss Jena (1:2). Auf sein erstes Tor muss er acht Monate warten, bis zum 2:2 bei Erzgebirge Aue am 27. April 2010. Am Ende der Saison hat er fünf Treffer in 14 Begegnungen gesammelt. Stroh-Engel wechselt zum SV Babelsberg. In zwei Jahren läuft er 71-mal für die Filmstädter in der 3. Liga auf und erzielt 19 Tore, sechs in der ersten Saison, 13 in der zweiten. Nach seiner Rückkehr zum SV Wehen Wiesbaden im Sommer 2012 folgen 34 Spiele und drei Tore. Dann geht Stroh-Engel nach Darmstadt und startet in seiner fünften Drittliga-Saison richtig durch.

Die Torschützenkönige der 3. Liga:
Saison 2008/2009: Anton Fink (SpVgg Unterhaching) 21 Tore
Saison 2009/2010: Regis Dorn (SV Sandhausen) 22 Tore
Saison 2010/2011: Domi Kumbela (Eintracht Braunschweig) und Patrick Mayer (1. FC Heidenheim) jeweils 19 Tore
Saison 2011/2012: Marcel Reichwein (Rot-Weiß Erfurt) 17 Tore
Saison 2012/2013: Anton Fink (Chemnitzer FC) und Fabian Klos (Arminia Bielefeld) jeweils 20 Tore
Saison 2013/2014: Dominik Stroh-Engel (SV Darmstadt 98) 23 Tore (Stand nach dem 29. Spieltag)

Das meinen DFB.de-User:

"Danke für diesen ausführlichen Bericht. Hat mich immer schon genauer interessiert, wer für meinen Lieblingsverein SV Darmstadt 98 vor meinen Augen bei den Heimspielen so erfolgreich spielt und trifft." (Richard Hetzer, Oberursel)