Andrist: "Blick auf die Tabelle macht Spaß"

Stephan Andrist gehört mit 15 Einsätzen, fünf Treffern und zwei Vorlagen zu den Leistungsträgern des Drittligisten SV Wehen Wiesbaden. Der ehemalige U 21-Nationalspieler der Schweiz war im Sommer vom Ligakonkurrenten FC Hansa Rostock zu den Hessen gewechselt. Am Freitag (ab 19 Uhr) kommt es in Wiesbaden zum Wiedersehen mit seinem früheren Verein. Mit 30 Punkten aus 15 Spielen und Tabellenrang vier mischt der SVWW im Aufstiegsrennen mit, Hansa kämpft um den Anschluss an die Spitzengruppe. Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Stephan Andrist mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Duell mit seinem Ex-Klub, die WM-Qualifikation der Schweizer Nationalmannschaft und frühere Teamkollegen wie Yann Sommer oder Granit Xhaka.

DFB.de: Zum vierten Mal in Folge hat sich die Nationalmannschaft der Schweiz für ein WM-Turnier qualifiziert. Wie groß war die Freude als Eidgenosse und ehemaliger U 21-Nationalspieler bei Ihnen, Herr Andrist?

Stephan Andrist: Sehr groß. Die Schweiz hat glücklicherweise die Ausgangssituation des 1:0-Auswärtssieges aus dem Hinspiel in Nordirland nutzen können und sich die Teilnahme an der WM durch das 0:0 gesichert. Dabei standen auch einige meiner Weggefährten auf dem Platz. Mit Torhüter Yann Sommer, Breel Embolo, Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri habe ich selbst beim FC Basel zusammengespielt.

DFB.de: Was trauen Sie der "Nati" in Russland zu?

Andrist: Die Gruppenphase kann die Schweiz auf jeden Fall überstehen. Ab dem Achtelfinale ist die Mannschaft für eine Überraschung gut.

DFB.de: Sie wurden während Ihrer Profikarriere mit dem FC Basel zweimal Schweizer Meister und einmal Pokalsieger, waren in der höchsten Spielklasse beim FC Aarau Stammspieler. Wie kam es 2015 zum Wechsel in die 3. Liga nach Deutschland?

Andrist: Ich wollte während meiner Karriere auch mal eine andere Liga und neue Stadien kennenlernen. Einfach mal von zu Hause raus. Als damals das Angebot von Hansa Rostock kam, hat es einfach gepasst.

DFB.de: War der Wechsel kein Rückschritt?

Andrist: Nein. Die Ligen sind zwar schwierig miteinander zu vergleichen. Aber ein deutscher Drittligist aus dem oberen Tabellendrittel könnte vermutlich in der ersten Liga der Schweiz im Mittelfeld mithalten. In der Schweiz spielt ein Verein gegen jeden Gegner insgesamt viermal, in der 3. Liga dagegen nur zweimal pro Saison. Hier in Deutschland gibt es in den Spielen mal eher eine Überraschung.

DFB.de: Wie sehr unterscheiden sich der Schweizer und der deutsche Fußball voneinander?

Andrist: In der Schweiz sind die Spiele eher taktischer geprägt, in Deutschland sind sie dagegen intensiver. Hier benötigst du eine größere Laufbereitschaft, wenn du erfolgreich sein willst.

DFB.de: Wehen Wiesbaden belegt fünf Spieltage vor der Winterpause mit 30 Punkten Rang vier, der zweite Tabellenplatz ist nur einen Zähler entfernt. Wie gerne schauen Sie aktuell auf die Tabelle?

Andrist: Wenn du so weit oben stehst, macht der Blick auf die Tabelle besonders viel Spaß. Dazu hatten wir zwei attraktive Spiele im DFB-Pokal mit dem Weiterkommen gegen den FC Erzgebirge Aue und dem ordentlichen Auftritt beim Ausscheiden gegen Schalke 04. Mit der bisherigen Saison können wir also zufrieden sein.

DFB.de: Ein Punkteschnitt von 2,0 hat bisher immer zum Aufstieg in die 2. Bundesliga gereicht. Aktuell stehen dennoch drei Teams vor dem SVWW. Ärgern Sie sich darüber?

Andrist: Nein, dafür ist die Saison noch zu lang. Entscheidend ist, wo wir am Saisonende stehen. Unser Anspruch ist es, so viele Punkte wie möglich zu holen.

DFB.de: Ihr Team stellt die zweitbeste Offensive und gleichzeitig die stabilste Defensive der Liga. Was macht die Mannschaft so stark?

