Pascal Köpke: Ganz und gar nicht der Vater

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Pascal Köpke, Sohn von Bundestorwarttrainer Andreas Köpke und aufstrebendes Sturmtalent bei der SpVgg Unterhaching.

Dass er nicht in die Fußstapfen seines berühmten Vaters treten würde, entschied sich für Pascal Köpke bereits als kleiner Junge - beim Üben mit Papa und Bundestorwarttrainer Andreas Köpke im heimischen Garten. "Er stand im Tor und ich hatte großen Spaß, ihm die Bälle um die Ohren zu schießen. Da habe ich sozusagen schon meine Qualitäten als Stürmer entdeckt", sagt der heute 19-jährige Sohn des Europameisters von 1996 im Gespräch mit DFB.de.

Der Platz zwischen den Pfosten war für Köpke junior zu keiner Zeit ein Thema und nach seinem ersten Senioren-Halbjahr beim Drittligisten SpVgg. Unterhaching mit acht Treffern bei 17 Einsätzen sowie dem Sprung in die deutsche U 20-Nationalmannschaft hat sich der beliebte Spruch "Wie der Vater, so der Sohn" endgültig erledigt.

"Mein Vater weiß auch, wie Stürmer ticken"

Von der großen Erfahrung von Vater Andreas, der in seiner aktiven Karriere 59 Länderspiele für Deutschland und 346 Bundesliga-Partien bestritten hatte, profitiert Pascal Köpke trotzdem. "Wenn er auf der Tribüne sitzt, gibt er mir nach Spielen immer ein paar Tipps. Mein Vater weiß als ehemaliger Torhüter genau, wie Stürmer ticken. Daher nehme ich die Ratschläge immer dankend an", sagt Pascal Köpke, der - wie Rudi Völler - im hessischen Hanau geboren ist.

Sein Nachname birgt auch eine Kehrseite der Medaille. "Sprüche wie 'Du spielst nur Fußball wegen deines Vaters' sind öfter mal gefallen. Doch da muss ich drüberstehen und die Antwort auf dem Platz geben", betont Pascal Köpke, der in der Jugend beim ASV Herzogenaurach und beim 1. FC Herzogenaurach seine ersten Gehversuche im Fußball gemacht hatte.

"Tor des Monats" verhalf zum Durchbruch

Im Alter von acht Jahren ging es zum 1. FC Nürnberg. Eben jenem Verein, bei dem sich Andy Köpke zu einem der besten Torhüter Deutschlands entwickelt hatte. Zehn Jahre kickte Pascal für den "Club", ehe nicht zuletzt der Wille, seinen eigenen fußballerischen Weg einschlagen zu wollen, ihn im Sommer 2013 zur SpVgg Unterhaching führte. "Der Wechsel war eine sehr gute Entscheidung. Der Verein integriert viele Talente frühzeitig in das Training der Drittligamannschaft und bleibt seiner Linie auch in schwierigen Situationen treu", beschreibt Köpke.

Den Grundstein für seinen Durchbruch in der 3. Liga legte der 19-Jährige bereits in der vergangenen Saison. Genauer gesagt am 9. November 2013. Es lief die 88. Minute der Partie gegen den VfB Stuttgart II, als der eingewechselte A-Jugendliche Pascal Köpke bei seinem Drittliga-Debüt zu einer Flanke hochsprang, quer in der Luft lag und zu einem spektakulären Seitfallzieher ansetzte. Während der Ball zum 4:0-Endstand im Netz zappelte, staunte Papa Andreas auf der Tribüne nicht schlecht und der damalige Hachinger Trainer Claus Schromm (nun im Nachwuchsleistungszentrum tätig) schüttelt nur grinsend den Kopf.

Eine besondere Medaille für das Regal

Wenige Wochen später wurde der Treffer zum "Tor des Monats November" in der ARD-Sportschau nominiert. Und Köpke gewann prompt die Wahl vor etablierten Bundesligaprofis wie Pierre-Emerick Aubameyang (Borussia Dortmund), oder Eintracht Frankfurts Joselu (jetzt Hannover 96). "Ich weiß nicht ob, mein Papa den Ball gehalten hätte, aber der Schuss war schon sehr platziert. Über die Auszeichnung habe ich mich sehr gefreut. So etwas hatten wir in der Familie schließlich vorher nicht", sagt der Rechtsfuß, der die Medaille ganz vorne in seinem Regal aufbewahrt. "Pascal macht das Gegenteil von mir und das ziemlich gut. Ich bin stolz auf ihn", sagte Vater Andreas Köpke bei der Übergabe der Auszeichnung.

