Gefühltes Finale: Chance am Schopfe packen

Auch wenn der ganz große Traum vom Endspiel bei der UEFA U 19-EM 2016 in Sinsheim ausgeträumt ist, hat die deutsche U 19-Nationalmannschaft heute Abend ein "gefühltes" Finale vor der Brust. Wenn das Team um 19 Uhr (live auf Eurosport) in Sandhausen auf die Niederlande trifft, geht es zwar nicht um den EM-Pokal, dafür aber um die Qualifikation zur FIFA U 20-WM 2017. Fünf Startplätze sind für die UEFA dort reserviert, vier nehmen die Halbfinalisten ein, der letzte Platz wird zwischen den beiden Gruppendritten Deutschland und Niederlande ausgespielt.

Die Vorzeichen für das Nachbarschaftsduell sind also klar. Es geht darum, im kommenden Jahr weitere Turniererfahrung zu sammeln. Eine Erfahrung, die sowohl U 19-Coach Guido Streichsbier als auch DFB-Sportdirektor Hansi Flick als besonders wertvoll bezeichnen. "Diese intensiven zwei Wochen mit Spielen im Drei-Tagesrhythmus gegen die besten Mannschaften des Kontinents bringt die Jungs erheblich weiter", erklärt Streichsbier. Denn neben den Leistungen auf dem Platz zählen natürlich auch die Entwicklung und die Erfahrung, die die Spieler bei einer EM machen.

Streichsbier erwartet "taktisch geprägtes Duell"

Eine Erfahrung hat das deutsche Team den Niederländern bereits voraus. Sie haben nach zwei Auftaktniederlagen gegen Italien (0:1) und Portugal (3:4) ihr erstes "must-win-game" gegen Österreich (3:0) gewonnen und sich so erst für das Ausscheidungsspiel qualifiziert. Die Niederländer sind dagegen mit einem Sieg in die EM gestartet (3:1 gegen Kroatien) und haben seitdem zweimal verloren (1:2 gegen England, 1:5 gegen Frankreich).

Davon will sich Guido Streichsbier allerdings nicht blenden lassen. Zwar freut sich der 46-Jährige, "dass meine Jungs gegen Österreich gezeigt haben, dass sie auch großem Druck standhalten können. Das wird uns in diesem Playoff-Spiel sicherlich helfen". Trotzdem erwartet er ein "eher taktisch geprägtes Duell", weil nun mal sehr viel auf dem Spiel steht.

Gino Fechner muss ersetzt werden

Dabei müssen sich die Deutschen auf eine typisch niederländische Mannschaft einstellen, die im gewohnten 4-3-3-System agiert. "Sie haben sehr gut ausgebildete Fußballer, mit starken Individualisten in der vorderen Reihe", so Streichsbier. Dem will der Badener eine kompakte Defensive gegenüberstellen, in dem die Abstände konsequent eingehalten werden sollen. Und die nach dem 0:1 gegen Italien viel gescholtene Offensive hat nach sechs Toren in den letzten beiden Spielen etwas Luft aus der Stürmerdebatte im deutschen Jugendfußball nehmen können.

Verzichten muss Streichsbier auf den gesperrten Gino Fechner, der gegen Österreich seine zweite Gelbe Karte gesehen hat. Zum Glück bieten sich dem U 19-Coach ausreichen Alternativen. "Suat Serdar ist ein Spieler, der von dieser Position kommt, Amara Conde hat das gegen Österreich gut gespielt und Max Besuschkow kann auch im Zentrum spielen", so Streichsbier. Ansonsten stehen alle Spieler trotz kleinerer Blessuren, "die nach drei Spielen in sieben Tagen völlig normal sind", zur Verfügung.

Streichsbier: "Chance am Schopfe packen"

Für Kapitän Benedikt Gimber wird es ein besonderes Spiel. Der U 19-Kapitän, dem Streichsbier "viel Ruhe, die er gut auf die Truppe überträgt" bescheinigt, ist für die kommende Saison von 1899 Hoffenheim an den SV Sandhausen ausgeliehen. Für sein "erstes Heimspiel" wünscht sich der 19-Jährige natürlich einen Sieg und die Qualifikation für die U 20-WM. "Diese Chance müssen sie am Schopfe packen, weil es ein Jahrgang ist, der voll in der Entwicklung steckt. Nächstes Jahr sind sie dann in ihrer Entwicklung weiter und können dann den großen Erfolg einfahren, den sie sich alle wünschen", so Streichsbier.

Mit Beginn der K.o-Spiele wartet eine interessante Neuerung auf die Teams. In beiden Halbfinals und dem WM-Playoff ist im Falle einer Verlängerung eine vierte Auswechslung gestattet. Damit will die UEFA der Überbelastung der Spieler entgegenwirken. "Als Trainer begrüße ich diese Maßnahme", sagt Guido Streichsbier: "Die Jungs haben in den letzten paar Tagen drei Spiele mit einem 18er-Kader bestritten. Das geht schon an die Substanz."

Im Rahmen der U 19-Europameisterschaften 2016 und 2017, der U 19-Frauen-Europameisterschaft 2016 und 2017 sowie der U 21-EM 2017 wird diese Maßnahme getestet. Auch bei Olympia in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) werden die Trainer in der Verlängerung ein viertes Mal wechseln dürfen.

