Werner: "Wechsel war richtige Entscheidung"

Timo Werner mischt mit RB Leipzig die Bundesliga auf. Nach sieben Spieltagen haben die Aufsteiger noch immer kein Spiel verloren. Diese Serie würden die Roten Bullen im Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen heute Nachmittag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) gerne ausbauen. Einer der Erfolgsgaranten der Leipziger ist U 21-Nationalspieler Werner. Der Stürmer wechselte im Sommer vom VfB Stuttgart nach Leipzig und erzielte bereits drei Bundesligatore für seinen neuen Klub.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Timo Werner über das Erfolgsgeheimnis von RB Leipzig, den Umgang mit Pfiffen und die erfolgreiche EM-Qualifikation mit der U 21-Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Werner, Ihre Mannschaft ist der beste Aufsteiger aller Zeiten. Hätten Sie damit gerechnet?

Timo Werner: Wir haben es natürlich gehofft. Aber dass wir gegen starke Mannschaften bereits so gut spielen und so viele Erfolge feiern können, war nicht zu erwarten.

DFB.de: Trotz des erfolgreichen Saisonverlaufs wurde die Startelf in jedem Spiel verändert. Passt sich Ihre Mannschaft immer an den Gegner an?

Werner: Ich würde das eher mit der großen Qualität unseres Kaders begründen. Für jede Position haben wir mehrere Spieler, die sofort einsetzbar sind und die Rolle sehr gut einnehmen. Dadurch können wir viel rotieren. Natürlich waren die letzten Spieltage, gerade mit den englischen Wochen, sehr fordernd. Letztendlich ist es aber egal, welche Spieler auflaufen. Hier bringt jeder seine Leistung.

DFB.de: Die Trainingsbedingungen in Leipzig gelten als hervorragend.

Werner: Das stimmt. Aber unser erfolgreicher Saisonauftakt hängt vor allem mit unserem Teamspirit zusammen. Die Mannschaft und der ganze Verein treten geschlossen auf.

DFB.de: Trotzdem noch einmal zurück zur Frage: Waren die Rahmenbedingungen eine neue Erfahrung für Sie?

Werner: Teilweise schon. Hier wird zum Beispiel sehr viel Wert auf die Ernährung gelegt. Die Spieler werden auch ausgiebig getestet. Wir hatten viele ärztliche Untersuchungen, um alles so gut wie möglich individuell zu optimieren. Das Ganze ist darauf ausgelegt, dass wir Spieler topfit sind. Aber wie gesagt: Ein wesentlicher Grund für unseren Erfolg ist der Zusammenhalt.

DFB.de: Die Tore Ihrer Mannschaft fallen häufig sehr spät. Steckt eine bestimmte Taktik dahinter?

Werner: (lacht) Von einer bewussten Taktik möchte ich da nicht sprechen. Wir würden die Spiele gerne so früh wie möglich für uns entscheiden, aber das geht natürlich nicht planmäßig.

DFB.de: Aber?

Werner: Aber unsere Spielweise ist so ausgelegt, dass wir in der ersten Halbzeit sehr viel arbeiten und den Gegner so bespielen und beschäftigen, dass er irgendwann müde wird, dann vielleicht auch nicht mehr die entscheidenden Meter und deswegen womöglich Fehler macht. Das können wir dann mit unserem Pressing und schnellem Umschaltspiel ausnutzen.



Timo Werner mischt mit RB Leipzig die Bundesliga auf. Nach sieben Spieltagen haben die Aufsteiger noch immer kein Spiel verloren. Diese Serie würden die Roten Bullen im Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen heute Nachmittag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) gerne ausbauen. Einer der Erfolgsgaranten der Leipziger ist U 21-Nationalspieler Werner. Der Stürmer wechselte im Sommer vom VfB Stuttgart nach Leipzig und erzielte bereits drei Bundesligatore für seinen neuen Klub.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Timo Werner über das Erfolgsgeheimnis von RB Leipzig, den Umgang mit Pfiffen und die erfolgreiche EM-Qualifikation mit der U 21-Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Werner, Ihre Mannschaft ist der beste Aufsteiger aller Zeiten. Hätten Sie damit gerechnet?

Timo Werner: Wir haben es natürlich gehofft. Aber dass wir gegen starke Mannschaften bereits so gut spielen und so viele Erfolge feiern können, war nicht zu erwarten.

