Balitsch: "Junge Spieler emotional packen"

350 Bundesligaspiele für den 1. FC Köln, Bayer 04 Leverkusen, FSV Mainz 05, Hannover 96 und den 1. FC Nürnberg: Hanno Balitsch, der seine Karriere im vergangenen Sommer im Trikot des SV Waldhof Mannheim beendet hatte, kann auf jede Menge Erfahrung zurückgreifen. Einmal war der heute 36-Jährige für die deutsche Nationalmannschaft am Ball, beim 1:3 gegen Spanien im Jahr 2003. Nun ist Balitsch, der bereits seit mehreren Monaten als TV-Experte arbeitet, wieder bei einer deutschen Auswahlmannschaft dabei. Bei der U 19 ist er seit kurzem einer der Assistenztrainer von Frank Kramer. Im DFB.de-Interview spricht Hanno Balitsch mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über den reibungslosen Sprung ins Berufsleben, seine neue Rolle und die bevorstehende U 19-EM-Qualifikation in Hessen mit Partien gegen Zypern am Donnerstag (ab 11 Uhr), Serbien am Samstag (ab 11 Uhr) und die Slowakei am nächsten Dienstag (ab 17 Uhr).

DFB.de: Die ersten Spiele mit der deutschen U 19-Nationalmannschaft stehen für Sie unmittelbar bevor. Sind Sie ein wenig aufgeregt, Herr Balitsch?

Hanno Balitsch: Aufregung ist nicht ganz das richtige Wort. Es ist vielmehr Freude darauf, dass es jetzt zum ersten Mal ernst wird. Als Teil des Trainerteams bin ich mitverantwortlich dafür, dass die Spieler gut vorbereitet in die Partien gehen. Das ist spannend.

DFB.de: Wie kam es, dass Sie jetzt U 19-Assistenztrainer von Frank Kramer sind?

Balitsch: Das war eher Zufall. Nach dem Wechsel von Björn Müller zum SV Darmstadt 98 als Co-Trainer von Torsten Frings war die Stelle bei der U 19-Auswahl vakant. Björn Müller war mein Ausbilder beim A-Lizenz-Lehrgang. So kam der Stein ins Rollen, und ich bin froh, dass es geklappt hat.

DFB.de: Kannten Sie Frank Kramer schon vorher?

Balitsch: Wir waren uns schon häufiger über den Weg gelaufen. Unter anderem habe ich gegen ihn ein Derby verloren. Frank war damals Trainer bei der SpVgg Greuther Fürth, ich Spieler beim 1. FC Nürnberg. Ich fürchte, dass er mir das noch einige Male vorhalten wird. (lacht)

DFB.de: Was wollen Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?

Balitsch: Ich hatte vorher noch nicht als Trainer gearbeitet. Schritt für Schritt möchte ich mich in den Job hineinarbeiten. Frank ist der Chef und gibt die Richtung vor. Er kann sich auf meine Loyalität verlassen. Ich bin der Part im Trainerteam, dessen aktive Laufbahn noch nicht so lange her ist. Mein Ziel ist es, die Jungs in erster Linie emotional zu packen und mitzureißen. Außerdem möchte ich ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

DFB.de: Was können die Nachwuchsspieler von Ihnen lernen?

Balitsch: Ich kann auf eine Karriere zurückblicken, die sich möglicherweise viele der Nachwuchsspieler erhoffen. Meine praktische Erfahrung möchte ich weitergeben. Das gilt für Phasen, in denen es gut läuft und umgekehrt. Jeder Spieler kann jederzeit zu mir kommen.



350 Bundesligaspiele für den 1. FC Köln, Bayer 04 Leverkusen, FSV Mainz 05, Hannover 96 und den 1. FC Nürnberg: Hanno Balitsch, der seine Karriere im vergangenen Sommer im Trikot des SV Waldhof Mannheim beendet hatte, kann auf jede Menge Erfahrung zurückgreifen. Einmal war der heute 36-Jährige für die deutsche Nationalmannschaft am Ball, beim 1:3 gegen Spanien im Jahr 2003. Nun ist Balitsch, der bereits seit mehreren Monaten als TV-Experte arbeitet, wieder bei einer deutschen Auswahlmannschaft dabei. Bei der U 19 ist er seit kurzem einer der Assistenztrainer von Frank Kramer. Im DFB.de-Interview spricht Hanno Balitsch mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über den reibungslosen Sprung ins Berufsleben, seine neue Rolle und die bevorstehende U 19-EM-Qualifikation in Hessen mit Partien gegen Zypern am Donnerstag (ab 11 Uhr), Serbien am Samstag (ab 11 Uhr) und die Slowakei am nächsten Dienstag (ab 17 Uhr).

DFB.de: Die ersten Spiele mit der deutschen U 19-Nationalmannschaft stehen für Sie unmittelbar bevor. Sind Sie ein wenig aufgeregt, Herr Balitsch?

Hanno Balitsch: Aufregung ist nicht ganz das richtige Wort. Es ist vielmehr Freude darauf, dass es jetzt zum ersten Mal ernst wird. Als Teil des Trainerteams bin ich mitverantwortlich dafür, dass die Spieler gut vorbereitet in die Partien gehen. Das ist spannend.

DFB.de: Wie kam es, dass Sie jetzt U 19-Assistenztrainer von Frank Kramer sind?

