Kuntz: "In zwei Jahren wird sich jeder an dieses Team erinnern"

Durch das 1:0 im Finale der EM gegen Spanien in Krakau feierte die deutsche U 21-Nationalmannschaft den zweiten kontinentalen Titel nach 2009. DFB-Trainer Stefan Kuntz sprach im nach dem Spiel und auf der abschließenden Pressekonferenz am Tag danach über die Bedeutung des Triumphs, seine Emotionen, seine Spieler und die Feierlichkeiten. DFB.de hat seine Aussagen gesammelt.

Frage: Stefan Kuntz, was bedeutet Ihnen und dem Team diese Nacht?

Stefan Kuntz: Geben Sie mir einen Moment, um mich zu sammeln. Gratulation an Spanien, sie waren ein großartiger Gegner. Wir mussten unser technisch bestes Spiel machen, mit viel Mut. Es ist nicht so leicht gegen Spanien.

Frage: Was haben Sie Ihren Spielern vor dem Finale gesagt?

Kuntz: Ich habe gesagt: Ihr habt nichts zu verlieren. Die größte Sache ist es, den Pokal zu gewinnen, also spielt mit großem Herzen. Und ich habe gesagt: Ich weiß genau, dass jeder einzelne von euch heute Abend glücklich ist, wenn Schmidti (Zeugwart Michael Schmidt, Anm.d.R.) oder Wini (Winfried Otto vom Fahrdienst, Anm.d.Red.) heute Europameister werden. Da war es ganz ruhig. Da wusste ich, dass das ein gutes Spiel wird, dass wir Spanien packen.

Frage: Welche Erinnerungen nehmen Sie aus Polen mit?

Kuntz: Immer, wenn eine EM beginnt, wird nach dem letzten Erfolg geschaut. Das war bei uns 2009. Sechs, sieben, acht von den damaligen Akteuren sind heute sehr große Spieler. Wenn man so einen Pokal gewinnt, wird man das niemals vergessen. In zwei Jahren wird sich jeder an dieses Team erinnern. Das Elfmeterschießen gegen England haben fast zehn Millionen Menschen in Deutschland gesehen. Die Aufmerksamkeit und Anerkennung waren außergewöhnlich hoch. Bei der A-Nationalmannschaft haben gegen Mexiko mehrere Spieler, die noch in der U 21 spielen könnten, getroffen. Wir wollten nicht hinter ihnen zurückstehen und den Pokal holen.

Frage: Vor einem Jahr ging das Olympiafinale verloren. Hat das eine Rolle gespielt?

Kuntz: Ich kenne die Geschichte meiner Spieler. Heute haben wir die Geschichte beendet, und es könnte nicht besser sein. Für Max Meyer war es heute sein erster Titel. Er ist so glücklich. Das macht die Arbeit eines Trainers sehr wertvoll.

Frage: Sehen Sie sich als Trainer bestätigt?

Kuntz: Wenn man gewinnt, macht man alles richtig. Wenn wir heute oder gegen England verloren hätten, wäre ich kein besserer oder schlechterer Trainer gewesen. Manchmal braucht man Glück und das Momentum. Wir werden mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben und das analysieren. Keiner muss Angst haben, dass jemand abhebt, vor allem ich nicht, weil ich zu schwer bin.

Frage: Sie tragen schon das dritte Hemd - was ist da dran?

Kuntz: Bier.

Frage: Warum?

Kuntz: Die Jungs und ich, wir haben jetzt ja relativ lange miteinander zu tun gehabt. Dass da ein Ventil aufgeht, eine Bierdusche, ist ja noch recht angenehm, auch wenn's stinkt. Jetzt die Jungs singen zu sehen, tanzen zu sehen, total glücklich zu sehen, das macht auch den Unterschied aus zu meinem Titel als Spieler.



Durch das 1:0 im Finale der EM gegen Spanien in Krakau feierte die deutsche U 21-Nationalmannschaft den zweiten kontinentalen Titel nach 2009. DFB-Trainer Stefan Kuntz sprach im nach dem Spiel und auf der abschließenden Pressekonferenz am Tag danach über die Bedeutung des Triumphs, seine Emotionen, seine Spieler und die Feierlichkeiten. DFB.de hat seine Aussagen gesammelt.

Frage: Stefan Kuntz, was bedeutet Ihnen und dem Team diese Nacht?

Stefan Kuntz: Geben Sie mir einen Moment, um mich zu sammeln. Gratulation an Spanien, sie waren ein großartiger Gegner. Wir mussten unser technisch bestes Spiel machen, mit viel Mut. Es ist nicht so leicht gegen Spanien.

Frage: Was haben Sie Ihren Spielern vor dem Finale gesagt?

Kuntz: Ich habe gesagt: Ihr habt nichts zu verlieren. Die größte Sache ist es, den Pokal zu gewinnen, also spielt mit großem Herzen. Und ich habe gesagt: Ich weiß genau, dass jeder einzelne von euch heute Abend glücklich ist, wenn Schmidti (Zeugwart Michael Schmidt, Anm.d.R.) oder Wini (Winfried Otto vom Fahrdienst, Anm.d.Red.) heute Europameister werden. Da war es ganz ruhig. Da wusste ich, dass das ein gutes Spiel wird, dass wir Spanien packen.