In der aktuellen Saison erarbeitete sich sein Sohn einen Stammplatz im Unterhaching, bestritt vier Partien für die deutsche U 20-Nationalmannschaft und wurde erst einige Wochen vor der Winterpause von einem Muskelfaserriss gestoppt. "Mein Länderspieldebüt gegen Italien war ein Meilenstein und eine Ehre für mich. Es ist immer schön, wenn deine harte Arbeit honoriert wird", sagt Köpke.

Klassenverbleib in der 3. Liga - Titeljagd mit DFB-Elf

Am 31. Januar geht es in der 3. Liga mit der Partie bei der SG Sonnenhof Großaspach weiter. Dann wird es für die vom ehemaligen Europameister Christian Ziege trainierte SpVgg darum gehen, sich möglichst schnell von den Abstiegsplätzen zu lösen und frühzeitig Planungssicherheit für die kommende Spielzeit zu schaffen. "Wir wollen nicht - wie in der in der Vorsaison - am letzten Spieltag noch zittern müssen, sondern uns weiter steigern. In der Hinrunde haben wir den einen oder anderen Punkt verschenkt", meint der achtmalige Torschütze, der in Unterhaching mit seinem Mitspieler Jan Koch (früher auch beim 1. FC Nürnberg) in einer WG lebt und bis 2016 sein Fachabitur per Fernstudium abschließen möchte.

Durch weitere gute Leistungen in der 3. Liga will sich der 1,75 Meter große Angreifer auch ein Ticket für die am 30. Mai beginnende U 20-Weltmeisterschaft in Neuseeland mit der DFB-Auswahl sichern. Pascal Köpke: "Wir verfügen über eine hohe Qualität im Kader. Die Mannschaft kann beim Turnier sicher einiges reißen." In dieser Beziehung hat Vater Andreas Köpke mit dem Gewinn der EM 1996 und dem WM-Triumph 2014 in Brasilien bekanntlich die Latte hochgelegt.

[mspw]

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Pascal Köpke, Sohn von Bundestorwarttrainer Andreas Köpke und aufstrebendes Sturmtalent bei der SpVgg Unterhaching.

Dass er nicht in die Fußstapfen seines berühmten Vaters treten würde, entschied sich für Pascal Köpke bereits als kleiner Junge - beim Üben mit Papa und Bundestorwarttrainer Andreas Köpke im heimischen Garten. "Er stand im Tor und ich hatte großen Spaß, ihm die Bälle um die Ohren zu schießen. Da habe ich sozusagen schon meine Qualitäten als Stürmer entdeckt", sagt der heute 19-jährige Sohn des Europameisters von 1996 im Gespräch mit DFB.de.

Der Platz zwischen den Pfosten war für Köpke junior zu keiner Zeit ein Thema und nach seinem ersten Senioren-Halbjahr beim Drittligisten SpVgg. Unterhaching mit acht Treffern bei 17 Einsätzen sowie dem Sprung in die deutsche U 20-Nationalmannschaft hat sich der beliebte Spruch "Wie der Vater, so der Sohn" endgültig erledigt.

"Mein Vater weiß auch, wie Stürmer ticken"

Von der großen Erfahrung von Vater Andreas, der in seiner aktiven Karriere 59 Länderspiele für Deutschland und 346 Bundesliga-Partien bestritten hatte, profitiert Pascal Köpke trotzdem. "Wenn er auf der Tribüne sitzt, gibt er mir nach Spielen immer ein paar Tipps. Mein Vater weiß als ehemaliger Torhüter genau, wie Stürmer ticken. Daher nehme ich die Ratschläge immer dankend an", sagt Pascal Köpke, der - wie Rudi Völler - im hessischen Hanau geboren ist.

Sein Nachname birgt auch eine Kehrseite der Medaille. "Sprüche wie 'Du spielst nur Fußball wegen deines Vaters' sind öfter mal gefallen. Doch da muss ich drüberstehen und die Antwort auf dem Platz geben", betont Pascal Köpke, der in der Jugend beim ASV Herzogenaurach und beim 1. FC Herzogenaurach seine ersten Gehversuche im Fußball gemacht hatte.

