Kiel-Trainer Anfang: "Wir sind unbeirrt unseren Weg gegangen"

Mallorca - das Ziel vieler Aufsteiger war auch für Holstein Kiel in den vergangenen Tagen eine Reise wert. Noch auf der Busfahrt nach dem entscheidenden 1:0 (1:0) bei der SG Sonnenhof Großaspach am Samstag voriger Woche hatte die Mannschaft den Trip auf die Insel kurzfristig gebucht. Am Mittwochmorgen ging es wieder in die Heimat. Am Samstag (ab 13.30 Uhr, live im NDR) steht schließlich das abschließende Saisonspiel gegen den Halleschen FC auf dem Programm. Für die Kieler wird es die nächste große Party – nach 36 Jahren ist der Verein wieder in der 2. Bundesliga angekommen.

Vater des Erfolgs ist Trainer Markus Anfang. Als der 42-Jährige die Mannschaft Ende August 2016 übernommen hatte, befanden sich die Kieler mit sieben Punkten nach fünf Spielen auf dem zehnten Rang. Ein möglicher Aufstieg war zu diesem Zeitpunkt kein Thema. Aber Anfang entwickelte zusammen mit seinem Assistenten Tom Cichon ein Team, das Schritt für Schritt in die richtige Richtung eilte. Als die Mannschaft ans Laufen kam, war sie nicht mehr aufzuhalten. Deshalb steht der Aufstieg bereits ein Spieltag vor dem Ende fest.

Anfang: "Es waren extrem intensive Wochen"

"Uns zeichnet ganz klar die Kameradschaft und der Zusammenhalt aus", sagt Anfang. "Das zeigt alleine schon die Tatsache, dass bis auf vier Spieler der gesamte Kader zusammen mit dem Funktionsteam nach Mallorca gereist ist." Während die Mannschaft den Aufstieg dort ordentlich gefeiert hat, haben Anfang und seine Kollegen die Füße etwas hochgelegt, die Sonne genossen und Gespräche über die Zukunft geführt: "Es waren extrem intensive Wochen und Monaten. Wir brauchten einfach mal etwas Abstand, um durchatmen zu können. Denn spätestens jetzt müssen wir mit den intensiven Planungen für unsere nächsten Aufgaben beginnen."

Anfang wird dann auch als Trainer erstmals seine Visitenkarte auf der ganz großen Bühne des Fußballs hinterlassen. Als Aktiver hat der frühere Mittelfeldspieler die Welt gesehen. Er war bei Bayer 04 Leverkusen, bei Fortuna Düsseldorf, beim FC Tirol Innsbruck, beim 1. FC Kaiserslautern und bei Eintracht Trier – um nur einige Stationen zu nennen. Der gebürtige Kölner absolvierte 79 Erstliga- und 19 Zweitligapartien sowie 107 Spiele in der höchsten Liga Österreichs. Zudem wurde er dreimal österreichischer Meister. Doch auch bei seiner ersten Station als Trainer konnte er beachtliche Erfolge vorweisen. Mit dem SC Kapellen-Erft stieg er in die Oberliga auf und führte die Mannschaft dort auf den zweiten Platz. Besser war der Klub vorher nicht aufgestellt.

Kiel möchte sich in der 2. Bundesliga etablieren

Doch dann kam der Anruf aus Leverkusen. Anfang übernahm zunächst die U 17-Junioren in der Bundesliga, die er zur Deutschen Meisterschaft führte. Später trainierte er die U 19-Junioren. Und dann kam das Angebot aus Kiel, das er nicht ablehnen konnte. Mit dieser Personalie hatten in Kiel nicht viele gerechnet. Die Kieler Nachrichten beispielsweise schrieben: "Der Berg kreiste und gebar für hiesige Regionen weitgehend Unbekanntes. Weißer Rauch stieg offiziell am Montagnachmittag um 17 Uhr aus dem Lager des Drittligisten Holstein Kiel auf. Der anfangs ungläubig bestaunte Inhalt des Signals: Markus Anfang ist neuer Cheftrainer der Störche." Mittlerweile hat sich Anfang einen Namen gemacht. Nicht nur bei Holstein, sondern in Fußball-Deutschland.

