Bayern: Kimmich will erstmals ins Pokalfinale

Arturo Vidal, Douglas Costa, Kingsley Coman - der FC Bayern München verpflichtete im vergangenen Sommer drei Stars, drei aufregende Spieler. Akteure, die Spektakel und große Show versprechen. Ablösesummen und Leihgebühr zusammengerechnet gab der Rekordmeister für das Trio 74 Millionen Euro aus. An den VfB Stuttgart überwies er 8,5 Millionen Euro für einen dem Großteil der Bayern-Fans nahezu unbekannten Jungprofi, der in der Saison zuvor bei RB Leipzig in der zweiten Bundesliga gespielt hatte: Joshua Kimmich.

Der inzwischen 21-Jährige kam als Talent mit ungewisser Perspektive im Sommer 2015 an die Säbener Straße und ist neuneinhalb Monate später einer der Gewinner der Saison, vielleicht sogar einer der Spieler des Jahres beim FC Bayern. Heute (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) will er mit einem Sieg gegen Werder Bremen erstmals ins DFB-Pokalfinale einziehen. DFB.de porträtiert den deutschen U 21-Nationalspieler.

Kimmich ist gefragt bei Trainer Pep Guardiola, weil er konstant auf höchstem Niveau spielt. Weil er den Rummel um seine Person erstaunlich reif und cool zur Kenntnis nimmt. Gesundes Selbstvertrauen inklusive. "Ich bin nicht hierher gekommen, um mich das ganze Jahr nur auf die Bank zu sitzen, aber es ist jetzt mehr geworden, als ich mir erwartet hatte", sagte Kimmich kürzlich und antwortete ziemlich lässig auf die Frage, woher er das Selbstvertrauen nehme: "Ganz einfach - wenn man bei Bayern ohne Selbstvertrauen auftritt, hat man keine Chance."

Als Innenverteidiger auf dem Weg ins Pokalfinale

Der 21-Jährige steht kurz davor, sein erstes DFB-Pokalfinale zu erreichen. Heute (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und auf Sky) dürfte Kimmich im Halbfinale gegen Werder Bremen erneut erste Wahl von Trainer Guardiola sein. Als Innenverteidiger. Auf dieser Position hat ihn der Spanier Anfang der Rückrunde praktisch neu erfunden. In höchster Not. Jérôme Boateng, Medhi Benatia und Javi Martínez fielen ab Ende Januar aus, im Februar verletzte sich auch noch Dauerpechvogel Holger Badstuber erneut. Also wurde aus dem defensiven Mittelfeldspieler Kimmich der Innenverteidiger Kimmich.

Und Guardiolas Nachfahre. Er sei "fast mein Sohn", sagte der Spanier einmal im Überschwang, völlig hingerissen und begeistert von einem Spieler, den ihm Bayerns Technischer Direktor Michael Reschke mittels zahlreicher Videosequenzen empfohlen hatte. "Großes Kompliment an Bayern München und Michael Reschke für diese Verpflichtung", sagte Guardiola nach dem 0:0 im März bei Borussia Dortmund. Dort hatte Kimmich vor über 80.000 Zuschauern seine Feuertaufe in der zentralen Abwehr bestanden - im doppelten Sinne.



Arturo Vidal, Douglas Costa, Kingsley Coman - der FC Bayern München verpflichtete im vergangenen Sommer drei Stars, drei aufregende Spieler. Akteure, die Spektakel und große Show versprechen. Ablösesummen und Leihgebühr zusammengerechnet gab der Rekordmeister für das Trio 74 Millionen Euro aus. An den VfB Stuttgart überwies er 8,5 Millionen Euro für einen dem Großteil der Bayern-Fans nahezu unbekannten Jungprofi, der in der Saison zuvor bei RB Leipzig in der zweiten Bundesliga gespielt hatte: Joshua Kimmich.

Der inzwischen 21-Jährige kam als Talent mit ungewisser Perspektive im Sommer 2015 an die Säbener Straße und ist neuneinhalb Monate später einer der Gewinner der Saison, vielleicht sogar einer der Spieler des Jahres beim FC Bayern. Heute (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) will er mit einem Sieg gegen Werder Bremen erstmals ins DFB-Pokalfinale einziehen. DFB.de porträtiert den deutschen U 21-Nationalspieler.

Kimmich ist gefragt bei Trainer Pep Guardiola, weil er konstant auf höchstem Niveau spielt. Weil er den Rummel um seine Person erstaunlich reif und cool zur Kenntnis nimmt. Gesundes Selbstvertrauen inklusive. "Ich bin nicht hierher gekommen, um mich das ganze Jahr nur auf die Bank zu sitzen, aber es ist jetzt mehr geworden, als ich mir erwartet hatte", sagte Kimmich kürzlich und antwortete ziemlich lässig auf die Frage, woher er das Selbstvertrauen nehme: "Ganz einfach - wenn man bei Bayern ohne Selbstvertrauen auftritt, hat man keine Chance."