"Tor des Monats" verhalf zum Durchbruch

Im Alter von acht Jahren ging es zum 1. FC Nürnberg. Eben jenem Verein, bei dem sich Andy Köpke zu einem der besten Torhüter Deutschlands entwickelt hatte. Zehn Jahre kickte Pascal für den "Club", ehe nicht zuletzt der Wille, seinen eigenen fußballerischen Weg einschlagen zu wollen, ihn im Sommer 2013 zur SpVgg Unterhaching führte. "Der Wechsel war eine sehr gute Entscheidung. Der Verein integriert viele Talente frühzeitig in das Training der Drittligamannschaft und bleibt seiner Linie auch in schwierigen Situationen treu", beschreibt Köpke.

Den Grundstein für seinen Durchbruch in der 3. Liga legte der 19-Jährige bereits in der vergangenen Saison. Genauer gesagt am 9. November 2013. Es lief die 88. Minute der Partie gegen den VfB Stuttgart II, als der eingewechselte A-Jugendliche Pascal Köpke bei seinem Drittliga-Debüt zu einer Flanke hochsprang, quer in der Luft lag und zu einem spektakulären Seitfallzieher ansetzte. Während der Ball zum 4:0-Endstand im Netz zappelte, staunte Papa Andreas auf der Tribüne nicht schlecht und der damalige Hachinger Trainer Claus Schromm (nun im Nachwuchsleistungszentrum tätig) schüttelt nur grinsend den Kopf.

Eine besondere Medaille für das Regal

Wenige Wochen später wurde der Treffer zum "Tor des Monats November" in der ARD-Sportschau nominiert. Und Köpke gewann prompt die Wahl vor etablierten Bundesligaprofis wie Pierre-Emerick Aubameyang (Borussia Dortmund), oder Eintracht Frankfurts Joselu (jetzt Hannover 96). "Ich weiß nicht ob, mein Papa den Ball gehalten hätte, aber der Schuss war schon sehr platziert. Über die Auszeichnung habe ich mich sehr gefreut. So etwas hatten wir in der Familie schließlich vorher nicht", sagt der Rechtsfuß, der die Medaille ganz vorne in seinem Regal aufbewahrt. "Pascal macht das Gegenteil von mir und das ziemlich gut. Ich bin stolz auf ihn", sagte Vater Andreas Köpke bei der Übergabe der Auszeichnung.

In der aktuellen Saison erarbeitete sich sein Sohn einen Stammplatz im Unterhaching, bestritt vier Partien für die deutsche U 20-Nationalmannschaft und wurde erst einige Wochen vor der Winterpause von einem Muskelfaserriss gestoppt. "Mein Länderspieldebüt gegen Italien war ein Meilenstein und eine Ehre für mich. Es ist immer schön, wenn deine harte Arbeit honoriert wird", sagt Köpke.

Klassenverbleib in der 3. Liga - Titeljagd mit DFB-Elf

Am 31. Januar geht es in der 3. Liga mit der Partie bei der SG Sonnenhof Großaspach weiter. Dann wird es für die vom ehemaligen Europameister Christian Ziege trainierte SpVgg darum gehen, sich möglichst schnell von den Abstiegsplätzen zu lösen und frühzeitig Planungssicherheit für die kommende Spielzeit zu schaffen. "Wir wollen nicht - wie in der in der Vorsaison - am letzten Spieltag noch zittern müssen, sondern uns weiter steigern. In der Hinrunde haben wir den einen oder anderen Punkt verschenkt", meint der achtmalige Torschütze, der in Unterhaching mit seinem Mitspieler Jan Koch (früher auch beim 1. FC Nürnberg) in einer WG lebt und bis 2016 sein Fachabitur per Fernstudium abschließen möchte.

Durch weitere gute Leistungen in der 3. Liga will sich der 1,75 Meter große Angreifer auch ein Ticket für die am 30. Mai beginnende U 20-Weltmeisterschaft in Neuseeland mit der DFB-Auswahl sichern. Pascal Köpke: "Wir verfügen über eine hohe Qualität im Kader. Die Mannschaft kann beim Turnier sicher einiges reißen." In dieser Beziehung hat Vater Andreas Köpke mit dem Gewinn der EM 1996 und dem WM-Triumph 2014 in Brasilien bekanntlich die Latte hochgelegt.