Hrubesch: "Finnland wird ein Gradmesser"

Am 23. November 2015 erscheint die Autobiografie von Horst Hrubesch. Etliche Interviews hat Biograf Andreas Schier dafür in den vergangenen eineinhalb Jahren mit engen Freunden und Weggefährten geführt. Im Mittelpunkt stand dabei nicht seine außergewöhnliche sportliche Karriere, sondern mehr noch der Mensch Horst Hrubesch. "Viel Spaß hat das gemacht", erzählt der 64-Jährige. "Und mir wurde eigentlich erst in der Aufarbeitung bewusst, wie sehr in meinem Leben ein Rad ins andere gegriffen hat. Wie alles miteinander zusammenhängt."

Im Fokus des Europameisters von 1980 steht in diesen Tagen aber nicht die Vergangenheit - es geht um Gegenwart und Zukunft. Zurzeit bereitet sich seine U 21-Nationalmannschaft im Sportcentrum Kamen Kaiserau auf die beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Finnland am Freitag (ab 18 Uhr, live auf Eurosport) in Essen und auf den Färöern am Dienstag (ab 18.30 Uhr) in Tórshavn vor. Im DFB.de-Interview blickt Hrubesch auf die sportlichen Aufgaben seiner Mannschaft.

DFB.de: Herr Hrubesch, Sie haben mit 21 Spielern einen relativ großen Kader nominiert. Sind Sie noch in der Findungsphase?

Horst Hrubesch: Die Findungsphase ist nie zu Ende. Die Entwicklung einer Mannschaft ist nie zu Ende. Für uns geht es jetzt aber tatsächlich darum, uns zu finden und die Zeit zu nutzen, in der wir die Spieler für einen längeren Zeitraum beisammen haben. Das ist auch fürs Teambuilding wichtig.

DFB.de: Mit Jonathan Tah und Niklas Stark fallen zwei Innenverteidiger verletzungsbedingt aus. Sehen sie darin ein größeres Problem?

Hrubesch: Nein, auch da hilft uns natürlich der große Kader. Verletzungen gibt es im Fußball immer wieder, zunächst wünsche ich den beiden eine gute Genesung - und dass sie schnell wieder auf dem Platz Vollgas geben können. Mit Malcolm Cacutalua haben wir einen sehr guten Spieler nachnominiert. Er hat bei Bochum konstant gute Leistungen gezeigt und sich eine Nominierung verdient.

DFB.de: Auch Odisseas Vlachodimos, Marc Stendera und Jannik Haberer sind erstmals im Team.

Hrubesch: Odisseas Vlachodimos und Marc Stendera haben uns zum Saisonstart gefehlt. Auch Jannik Haberer soll seine Qualitäten in die Mannschaft einbringen. Insgesamt haben alle Spieler unglaublich großes Potenzial, aber sie werden sich in den nächsten zwei Jahren bis zur nächsten Europameisterschaft steigern und persönlich genauso wie als Mannschaft reifen müssen. Wir haben die jüngste U 21-Nationalmannschaft aller Zeiten. Elf Spieler gehören dem jüngeren 95er-Jahrgang an, vier Spieler sogar dem 96er-Jahrgang. Und dennoch haben sich fast alle in ihren Vereinen in der Bundesliga oder 2. Bundesliga bei den Profis durchgesetzt.

DFB.de: Nun warten mit Finnland und den Färöern die nächsten sportlichen Aufgaben. Kommt das Spiel gegen Finnland zur richtigen Zeit?

Hrubesch: Finnland ist mit zwei Siegen hervorragend in die Qualifikation gestartet, hat dabei Russland besiegt. Die Finnen sind Tabellenführer, das wollen wir mit einem Heimsieg ändern. Das wird ein Gradmesser, auf den sich das Essener Publikum freuen kann.

DFB.de: Wenn man an Ihre Karriere denkt - und jetzt sind wir doch in der Vergangenheit gelandet -, verbindet man damit auch die Stadt Essen. Hier traten Sie erstmals auf die große Fußballbühne. Ist das Länderspiel auch aufgrund der anstehenden Buchveröffentlichung ein besonderes?

Hrubesch: Als ich Profi wurde, war ich schon 24 Jahre alt. Erzählen Sie das mal meinen 19-, 20-jährigen Spielern, die alle oben angekommen sind. Das ist heute ja fast unmöglich. Meine Geschichte zeigt, dass es nie zu spät ist und dass viel harte Arbeit wertvoller ist als Talent allein. Und ja, natürlich ist es immer etwas Besonderes, nach Essen zurückzukehren. Ich fühle mich mit der Stadt, dem Verein und den Menschen sehr verbunden.

DFB.de: Nach Essen geht es auf die Färöer Inseln. Was wird das für ein Spiel?

Hrubesch: Ein Spiel, das man ernst nehmen muss. Unser Ziel ist es, jedes Spiel zu gewinnen und uns an der Tabellenspitze festzusetzen. Dafür sind die beiden Länderspiele immens wichtig.