Frage: Welche Erinnerungen nehmen Sie aus Polen mit?

Kuntz: Immer, wenn eine EM beginnt, wird nach dem letzten Erfolg geschaut. Das war bei uns 2009. Sechs, sieben, acht von den damaligen Akteuren sind heute sehr große Spieler. Wenn man so einen Pokal gewinnt, wird man das niemals vergessen. In zwei Jahren wird sich jeder an dieses Team erinnern. Das Elfmeterschießen gegen England haben fast zehn Millionen Menschen in Deutschland gesehen. Die Aufmerksamkeit und Anerkennung waren außergewöhnlich hoch. Bei der A-Nationalmannschaft haben gegen Mexiko mehrere Spieler, die noch in der U 21 spielen könnten, getroffen. Wir wollten nicht hinter ihnen zurückstehen und den Pokal holen.

Frage: Vor einem Jahr ging das Olympiafinale verloren. Hat das eine Rolle gespielt?

Kuntz: Ich kenne die Geschichte meiner Spieler. Heute haben wir die Geschichte beendet, und es könnte nicht besser sein. Für Max Meyer war es heute sein erster Titel. Er ist so glücklich. Das macht die Arbeit eines Trainers sehr wertvoll.

Frage: Sehen Sie sich als Trainer bestätigt?

Kuntz: Wenn man gewinnt, macht man alles richtig. Wenn wir heute oder gegen England verloren hätten, wäre ich kein besserer oder schlechterer Trainer gewesen. Manchmal braucht man Glück und das Momentum. Wir werden mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben und das analysieren. Keiner muss Angst haben, dass jemand abhebt, vor allem ich nicht, weil ich zu schwer bin.

Frage: Sie tragen schon das dritte Hemd - was ist da dran?

Kuntz: Bier.

Frage: Warum?

Kuntz: Die Jungs und ich, wir haben jetzt ja relativ lange miteinander zu tun gehabt. Dass da ein Ventil aufgeht, eine Bierdusche, ist ja noch recht angenehm, auch wenn's stinkt. Jetzt die Jungs singen zu sehen, tanzen zu sehen, total glücklich zu sehen, das macht auch den Unterschied aus zu meinem Titel als Spieler.

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Frage: Wie haben Sie den Finalsieg verarbeitet?

Kuntz: Man braucht eine Zeit lang, um das zu verarbeiten. So direkt danach ist das alles irreal. Irgendwann bin ich dann eine Stunde auf mein Zimmer und habe ein bisschen "Cool down" gemacht, wie man heute so sagt. Ich habe mich dann mit einer Flasche Rotwein und einer Zigarre vor dem Hotel an einen Stehtisch gestellt. Nach anderthalb Stunden erholsamen Schlafs habe ich dann heute Morgen begonnen, das zu realisieren.

Frage: Welche Emotionen löst so ein Titelgewinn aus?

Kuntz: Ich glaube nicht, dass es viel schönere Gefühle für jemanden in meiner Position gibt. Das Schönste war aber, als als mich ein Elternteil in den Arm genommen hat und sich für das Vertrauen in seinen Sohn bedankt hat.

Frage: Welchen Stellenwert hat dieser Triumph in Ihrer erfolgreichen Karriere?

Kuntz: Mit einem Erfolg als Spieler will ich das nicht vergleichen, das sind andere Gefühle. Als Spieler bist du nur stolz auch dich und dein Team. Als Trainer ist das mit anderen Dingen verknüpft. Der Aufstieg mit dem KSC (Karlsruher SC, 2001 in die 2. Bundesliga, Anm.d.Red.) als erste Trainerstation war auch sehr schön, von der Reputation kann man das mit der EM aber nicht gleichsetzen.

Frage: Wie haben Sie das Spiel Ihrer Mannschaft gesehen?

Kuntz: Wenn man sich so einen Spielplan ausdenkt und das so umgesetzt wird, kommt eine große Zufriedenheit. Gestern mussten wir viel ändern, wir mussten sehr mutig spielen, ständig bereit sein zu pressen, und das in einem körperlichen Zustand, in dem viele Spieler schon sehr viele Begegnungen in den Knochen hatten. Bei aller körperlichen Anstrengung durfte man dazu nicht die Taktik vergessen.

Frage: Wie haben Sie das Tor erlebt?

Kuntz: Ich habe das Tor erlebt, indem ich mir den Torwart angesehen habe. Wenn man seine Reaktion gesehen hat, hat man gemerkt, da läuft was falsch für ihn. Er ist resigniert abgetaucht und dann hat das Netz gezappelt. Mehr habe ich gar nicht gesehen.

Frage: Wie belastend ist so ein Turnier für einen Trainer?

Kuntz: Wichtig ist mein Team. Wenn ich mich wohlfühle, dann kann ich 100 Prozent abrufen. Wir haben eine sehr tolle Aufgabenteilung, wir tragen alle unseren Teil zusammen und finden dann gemeinsam eine Lösung.

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