Schalkes Max Meyer: Erst "sauer", dann "goldrichtig"

Das üppige Buffet am Flughafen interessierte den Helden des Abends wenig. Max Meyer saß in der Ecke und tippte auf seinem Handy herum. Zwei Stunden nach dem wichtigsten Tor seiner jungen Karriere hatte der 19-Jährige von Schalke 04 viel mitzuteilen. "Ich stand goldrichtig. Danach war es Freude pur", hatte der U 21-Nationalspieler schon gleich nach dem 1:0 (0:0) im königsblauen Champions-League-Endspiel bei NK Maribor erzählt.

Mindestens sechs Millionen Euro war der erste Europapokaltreffer wert, den der sechs Minuten zuvor eingewechselte Joker auch mit Wut im Bauch erzielte (62.). Weil der FC Chelsea beim 3:1 gegen den Konkurrenten Sporting Lissabon die erhoffte Schützenhilfe leistete, zog Schalke zum dritten Mal in Folge - und zum fünften Mal insgesamt - ins Achtelfinale der Champions League ein. Und dort soll für die Königsblauen, die noch vor wenigen Wochen am Boden lagen, diesmal nicht wie in den vergangenen beiden Jahren schon wieder Schluss sein.

"Monaco oder Porto - da hätten wir Chancen"

"Monaco oder Porto", antwortete Goldjunge Meyer, als er nach seinen Wünschen für die Auslosung am Montag gefragt wurde, "da hätten wir Chancen." Im Topf ist aber auch Titelverteidiger Real Madrid, der Schalke in der letzten Saison mit 9:2 Toren in zwei Spielen auseinandernahm. Finalverlierer Atletico und der FC Barcelona sind die weiteren möglichen Lose. "Wir gehören zu den besten Mannschaften Europas", stellte der Jungstar stolz fest, schränkte aber auch ein: "Nicht an der Spitze, dazu fehlen uns einfach noch die Mittel."

Als das Schalker Finale im kleinsten Stadion der Champions League begann, hatte Meyer noch nicht wie der strahlende Held ausgesehen. Der 19-Jährige musste trotz starker Leistung beim 4:0 in Stuttgart auf der Bank Platz nehmen und war "ein bisschen enttäuscht". Kapitän Benedikt Höwedes merkte, dass Meyer wohl eher "sauer" war und versuchte ihn aufzumuntern: "Ich habe ihm gesagt, dass er noch entscheidend sein kann."

Meyer bringt Schwung

Als Di Matteo nach zurückhaltender erster Hälfte mehr Schwung in Angriff bringen wollte, schlug die Stunde des Jungstars. "Er ist reingekommen und hat das Spiel für uns entschieden", lobte der Trainer. Und Sportvorstand Horst Heldt urteilte über die Personalentscheidung: "Im Grunde alles richtig gemacht."

Nicht viel falsch gemacht hat Schalke offenbar auch in der Trainerfrage. Nach einigen Problemen zu Beginn gewann Di Matteo, der am 7. Oktober den entlassenen Jens Keller ersetzte, mit dem neuen 3-5-2-System zuletzt vier Spiele, erreichte das erste Saisonziel, das Überwintern in der Champions League, und führte die Gelsenkirchener auf Platz vier in der Bundesliga. "Dass er ein guter Trainer ist, davon sind wir ausgegangen, dass er weiß, was er macht", meinte Heldt schmunzelnd.

Klubboss Tönnies über Meyer: "Er hat eine gute Zukunft bei uns"

Wie viele von den zusätzlichen Millionen für Neuzugänge im Winter ausgegeben werden, ließ der Manager offen. Verstärkungen kommen schließlich auch aus dem Lazarett: In Maribor fehlten noch immer neun Verletzte, die im neuen Jahr wieder auf dem Platz stehen sollen. Eine wichtige Rolle soll dann aber weiterhin Goldjunge Meyer spielen, auch wenn er bei Di Matteo keinen Stammplatz wie bei Keller hat.

"Er hat eine gute Zukunft bei uns", sagte der Italiener. Klubboss Clemens Tönnies genoss derweil die Gegenwart mit dem 19-Jährigen: "Er ist ein super Junge. Ich habe ihn gedrückt, und wir haben uns beide gefreut."