DFB.de: Trotz des erfolgreichen Saisonverlaufs wurde die Startelf in jedem Spiel verändert. Passt sich Ihre Mannschaft immer an den Gegner an?

Werner: Ich würde das eher mit der großen Qualität unseres Kaders begründen. Für jede Position haben wir mehrere Spieler, die sofort einsetzbar sind und die Rolle sehr gut einnehmen. Dadurch können wir viel rotieren. Natürlich waren die letzten Spieltage, gerade mit den englischen Wochen, sehr fordernd. Letztendlich ist es aber egal, welche Spieler auflaufen. Hier bringt jeder seine Leistung.

DFB.de: Die Trainingsbedingungen in Leipzig gelten als hervorragend.

Werner: Das stimmt. Aber unser erfolgreicher Saisonauftakt hängt vor allem mit unserem Teamspirit zusammen. Die Mannschaft und der ganze Verein treten geschlossen auf.

DFB.de: Trotzdem noch einmal zurück zur Frage: Waren die Rahmenbedingungen eine neue Erfahrung für Sie?

Werner: Teilweise schon. Hier wird zum Beispiel sehr viel Wert auf die Ernährung gelegt. Die Spieler werden auch ausgiebig getestet. Wir hatten viele ärztliche Untersuchungen, um alles so gut wie möglich individuell zu optimieren. Das Ganze ist darauf ausgelegt, dass wir Spieler topfit sind. Aber wie gesagt: Ein wesentlicher Grund für unseren Erfolg ist der Zusammenhalt.

DFB.de: Die Tore Ihrer Mannschaft fallen häufig sehr spät. Steckt eine bestimmte Taktik dahinter?

Werner: (lacht) Von einer bewussten Taktik möchte ich da nicht sprechen. Wir würden die Spiele gerne so früh wie möglich für uns entscheiden, aber das geht natürlich nicht planmäßig.

DFB.de: Aber?

Werner: Aber unsere Spielweise ist so ausgelegt, dass wir in der ersten Halbzeit sehr viel arbeiten und den Gegner so bespielen und beschäftigen, dass er irgendwann müde wird, dann vielleicht auch nicht mehr die entscheidenden Meter und deswegen womöglich Fehler macht. Das können wir dann mit unserem Pressing und schnellem Umschaltspiel ausnutzen.

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DFB.de: Bei den Erfolgen in der Bundesliga stellt man sich mittlerweile die Frage, wie Sie im DFB-Pokal gegen Dynamo Dresden ausscheiden konnten.

Werner: Auch im Pokal haben wir gut begonnen und zur Halbzeit 2:0 geführt. Dann haben wir unser Spiel aber nicht weiter konsequent auf den Platz gebracht und nach der Halbzeit auch direkt einen Elfmeter gegen uns bekommen. Zudem hat Dynamo guten Fußball gespielt. Wir hatten in dieser Partie Probleme im Defensiverhalten der gesamten Mannschaft. Aber das haben wir behoben – auch das spricht für die Qualität der Mannschaft. Momentan bekommen wir nur wenige Gegentore, weil wir im gesamten Verbund sehr gut verteidigen.

DFB.de: Sportdirektor Ralf Rangnick ist sehr nah an der Mannschaft, führt in der Halbzeit manchmal sogar Spielergespräche. Ist er so etwas Ähnliches wie ein zweiter Trainer?

Werner: Nein. Wir haben einen Trainer, Ralf Rangnick ist unser Sportdirektor. Aber er schnappt sich manchmal einen Spieler, um noch einen zusätzlichen Tipp zu geben. Von der Tribüne aus hat man natürlich auch noch mal einen ganz anderen Blickwinkel. Die taktischen Anweisungen zum Spiel kommen aber ganz klar vom Trainer.

DFB.de: In Leipzig wird Ihre Mannschaft bejubelt, in anderen Städten eher kritisch gesehen. Macht das einen besonderen Reiz aus?

Werner: Nein, überhaupt nicht. Keine Auswärtsmannschaft wird von den gegnerischen Fans gefeiert oder herzlich begrüßt. Es gibt noch vereinzelt Pfiffe gegen uns, aber damit können wir leben. Was ist denn bis jetzt in dieser Saison passiert? Bislang waren die Auswärtsspiele sehr entspannt.

DFB.de: Wirklich? In Köln gab es doch eine Bus-Blockade...