Als Innenverteidiger auf dem Weg ins Pokalfinale

Der 21-Jährige steht kurz davor, sein erstes DFB-Pokalfinale zu erreichen. Heute (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und auf Sky) dürfte Kimmich im Halbfinale gegen Werder Bremen erneut erste Wahl von Trainer Guardiola sein. Als Innenverteidiger. Auf dieser Position hat ihn der Spanier Anfang der Rückrunde praktisch neu erfunden. In höchster Not. Jérôme Boateng, Medhi Benatia und Javi Martínez fielen ab Ende Januar aus, im Februar verletzte sich auch noch Dauerpechvogel Holger Badstuber erneut. Also wurde aus dem defensiven Mittelfeldspieler Kimmich der Innenverteidiger Kimmich.

Und Guardiolas Nachfahre. Er sei "fast mein Sohn", sagte der Spanier einmal im Überschwang, völlig hingerissen und begeistert von einem Spieler, den ihm Bayerns Technischer Direktor Michael Reschke mittels zahlreicher Videosequenzen empfohlen hatte. "Großes Kompliment an Bayern München und Michael Reschke für diese Verpflichtung", sagte Guardiola nach dem 0:0 im März bei Borussia Dortmund. Dort hatte Kimmich vor über 80.000 Zuschauern seine Feuertaufe in der zentralen Abwehr bestanden - im doppelten Sinne.

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Guardiola ist Kimmich-Fan und -Förderer: "Joshua hat absolut alles"

Nicht nur wegen seiner Ruhe am Ball, dem überragenden Passspiel und dem Gespür für die richtigen Entscheidungen auf dem Platz samt der zweitbesten Zweikampfwerte. Sondern auch, weil der gebürtige Rottweiler den Anpfiff seines Trainers nach Abpfiff überstand. Direkt nach dem schnellen Shakehands mit Trainerkollege Thomas Tuchel eilte Guardiola zur Mittellinie, um sich Kimmich vorzuknöpfen. Gestenreich hielt er ihm Standpauke, rüttelte und schüttelte ihn. Mit zwischenzeitlichen Liebkosungen. Die Mitspieler wie Kimmich selbst wirkten ziemlich verschreckt ob der emotionalen Nachhilfestunde. "Der Trainer will immer das Maximum aus einem rausholen und ist nie zufrieden", sagte Kimmich hinterher.

Der Grund für die leidenschaftliche Ad-hoc-Standpauke: Guardiola ist Fan von Kimmich - und nur Spielern, die ihm besonders am Herzen liegen, gebührt besondere Zuwendung. "Ich liebe diesen Jungen. Joshua hat Herz, er hat Leidenschaft, er hat absolut alles", erklärte Guardiola. Und zwar? "Mit Joshua haben wir eine gute Verteidigung und einen sehr guten Aufbau." Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer, sonst eher Mahner denn Schwärmer, lobte Kimmich: "Es ist Wahnsinn wie er spielt - auf einer Schlüsselposition in der Innenverteidigung. Joshua ist jung, relativ schmal und hat noch nicht so viel Erfahrung - und dann eine solche Leistung abzuliefern, zeigt Qualität und Charakter. Er ist willensstark, aber trotzdem bescheiden. Eine Wahnsinnsmischung." Vertraglich gebunden bis 2020.

Kimmich schon mit 19 in die U 21

Das hat U 21-Coach Horst Hrubesch längst erkannt. Als Kimmich erst 19 Jahre alt war, berief ihn Hrubesch in die U 21-Auswahl des DFB. Kimmich sei ein echter "Gewinnertyp", ein "sehr intelligenter Fußballer mit einer guten Technik und guten Geschwindigkeit", so der DFB-Trainer. Mit der U 19-Nationalmannschaft war Kimmich, der aus der Jugend des VfB Stuttgart stammt, 2014 Europameister geworden.

Nach dem Kampf um das Triple mit dem FC Bayern steht für Kimmich im Sommer ein großes Turnier an. Nur welches? Das Olympische Fußballturnier der Sommerspiele von Rio de Janeiro im August oder doch von Juni bis Juli die EM in Frankreich unter Bundestrainer Joachim Löw? "Bisher habe ich mich eher mit Olympia beschäftigt", meinte Kimmich neulich. "Mal schauen, es ist noch eine Weile hin. Ich hoffe, dass ich weiterhin bei Bayern spielen werde. Ich werde weiter Gas geben." Aber Frankreich wäre doch eine Reise wert, oder? "Na klar", antwortete Kimmich bestimmt, lächelte dazu jedoch leicht verlegen.

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