Die Kieler Verantwortlichen waren von Anfang an von ihrem neuen Fußball-Lehrer überzeugt und wurden in dieser Annahme eindrucksvoll bestätigt. "Wir haben mit ihm unseren absoluten Wunschkandidaten gefunden", sagte Vizepräsident Ralf Becker im Rahmen von Anfangs Präsentation. "Wir haben einen Trainer gesucht, der uns frisch und unverbraucht dabei hilft, unsere Ziele zu verwirklichen."

Die neuen Ziele sind auch ziemlich schnell formuliert. "Wir wollen möglichst schnell in der 2. Bundesliga ankommen und uns dort mittelfristig etablieren", sagt Anfang. "Es werden sicher auch mal schwierige Phasen kommen. Dann ist es wichtig, dass wir zusammenhalten und gemeinsam unseren Weg weitergehen. Nur so können wir erfolgreich sein."



Mallorca - das Ziel vieler Aufsteiger war auch für Holstein Kiel in den vergangenen Tagen eine Reise wert. Noch auf der Busfahrt nach dem entscheidenden 1:0 (1:0) bei der SG Sonnenhof Großaspach am Samstag voriger Woche hatte die Mannschaft den Trip auf die Insel kurzfristig gebucht. Am Mittwochmorgen ging es wieder in die Heimat. Am Samstag (ab 13.30 Uhr, live im NDR) steht schließlich das abschließende Saisonspiel gegen den Halleschen FC auf dem Programm. Für die Kieler wird es die nächste große Party – nach 36 Jahren ist der Verein wieder in der 2. Bundesliga angekommen.

Vater des Erfolgs ist Trainer Markus Anfang. Als der 42-Jährige die Mannschaft Ende August 2016 übernommen hatte, befanden sich die Kieler mit sieben Punkten nach fünf Spielen auf dem zehnten Rang. Ein möglicher Aufstieg war zu diesem Zeitpunkt kein Thema. Aber Anfang entwickelte zusammen mit seinem Assistenten Tom Cichon ein Team, das Schritt für Schritt in die richtige Richtung eilte. Als die Mannschaft ans Laufen kam, war sie nicht mehr aufzuhalten. Deshalb steht der Aufstieg bereits ein Spieltag vor dem Ende fest.

Anfang: "Es waren extrem intensive Wochen"

"Uns zeichnet ganz klar die Kameradschaft und der Zusammenhalt aus", sagt Anfang. "Das zeigt alleine schon die Tatsache, dass bis auf vier Spieler der gesamte Kader zusammen mit dem Funktionsteam nach Mallorca gereist ist." Während die Mannschaft den Aufstieg dort ordentlich gefeiert hat, haben Anfang und seine Kollegen die Füße etwas hochgelegt, die Sonne genossen und Gespräche über die Zukunft geführt: "Es waren extrem intensive Wochen und Monaten. Wir brauchten einfach mal etwas Abstand, um durchatmen zu können. Denn spätestens jetzt müssen wir mit den intensiven Planungen für unsere nächsten Aufgaben beginnen."

Anfang wird dann auch als Trainer erstmals seine Visitenkarte auf der ganz großen Bühne des Fußballs hinterlassen. Als Aktiver hat der frühere Mittelfeldspieler die Welt gesehen. Er war bei Bayer 04 Leverkusen, bei Fortuna Düsseldorf, beim FC Tirol Innsbruck, beim 1. FC Kaiserslautern und bei Eintracht Trier – um nur einige Stationen zu nennen. Der gebürtige Kölner absolvierte 79 Erstliga- und 19 Zweitligapartien sowie 107 Spiele in der höchsten Liga Österreichs. Zudem wurde er dreimal österreichischer Meister. Doch auch bei seiner ersten Station als Trainer konnte er beachtliche Erfolge vorweisen. Mit dem SC Kapellen-Erft stieg er in die Oberliga auf und führte die Mannschaft dort auf den zweiten Platz. Besser war der Klub vorher nicht aufgestellt.