[sid/js]

Das üppige Buffet am Flughafen interessierte den Helden des Abends wenig. Max Meyer saß in der Ecke und tippte auf seinem Handy herum. Zwei Stunden nach dem wichtigsten Tor seiner jungen Karriere hatte der 19-Jährige von Schalke 04 viel mitzuteilen. "Ich stand goldrichtig. Danach war es Freude pur", hatte der U 21-Nationalspieler schon gleich nach dem 1:0 (0:0) im königsblauen Champions-League-Endspiel bei NK Maribor erzählt.

Mindestens sechs Millionen Euro war der erste Europapokaltreffer wert, den der sechs Minuten zuvor eingewechselte Joker auch mit Wut im Bauch erzielte (62.). Weil der FC Chelsea beim 3:1 gegen den Konkurrenten Sporting Lissabon die erhoffte Schützenhilfe leistete, zog Schalke zum dritten Mal in Folge - und zum fünften Mal insgesamt - ins Achtelfinale der Champions League ein. Und dort soll für die Königsblauen, die noch vor wenigen Wochen am Boden lagen, diesmal nicht wie in den vergangenen beiden Jahren schon wieder Schluss sein.

"Monaco oder Porto - da hätten wir Chancen"

"Monaco oder Porto", antwortete Goldjunge Meyer, als er nach seinen Wünschen für die Auslosung am Montag gefragt wurde, "da hätten wir Chancen." Im Topf ist aber auch Titelverteidiger Real Madrid, der Schalke in der letzten Saison mit 9:2 Toren in zwei Spielen auseinandernahm. Finalverlierer Atletico und der FC Barcelona sind die weiteren möglichen Lose. "Wir gehören zu den besten Mannschaften Europas", stellte der Jungstar stolz fest, schränkte aber auch ein: "Nicht an der Spitze, dazu fehlen uns einfach noch die Mittel."

Als das Schalker Finale im kleinsten Stadion der Champions League begann, hatte Meyer noch nicht wie der strahlende Held ausgesehen. Der 19-Jährige musste trotz starker Leistung beim 4:0 in Stuttgart auf der Bank Platz nehmen und war "ein bisschen enttäuscht". Kapitän Benedikt Höwedes merkte, dass Meyer wohl eher "sauer" war und versuchte ihn aufzumuntern: "Ich habe ihm gesagt, dass er noch entscheidend sein kann."

Meyer bringt Schwung

Als Di Matteo nach zurückhaltender erster Hälfte mehr Schwung in Angriff bringen wollte, schlug die Stunde des Jungstars. "Er ist reingekommen und hat das Spiel für uns entschieden", lobte der Trainer. Und Sportvorstand Horst Heldt urteilte über die Personalentscheidung: "Im Grunde alles richtig gemacht."

Nicht viel falsch gemacht hat Schalke offenbar auch in der Trainerfrage. Nach einigen Problemen zu Beginn gewann Di Matteo, der am 7. Oktober den entlassenen Jens Keller ersetzte, mit dem neuen 3-5-2-System zuletzt vier Spiele, erreichte das erste Saisonziel, das Überwintern in der Champions League, und führte die Gelsenkirchener auf Platz vier in der Bundesliga. "Dass er ein guter Trainer ist, davon sind wir ausgegangen, dass er weiß, was er macht", meinte Heldt schmunzelnd.

Klubboss Tönnies über Meyer: "Er hat eine gute Zukunft bei uns"

Wie viele von den zusätzlichen Millionen für Neuzugänge im Winter ausgegeben werden, ließ der Manager offen. Verstärkungen kommen schließlich auch aus dem Lazarett: In Maribor fehlten noch immer neun Verletzte, die im neuen Jahr wieder auf dem Platz stehen sollen. Eine wichtige Rolle soll dann aber weiterhin Goldjunge Meyer spielen, auch wenn er bei Di Matteo keinen Stammplatz wie bei Keller hat.

"Er hat eine gute Zukunft bei uns", sagte der Italiener. Klubboss Clemens Tönnies genoss derweil die Gegenwart mit dem 19-Jährigen: "Er ist ein super Junge. Ich habe ihn gedrückt, und wir haben uns beide gefreut."