Balitsch: Das war eher Zufall. Nach dem Wechsel von Björn Müller zum SV Darmstadt 98 als Co-Trainer von Torsten Frings war die Stelle bei der U 19-Auswahl vakant. Björn Müller war mein Ausbilder beim A-Lizenz-Lehrgang. So kam der Stein ins Rollen, und ich bin froh, dass es geklappt hat.

DFB.de: Kannten Sie Frank Kramer schon vorher?

Balitsch: Wir waren uns schon häufiger über den Weg gelaufen. Unter anderem habe ich gegen ihn ein Derby verloren. Frank war damals Trainer bei der SpVgg Greuther Fürth, ich Spieler beim 1. FC Nürnberg. Ich fürchte, dass er mir das noch einige Male vorhalten wird. (lacht)

DFB.de: Was wollen Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?

Balitsch: Ich hatte vorher noch nicht als Trainer gearbeitet. Schritt für Schritt möchte ich mich in den Job hineinarbeiten. Frank ist der Chef und gibt die Richtung vor. Er kann sich auf meine Loyalität verlassen. Ich bin der Part im Trainerteam, dessen aktive Laufbahn noch nicht so lange her ist. Mein Ziel ist es, die Jungs in erster Linie emotional zu packen und mitzureißen. Außerdem möchte ich ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

DFB.de: Was können die Nachwuchsspieler von Ihnen lernen?

Balitsch: Ich kann auf eine Karriere zurückblicken, die sich möglicherweise viele der Nachwuchsspieler erhoffen. Meine praktische Erfahrung möchte ich weitergeben. Das gilt für Phasen, in denen es gut läuft und umgekehrt. Jeder Spieler kann jederzeit zu mir kommen.

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DFB.de: Was passiert bei Terminkollisionen mit Ihrer Arbeit als Fernsehexperte?

Balitsch: Ich bin sehr dankbar, dass mir das ZDF beides ermöglicht und ich mich nicht entscheiden musste. Als Co-Trainer kann ich nicht sagen, ich bin mal da und mal nicht. Daher steht die Trainertätigkeit im Vordergrund. Zu einer größeren Kollision könnte es im Sommer kommen - und darauf hoffe ich auch. Denn sollten wir uns mit der U 19 für die Europameisterschaft in Georgien qualifizieren, fiele die Vorbereitung in die Zeit des Confed-Cups in Russland. Beim ZDF würde mich dann jemand als Experte vertreten.

DFB.de: Sie assistieren in der Regel dem Kommentator Béla Réthy. Bitte beschreiben Sie Ihre Arbeit auf der Tribüne!

Balitsch: Bei Livespielen sitze ich neben Béla und arbeite ihm zu. Ich habe eine unterstützende Funktion, bin also nicht zu hören. Béla bekommt beispielsweise von mir regelmäßig Einschätzungen zum Spiel, die er dann einfließen lassen kann.

DFB.de: Der Sprung vom Fußballer- in das Berufsleben hat also reibungslos geklappt?

Balitsch: Definitiv! Über diese Entwicklung bin ich auch superglücklich. Noch während meiner Karriere hatte ich versucht, mich mit einem Fernstudium im Bereich Sportmanagement sowie dem Absolvieren der Trainerlehrgänge möglichst breit aufzustellen. Durch meine Tätigkeiten sind dann immer neue Türen aufgefangen, durch die ich gehen konnte. Danach zählt allerdings, und das ist auf dem Platz nicht anders, nur die Leistung.

DFB.de: Sie hatten Ihre Karriere nach dem verpassten Aufstieg in die 3. Liga mit Waldhof Mannheim beendet. Jetzt steht Waldhof wieder auf Rang eins. Schafft es der Klub diesmal?

Balitsch: Ich hoffe es sehr. Verein, Stadt und Fans hätten das verdient. Doch wir haben es am eigenen Leib zu spüren bekommen, dass eine hervorragende Saison nichts nützt, wenn in den Playoff-Spielen der Gegner einen Tick stärker ist. Bei uns waren es die Sportfreunde Lotte, die aktuell für Furore sorgen. Man benötigt eventuell auch Losglück und dann noch zwei exzellente Tage.

DFB.de: Am 9. Juni richtet der SV Waldhof für Sie ein Abschiedsspiel aus. Worauf dürfen sich die Zuschauer freuen?

Balitsch: Über diese Wertschätzung des Vereins habe ich mich riesig gefreut. Wir befinden uns gerade in der Planungsphase. Langsam aber sicher kommt die Sache ins Rollen. Ich telefoniere viel herum und versuche, alte Weggefährten zu aktivieren. Weltmeister Per Mertesacker, Michael Tarnat, Stefan Kießling und Simon Rolfes wollen zum Beispiel dabei sein. Ein paar Länderspiele werden wir also auf dem Platz sehen. (lacht) Der Erlös geht an die Waldhof-Jugend.

DFB.de: Wie sehr werden Sie die große Bühne vermissen?

Balitsch: Mein letztes Pflichtspiel liegt ja jetzt doch schon eine Weile zurück. Der Abstand ist also bereits da. Daher werde ich sicher nicht wehmütig über den Platz schleichen. Ich möchte den Tag vielmehr mit Familie und Freunden noch einmal genießen.

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