Pascal Stenzel: "Auch ein Rohdiamant muss noch geschliffen werden"

Erst hat er Dortmunds Trainer Thomas Tuchel in der Saisonvorbereitung beeindruckt, nun entzückt er Frank Wormuth. Der DFB-Trainer nennt ihn einen Rohdiamanten. Pascal Stenzel überzeugt bei der deutschen U 20-Nationalmannschaft. Auffällig: seine Technik und sein Spielverständnis auf der Doppelsechs. Obwohl der 19-Jährige im Verein zum Rechtsverteidiger ausgebildet wird.

Welche Position dem Dortmunder mehr liegt, wo er sich den letzte Feinschliff abholen muss, warum das Länderspiel gegen Italien am Donnerstagabend trotz der 0:2-Heimniederlage ein ganz besonderes für ihn war und was er fürs Duell mit Polen am Montag (ab 18 Uhr, live bei Eurosport) in Münster erwartet, erzählt Pascal Stenzel im DFB.de-Interview mit Redakteur Peter Scheffler.

DFB.de: Herr Stenzel, das Duell gegen Italien war fast ein Heimspiel für Sie. Man sah Sie vor und nach dem Spiel oft in Kontakt mit den Zuschauern.

Pascal Stenzel: Ich bin in Bünde geboren und groß geworden, das ist eine halbe Stunde von Osnabrück entfernt. Dazu habe ich während der U 17 zwei Jahre beim VfL gespielt. Da hat es sich natürlich angeboten, ein paar alte Freunde, Bekannte und meine Familie einzuladen und im Stadion wiederzusehen.

DFB.de: Was überwiegt nach dem Spiel: die physische oder die psychische Belastung aufgrund der unnötigen Niederlage?

Stenzel: Eine Mischung aus beiden, würde ich sagen. Wir hätten das Spiel wirklich nicht verlieren müssen. Die Gegentore waren absolut unnötig: Ein individueller Fehler und eine Standardsituation haben das Spiel entschieden. Ich hoffe, dass wir wenigstens unsere Lehren daraus ziehen.

DFB.de: Trotz großem Aufwand hat es die deutsche U 20 nicht geschafft, hinter die massive italienische Abwehrreihe zu kommen. Woran lag das?

Stenzel: Die Italiener standen sehr tief. Unser Trainer sagt immer, wir sollen im letzten Drittel den Ball laufen lassen, um ihn dann im richtigen Moment tief zu spielen. Diese Momente haben wir diesmal verpasst. Es ist aber auch schwer, wenn sich fast die gesamte gegnerische Mannschaft vorm Sechzehner platziert. Das frühe Tor hat den Italienern natürlich auch noch in die Karten gespielt.

DFB.de: In der zweiten Halbzeit hat Ihr Team den Druck noch einmal erhöht und alles versucht.

Stenzel: Stimmt. Wir kamen eigentlich sehr gut aus der Halbzeit und hatten das Spiel unter Kontrolle. In dieser Phase haben wir dann den zweiten Gegentreffer bekommen. Ab dann wussten wir, dass es gegen diese defensivstarke italienische Mannschaft sehr schwer wird. Trotzdem haben wir weiterhin alles versucht.



Erst hat er Dortmunds Trainer Thomas Tuchel in der Saisonvorbereitung beeindruckt, nun entzückt er Frank Wormuth. Der DFB-Trainer nennt ihn einen Rohdiamanten. Pascal Stenzel überzeugt bei der deutschen U 20-Nationalmannschaft. Auffällig: seine Technik und sein Spielverständnis auf der Doppelsechs. Obwohl der 19-Jährige im Verein zum Rechtsverteidiger ausgebildet wird.

Welche Position dem Dortmunder mehr liegt, wo er sich den letzte Feinschliff abholen muss, warum das Länderspiel gegen Italien am Donnerstagabend trotz der 0:2-Heimniederlage ein ganz besonderes für ihn war und was er fürs Duell mit Polen am Montag (ab 18 Uhr, live bei Eurosport) in Münster erwartet, erzählt Pascal Stenzel im DFB.de-Interview mit Redakteur Peter Scheffler.

DFB.de: Herr Stenzel, das Duell gegen Italien war fast ein Heimspiel für Sie. Man sah Sie vor und nach dem Spiel oft in Kontakt mit den Zuschauern.

Pascal Stenzel: Ich bin in Bünde geboren und groß geworden, das ist eine halbe Stunde von Osnabrück entfernt. Dazu habe ich während der U 17 zwei Jahre beim VfL gespielt. Da hat es sich natürlich angeboten, ein paar alte Freunde, Bekannte und meine Familie einzuladen und im Stadion wiederzusehen.

DFB.de: Was überwiegt nach dem Spiel: die physische oder die psychische Belastung aufgrund der unnötigen Niederlage?