Andrist: Mit Manuel Schäffler haben wir einen Stürmer, der bereits elfmal in der Liga getroffen hat. Dennoch sind wir in der Offensive nur schwer auszurechnen - bislang hatten wir 13 verschiedene Torschützen. Bei der Arbeit gegen den Ball ist es von Vorteil, dass die Mannschaft vor allem im Defensivbereich eingespielt ist und bereits in der vergangenen Saison weitgehend so zusammengespielt hat. Jeder kennt die Abläufe.



Stephan Andrist gehört mit 15 Einsätzen, fünf Treffern und zwei Vorlagen zu den Leistungsträgern des Drittligisten SV Wehen Wiesbaden. Der ehemalige U 21-Nationalspieler der Schweiz war im Sommer vom Ligakonkurrenten FC Hansa Rostock zu den Hessen gewechselt. Am Freitag (ab 19 Uhr) kommt es in Wiesbaden zum Wiedersehen mit seinem früheren Verein. Mit 30 Punkten aus 15 Spielen und Tabellenrang vier mischt der SVWW im Aufstiegsrennen mit, Hansa kämpft um den Anschluss an die Spitzengruppe. Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Stephan Andrist mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Duell mit seinem Ex-Klub, die WM-Qualifikation der Schweizer Nationalmannschaft und frühere Teamkollegen wie Yann Sommer oder Granit Xhaka.

DFB.de: Zum vierten Mal in Folge hat sich die Nationalmannschaft der Schweiz für ein WM-Turnier qualifiziert. Wie groß war die Freude als Eidgenosse und ehemaliger U 21-Nationalspieler bei Ihnen, Herr Andrist?

Stephan Andrist: Sehr groß. Die Schweiz hat glücklicherweise die Ausgangssituation des 1:0-Auswärtssieges aus dem Hinspiel in Nordirland nutzen können und sich die Teilnahme an der WM durch das 0:0 gesichert. Dabei standen auch einige meiner Weggefährten auf dem Platz. Mit Torhüter Yann Sommer, Breel Embolo, Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri habe ich selbst beim FC Basel zusammengespielt.

DFB.de: Was trauen Sie der "Nati" in Russland zu?

Andrist: Die Gruppenphase kann die Schweiz auf jeden Fall überstehen. Ab dem Achtelfinale ist die Mannschaft für eine Überraschung gut.

DFB.de: Sie wurden während Ihrer Profikarriere mit dem FC Basel zweimal Schweizer Meister und einmal Pokalsieger, waren in der höchsten Spielklasse beim FC Aarau Stammspieler. Wie kam es 2015 zum Wechsel in die 3. Liga nach Deutschland?

Andrist: Ich wollte während meiner Karriere auch mal eine andere Liga und neue Stadien kennenlernen. Einfach mal von zu Hause raus. Als damals das Angebot von Hansa Rostock kam, hat es einfach gepasst.

DFB.de: War der Wechsel kein Rückschritt?

Andrist: Nein. Die Ligen sind zwar schwierig miteinander zu vergleichen. Aber ein deutscher Drittligist aus dem oberen Tabellendrittel könnte vermutlich in der ersten Liga der Schweiz im Mittelfeld mithalten. In der Schweiz spielt ein Verein gegen jeden Gegner insgesamt viermal, in der 3. Liga dagegen nur zweimal pro Saison. Hier in Deutschland gibt es in den Spielen mal eher eine Überraschung.

DFB.de: Wie sehr unterscheiden sich der Schweizer und der deutsche Fußball voneinander?

Andrist: In der Schweiz sind die Spiele eher taktischer geprägt, in Deutschland sind sie dagegen intensiver. Hier benötigst du eine größere Laufbereitschaft, wenn du erfolgreich sein willst.

DFB.de: Wehen Wiesbaden belegt fünf Spieltage vor der Winterpause mit 30 Punkten Rang vier, der zweite Tabellenplatz ist nur einen Zähler entfernt. Wie gerne schauen Sie aktuell auf die Tabelle?

Andrist: Wenn du so weit oben stehst, macht der Blick auf die Tabelle besonders viel Spaß. Dazu hatten wir zwei attraktive Spiele im DFB-Pokal mit dem Weiterkommen gegen den FC Erzgebirge Aue und dem ordentlichen Auftritt beim Ausscheiden gegen Schalke 04. Mit der bisherigen Saison können wir also zufrieden sein.