[ps]

Auch wenn der ganz große Traum vom Endspiel bei der UEFA U 19-EM 2016 in Sinsheim ausgeträumt ist, hat die deutsche U 19-Nationalmannschaft heute Abend ein "gefühltes" Finale vor der Brust. Wenn das Team um 19 Uhr (live auf Eurosport) in Sandhausen auf die Niederlande trifft, geht es zwar nicht um den EM-Pokal, dafür aber um die Qualifikation zur FIFA U 20-WM 2017. Fünf Startplätze sind für die UEFA dort reserviert, vier nehmen die Halbfinalisten ein, der letzte Platz wird zwischen den beiden Gruppendritten Deutschland und Niederlande ausgespielt.

Die Vorzeichen für das Nachbarschaftsduell sind also klar. Es geht darum, im kommenden Jahr weitere Turniererfahrung zu sammeln. Eine Erfahrung, die sowohl U 19-Coach Guido Streichsbier als auch DFB-Sportdirektor Hansi Flick als besonders wertvoll bezeichnen. "Diese intensiven zwei Wochen mit Spielen im Drei-Tagesrhythmus gegen die besten Mannschaften des Kontinents bringt die Jungs erheblich weiter", erklärt Streichsbier. Denn neben den Leistungen auf dem Platz zählen natürlich auch die Entwicklung und die Erfahrung, die die Spieler bei einer EM machen.

Streichsbier erwartet "taktisch geprägtes Duell"

Eine Erfahrung hat das deutsche Team den Niederländern bereits voraus. Sie haben nach zwei Auftaktniederlagen gegen Italien (0:1) und Portugal (3:4) ihr erstes "must-win-game" gegen Österreich (3:0) gewonnen und sich so erst für das Ausscheidungsspiel qualifiziert. Die Niederländer sind dagegen mit einem Sieg in die EM gestartet (3:1 gegen Kroatien) und haben seitdem zweimal verloren (1:2 gegen England, 1:5 gegen Frankreich).

Davon will sich Guido Streichsbier allerdings nicht blenden lassen. Zwar freut sich der 46-Jährige, "dass meine Jungs gegen Österreich gezeigt haben, dass sie auch großem Druck standhalten können. Das wird uns in diesem Playoff-Spiel sicherlich helfen". Trotzdem erwartet er ein "eher taktisch geprägtes Duell", weil nun mal sehr viel auf dem Spiel steht.

Gino Fechner muss ersetzt werden

Dabei müssen sich die Deutschen auf eine typisch niederländische Mannschaft einstellen, die im gewohnten 4-3-3-System agiert. "Sie haben sehr gut ausgebildete Fußballer, mit starken Individualisten in der vorderen Reihe", so Streichsbier. Dem will der Badener eine kompakte Defensive gegenüberstellen, in dem die Abstände konsequent eingehalten werden sollen. Und die nach dem 0:1 gegen Italien viel gescholtene Offensive hat nach sechs Toren in den letzten beiden Spielen etwas Luft aus der Stürmerdebatte im deutschen Jugendfußball nehmen können.

Verzichten muss Streichsbier auf den gesperrten Gino Fechner, der gegen Österreich seine zweite Gelbe Karte gesehen hat. Zum Glück bieten sich dem U 19-Coach ausreichen Alternativen. "Suat Serdar ist ein Spieler, der von dieser Position kommt, Amara Conde hat das gegen Österreich gut gespielt und Max Besuschkow kann auch im Zentrum spielen", so Streichsbier. Ansonsten stehen alle Spieler trotz kleinerer Blessuren, "die nach drei Spielen in sieben Tagen völlig normal sind", zur Verfügung.

Streichsbier: "Chance am Schopfe packen"

Für Kapitän Benedikt Gimber wird es ein besonderes Spiel. Der U 19-Kapitän, dem Streichsbier "viel Ruhe, die er gut auf die Truppe überträgt" bescheinigt, ist für die kommende Saison von 1899 Hoffenheim an den SV Sandhausen ausgeliehen. Für sein "erstes Heimspiel" wünscht sich der 19-Jährige natürlich einen Sieg und die Qualifikation für die U 20-WM. "Diese Chance müssen sie am Schopfe packen, weil es ein Jahrgang ist, der voll in der Entwicklung steckt. Nächstes Jahr sind sie dann in ihrer Entwicklung weiter und können dann den großen Erfolg einfahren, den sie sich alle wünschen", so Streichsbier.

Mit Beginn der K.o-Spiele wartet eine interessante Neuerung auf die Teams. In beiden Halbfinals und dem WM-Playoff ist im Falle einer Verlängerung eine vierte Auswechslung gestattet. Damit will die UEFA der Überbelastung der Spieler entgegenwirken. "Als Trainer begrüße ich diese Maßnahme", sagt Guido Streichsbier: "Die Jungs haben in den letzten paar Tagen drei Spiele mit einem 18er-Kader bestritten. Das geht schon an die Substanz."

Im Rahmen der U 19-Europameisterschaften 2016 und 2017, der U 19-Frauen-Europameisterschaft 2016 und 2017 sowie der U 21-EM 2017 wird diese Maßnahme getestet. Auch bei Olympia in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) werden die Trainer in der Verlängerung ein viertes Mal wechseln dürfen.

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