Werner: Ja, aber ganz ehrlich: Wie viele Menschen waren im Stadion? Etwa 50.000. Und wie groß war der Anteil der Menschen, die daran teilgenommen haben? Ich glaube ungefähr 50. Die meisten kamen einfach ins Stadion, um ein gutes Fußballspiel zu sehen. Für mich wird dieses Thema zu hoch gehangen. Als ich beim VfB Stuttgart gespielt habe, wurden wir auch nirgendwo herzlich empfangen. Ich sehe da keinen Unterschied.

DFB.de: Wo wir gerade über Ihren Ex-Verein sprechen: Wie erleichternd ist es für Sie, einmal nicht im Abstiegskampf zu stecken?

Werner: Es ist wirklich eine Erleichterung, momentan nicht nach hinten blicken zu müssen. Ich freue mich einfach, hier bei RB zu sein. Wenn man sieht, wie wir Fußball spielen und wie begeistert die Fans in Leipzig sind, dann war der Wechsel die absolut richtige Entscheidung.

DFB.de: Sie sind erst 20 Jahre alt, hatten in der Bundesliga aber bereits sieben verschiedene Trainer. Ist das für Sie positiv, weil jeder Trainer neue Impulse bringt? Oder eher negativ, weil vielleicht jeder Trainer eine andere Philosophie hatte?

Werner: Es wäre sicherlich schöner gewesen, einen Trainer über mehrere Jahre zu haben. Viele Trainerwechsel machen es einem jedenfalls nicht leichter, denn meist möchte jeder auch wieder etwas Anderes von einem. Gerade für junge Spieler wie mich war es schwierig, bei immer neuen und wechselnden Anforderungen mitzukommen. Ich brauchte ein gefestigtes Umfeld.

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DFB.de: Sie haben bereits 102 Bundesligaspiele absolviert. Können Sie das glauben?

Werner: Überhaupt nicht. Ich fühle mich, als hätte ich erst 20 oder 30 Bundesligaspiele gemacht. Es begeistert mich in jedem Spiel aufs Neue, vor so vielen Menschen zu spielen. Ich hoffe, dass dieses Gefühl noch lange andauert.

DFB.de: Sprechen wir noch einmal über die U 21-Nationalmannschaft: Die Qualifikation für die Europameisterschaft wurde mit Bravour gemeistert. In zehn Spielen gelangen Ihnen zehn Siege. Ist Deutschland damit im kommenden Jahr der Topfavorit?

Werner: Wir können auf jeden Fall mit breiter Brust zur EM fahren. Nach dieser Qualifikation haben wir natürlich volles Selbstvertrauen. Aber es bleibt abzuwarten, in welcher Form sich die anderen Mannschaften präsentieren.

DFB.de: Möchten Sie überhaupt bei der U 21-Europameisterschaft dabei sein? Oder schielen Sie viel mehr auf den Confed-Cup in Russland? Immerhin hat Bundestrainer Joachim Löw angekündigt, Perspektivspieler einzubauen.

Werner: Ich freue mich, wenn ich dabei bin - egal wo. Wenn ich bei der Europameisterschaft spielen sollte, werde ich alles tun, um der Mannschaft zu helfen und meinen Teil zu einer hoffentlich erfolgreichen EM beizutragen. Bis zur A-Nationalmannschaft ist es noch ein ganz weiter Weg. Bis dahin kann noch viel passieren. Ich konzentriere mich lieber darauf, in jedem Spiel für die U 21 und für RB Leipzig Leistung zu bringen.

DFB.de: Welchen Eindruck haben Sie vom neuen U 21-Bundestrainer Stefan Kuntz?

Werner: Der Eindruck ist sehr positiv. Er hat die Mannschaft gut im Griff, verbreitet Spaß, aber auch viel Ernsthaftigkeit. Diese Mischung ist gerade gegenüber jungen Spielern sehr wichtig, denke ich.

DFB.de: Inwiefern hat er das Spiel der U 21 verändert?

Werner: Jeder Trainer bringt andere Aspekte ein. Er hat taktisch noch einmal andere Vorstellungen als sein Vorgänger Horst Hrubesch. Das Spielsystem hat sich verändert. Wir spielen nun in einem 4-1-4-1. Vorher waren ein 4-4-2 oder ein 4-2-3-1 die bevorzugten Formationen. Dadurch sind die Abläufe anders, gerade auch in der Defensive. Aber ich denke, das haben wir gut und schnell umgesetzt. Die Ergebnisse belegen das.