U 20-Trainer Streichsbier: "Henrichs steht große Karriere bevor"

Ein ereignisreiches Jahr mit einem perfekten Abschluss: Guido Streichsbier, Anfang des Jahres noch U 18-Trainer, feierte mit der U 20-Nationalmannschaft innerhalb einer Woche zwei Siege in der Internationalen Spielrunde. Zunächst wurde am Donnerstag Italien in Forli mit 1:0 besiegt. Am Montagabend folgte ein souveränes 4:0 gegen Polen in Zwickau.

Im DFB.de-Interview spricht der DFB-Trainer mit Redakteur Peter Scheffler über die beiden Spiele, die Entwicklung der deutschen U 20, seine persönlichen Berufungen zum U 19- und später zum U 20-Coach 2016 sowie den Werdegang von Benjamin Henrichs, der eigentlich noch spielberechtigt für die U 20 ist, gerade aber unter Joachim Löw in der A-Nationalmannschaft debütiert hat.

DFB.de: Herr Streichsbier, 2016 war für Sie ein bewegtes Jahr. Wie lautet Ihr Fazit?

Guido Streichsbier: Es ist wirklich viel passiert. Die Ernennung zum U 19-Trainer mit dem absoluten Highlight der Heim-EM und kurz darauf dann die Berufung zum U 20-Coach. Für mich war es ein extrem spannendes Jahr. Ich habe viel gelernt und bin froh über die Erfahrungen, die ich machen durfte.

DFB.de: Nun haben Sie das Jahr mit zwei Siegen innerhalb von fünf Tagen beendet. War das eine perfekte Länderspielwoche?

Streichsbier: Perfekt ist bei uns Trainern ja immer relativ. (lacht) Aber ich bin sehr zufrieden mit den Leistungen und den Ergebnissen, die wir erzielt haben. Wir hatten einen positiven Jahresabschluss und gehen nun alle mit einem guten Gefühl nach Hause.

DFB.de: Besonders der 4:0-Heimsieg über die Polen, gegen die das Hinspiel noch 0:3 verloren gegangen war, fiel sehr überzeugend aus. Ihr Team hat sogar noch einige hochkarätige Chancen ausgelassen.

Streichsbier: Mich hat vor allem gefreut, dass wir defensiv hochkonzentriert gespielt haben und über 90 Minuten keine großen Chancen zugelassen haben. Das war in Italien auch schon so. Hier sind wir einen Schritt weiter. Offensiv hat mir teilweise die letzte Konsequenz gefehlt. Da sehe ich noch Entwicklungspotenzial, vor allem mit Blick auf die U 20-WM im kommenden Jahr.



Ein ereignisreiches Jahr mit einem perfekten Abschluss: Guido Streichsbier, Anfang des Jahres noch U 18-Trainer, feierte mit der U 20-Nationalmannschaft innerhalb einer Woche zwei Siege in der Internationalen Spielrunde. Zunächst wurde am Donnerstag Italien in Forli mit 1:0 besiegt. Am Montagabend folgte ein souveränes 4:0 gegen Polen in Zwickau.

Im DFB.de-Interview spricht der DFB-Trainer mit Redakteur Peter Scheffler über die beiden Spiele, die Entwicklung der deutschen U 20, seine persönlichen Berufungen zum U 19- und später zum U 20-Coach 2016 sowie den Werdegang von Benjamin Henrichs, der eigentlich noch spielberechtigt für die U 20 ist, gerade aber unter Joachim Löw in der A-Nationalmannschaft debütiert hat.

DFB.de: Herr Streichsbier, 2016 war für Sie ein bewegtes Jahr. Wie lautet Ihr Fazit?

Guido Streichsbier: Es ist wirklich viel passiert. Die Ernennung zum U 19-Trainer mit dem absoluten Highlight der Heim-EM und kurz darauf dann die Berufung zum U 20-Coach. Für mich war es ein extrem spannendes Jahr. Ich habe viel gelernt und bin froh über die Erfahrungen, die ich machen durfte.

DFB.de: Nun haben Sie das Jahr mit zwei Siegen innerhalb von fünf Tagen beendet. War das eine perfekte Länderspielwoche?

Streichsbier: Perfekt ist bei uns Trainern ja immer relativ. (lacht) Aber ich bin sehr zufrieden mit den Leistungen und den Ergebnissen, die wir erzielt haben. Wir hatten einen positiven Jahresabschluss und gehen nun alle mit einem guten Gefühl nach Hause.

