Meinert: "Fokus liegt auf der WM-Vorbereitung"

Es war ein Schock für die U 19-Frauen des DFB. Mit dem Siegtreffer zum 1:0 zerstörte Tinne van den Bergh in der 84. Minute die deutschen Hoffnungen auf die Teilnahme an der Europameisterschaft in Norwegen (15. bis 27. Juli). Durch die Niederlage gegen Belgien rutschte das Team von Trainerin Maren Meinert auf Platz zwei der Tabelle ab.

Nach dem Ausscheiden in der Eliterunde geht der Blick jedoch nach vorn. Im Sommer steht für die Nachwuchsspielerinnen ein echter Höhepunkt an - die U 20-Weltmeisterschaft in Kanada. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Tim Noller spricht Maren Meinert über die Enttäuschung in der Qualifikation, die Entwicklungschancen ihrer Spielerinnen und die WM im Sommer.

DFB.de: Entscheidungsspiel um die Teilnahme an der Europameisterschaft - in Belgien gegen Belgien. Frau Meinert, hat die Atmosphäre im König-Baudouin-Stadion Ihre Spielerinnen gehemmt?

Maren Meinert: So richtig haben sich die Zuschauer erst nach dem Führungstreffer für Belgien gemeldet. Es waren auch nur ungefähr 150 Zuschauer im Stadion, so dass ich nicht von einem Heimvorteil sprechen möchte. Das sollten meine Spielerinnen wegstecken können.

DFB.de: Welche Schlüsse ziehen Sie aus der bitteren Niederlage?

Meinert: Wir sind verdient ausgeschieden. Denn wir haben es nicht geschafft, uns klare Chancen zu erarbeiten und in Führung zu gehen, was uns natürlich Sicherheit gegeben hätte. Man hatte das gesamte Spiel über das Gefühl: Das plätschert so vor sich hin. Meine Mannschaft war zwar bemüht und einsatzfreudig, aber der letzte Schritt, um das Spiel zu entscheiden und sich für die EM zu qualifizieren, der hat uns gefehlt.

DFB.de: Waren sich Ihre Spielerinnen kurz vor dem Schlusspfiff schon zu sicher?

Meinert: Wir wollten das Spiel gewinnen und nicht auf ein Unentschieden spielen. In der Halbzeit habe ich meine Mannschaft noch gewarnt, dann kommt Belgien kurz vor Schluss das erste Mal vor unser Tor, und der Ball ist drin. So können diese Spiele eben laufen.



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Es war ein Schock für die U 19-Frauen des DFB. Mit dem Siegtreffer zum 1:0 zerstörte Tinne van den Bergh in der 84. Minute die deutschen Hoffnungen auf die Teilnahme an der Europameisterschaft in Norwegen (15. bis 27. Juli). Durch die Niederlage gegen Belgien rutschte das Team von Trainerin Maren Meinert auf Platz zwei der Tabelle ab.

Nach dem Ausscheiden in der Eliterunde geht der Blick jedoch nach vorn. Im Sommer steht für die Nachwuchsspielerinnen ein echter Höhepunkt an - die U 20-Weltmeisterschaft in Kanada. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Tim Noller spricht Maren Meinert über die Enttäuschung in der Qualifikation, die Entwicklungschancen ihrer Spielerinnen und die WM im Sommer.

DFB.de: Entscheidungsspiel um die Teilnahme an der Europameisterschaft - in Belgien gegen Belgien. Frau Meinert, hat die Atmosphäre im König-Baudouin-Stadion Ihre Spielerinnen gehemmt?

Maren Meinert: So richtig haben sich die Zuschauer erst nach dem Führungstreffer für Belgien gemeldet. Es waren auch nur ungefähr 150 Zuschauer im Stadion, so dass ich nicht von einem Heimvorteil sprechen möchte. Das sollten meine Spielerinnen wegstecken können.

DFB.de: Welche Schlüsse ziehen Sie aus der bitteren Niederlage?

Meinert: Wir sind verdient ausgeschieden. Denn wir haben es nicht geschafft, uns klare Chancen zu erarbeiten und in Führung zu gehen, was uns natürlich Sicherheit gegeben hätte. Man hatte das gesamte Spiel über das Gefühl: Das plätschert so vor sich hin. Meine Mannschaft war zwar bemüht und einsatzfreudig, aber der letzte Schritt, um das Spiel zu entscheiden und sich für die EM zu qualifizieren, der hat uns gefehlt.

DFB.de: Waren sich Ihre Spielerinnen kurz vor dem Schlusspfiff schon zu sicher?

Meinert: Wir wollten das Spiel gewinnen und nicht auf ein Unentschieden spielen. In der Halbzeit habe ich meine Mannschaft noch gewarnt, dann kommt Belgien kurz vor Schluss das erste Mal vor unser Tor, und der Ball ist drin. So können diese Spiele eben laufen.

DFB.de: Nur zwei Gegentore in drei Spielen. Sehen Sie den Hauptgrund für das Ausscheiden in der Offensive?

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Meinert: Ich schaue eher auf das Gesamtbild. Unser Offensivspiel ist ja auf die gesamte Mannschaft ausgerichtet. Es kann also kein einzelner Mannschaftsteil verantwortlich gemacht werden. Außerdem haben wir in der Qualifikation mit die meisten Tore geschossen. Man muss auch wissen: Wir sind bewusst mit dem Kader angetreten, der für die EM-Endrunde und nicht für die U 20-WM (5. bis 24. August in Kanada; Anm. d. Red.) in Frage kommen würde.

DFB.de: War es ein Nachteil, in der ersten Qualifikationsrunde ein Freilos gehabt zu haben?

Meinert: Wir hatten ja in den vergangenen Jahren meistens ein Freilos für die erste Qualifikationsrunde - das darf keine Entschuldigung sein. Allerdings ist es immer hilfreich, sich in Pflichtspielen einzuspielen. So mussten wir den Spielerinnen auf andere Weise die Erfahrungen mitgeben, um in der Eliterunde zu bestehen.

DFB.de: Wie werden Sie die missglückte Qualifikation nun aufarbeiten?

Meinert: Für uns liegt der Fokus jetzt auf der Vorbereitung für die U 20-WM in Kanada. Das Scheitern in der Qualifikation ist für uns sportlich kein Beinbruch. Denn die Spielerinnen, die aus unserer Sicht förderungswürdig sind, werden im Sommer ein großes Turnier spielen. Das ist für die Mädels in diesem Altersbereich sehr wichtig.

DFB.de: Kann die negative Erfahrung aus dem Spiel gegen Belgien auch hilfreich für die Entwicklung der Spielerinnen sein?

Meinert: Das muss sie! In so jungen Jahren kann eine solche Niederlage natürlich vorkommen, aber jetzt stellt sich die Frage: Was macht man daraus? Hakt man es ab, nach dem Motto Pech gehabt oder überlegt man sich, ob man auch seine Führungsqualitäten weiterentwickeln muss. Ich hoffe, dass die Spielerinnen ihre Leistung noch einmal reflektieren und dann einen Schritt nach vorn machen.

DFB.de: Wem trauen Sie den Titel in Norwegen zu?

Meinert: Das hängt vor allem davon ab, mit welchen Spielerinnen die Teams bei der EM antreten. Schließlich nehmen einige europäische Mannschaften noch an der WM teil. Im eigenen Land ist Norwegen auf jeden Fall ein Favorit auf den Titel ist. Auch Schweden hat eine gute Mannschaft, aber darüber mache ich mir keine großen Gedanken. Für mich zählt ab jetzt nur noch die intensive Vorbereitung auf die WM.