Maren Meinert: Die Weltmeistertrainerin will Welttrainerin werden

Als erster Trainerin gelang Maren Meinert in diesem Jahr der zweite Erfolg bei einer U 20-Frauen-WM. In neun Jahren in Diensten des DFB war es bereits ihr fünfter Titel. Noch wichtiger ist der 41-Jährigen die Weiterentwicklung ihrer Spielerinnen, von denen einige zu Leistungsträgerinnen der Frauen-Nationalmannschaft geworden sind. Möglich, dass am Montag (ab 18.30 Uhr, live bei Eurosport, n-tv und Sky) eine persönliche Auszeichnung dazukommt: Meinert gehört zu den drei Kandidaten bei der Wahl zur "Frauenfußball-Trainerin des Jahres 2014", die bei einer FIFA-Gala in Zürich bekanntgegeben wird.

Nicht selten sind es die bitteren Momente im Sport, die viel aussagen über die Persönlichkeit eines Menschen. Wenn es darum geht, in der Niederlage Größe zu zeigen. Nun kam es nicht so häufig vor, dass Maren Meinert in ihrer bisherigen Trainerinnenlaufbahn entscheidende Niederlagen hinnehmen musste. Die 41-Jährige gewann als verantwortliche Trainerin mit den U 19-Juniorinnen drei EM- und mit den U 20-Frauen zwei WM-Titel. Bei der Heim-Weltmeisterschaft 2010 gelang ihr erstmals der umjubelte Triumph, in Kanada im August 2014 wiederholte sie ihn. Zweimal Weltmeisterin mit den U 20-Frauen - niemandem zuvor ist dies bislang gelungen.

"Unsere Aufgabe ist es, A-Nationalspielerinnen auszubilden"

Maren Meinert ist also unstrittig eine erfolgreiche Trainerin. Und sie ist eine große Trainerin. Davon zeugt eine Episode, die sich während der U 20-WM 2012 in Japan zutrug. Bei der WM vor zwei Jahren war ihre Mannschaft bis ins Finale nach Tokio vorgestoßen. Alle Beobachter waren sich einig: Das ist die beste Mannschaft des Turniers. Keine Begegnung wurde verloren, kein Gegentreffer fiel. Bis zum Finale gegen die USA.

Die Mannschaft, in der damals Ausnahmespielerinnen wie Dzsenifer Marozsan, Melanie Leupolz, Lena Lotzen oder Leonie Maier standen, die heute aus der Frauen-Nationalmannschaft nicht mehr wegzudenken sind, verpasste den WM-Titel nur knapp. 0:1 stand es am Ende, nach dem Schlusspfiff flossen bei den deutschen Spielerinnen bittere Tränen. Später am Abend fand die abschließende Mannschaftssitzung statt. Mit ernsten Gesichtern verfolgten die Spielerinnen zunächst die Ausführungen ihrer Trainerin. Und Meinert gelang es mit bedachten, bemerkenswerten Worten, den richtigen Ton zu treffen, ihre Mannschaft aufzurichten, Perspektiven aufzuzeigen, Mut zu machen. Und die Zuversicht war wieder da.

"Solche Situationen sind natürlich für alle Beteiligten eine Herausforderung, aber es sind gerade auch diese Erfahrungen, die die Spielerinnen weiterbringen", sagt Meinert. "Und darum geht es. Unsere Aufgabe ist es, die Spielerinnen für die Frauen-Nationalmannschaft auszubilden. Wichtig ist dafür, dass sie so viele Partien wie möglich auf internationalem Niveau bestreiten. Deshalb sind Turniere für uns von entscheidender Bedeutung. Im Vordergrund steht zunächst, dass wir bis zum Ende in einem Turnier bleiben, um beispielweise bei einer U 20-WM sechs Spiele im internationalen Vergleich absolvieren zu können. Wenn man am Ende noch erfolgreich ist und Titel holt, umso schöner."



Als erster Trainerin gelang Maren Meinert in diesem Jahr der zweite Erfolg bei einer U 20-Frauen-WM. In neun Jahren in Diensten des DFB war es bereits ihr fünfter Titel. Noch wichtiger ist der 41-Jährigen die Weiterentwicklung ihrer Spielerinnen, von denen einige zu Leistungsträgerinnen der Frauen-Nationalmannschaft geworden sind. Möglich, dass am Montag (ab 18.30 Uhr, live bei Eurosport, n-tv und Sky) eine persönliche Auszeichnung dazukommt: Meinert gehört zu den drei Kandidaten bei der Wahl zur "Frauenfußball-Trainerin des Jahres 2014", die bei einer FIFA-Gala in Zürich bekanntgegeben wird.

Nicht selten sind es die bitteren Momente im Sport, die viel aussagen über die Persönlichkeit eines Menschen. Wenn es darum geht, in der Niederlage Größe zu zeigen. Nun kam es nicht so häufig vor, dass Maren Meinert in ihrer bisherigen Trainerinnenlaufbahn entscheidende Niederlagen hinnehmen musste. Die 41-Jährige gewann als verantwortliche Trainerin mit den U 19-Juniorinnen drei EM- und mit den U 20-Frauen zwei WM-Titel. Bei der Heim-Weltmeisterschaft 2010 gelang ihr erstmals der umjubelte Triumph, in Kanada im August 2014 wiederholte sie ihn. Zweimal Weltmeisterin mit den U 20-Frauen - niemandem zuvor ist dies bislang gelungen.