Stenzel: Eine Mischung aus beiden, würde ich sagen. Wir hätten das Spiel wirklich nicht verlieren müssen. Die Gegentore waren absolut unnötig: Ein individueller Fehler und eine Standardsituation haben das Spiel entschieden. Ich hoffe, dass wir wenigstens unsere Lehren daraus ziehen.

DFB.de: Trotz großem Aufwand hat es die deutsche U 20 nicht geschafft, hinter die massive italienische Abwehrreihe zu kommen. Woran lag das?

Stenzel: Die Italiener standen sehr tief. Unser Trainer sagt immer, wir sollen im letzten Drittel den Ball laufen lassen, um ihn dann im richtigen Moment tief zu spielen. Diese Momente haben wir diesmal verpasst. Es ist aber auch schwer, wenn sich fast die gesamte gegnerische Mannschaft vorm Sechzehner platziert. Das frühe Tor hat den Italienern natürlich auch noch in die Karten gespielt.

DFB.de: In der zweiten Halbzeit hat Ihr Team den Druck noch einmal erhöht und alles versucht.

Stenzel: Stimmt. Wir kamen eigentlich sehr gut aus der Halbzeit und hatten das Spiel unter Kontrolle. In dieser Phase haben wir dann den zweiten Gegentreffer bekommen. Ab dann wussten wir, dass es gegen diese defensivstarke italienische Mannschaft sehr schwer wird. Trotzdem haben wir weiterhin alles versucht.

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DFB.de: Sie kamen 83 Minuten im defensiven Mittelfeld zum Einsatz, beim BVB wurden Sie Anfang der Saison zum Rechtsverteidiger umgeschult. Auf welcher Position sehen Sie Ihre Zukunft?

Stenzel: Ich habe jahrelang in der Jugend auf der Sechs gespielt und dort viel Erfahrung gesammelt. Auf anderen Positionen eingesetzt zu werden, finde ich aber auch gut und wichtig. Mit der neuen Rolle beim BVB habe ich mich gut angefreundet, so dass es mir mittlerweile egal ist, wo ich spiele. Ich versuche, überall das Beste daraus zu machen.

DFB.de: Gündogan, Weigl, Castro, Bender im Mittelfeld, Ginter und Piszczek auf der rechten Außenbahn. Ihre Konkurrenz beim BVB ist auf beiden Positionen groß. Ist das eher Ansporn oder eine Belastung für Sie?

Stenzel: Ich empfinde das als positiv, weil ich von diesen Spielern extrem viel lernen kann für meine eigene Entwicklung. Es ist zwar aktuell schwer, auf Einsatzzeiten zu kommen, aber ich absolviere gerade mein erstes Profijahr und versuche, zunächst so viel wie möglich zu lernen.

DFB.de: Deshalb haben Sie vor knapp einem Monat auch Ihren Vertrag bis 2019 verlängert.

Stenzel: Richtig. Das zeigt unser gegenseitiges Vertrauen. Ich habe ja noch ein paar Jahre vor mir und werde mich noch entwickeln. Dass es beim BVB möglich ist, als junger Spieler ins Team zu rutschen, zeigt ja gerade Julian Weigl.

DFB.de: DFB-Trainer Frank Wormuth bezeichnet Sie als Rohdiamanten mit gutem Spielverständnis und einer herausragenden Technik, der sich auf Doppelsechs etabliert hat. So etwas hört man sicher gerne.

Stenzel: Ich denke schon, dass er meine Stärken gut kennt. Aber auch ein Rohdiamant muss noch geschliffen werden. Das bedeutet für mich: Ich muss noch präsenter auf dem Platz sein, lautstärker auftreten und dirigieren, um im Zentrum dem Team noch besser zu helfen.

DFB.de: Am Montag geht die Internationale Spielrunde mit dem Rückspiel gegen Polen in Münster weiter. Dann ist Wiedergutmachung angesagt, oder?

Stenzel: Ja, sogar eine doppelte Wiedergutmachung. Erstens wegen des verlorenen Duells gegen Italien und zweitens, weil wir das Hinspiel gegen Polen 0:2 verloren haben.

DFB.de: Obwohl Frank Wormuth nach dem Spiel in Polen von einer Topleistung schwärmte.

Stenzel: Das war wirklich kurios. Wir haben in Włocławek unser bisher bestes Spiel in der Runde gemacht und den Polen eigentlich kaum Chancen ermöglicht. Selbst hatten wir mehrere hundertprozentige. Aber es gibt solche Spiele, in denen einfach kein Treffer gelingen will. Das müssen wir am Montag besser machen.

Tickethinweis: Für das Länderspiel am Montag (ab 18 Uhr) im Preußenstadion in Münster sind noch Eintrittskarten an der Tageskasse erhältlich. Das Stehplatzticket kostet fünf, ein Sitzplatz zehn Euro.