Kiel möchte sich in der 2. Bundesliga etablieren

Doch dann kam der Anruf aus Leverkusen. Anfang übernahm zunächst die U 17-Junioren in der Bundesliga, die er zur Deutschen Meisterschaft führte. Später trainierte er die U 19-Junioren. Und dann kam das Angebot aus Kiel, das er nicht ablehnen konnte. Mit dieser Personalie hatten in Kiel nicht viele gerechnet. Die Kieler Nachrichten beispielsweise schrieben: "Der Berg kreiste und gebar für hiesige Regionen weitgehend Unbekanntes. Weißer Rauch stieg offiziell am Montagnachmittag um 17 Uhr aus dem Lager des Drittligisten Holstein Kiel auf. Der anfangs ungläubig bestaunte Inhalt des Signals: Markus Anfang ist neuer Cheftrainer der Störche." Mittlerweile hat sich Anfang einen Namen gemacht. Nicht nur bei Holstein, sondern in Fußball-Deutschland.

Die Kieler Verantwortlichen waren von Anfang an von ihrem neuen Fußball-Lehrer überzeugt und wurden in dieser Annahme eindrucksvoll bestätigt. "Wir haben mit ihm unseren absoluten Wunschkandidaten gefunden", sagte Vizepräsident Ralf Becker im Rahmen von Anfangs Präsentation. "Wir haben einen Trainer gesucht, der uns frisch und unverbraucht dabei hilft, unsere Ziele zu verwirklichen."

Die neuen Ziele sind auch ziemlich schnell formuliert. "Wir wollen möglichst schnell in der 2. Bundesliga ankommen und uns dort mittelfristig etablieren", sagt Anfang. "Es werden sicher auch mal schwierige Phasen kommen. Dann ist es wichtig, dass wir zusammenhalten und gemeinsam unseren Weg weitergehen. Nur so können wir erfolgreich sein."

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Anfang: "Der Erfolg gibt uns am Ende recht"

Es ist schon erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit sich die KSV Holstein nach dem denkbar knapp verpassten Aufstieg im Sommer 2015 wieder erholt hat. Es waren zwei dramatische Relegationsspiele gegen 1860 München. Das Hinspiel in Kiel war torlos zu Ende gegangen. Beim zweiten Duell in München führte Holstein zur Pause mit 1:0. Selbst als 1860 zehn Minuten vor Schluss der Ausgleich gelungen war, wäre Kiel wegen der Auswärtstorregel noch in der 2. Bundesliga gewesen. Aber mit der letzten Aktion, in der letzten Minute, gelang 1860 die Rettung. Kiel war am Boden. Aber nicht lange. Die Saison danach war schwierig. Holstein musste sich einmal schütteln. Am Ende gelang mit Rang 14 die ungefährdete Rettung. Und nun also ist der totale Triumph perfekt.

Auch für Markus Anfang muss sich das alles wie ein Märchen anhören, das niemals Realität wird. Aber er hat eine Mannschaft geformt, die vor allem konstant agiert hat. "Und das ist in dieser extrem ausgeglichen 3. Liga ein ganz wichtiges Kriterium", sagt er. "Wir haben uns selten Ausschläge nach unten oder oben geleistet. Wir sind einfach unbeirrt unseren Weg gegangen. Und der Erfolg gibt uns am Ende recht, denke ich."

In Kiel ist die Mannschaft der Star

Es ist kein Erfolg der großen Worte. Das würde auch überhaupt nicht zu den Charaktereigenschaften des ruhigen, aber extrem erfolgsorientierten Holstein-Coaches passen. Es ist auch kein Erfolg eines Einzelnen. Es ist eher ein Erfolg des Kollektivs. Und nur so wird Holstein auch in der 2. Bundesliga bestehen können. Das weiß Anfang aus seiner Erfahrung ganz genau. Deshalb ist ihm auch Kontinuität bei der Kaderplanung ganz wichtig: "Der Großteil bleibt zusammen. An einigen Stellen wollen wir uns punktuell verbessern. Das darf aber auf keinen Fall zulasten der Gemeinschaft gehen. Dann rauben wir uns unserer größten Stärke."

Die Mannschaft ist der Star – oft ist das eine Floskel. In Kiel trifft das wirklich zu. Allerdings mit einem kleinen Zusatz: Die Mannschaft ist der Star – mit einem ganz besonderen Trainer.

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