"Unsere Aufgabe ist es, A-Nationalspielerinnen auszubilden"

Maren Meinert ist also unstrittig eine erfolgreiche Trainerin. Und sie ist eine große Trainerin. Davon zeugt eine Episode, die sich während der U 20-WM 2012 in Japan zutrug. Bei der WM vor zwei Jahren war ihre Mannschaft bis ins Finale nach Tokio vorgestoßen. Alle Beobachter waren sich einig: Das ist die beste Mannschaft des Turniers. Keine Begegnung wurde verloren, kein Gegentreffer fiel. Bis zum Finale gegen die USA.

Die Mannschaft, in der damals Ausnahmespielerinnen wie Dzsenifer Marozsan, Melanie Leupolz, Lena Lotzen oder Leonie Maier standen, die heute aus der Frauen-Nationalmannschaft nicht mehr wegzudenken sind, verpasste den WM-Titel nur knapp. 0:1 stand es am Ende, nach dem Schlusspfiff flossen bei den deutschen Spielerinnen bittere Tränen. Später am Abend fand die abschließende Mannschaftssitzung statt. Mit ernsten Gesichtern verfolgten die Spielerinnen zunächst die Ausführungen ihrer Trainerin. Und Meinert gelang es mit bedachten, bemerkenswerten Worten, den richtigen Ton zu treffen, ihre Mannschaft aufzurichten, Perspektiven aufzuzeigen, Mut zu machen. Und die Zuversicht war wieder da.

"Solche Situationen sind natürlich für alle Beteiligten eine Herausforderung, aber es sind gerade auch diese Erfahrungen, die die Spielerinnen weiterbringen", sagt Meinert. "Und darum geht es. Unsere Aufgabe ist es, die Spielerinnen für die Frauen-Nationalmannschaft auszubilden. Wichtig ist dafür, dass sie so viele Partien wie möglich auf internationalem Niveau bestreiten. Deshalb sind Turniere für uns von entscheidender Bedeutung. Im Vordergrund steht zunächst, dass wir bis zum Ende in einem Turnier bleiben, um beispielweise bei einer U 20-WM sechs Spiele im internationalen Vergleich absolvieren zu können. Wenn man am Ende noch erfolgreich ist und Titel holt, umso schöner."

###more###

Intensiver Austausch mit Bundestrainerin Neid

Wie 2010 im eigenen Land. Wie in diesem Jahr in Kanada, als Nigeria durch ein Tor von Lena Petermann im Finale mit 1:0 nach Verlängerung besiegt wurde. Die Liste der Spielerinnen, die über Meinert in die Frauen-Nationalmannschaft gelangten, ist lang. Zuletzt standen 14 Spielerinnen, die zu den WM-Aufgeboten 2010, 2012 oder 2014 gehörten, im Kader für das Spiel der Frauen-Nationalmannschaft im Wembleystadion gegen England - darunter Lena Petermann, Pauline Bremer, Sara Däbritz und Meike Kämper, vier Weltmeisterinnen aus diesem Jahr. Der Austausch mit Bundestrainerin Silvia Neid ist intensiv, regelmäßig gehört Meinert auch zum Scoutingteam, das Neid während A-Turnieren einsetzt. Die Bundestrainerin schätzt die Expertise ihrer Kollegin - und auch ihren klaren Blick und ihren trockenen Humor.

Meinerts rhetorische Stärke, gepaart mit ihrer hohen Fachkompetenz, zeichnen sie aus. In ihrer aktiven Zeit, in der sie Weltmeisterin und dreimal Europameisterin wurde, spielte die gebürtige Duisburgerin in der Bundesliga für den FCR Duisburg sowie den FFC Brauweiler Pulheim. 2001 ging sie in die amerikanische Profiliga zu den Boston Breakers, wo sie zwei Jahre später zur wertvollsten Spielerin gewählt wurde. "Die Zeit in Boston war eine tolle Erfahrung", erinnert sie sich. "Ein neues Land, eine fremde Stadt, andere Sprache, andere Liga und als Profi die volle Konzentration auf den Sport mit Spielen vor Tausenden Zuschauern - das war schon beeindruckend und hat mich in meiner Persönlichkeitsentwicklung weitergebracht."

Jahrgangsbeste beim Fußball-Lehrer-Lehrgang 2004

Die Diplom-Sportlehrerin, die 2004 den Fußball-Lehrer-Lehrgang als Jahrgangsbeste abschloss, arbeitet seit 2005 für den DFB und ist seitdem für die U 19- und U 20-Frauen zuständig, gemeinsam mit ihrer langjährigen Wegbegleiterin Bettina Wiegmann. Schon auf dem Platz bildeten die beiden ein kongeniales Duo, die Zusammenarbeit setzte sich nahtlos als Trainergespann fort. "Tine und ich haben ein großes Vertrauensverhältnis", sagt Meinert. " Sie ist für mich extrem wichtig in der Zusammenarbeit im Trainerteam, aber auch als Mensch."

2015 wird Maren Meinert weitere Spielerinnen ausbilden, Nationalspielerinnen von morgen, wie sie das schon so lange tut. Mit der U 19 möchte sie im Juli zur EM in Israel, die Qualifikationsrunde findet drei Monate zuvor in Deutschland statt. Ein nächstes großes Ziel, ein wichtiges. Und wie man wichtige Spiele gewinnt, das weiß sie ja.