DFB.de: Ein Punkteschnitt von 2,0 hat bisher immer zum Aufstieg in die 2. Bundesliga gereicht. Aktuell stehen dennoch drei Teams vor dem SVWW. Ärgern Sie sich darüber?

Andrist: Nein, dafür ist die Saison noch zu lang. Entscheidend ist, wo wir am Saisonende stehen. Unser Anspruch ist es, so viele Punkte wie möglich zu holen.

DFB.de: Ihr Team stellt die zweitbeste Offensive und gleichzeitig die stabilste Defensive der Liga. Was macht die Mannschaft so stark?

Andrist: Mit Manuel Schäffler haben wir einen Stürmer, der bereits elfmal in der Liga getroffen hat. Dennoch sind wir in der Offensive nur schwer auszurechnen - bislang hatten wir 13 verschiedene Torschützen. Bei der Arbeit gegen den Ball ist es von Vorteil, dass die Mannschaft vor allem im Defensivbereich eingespielt ist und bereits in der vergangenen Saison weitgehend so zusammengespielt hat. Jeder kennt die Abläufe.

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DFB.de: Rüdiger Rehm hatte die Mannschaft Anfang des Jahres übernommen und aus der Abstiegsregion ins obere Drittel geführt. Wie würden Sie ihn als Trainertypen beschreiben?

Andrist: Er lebt den Fußball jeden Tag und ist sehr emotional. Da er ein junger Trainer ist, kann er sich auch sehr gut in die Spieler hineinversetzen und hat einen guten Draht zu ihnen.

DFB.de: Wie würden Sie seine Arbeitsweise mit Ihren früheren Trainern vergleichen?

Andrist: Ich habe sehr viel unter Thorsten Fink und Murat Yakin beim FC Basel gelernt. Beide sind Rüdiger Rehm von der Spielidee her recht ähnlich. Die Mannschaften sollen viel spielerisch lösen.

DFB.de: Noch in der vergangenen Saison waren Sie für den nächsten Gegner Hansa Rostock am Ball. Wie kam es im Sommer zu Ihrem Wechsel zum SVWW?

Andrist: Trainer Rüdiger Rehm und Sportdirektor Christian Hock hatten Kontakt zu meinem Berater aufgenommen. Im Gespräch habe ich dann gemerkt, dass das Gesamtpaket für mich passt. Die Spielweise des Trainers kommt mir entgegen. Beim Umschaltspiel über die Flügel kann ich meine Geschwindigkeit ausspielen. Außerdem gehöre ich mit 29 Jahren zu den älteren Spielern im Kader und kann meine Erfahrung weitergeben.

DFB.de: Ist das Rostock-Spiel ein besonderes für Sie?

Andrist: Spiele gegen den ehemaligen Verein sind immer speziell. Ich hatte persönlich eine sehr schöne Zeit in Rostock und werde sie immer in guter Erinnerung behalten.

DFB.de: Haben Sie noch regelmäßig Kontakt zu ehemaligen Mitspielern?

Andrist: Dazu war der Umbruch im Kader bei Rostock insgesamt zu groß. Schließlich hatten nach der vergangenen Saison insgesamt 17 Spieler den Verein verlassen. Aber vielleicht kommt in dieser Woche noch die eine oder andere SMS.

DFB.de: Was für ein Spiel erwarten Sie gegen den FC Hansa?

Andrist: Es wird definitiv nicht einfach für uns. Da dürfen wir uns auch nicht vom Rostocker 0:3 gegen den Karlsruher SC blenden lassen. Gerade zu Hause wollen wir aber unser Spiel durchziehen, von Anfang an Gas geben und den Gegner früh unter Druck setzen.

DFB.de: Mit fünf Toren und zwei Vorlagen sind Sie bislang nach Manuel Schäffler der zweitbeste Scorer. Haben Sie sich persönlich eine Marke gesetzt, die Sie übertreffen wollen?

Andrist: Ich habe für Rostock in der vergangenen Spielzeit elf Treffer erzielt. Es wäre natürlich schön, diese Marke zu verbessern. Als Offensivspieler willst du immer so viele Tore wie möglich erzielen.

DFB.de: Wohin führt der Weg des SV Wehen Wiesbaden noch in dieser Saison?

Andrist: Das ist schwierig zu sagen. Es sind noch fünf Spiele bis zur Winterpause, darunter auch die Begegnung gegen Tabellenführer SC Paderborn. Dann sehen wir genauer, was möglicherweise in dieser Saison noch drin ist.

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