DFB.de: Besonders der 4:0-Heimsieg über die Polen, gegen die das Hinspiel noch 0:3 verloren gegangen war, fiel sehr überzeugend aus. Ihr Team hat sogar noch einige hochkarätige Chancen ausgelassen.

Streichsbier: Mich hat vor allem gefreut, dass wir defensiv hochkonzentriert gespielt haben und über 90 Minuten keine großen Chancen zugelassen haben. Das war in Italien auch schon so. Hier sind wir einen Schritt weiter. Offensiv hat mir teilweise die letzte Konsequenz gefehlt. Da sehe ich noch Entwicklungspotenzial, vor allem mit Blick auf die U 20-WM im kommenden Jahr.

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DFB.de: Die defensive Stabilität hatten Sie bei der U 19-EM noch vermisst, oder?

Streichsbier: Ja, vor allem, wenn man sieht, dass Polen am Montag mit sechs Spielern aus dem 1996er-Jahrgang gespielt hat und die Italiener auch einige ältere Spieler eingesetzt hatten. Wir verzichten bewusst darauf, um die Mannschaft für die WM im nächsten Jahr zu formen.

DFB.de: Vergleicht man den Kader der U 19-EM mit den Spielern, die nun in der aktuellen Saison zum Einsatz kamen, sieht man einige neue Gesichter. War das so von Ihnen geplant?

Streichsbier: Dominik Schad und Jordan Torunarigha wären zwei sichere EM-Fahrer gewesen, hätten sie sich nicht verletzt. Absolute Frischlinge sind zum Beispiel Lukas Mühl oder Lars Dietz. Wir nehmen uns die Zeit zu testen, um die Entwicklung einiger Spieler zu beobachten, die wir schon vorher auf dem Schirm hatten. Es ist ein offener Prozess, in dem wir keine Freifahrtscheine verteilen. Damit müssen sich die Jungs auseinandersetzen.

DFB.de: Bereits nach der U 19-EM sagten Sie, das Team stecke noch in der Entwicklung, und Sie wären gespannt, wie es weitergehe. Damals wussten Sie noch nicht, dass Sie den 1997er-Jahrgang weiter betreuen würden. Fühlen Sie sich nun bestätigt in Ihrer Aussage?

Streichsbier: Auf jeden Fall. Mich freut, dass die Jungs nun zwei solche Spiele abgeliefert haben. Da erkenne ich definitiv einen Reifeprozess. Das beste Beispiel ist Benjamin Henrichs, der seit dieser Saison einen Riesensprung gemacht hat und nun sogar sein A-Länderspieldebüt feiern durfte. Ich sehe aber auch viele andere Spieler, in denen enormes Potenzial schlummert, und freue mich darauf, sie weiter begleiten zu können.

DFB.de: Überrascht Sie die Entwicklung von Henrichs?

Streichsbier: Über welches Potenzial er verfügt, war mir schon klar. Bei Benni sind nun verschiedene Komponenten zusammengekommen, die seine Entwicklung beschleunigt haben. Dazu zählt vor allem, dass Roger Schmidt ihm vertraut und Benni seine Aufgabe als Außenverteidiger komplett angenommen hat. Er hat bereits während der U 19-EM einen tollen Reifeprozess vollzogen und sich als Führungsspieler etabliert. Dazu bringt Benni persönliche Eigenschaften mit, Lernbereitschaft und Wille, die ihn weiterbringen. Ich denke aber auch, dass seine Trainer im Jugendbereich, zum Beispiel Peter Hyballa, seine Entwicklung gefördert haben. Ich wünsche mir, dass er seine Entwicklung so fortsetzt - dann steht Benni eine große Karriere bevor.

DFB.de: Die nächste Länderspielphase mit der U 20 steht erst im März 2017 an. Was steht für Sie bis dahin an?

Streichsbier: Wir werden nun im Trainerteam die Spiele auswerten und überlegen, was wir bis zur WM (vom 20. Mai bis 11. Juni 2017 in Südkorea) mit den Jungs noch entwickeln möchten. Dazu werden wir natürlich mit den Spielern und den Vereinen im Kontakt bleiben. Es ist wichtig für Sie, auf ihre Einsatzzeiten zu kommen, damit sie im März bereits auf der Höhe sind. Dann wird es bis zur WM nur noch um Nuancen gehen.

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