[rr]

Am 23. November 2015 erscheint die Autobiografie von Horst Hrubesch. Etliche Interviews hat Biograf Andreas Schier dafür in den vergangenen eineinhalb Jahren mit engen Freunden und Weggefährten geführt. Im Mittelpunkt stand dabei nicht seine außergewöhnliche sportliche Karriere, sondern mehr noch der Mensch Horst Hrubesch. "Viel Spaß hat das gemacht", erzählt der 64-Jährige. "Und mir wurde eigentlich erst in der Aufarbeitung bewusst, wie sehr in meinem Leben ein Rad ins andere gegriffen hat. Wie alles miteinander zusammenhängt."

Im Fokus des Europameisters von 1980 steht in diesen Tagen aber nicht die Vergangenheit - es geht um Gegenwart und Zukunft. Zurzeit bereitet sich seine U 21-Nationalmannschaft im Sportcentrum Kamen Kaiserau auf die beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Finnland am Freitag (ab 18 Uhr, live auf Eurosport) in Essen und auf den Färöern am Dienstag (ab 18.30 Uhr) in Tórshavn vor. Im DFB.de-Interview blickt Hrubesch auf die sportlichen Aufgaben seiner Mannschaft.

DFB.de: Herr Hrubesch, Sie haben mit 21 Spielern einen relativ großen Kader nominiert. Sind Sie noch in der Findungsphase?

Horst Hrubesch: Die Findungsphase ist nie zu Ende. Die Entwicklung einer Mannschaft ist nie zu Ende. Für uns geht es jetzt aber tatsächlich darum, uns zu finden und die Zeit zu nutzen, in der wir die Spieler für einen längeren Zeitraum beisammen haben. Das ist auch fürs Teambuilding wichtig.

DFB.de: Mit Jonathan Tah und Niklas Stark fallen zwei Innenverteidiger verletzungsbedingt aus. Sehen sie darin ein größeres Problem?

Hrubesch: Nein, auch da hilft uns natürlich der große Kader. Verletzungen gibt es im Fußball immer wieder, zunächst wünsche ich den beiden eine gute Genesung - und dass sie schnell wieder auf dem Platz Vollgas geben können. Mit Malcolm Cacutalua haben wir einen sehr guten Spieler nachnominiert. Er hat bei Bochum konstant gute Leistungen gezeigt und sich eine Nominierung verdient.

DFB.de: Auch Odisseas Vlachodimos, Marc Stendera und Jannik Haberer sind erstmals im Team.

Hrubesch: Odisseas Vlachodimos und Marc Stendera haben uns zum Saisonstart gefehlt. Auch Jannik Haberer soll seine Qualitäten in die Mannschaft einbringen. Insgesamt haben alle Spieler unglaublich großes Potenzial, aber sie werden sich in den nächsten zwei Jahren bis zur nächsten Europameisterschaft steigern und persönlich genauso wie als Mannschaft reifen müssen. Wir haben die jüngste U 21-Nationalmannschaft aller Zeiten. Elf Spieler gehören dem jüngeren 95er-Jahrgang an, vier Spieler sogar dem 96er-Jahrgang. Und dennoch haben sich fast alle in ihren Vereinen in der Bundesliga oder 2. Bundesliga bei den Profis durchgesetzt.

DFB.de: Nun warten mit Finnland und den Färöern die nächsten sportlichen Aufgaben. Kommt das Spiel gegen Finnland zur richtigen Zeit?

Hrubesch: Finnland ist mit zwei Siegen hervorragend in die Qualifikation gestartet, hat dabei Russland besiegt. Die Finnen sind Tabellenführer, das wollen wir mit einem Heimsieg ändern. Das wird ein Gradmesser, auf den sich das Essener Publikum freuen kann.

DFB.de: Wenn man an Ihre Karriere denkt - und jetzt sind wir doch in der Vergangenheit gelandet -, verbindet man damit auch die Stadt Essen. Hier traten Sie erstmals auf die große Fußballbühne. Ist das Länderspiel auch aufgrund der anstehenden Buchveröffentlichung ein besonderes?

Hrubesch: Als ich Profi wurde, war ich schon 24 Jahre alt. Erzählen Sie das mal meinen 19-, 20-jährigen Spielern, die alle oben angekommen sind. Das ist heute ja fast unmöglich. Meine Geschichte zeigt, dass es nie zu spät ist und dass viel harte Arbeit wertvoller ist als Talent allein. Und ja, natürlich ist es immer etwas Besonderes, nach Essen zurückzukehren. Ich fühle mich mit der Stadt, dem Verein und den Menschen sehr verbunden.

DFB.de: Nach Essen geht es auf die Färöer Inseln. Was wird das für ein Spiel?

Hrubesch: Ein Spiel, das man ernst nehmen muss. Unser Ziel ist es, jedes Spiel zu gewinnen und uns an der Tabellenspitze festzusetzen. Dafür sind die beiden Länderspiele immens wichtig.

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